2. Könige-07: Endlose Gottlosigkeit (Fortsetzung)

Geschichte des gespaltenen Königreichs

Kapitel 15-17

 

 I.   Asarja oder Asarjahu10, auch Ussija oder Ussijahu (792-740), ein König, der vom Wohlstand ruiniert wurde: 2Kön 15,1-7

Asarja oder Ussija (in 2Chr 26: Ussijahu) war ein guter und tüchtiger König im Südreich, bis er sich vom Wohlstand und von seinem Stolz ruinieren liess.

Er regierte am zweitlängsten nämlich 52 Jahre (Manasse14 regierte 55 Jahre).

Er liess neue Quellen und Zisternen ausgraben, was der Landwirtschaft zu gut kam.

Er liess Jerusalems Befestigungen ausbessern, baute Türme und Gebäude entlang der Mauer.

Er stellte eine starke Armee von 307 500 Mann zusammen, die gegen alle Himmelsrichtungen attackierte, ausser gegen den Norden (2Chr 26). Im Westen griff er die Philister an und baute Städte in ihrem Land. Im Osten mussten die Ammoniter den Judäern Steuern zahlen. Im Süden griff er die Araber und die Meuniter erfolgreich an. Sein Ruf drang bis nach Ägypten. Seine Armee wurde gut ausgerüstet mit Speeren, Schilden, Helmen, Panzer, Bogen und Schleudersteinen usw.

Er stellte die Herrschaft über den Südteil Judas wieder her, wie zu Salomos Zeiten. Edom wurde schon durch seinen Vater zurückerobert. Schliesslich eroberte er die wichtige Hafenstadt Elat oder Elot (bei Ezjon-Geber) für Juda zurück, um Handel mit allen Ländern der Welt zu treiben. In der Wüste Negeb gründete er Militärbasen, um die südlichen Handelswege und die Landwirtschaft zu beschützen.

Dann heisst es in 2. Chronik 26,16 über ihn: „Als er aber stark geworden war, wurde sein Herz hochmütig, bis zum Verderben ...“ Sein Hochmut wird damit begründet, dass er als grosser König sich Zugang verschaffte zu allem im Heiligtum. Dafür waren jedoch die Priester zuständig, gemäss dem Gesetz. Doch das kümmerte Asarja nicht, so dass er Rauchopfer darbrachte. Obschon ihn die Priester ermahnten, wehrte er sie im zornig ab. Da griff Gott ein und strafte Asarja mit einem Aussatz auf der Stirn. Das bedeutete für ihn, kein Zugang mehr zum heiligen Tempel (war Aussätzigen verboten). Keine Gemeinschaft mehr mit andern Menschen (Aussätzige wurden von der Gesellschaft ausgeschlossen). Aussätzige durften sich, gemäss dem Gesetz Mose, den Gesunden nur auf Distanz nähern (Lev 13,45-46; Num 5,2-3).

Deshalb musste sein Sohn Jotam11 die Angelegenheiten seines Vaters in die Hand nehmen. In diesem Fall kann die überschneidende Regierungszeit zwischen Asarja und Jotam sehr einleuchtend verstanden werden. Asarja10 oder Ussija regierte 792-740 vor Christus. Jotham11 oder Jotam regierte 750-732 vor Christus. Die überschneidende Regierungszeit beträgt somit 10 Jahre.

Schlussfolgerungen
Ein guter Einfluss kann uns das Leben retten! Solange der König unter dem guten Einfluss des Secharjahu lebte, wandelte er im Glauben und war in vielen Dingen erfolgreich. Eine gute Partnerwahl ist deshalb entscheidend für unser ewiges Leben. Dazu zählen die richtigen Freunde und Gemeindegeschwister, die uns zum gesunden und Gott wohlgefälligen Leben anspornen (Hebr 10,24-25).

Wenn wir jemanden ermahnen, dann z. B. so wie die Priester den König ermahnten, mit den Worten (2Chr 26,18): „Das gereicht dir nicht zur Ehre beim Herrn Gott.“ Die Seele des andern muss uns am Herzen liegen. Oft sind es menschliche Machtkämpfe und Anklagen, die mit göttlichen Ermahnungen nichts zu tun haben.

