Josua-02: Einnahme des Landes

Eroberung Kanaans

Kapitl 6-12

 

 Die Einnahme von Jericho (Kap. 6)

Sie geschah in vier Vorgängen: Die Israeliten belagerten die Stadt, so dass niemand mehr ein und aus ging (V. 1). Sie wanderten einmal täglich um die Stadt (V. 14). Am siebten Tag marschierten sie sieben Mal um die Stadt und stiessen in die Posaunen (V. 15-16). Sie drangen in die Stadt und zerstörten alles, wie es der Herr geboten hatte (v. 21), ausser die Familie der Dirne Rahab, die im Lande weiterleben durfte (V. 25). Über der zerstörten Stadt lag der Fluch Gottes, dass jeder, der sie wieder aufbaut, mit dem Leben seines Erstgeborenen bezahlen muss (1. Kön. 16,34). Was spielte bei der Einnahme eine wichtige Rolle? (Gottes Gegenwart = die Bundeslade!) Sie musste vor dem Volk her getragen werden. Es mussten 7 Priestern mit 7 Posaunen vor ihr her posaunen. Vor den Priestern gingen bewaffnete Männer (V. 9). Das Volk aber durfte nicht reden, bis Josua zum Feldgeschrei aufrief (V. 10).

Der Herr war mit Josua, weil Josua dem Herrn vertraute (Heb. 11,30). Die Mauern von Jericho fielen nicht etwa, weil das Volk Israel so stark in die Posaunen blies! Die Mauern fielen, weil Gott seine himmlische Armee einsetzte (Jos. 5,13-15). Der erwähnte Mann ist der Oberste über das Heer Gottes (Dt. 33,2). In der Offenbarung begegnen wir einer ähnlichen Situation (Offb. 22,6-15). Der Fall der Mauer war allein Gottes Hand, nicht die starke Armee Israels. Die Israeliten mussten nur alles genau tun, wie der Herr geboten hatte. Die Zahl sieben spielte dabei eine wichtige Rolle.

Was lernen wir daraus? Auch wir haben unser Jericho = die Sünde besiegen (Röm. 6,12-14). Alles Unreine in unseren Herzen besiegen und totschlagen (Lk. 14,33). Gott macht uns stark und schenkt uns den Sieg (Phil. 4,13; 1. Kor. 15,57-58). Bewaffnung = geistige Waffenrüstung (Eph. 6,10; Heb. 4,12-13) Posaunen als Machtdemo = Bekenntnis, Zeugnis, Überzeugung (Mk. 8,38; 2. Tim. 1,7-9). Rundgang sieben Mal = Gehorsamsakt im NT die Taufe (Joh. 3,5; 2. Kön. 5). Bundeslade = Glaubenskampf nach Gottes Wille führt zum Sieg (2. Tim. 2,3-5). Gott ist gerecht und verschont jeden vor dem Untergang, wenn er nur ein wenig Ehrfurcht ausweist, wie die Dirne Rahab (Jona 3; 1. Mos. 18,32).

 

 Die Niederlage in Ai (Kap. 7)

Ein einziger Mann genügte, um ganz Israel in Schande zu bringen (Jos. 7,4-5). Israel war gewarnt (Jos. 6,18; 7,12). Achan versteckte von dem Erbeuteten in Jericho folgendes (Jos. 7,21): Einen babylonischen Mantel, zweihundert Lot Silber, eine goldene Zunge, fünfzig Lot schwer. War es das wert? Achan musste zu Tode gesteinigt werden (7,25-26). Hier lernen wir von der Konsequenz der Sünde: Hütet euch vor Götzendienst (1. Joh. 5,21; 1. Kor. 10,14). Der Lohn der Sünde ist der Tod (Röm. 6,23). Es nützt nichts, Herr, Herr zu beten, sondern Gott will, dass wir seinen Willen tun (Matthäus 7,21). Auch wir müssen mit Niederlagen rechnen, wenn wir ein Glied in der Gemeinde haben, dass mit einem Bein in der Welt steht und nicht Busse tut: Die ganze Familie Achans wurde dafür bestraft, weil sie dies zuliess. Beispiel Annanias und Saphira (Apg. 5,1-11). Gemeinde in Ephesus und Laodicea (Offb. 2,4-5; 3,15-19). Wer auf Vergänglichkeit sät, wird Verderben ernten (Gal. 6,6-10).

