Josua-01: Vorbereitung zur Einnahme des Landes

Eroberung Kanaans

 Kapitel 1-5

 

 Einleitung

Geschichte ist das Produkt von Gottes Wille und den ausführenden Menschen auf Erden. Um seine Ziele zu erreichen, braucht Gott uns Menschen. Nichts geschieht zufällig im Leben, ohne Gottes Wille und Plan. Es liegt an uns, ob wir uns für seine Pläne und Ziele gebrauchen lassen wollen, oder ob der Herr sich anderer Mittel bedienen muss. Eins steht fest: Der Herr erreicht auch ohne uns sein Ziel!

Warum liess Gott die Menschen in Kanaan umbringen durch die Israeliten? Ist das nicht ungerecht? Warum handelt Gott so brutal an einem Volk, während er das andere segnet? Es gibt viele Fragen, die wir in unserer Unwissenheit stellen können. Wichtig ist, dass wir Gottes Pläne vertrauen, selbst wenn uns die Gründe manchmal unbekannt sind. Die folgenden Bibelstellen sollen eine Antwort geben: Die Israeliten werden ermahnt, sich nicht mit den Bewohnern des Landes einzulassen (2. Mose 34,10-16). Ihr sollt euch nicht verunreinigen wie die Kanaaniter (3. Mose 18,24). Wandelt nicht in den Bräuchen der Kanaaniter (3. Mose 20,22-23). Um der Ruchlosigkeit willen vertreibt der Herr diese Völker (5. Mose 9,5). Alles was dem Herrn ein Gräuel ist, das taten diese Völker (5. Mose 12,29-31). Gewöhnt euch nicht an die Gräuel dieser Völker (5. Mose 18,9-15). Ahab handelte abscheulich wie die Amoriter (1. Kön. 21,25-26). Ahas liess seinen Sohn durch das Feuer gehen nach der Sitte der Völker (2. Kön. 16,2-4). Untergang des Reiches Israel, weil sie Dinge trieben wie die Völker vor ihnen (2. Kön. 17,9-20; 21,2; 2. Chron. 33,2.9). Schandtaten Israels, das sich mit den Heiden vermischte (Ps. 106,34-37).

 

 I.   Allgemeines zum Buch Josua

Das Buch Josua ist die Fortsetzung des fünften Buchs Mose. Josua war ein erfolgreicher Führer (2. Mos. 17,8-13). Mose gab Hosea den Namen Josua (4. Mos. 13,17). Gott befahl Mose, den Josua einzusetzen als sein Nachfolger (4. Mos. 27,12-23; 5. Mos. 3,28). Nach dem Tod Mose bestätigte Gott die Führerschaft Josuas mit den Worten (Jos. 1,5-9): „Niemand wird dir standhalten können, solange du lebst. So wie ich mit Mose war, so werde ich mit dir sein, ich werde dich nicht vergessen und nicht verlassen. Sei mutig und stark, denn du sollst diesem Volk das Land, das ihnen zu geben ich ihren Vorfahren geschworen habe, als Erbbesitz verteilen. Sei nur mutig und sehr stark, und halte die ganze Weisung, die Mose, mein Diener, dir gegeben hat, und handle danach. Du sollst nicht davon abweichen, weder nach rechts noch nach links, damit du Erfolg hast auf allen deinen Wegen. Dieses Buch der Weisung soll nicht von deinen Lippen weichen, und du sollst sinnen über ihm Tag und Nacht, damit du alles hältst, was darin geschrieben steht, und danach handelst, denn dann wirst du zum Ziel gelangen auf deinem Weg, und dann wirst du Erfolg haben. Habe ich dich nicht geheissen, mutig und stark zu sein? Hab keine Angst und fürchte dich nicht, denn der HERR, dein Gott, ist mit dir auf allen deinen Wegen.“ Der Sieg ist in Josuas Hand. Er muss nur dem Herrn fest vertrauen. Er muss sich gehorsam an das halten, was der Herr ihm gebietet. Er muss über Gottes Gesetzbuch nachsinnen Tag und Nacht.