Die Gefahr hochmütig zu werden ist gross, wenn es uns gut geht (Dtn 8,11-20): Sprüche 6,17; 11,2; 15,33; 16,18; Psalm 51,19. Siehe Nebukadnezar (Dan 4,28-37), Hiskia (2Chr 32,25). Jede Niederlage im Leben ist daher eine Hilfe Gottes zur Demut (Ps 119,71; 1Petr 5,5-6). Darum lassen wir es doch mit Freuden zu, wenn Gott uns zum Guten erzieht und formt (Jak 1,2-4; Hebr 12,5-8).

Erfolgreich sein bedeutet in Gottes Augen etwas ganz anderes als bei uns Menschen. Auch wenn ein König noch so erfolgreich war in der Welt, konnte er zu den absoluten Verlierern zählen, weil er Gott nicht gehorchte. Erfolgreich sein bedeutet in Gottes Augen, bis zum Ende unseres Lebens sich am Herrn orientieren und seinen Geboten gehorsam zu sein.

Es nützt uns nichts, wenn wir viele Jahre an den Herrn Jesus glaubten und uns in der zweiten Lebenshälfte von Gott entfernten. Viele haben gut angefangen und schlecht geendet (siehe Salomo). Der Glaube kennt kein Pensionierungsalter! Darum, lasst uns treu festhalten am Herrn, bis zum letzten Atemzug (Hebr 6,18-19)!

Gott macht die Regeln!
Vielleicht fragen wir: War der König nicht selbst im Stande ein Feuerchen anzuzünden und Gott mit einem Rauchopfer zu danken? Ja, er war selbst im Stande dazu. Es lag aber nicht in seiner Vollmacht! Es gibt viele Frauen, die sind im Stande besser zu predigen, Lieder zu leiten, die Gemeinde zu führen usw. als wir Männer. Doch der Herr sagt „Nein“, ich will, dass die Männer diese Verantwortung übernehmen (1Kor 14,34; 1Tim 2,11-12). Weil es nicht dem Willen Gottes entsprach, setzte Jesus keine Apostelinnen ein. Nicht wir Menschen, sondern Gott setzt uns zum Dienst an seinem Heiligtum ein (1Kön 13,33). Denken wir an die Rotte Kora (Num 16,32). Egal, ob ein bestimmtes Denken in der heutigen Zeit als altmodisch gilt, wichtig ist, was der Herr in seinem Wort geboten hat.

Gott meint, was ER sagt.
Wenn Gott Menschen instruierte, dann wollte er, dass alles genau nach seinen Anweisungen ausgeführt wurde (Gen 6,22; Ex 25,8-9.40; 40,16). Denken wir an die Bundeslade im Land der Philister und später in Beth-Schemes was den Menschen alles zustiess weil sie sie nicht vorschriftsgemäss behandelten (1Sam 5&6). Denken wir an Ussa, der meinte, die Bundeslade beim Transport stützen zu müssen weil sie fast umkippte obschon Gott jegliche Berührung der Lade mit dem Tod androhte (Num 4,15-16). Gott bestimmt auch, wann und wie er angebetet werden will (Gen 4,5; Ex 31,14-15; Joh 4,23; Apg 2,42). Es ist nicht unsere Gemeinde, sondern die Gemeinde des Herrn, der wir dienen (Eph 1,22-23) und ER allein bestimmt die Regeln durch sein Wort, damals wie heute (Bsp. Ex 28,35.42-43).

Das richtige Gottesbild machen:
Im Alten Testament ist es oft so, dass Krankheit, Armut usw. als Strafe Gottes für Sünde betrachtet werden musste (Dtn 28). Deshalb waren die Worte Jesu für die Juden so revolutionär, als er die Armen usw. in der Bergpredigt selig sprach (Mt 5; Lk 6). Jesus heilte auch viele Krankheiten (Mt 4,24). Für die Juden waren all diese Menschen selber schuld für ihre Gebrechen. Doch schon Jesus räumte mit dieser einseitigen Verurteilung auf (Lk 13,1-5). Heute, unter dem neuen Bund, gibt es verschiedene Möglichkeiten, weshalb wir Menschen leiden. Es kann, aber muss nicht mit Sünde zu tun haben. Der allmächtige Gott hat uns kein Leiden freies Leben auf dieser Welt versprochen.