 

 Die Eroberung von Ai (Kap. 8)

Hier verspricht der Herr, dass Josua Ai erobern wird (8,1-2). Beim ersten Versuch wird nichts gesagt, dass der Herr ihnen Sieg versprach. Vielmehr glaubten sie in ihrer Überheblichkeit, die Stadt Ai aus eigener Kraft und mit reduzierter Kampftruppe einnehmen zu können. Sie mussten lernen, dass der Herr ihnen die Kriegsstrategie und den Befehl zum Kampf gab. Diesmal durften sie die Beute unter sich verteilen! (8,2). Beim zweiten Versuch rückten 10 Mal so viel Krieger gegen Ai aus; nämlich 30'000 Mann (V. 3). Es wurde auch ein Hinterhalt gelegt (V. 4). Diesmal blieb kein Bewohner mehr übrig; 12'000 Leute (V. 22-25). Der König von Ai wurde erhängt und die Stadt völlig vernichtet (V. 28-29). Josua baute einen Altar und dankte Gott für den Sieg (8,30-35).

Was lernen wir daraus? Nur wenn Gott auf unserer Seite steht, können wir die Schlacht gegen den Teufel gewinnen (Apg. 13,1-5). Wichtig nach gewonnener Schlacht ist dem Herrn zu danken und sich nicht selbst zu rühmen (1. Kor. 1,30). Es gilt auch für uns die göttlichen Überlieferungen festzuhalten (2. Thess. 2,15).

 

 Weitere erfolgreiche Eroberungskämpfe (Kap. 9-12)

Vom Berg Ebal nach Gilgal, wo die Gibeoniter um Frieden bitten (9,3-15). Von Gilgal nach Gibeon, wo ein Friedensvertrag entsteht, indem die Gibeoniter zu Sklaven verpflichtet werden (9,16-27). Josua und seine Armee hilft den Gibeoniten die aufrückenden Feinde in die Flucht zu schlagen (10,1-11). Josua verfolgt die Feinde bis nach Makkeda (10,10). Gott lässt mehr Feinde durch Hagelschläge töten (10,11). Josua befiehlt der Sonne und dem Mond still zu stehen, bis Israel seinen Rachekrieg ausgeführt hatte (10,12-14). Danach setzte Josua einen Entscheidungsangriff auf Makkeda an und tötet die fünf Könige der Amoriter (10,18-28).

- Eroberungsfeldzug gegen den Süden (10,29-43): Libna, Lachis, Eglon, Hebron, Debir.

- Eroberungsfeldzug gegen den Norden (11,16): Merom, Sidon, Hazor und anderen Städten.

31 Könige, mit ihren Städten, wurden besiegt und eingenommen (Kap. 12). Diese Völker waren verstockt und suchten den Krieg mit Israel (11,20). Folgende Ortschaften wurden nicht eingenommen: einige Städte, die auf einem Hügel standen (11,13), die Bewohner von Gaza, Gath und Asdod (11,22). Mose befahl jedoch, alle Bewohner Kanaans auszurotten (5. Mos. 7,1-6).

Offenbar gab es damals für Israels Feinde auch die Möglichkeit zur Begnadigung: Die Gibeoniten suchten mit einer List erfolgreich Gnade (Kap. 9). Sie waren keine Kanaaniter, sondern Ansiedler aus Syrien, Mesopotamien und wurden auch Hewiter genannt (9,1.3.7; 11,19).

Was lernen wir aus diesen Eroberungskämpfen?
Es ist wichtig, dass wir fragen: Würde der Herr mich in dieser Angelegenheit unterstützen? (Psalm 143,8-10). Wenn Christus für uns ist, dann vermag auch uns niemand standzuhalten. Gott ist auf unserer Seite (Röm. 8,31-39). Gott gehört die Rache (Röm. 12,19). Gott übt ein gerechtes Gericht an verstockten Menschen (Jak. 1,13-15; 1. Tim. 2,4). Die Sonne soll nicht untergehen, bis wir alle Feinde besiegt haben (Eph. 4,26). Es dürfen keine Ausnahmen geduldet werden, weil ein wenig Sauerteig vermag den ganzen Teig zu durchsäuern (1. Kor. 5,7).