Gleichnis-27: Von guten und bösen Knechten

Gleichnisse Jesu

 

 

 Einleitung

Matthäus 24,45-51:
„Wer ist nun der treue und kluge Knecht, den der Herr über sein Gesinde setzt, damit er ihnen Speise gebe zur rechten Zeit? Selig der Knecht, den sein Herr, wenn er kommt, solches tun sieht. Amen, ich sage euch: Er wird ihn über alle seine Güter setzen. Wenn sich aber der böse Knecht sagt: Mein Herr kommt noch lange nicht, und anfängt, seine Mit¬knechte zu schlagen, mit den Betrunkenen aber isst und trinkt, dann wird der Herr jenes Knechtes kommen an einem Tag, da er es nicht vermutet, und zu einer Stunde, die er nicht kennt. Und er wird ihn in Stücke hauen lassen und ihm seinen Platz bei den Heuchlern zuweisen; dort wird Heulen und Zähneklappern sein.“

 

 I.   Wahre Leiterschaft

In diesem Gleichnis nimmt Jesus Bezug auf die Leiterschaft. Älteste, Diakone, Evangelisten, Lehrer. Sie werden von Jesus eingesetzt, um der Herde zu dienen.

Glücklich sind jene Leiter, die der Herr, wenn wer kommt, beim Dienen vorfindet. Nicht alle, die bekennen, zu Christus zu gehören, sind wirklich sein. Von den Knechten Christi wird erwartet, dass sie der Dienerschaft (= Gesinde) zur rechten Zeit zu essen geben: 1Kor 4,1-2; 1Tim 1,12; 2Tim 2,2; Hebr 3,5; 1Petr 4,10-11.

Der böse Knecht stellt die falsche religiöse Führerschaft dar. Sie sind wie der König Rehabeam, oder die Hirten Israels, die mehr um sich selbst, als um das Volk bekümmert waren. Sie binden anderen schwere Bürden auf, die sie selbst nicht einhalten können (Mt 23,4). Diese Führerschaft, die andere in eine neue Knechtschaft treibt, wird am Tag des Gerichts die gerechte Strafe kriegen (1 Petr 2).

 

 II.   Wer im Kleinsten treu ist, ist auch im Grossen treu!

Joseph war in Ägypten ein treuer Haushalter (Gen 43,19). Weil er in kleinen Dingen treu sein konnte, übertrug ihm der Pharao immer mehr Verantwortung. So ist es in der Welt.

Jesus bezieht diesen Grundsatz jedoch auch auf die Ewigkeit. Er sagt: „Hier auf Erden werden euch Güter anvertraut, die euch in Wirklichkeit gar nicht gehören. Ihr könnt nicht einmal über euren Leib völlig verfügen. Wenn ihr einmal sterben müsst, dann könnt ihr nichts mitnehmen. Die Güter und euren Leib sind euch nur leihweise überlassen worden, damit ihr sie für eine kurze Zeit verwaltet. Sie gehören euch nicht! Was ihr aber im Himmel empfangen werdet, das gehört euch für immer und ewig. Was ihr im Himmel empfangen werdet, hängt davon ab, wie ihr mit den anvertrauten Gütern und wie ihr mit eurem Leib umgegangen seid. Ihr seid also bloss Haushalter von kleinen Dingen, die euch zur Bewährung für eine kurze Zeit anvertraut wurden. Deshalb, seid wachsam und bemüht euch, gute Verwalter Christi zu sein!“

Jesus ermahnt seine Jünger zur Wachsamkeit und Treue.