 

 II.   Fünf Könige im Nordreich: 2. Könige 15,8-31

Sacharja oder Sacharjahu14 (753 v. Chr.): 2. Könige 15,8-12.
Der biblische Geschichtsschreiber sagt uns ganz wenig über diesen König. Er gefiel dem Herrn nicht, weil er zum Götzendienst animierte. Sacharja war der letzte in der Linie der Dynastie Jehus10. Jehu vertilgte den Baal und rächte das Böse am Haus Achab wie der Herr es geboten hatte. Deshalb versprach Gott dem Jehu, dass seine Nachkommen bis in die vierte Generation auf dem Thron Israels sitzen werden (2Kön 10,30). Doch dann zettelte Sallum15 eine Verschwörung gegen ihn an und tötete in vor dem ganzen Volk.

Sallum oder Shallum15 (752 v. Chr.): 2. Könige 15,13-16.
Das korrupte Volk liess es zu, dass ein Mörder König wurde. Jeder Gläubige, der seine kurze Geschichte liest, schüttelt bei den wenigen Aussagen über den gottlosen Sallum den Kopf. Kein Wunder, dass er gerade einmal einen Monat regierte und von einem weiteren Mörderkönig umgebracht wurde. In Israel brach die Anarchie aus.

Menahem oder Menachem16 (752-742 v. Chr.): 2. Könige 15,17-22.
Erstaunlicherweise konnte Menahem seine Regierung zehn Jahre lang halten. Er griff Tifsach an (beim Eufrat) und behandelte die unnachgiebigen Stadteinwohner mit assyrischer Brutalität; er liess den Schwangeren die Bäuche aufschlitzen (V. 16). Er bezahlte dem assyrischen König Pul (das ist der Krönungsname von Tilgat-Pileser III) Steuern mit den Geldern, die er von seinen tüchtigen Kriegern einforderte. Dieser skrupellose Mörder starb eines natürlichen Todes.

Pekaja oder Pekachja17 (752-740 v. Chr.): 2. Könige 15,23-26.
Pekaja ist der Sohn Menahems und erbte die Königsherrschaft seines Vaters. Er tat, was Böse war in den Augen des Herrn und folgte den Fussstapfen Jerobeams1. Er war ein unbedeutender König und offensichtlich nicht fähig, zu regieren. Durch einen militärischen Angriff aus der eigenen Reihe wurde er getötet.

Pekah oder Pekach18 (752-732 v. Chr.): 2. Könige 15,27-31.
Er zettelte eine Verschwörung an gegen den König Pekaja17 mit fünfzig Gileaditer, die ihn in seinem Haus überfielen und töteten. Er verbündete sich mit Rezin, dem König von Aram und attackierte Juda erfolglos. Das heisst; er erschlug an einem einzigen Tag 120'000 tüchtige Krieger in Juda (2Chr 28,5-6). Es gelang ihm aber nicht Jerusalem einzunehmen (2Kön 15,37; 16,5; Jes 7,1-9). Tiglat-Pileser kam Achas12 in Juda zu Hilfe, nahm Damaskus ein und führte die Bewohner in die Verbannung, gleichzeitig tötete er Rezin.

 

 III. Jotham oder Jotam11 (750-732 v. Chr.): 2. Könige 15,32-38

Jotham oder Jotam war ein guter und tüchtiger König im Südreich, wie sein Vater Asarja oder Ussija. Es heisst, dass er tat, was recht war in den Augen des Herrn (V. 34). Er ging nicht ins Heiligtum des Herrn, um Opfer darzubringen, wie sein Vater (2Chr 27,2). Er trat seinen Dienst überschneidend mit dem seines Vaters an, weil sein Vater durch den Aussatz gehindert war (2Kön 15,5). Er vertraute dem Herrn und der Herr liess ihn vieles Gelingen (2Chr 27,6).

Er war an verschiedenen grossen Bauprojekten tätig:

- er baute das obere Tor am Haus des Herrn (2Chr 27,3).

- er baute an der Mauer des Ofel (2Chr 27,3).

- er baute ganze Städte im Bergland von Juda (2Chr 27,4).

- er baute in Waldgebieten Burgen und Türme (2Chr 27,4).

Obschon er ein guter König war, liess er es zu, dass das Volk Götzendienst trieb (2Chr 27,2b). Deshalb liess der Herr es zu, dass verschiedene Feinde gegen Juda heraufzogen. Die folgenden Feinde werden genannt:

- Rezin, der König von Aram (2Kön 15,37).

- Pekach18, der König im Norden (2Kön 15,37).

- Der König der Ammoniter (2Chr 27,5).

Gegen die Ammoniter kämpfte Jotham mit seiner Armee erfolgreich, so dass die ihm, mindestens drei Jahre lang hohe Summen zahlen mussten (2. Chr. 27,5).

