AT35-Habakuk-0b: Einführung

Habakuks Dialog mit Gott

 

 

 I.   Zeitabschnitt

Juda allein (722-586 v. Chr.)

 

 II.   Könige

18Jojakim, Eljakim (609-598 v. Chr., Südreich)

 

 III. Zeitgenossen

- Nahum (664-612) in Ninive

- Zefanja (640) in Juda

- Daniel (605-535) bei den Juden in Babylon

- Jeremia (627-580) in Bethlehem und Jerusalem

- Hesekiel (593-571) bei den Juden in Babylon

- Obadja (586) in Edom

 

 IV. Name

 Bedeutung: „Umarmung“

 

 V.  Wirkungszeit

 605 v. Chr. (2Kön 23,31 – 24,7)

 

 VI. Schlüsselgedanke und Schlüsselwort

- Der Gerechte wird leben (2,4)

- Schlüsselwort: Gerechtigkeit

 

 IX. Thema

 Der Untergang Jerusalems und der Kaldäer

 

 X. Besonderheit

- Der Dialog zwischen Habakuk und Gott.

- Das Gebet in Kapitel 3 wird zu einem Psalmlied mit mehreren Strofen zum Singen im Tempel.


 XI. Habakuk

Das Buch beschreibt die Last (LU: 1,1) des Propheten Habakuks. Welchen Beweis gibt es, dass Habakuk dieses Buch geschrieben hat? Habakuk identifiziert sich im allerersten Vers mit seinem Namen (1,1). In Kapitel 2,2 lesen wir: „Und der Herr hat mir geantwortet und gesagt: Schreibe auf, was du geschaut hast, und schreibe es deutlich auf die Tafeln.” Am Ende des Buches sagt der Schreiber (3,16): „Ich hörte es, und mein Leib zitterte, wegen des Lärms erzitterten meine Lippen.”

Habakuk bedeutet „Umarmen” oder „sich klammern”. Am Ende seine Buches sehen wir, wie Habakuk sich an Gott klammerte, trotz der unausweichlichen Zerstörung, die dem Volk Gottes bevorstand (586 v. Chr.). Das Buch wurde vor der ersten babylonischen Invasion in Jerusalem (606 v. Chr.) geschrieben (1,6-11), d. h. zwischen 609-607 vor Christus. Nach dem Tod des Königs Josia16 (640-609 v. Chr.) ging es mit Juda bergab. Die Kaldäer (Babylonier) nahmen (612 v. Chr.) Ninive ein und wurden damit zu einer gefürchteten Grossmacht, die mit Nebukadnezar als König weitere Eroberungsfeldzüge plante.

Habakuk lebte zur Zeit Jeremias in Juda (1,2-4) und beobachtete das korrupte Volk um sich herum. Vermutlich war er auch ein Priester, der im Tempel Dienste verrichtete. Es könnte sein, dass er z. B. für das Harfenspiel und den Gesang verantwortlich war (3,19).

Der Sinn und Zweck dieses Buches ist, die Lebensbedrohende Zukunft vorauszusagen, die wie ein Zunami über das Volk Gottes hereinbrechen wird. Dies wurde geschrieben, um die Treuen im Land zu ermutigen nicht abzuweichen. Dies wurde geschrieben, um die Korrupten im Land zu verurteilen und ihnen aufzuzeigen, dass die Zerstörung Jerusalems und das Elend Judas gerechtfertigt ist, das über sie kommen wird. Dabei tröstet der Prophet alle Gerechten im Land, mit den Worten (2,4): „Der Gerechte aber wird durch seine Treu am Leben bleiben!”

 

 XII. Einteilung

1. Erstes Zwiegespräch Habakuks mit Gott (Kap. 1,1-11)

Habakuks Klage: Herr, wie lange hörst du mich nicht? (Kap. 1,1-4)
Gottes Antwort: Das Gericht über Juda wird vollzogen (Kap. 1,5-11)

2. Zweites Zwiegespräch Habakuks mit Gott (Kap. 1,12 - 2,20)

Habakuks Klage: Lass uns nicht sterben! (Kap. 1,12 – 2,1)
Gottes Antwort: Der Gerechte wird am Leben bleiben (Kap. 2,2-5)
Fünf Wehrufe gegen die Unterdrücker (Kap 2,6-20)

3. Habakuks Unterwerfung und Siegespsalm (Kap. 3,1-19)

Das Gebet Habakuks (Kap. 3,1-2)
Der Psalm Habakuks (Kap. 3,3-19)

 

 XIII. Symbolik

Die Verheissung, dass die Erde voll sein wird von der Herrlichkeit des Herrn (2,14 und 3,3), ist ein Hinweis auf das kommende Reich Christi, der in seiner Herrlichkeit als König der Könige erscheinen und regieren wird.

 

 XIV. Verschiedenes

Habakuks persönliches Verhältnis zu Gott:

- Herr, mein Gott (1,12)

- Herr, mein Heiliger (1,12)

- Herr, mein Bewahrer (1,12

- Gott meiner Freude (3,18)

- Gott meines Heils (3,18)

- Gott, meiner Stärke (3,19)

Praktisches Lehren:

• Auch wenn wir Gläubigen manchmal meinen, dass Gott nicht hört, wenn wir zu ihm rufen, so dürfen wir gewiss sein, dass seinen Augen nichts entgeht und dass seine Hände zur richtigen Zeit eingreifen und uns zu Hilfe kommen.

• Gott lässt das Böse nicht ungestraft davonkommen. Der Herr selbst sorgt schon auf dieser Welt für Gerechtigkeit.

• Wenn wir dem Herrn treu bleiben und uns von der Mehrheit nicht beeinflussen lassen, dann werden wir vor Gottes Gerichten verschont bleiben, denn der Herr liebt die Seinen und verlässt sie niemals.

 

 

 Links:

- Überblick der biblischen Zeitalter

- Vier Wegführungen