Lukas 12,39-48:
„Das aber versteht ihr: Wenn der Hausherr wüsste, zu welcher Stunde der Dieb kommt, liesse er ihn nicht in sein Haus einbrechen. Auch ihr sollt bereit sein, denn der Menschensohn kommt zu einer Stunde, da ihr es nicht erwartet. Petrus aber sagte: Herr, sagst du dieses Gleichnis uns oder auch allen anderen? Und der Herr sprach: Wer ist nun der treue und kluge Verwalter, den der Herr über seine Dienerschaft setzen wird, damit er ihnen die Speise zuteile zur rechten Zeit? Selig der Knecht, den sein Herr, wenn er kommt, solches tun sieht. Ich sage euch: Er wird ihn über alle seine Güter setzen! Wenn aber dieser Knecht in seinem Herzen sagt: Mein Herr kommt noch lange nicht, und anfängt, die Knechte und die Mägde zu schlagen, zu essen und zu trinken und sich zu betrinken, dann wird der Herr dieses Knechtes kommen an einem Tag, da er es nicht erwartet, und zu einer Stunde, die er nicht kennt. Und er wird ihn in Stücke hauen lassen und ihm sein Teil bei den Ungläubigen zuweisen. Der Knecht, der den Willen des Herrn kennt und nichts nach seinem Willen bereitgemacht oder getan hat, wird viele Schläge erhalten. Der aber, der ihn nicht kennt, und etwas getan hat, das Schläge verdient, wird wenige erhalten. Wem aber viel gegeben wurde, von dem wird viel gefordert werden; und wem viel anvertraut wurde, von dem wird man umso mehr verlangen.”

Woran erkennt man einen treuen und klugen Verwalter, den der Herr über seine Hausdienerschaft gesetzt hat? Daran, dass er das Mahl gut vorbereitet und jedem seiner Diener einen klaren Auftrag gibt, damit, wenn der Hausherr heimkommt, das Essen reibungslos serviert werden kann! Der Tisch muss gedeckt sein. Die Öllampen müssen brennen. Die einzelnen Gänge müssen sorgfältig geplant und vorgekocht werden. Die Getränke müssen bereit stehen. Ob der Hausherr spät in der Nacht, oder sogar erst gegen Morgen heimkommt und an die Tür klopft, ein Diener sollte allezeit zum Empfang bereit stehen. Wenn nun der Hausherr unerwartet heimkommt und den Verwalter bei der Arbeit findet, dann wird er sich freuen und ihn befördern, indem er ihm seinen ganzen Besitz überträgt.

Der faule Diener aber, der sich sagt: „Ich brauche nichts zu tun, bis der Hausherr zurückkommt. Mir bleibt noch genug Zeit, um alles vorzubereiten" der wird hart bestraft und am Ende entlassen werden. Denn er hat die kleine Verantwortung, die ihm übertragen worden ist, nicht wahrgenommen, sondern während seiner Arbeitszeit getan, was ihm gefällt. Er lag nicht nur müssig herum und ass und trank sich satt, sondern er schlug sogar seine Knechte und Mägde.

 

 Schlussfolgerungen

Der allmächtige Gott hat uns allen eine angemessene Verwalteraufgabe zugeteilt. Es liegt nun an uns, wie wir mit unserer Verantwortung im Leben umgehen. Eins steht fest: Wer sich als treuer und fleissiger Diener Gottes bewährt, der wird einst im Himmel über vieles gesetzt werden, verspricht Jesus.

In dieser Welt sind und bleiben wir nur „kleine“ Verwalter, aber im Himmel werden wir zu Erben (Besitzer) eingesetzt über vieles (Offb 21,7). Darum, lasst uns im Kleinen Treue beweisen, damit uns Grosses anvertraut werden kann!

1. Korinther 4,1-5:
„So soll man uns als Diener des Christus und als Verwalter der Geheimnisse Gottes betrachten. Nun verlangt man ja von einem Verwalter nichts weiter, als dass er für treu befunden werde. Mir ist es aber völlig gleichgültig, ob ich von euch oder von einem menschlichen Gericht beurteilt werde; ich beurteile mich ja auch nicht, denn ich bin mir keiner Schuld bewusst. Doch dadurch bin ich noch nicht gerecht gesprochen; der aber über mich urteilt, ist der Herr. Darum urteilt nicht vor der Zeit, nicht bevor der Herr kommt! Er wird auch, was im Dunkeln verborgen ist, ans Licht bringen und wird Sinnen und Trachten der Herzen offenbar machen. Und dann wird einem jeden sein Lob zuteil werden von Gott.”