Schlussfolgerungen aus Kapitel 15
Wie wird unser Name einmal in die Chroniken vom Buch des Lebens eingehen? Wie wünschen wir erinnert zu werden? Unser Wunsch soll gleichzeitig auch unser Lebensziel sein.

Wir stellen fest, wie leicht ein Sohn sich von seinem Vater beeinflussen lässt, es sei gut oder böse. Lasst uns unsere grosse Verantwortung als Väter wahrnehmen! Lasst uns unseren Kindern gute Vorbilder sein (Eph 6,4).

Ein halbherziger Christ ist ein ganzer Unsinn. Nichts wird besser, wenn wir es nicht pflegen, auch der Glaube nicht! Unsere Haare und Fingernägel wachsen jeden Tag und müssen regelmässig geschnitten werden. Die Sünde wir uns einholen, wenn wir die Brücken hinter uns nicht zerstören und den Kampf gegen die Sünde unermüdlich fortsetzen. Unsere Erkenntnis über die Bibel geht verloren, wenn wir uns nicht immer wieder an verschiedene Dinge erinnern. Unsere Beziehungen zu andern Menschen verflüchtigen sich, wenn wir sie nicht unaufhörlich und mit viel Liebe pflegen. Unser Glaube löst sich in nichts auf, wenn wir ihn nicht unermüdlich mit andern Gläubigen in der Gemeinde und im Gebet mit dem Herrn pflegen.

Wo haben wir in unserem Leben Kulthöhen (2Kön 15,4.35)?

Wo dienen wir der Welt mit ihren Götzen (1Joh 5,21; Ps 115)? Zum Beispiel:

- nur in Geld, Karriere, Lust, Spass, Freundschaften investieren,

- allein der Wissenschaft und der Politik vertrauen,

- alles als etwas grosses und wichtiges sehen, was in Gottes Augen klein und unbedeutend ist.

Unsere Kraft kommt nicht aus uns selbst, sondern allein von Gott (1Sam 17,47). Wenn der Herr mit uns ist, dann kann uns viel Gutes gelingen (Phil 4,13). Der Herr kann vielmehr durch uns bewirken, als wir im Stande sind von ihm zu erbitten (Eph 3,20). Was ist der Schlüssel, um ein mächtiger Kämpfer für Gottes Reich zu sein (wie Jotham)? Der Schlüssel ist, dass wir dem Herrn und seinen Geboten gehorchen (Eph 6,10-18). Jotham wurde mächtig, weil er seine Wege festigte vor dem Herrn (2Chr 27,6).

 

 IV. Achas12 (735-715 v. Chr.), einer der schlimmsten Könige Judas: 2. Könige 16

Ahas oder Achas12 war einer der schlimmsten Könige in Juda, wenn nicht der Schlimmste. Wer damals noch gläubig war, in Juda lebte und Kinder hatte, der lehrte seine Kinder nicht auf das Vorbild Achas zu schauen. Achas suchte Hilfe bei den fremdländischen Königen und ihren Göttern, statt beim lebendigen Gott. Wenn es heisst, dass Achas auf den Wegen der Könige von Israel ging, dann bedeutet das nichts Gutes. Israel wandelte auf dem Weg Jerobeams1, dessen Name als Beispiel für den Abfall zum Götzendienst steht. Achas kehrte Gott den Rücken zu, um toten Götzen zu dienen. Deshalb wurde Juda durch Belagerungen fremder Nationen gedemütigt (2Chr 28,19).

Der Götzendienst Achas war grenzenlos:

Er machte Gussbilder für die Baale (2Chr 28,2).

Er selbst brachte Rauchopfer dar (28,3).

Er brachte den Göttern von Damaskus Schlachtopfer dar und bat sie um Hilfe (2Chr 28,23).

Er zerschlug die Geräte des Tempels und schloss die Türen zu (2Chr 28,24).

Er baute Altäre an allen Ecken Jerusalems und errichtete Kulthöhen in allen Städten Judas „unter jedem grünen Baum“ (2Chr 28,24-25).