Gott verspricht seinem Volk das ganze Land Kanaan zu geben (Jos. 1,2-3). Das Wort geben kann auch mit „schenken“ übersetzt werden. Das Land Kanaan ist also ein Geschenk Gottes (Jos. 1,2.3.11.13.15). Das Land musste jedoch in hartem, militärischen Kampf erobert werden. Es dauerte 25 Jahre bis das Land erobert war (1405-1380 v. Chr., Jos. 21,43-45). Doch Israel nahm das Land nie vollkommen ein, wie der Herr es geboten hatte, weil das Volk sich nicht ganz dem Herrn hingab.

Das Buch kann in vier Hauptteile eingeteilt werden:

1.  Vorbereitung zur Einnahme des Landes (Kapitel 1-5).

2.  Einnahme des Landes (Kapitel 6-12).

3.  Aufteilung des Landes (Kapitel 13-22).

4.  Josuas Mahnrede und Tod (Kapitel 23-24).

Lektionen aus dem Buch Josua: Gott wird uns das ewige Land schenken, aber auch wir müssen es erobern im Glaubenskampf (Eph. 6,10-18). Gott schenkt auch uns den Sieg durch Jesus Christus (1. Kor. 15,57). Auch wir dürfen nicht abweichen von Gottes Geboten, weder zur Rechten noch zur Linken, sondern wir sollen an der Lehre festhalten (1. Tim. 4,16).

 

 II.   Vorbereitung zur Einnahme des Landes (Kapitel 1-5)

Aussendung der Spione (Kundschafter) nach Jericho (Kap. 2): Zwei Männer gelangen ohne Probleme in die Stadt Jericho. Die Stadt hatte mehrschichtige Mauern und war gut bewacht. Um siegreich gegen die Macht der Sünde in unserem Leben vorzugehen, ist manchmal vorsichtige Planung nötig. Die Dirne Rahab. Gott kann auch durch schlechte Umstände sein Ziel erreichen. Offenbar gab es keine moralisch bessere Person in dieser Stadt. Deshalb kamen die Bewohner durch ihre eigene Ruchlosigkeit ums Leben, weil auch Rahab gewohnt war andere zu belügen. Gott hasst die Lüge: Sprüche 6,16-19 (Kol. 3,9). Die Tatsache, dass Rahab gelogen hat, ist in keiner Weise eine Recht-fertigung. Rahab wird aber als Beispiel des Glaubens hingestellt: Wegen ihres Glaubens musste sie nicht sterben (Heb. 11,31). Glaube und Werke gehören jedoch zusammen (Jak. 2,25). Im Gegensatz zu den ersten Kundschaftern, kamen diese siegesgewiss von ihrer Mission zurück (Jos. 2,8-11.24).

Durchzug durch den Jordan (Kap. 3-4): Wenn die Israeliten nicht widerspenstig gewesen wären, dann hätten sie gar nicht durch den Jordan hindurch müssen. Sie wären von der Wüste aus (von Süden) direkt ins Land vorgedrungen. Doch trotz aller Widerspenstigkeit war Gott mit seinem Volk. Die Bundeslade nimmt eine wichtige Stellung ein bei der Überquerung. Sie symbolisiert die Gegenwart Gottes. Zwölf Männer (aus jedem Stamm ein Priester) trugen die Bundeslade (Jos. 4, 4.10). Bevor Gott das grosse Wunder tat, forderte er das Volk durch Josua auf sich dem Herrn zu weihen (Jos. 3,5). Auch wir müssen uns dem Herrn ganz hingeben, bevor der Herr uns durch die Taufe in sein Reich hinein versetzen kann. Das ist eine Voraussetzung! Die Überschreitung des Jordans war ein Wunder Gottes (Jos. 3,15-17; 4,18) bedeutet den Tod.

Beschneidung vor der Eroberung (Kap. 5)! Durch die Beschneidung richtete das Volk den Bund mit Gott wieder auf (Gn. 17,10). Offenbar unterliessen die Israeliten, die in der Wüste starben, dieses wichtige Gebot (3. Mose 12,3). Diese Unterlassung deutet auf den grossen Ungehorsam des Volkes hin. Der Mensch neigt dazu, die unbequemen Gebote Gottes mit der Zeit zu vernachlässigen (Offb. 2,4).