Das Abscheulichste: Er liess seine Söhne durchs Feuer gehen (2Kön 16,3; 2Chr 28,3), das heisst; Menschenopfer für die Mistgötzen. Auch Manasse14 verschuldete sich auf diese abscheuliche Weise vor dem Herrn (2Chr 33,6). Im Hinnom Tal wurde diese menschenverachtende Praxis durchgeführt. Die Kanaaniter brachten Menschenopfer dar, wenn sie verzweifelt und in grosser Not waren (wie der König von Moab, 2Kön 3,27). Damit hofften sie die Götter gnädig zu stimmen. Sie meinten, dass die Götter sie aus ihrer Notlage befreien könnten. Es ist unerklärlich, wie das auserwählte Volk Gottes sich zu solchen abscheulichen Praktiken hinziehen lassen konnte.

Achas12 hatte ringsum Feinde und Probleme. Weshalb?
Weil er ein Götzendiener war gab ihn Gott in die Hand Arams (2Chr 28,5). Weil das Volk den Herrn verlassen hatte, brachte Gott ihnen durch Pekach18 vom Nordreich eine schwere Niederlage bei (2Chr 28,6). Auch die Edomiter und die Philister überfielen das Land und machten viele Gefangene (2Chr 28,17-18). Der Herr demütigte Juda, weil es durch die Führung Achas verwildert war (2Chr 28,19).

Achas12 suchte Hilfe bei Menschen statt bei Gott.
Rezin, der König Arams und Pekach18, der König Israels wollten gegen Assyrien vorgehen und suchten in Achas noch einen Verbündeten. Weil er ablehnte, griffen sie Juda an (2Kön 16,5). Sie wollten Achas vom Thron stürzen und ihn mit einem Marionettenkönig ersetzen, das gelang ihnen aber nicht ganz (Jes 7). Zum Teil war der Angriff erfolgreich, indem Rezin Elat (Ezjon-Geber, wichtig Hafenstadt im Süden) einnahm, die Judäer vertrieb (2Kön 16,6; 2Chr 26,2), viele Gefangene machte und nach Damaskus brachte (2Chr 28,5), indem Pekach18 viele tüchtige Krieger Judas tötete oder sie gefangen nach Samaria abführten (2Chr 28,5-15).

Der Herr sandte den Propheten Oded, der die Heeresführer im Norden ermahnte (2Chr 28,9-15). Er befahl ihnen die Gefangenen zurück zu bringen, damit sie sich nicht noch mehr Schuld aufladen vor dem Herrn. Die Fürsten gaben die Gefangenen frei, kleideten sie, gaben ihnen zu Essen und zu Trinken, setzten sie auf Esel und brachten sie nach Jericho.

Achas holte bei Tiglat-Pileser Hilfe, dem König von Assyrien (2Kön 16,10).
Dafür raubte er den Tempelschatz aus und sandte ihn dem König. Tiglat-Pileser willigte ein, rückte vom Norden gegen Aram heran und tötete Rezin (2Kön 16,9). Die Bewohner von Damaskus führte Tiglat-Pileser in die Verbannung.

Achas war in grösster Not, als der Prophet Jesaja zu ihm kam und ihn ermahnte, dem Herrn zu vertrauen (Jes 7,1-16). Jesaja bat ihn Gott um ein Zeichen zu bitten, um die Wahrheit seiner Prophezeiung zu bestätigen. Doch mit falscher Frömmigkeit fragte Achas nicht danach, sondern suchte die Hilfe beim Assyrischen König. Sein Königreich stand kurz vor dem Aus. Doch mit der Aussage (2Kön 16,7): „Dein Diener bin ich und dein Sohn!“ verletzte er den Bund mit Gott schwer. Trotzdem erhielt er von Gott ein Zeichen. In wenigen Jahren würden beide Könige geschlagen sein. Die Zeit wird so kurz sein, dass in dieser Zeit eine junge Frau einen Sohn gebären kann mit dem Namen: Immanuel (Gott ist mit uns). Weil Achas dem Herrn nicht vertraute, wurde seine Gottlosigkeit ihm und Juda zum Verhängnis. Statt Unterstützung zu kriegen, stellte sich schliesslich seine Hilfe und sein Freund gegen ihn (2Chr 28,20-21).

Achas war beim Volk sehr unbeliebt.
Es wollte sich nicht mehr an diesen König erinnern. Deshalb wurde er nicht zu den Gräbern der ehrenhafteren Königen gelegt.

Schlussfolgerungen
Was immer wir anbeten wird unser Leben entscheidend beeinflussen, sei es, dass wir uns vor der Sünde beugen, vor den Erkenntnissen der Wissenschaft, vor der Lust oder vor dem Geld. Wenn Gottes Volk sich sogar den toten Götzen zuwenden konnte, dann besteht auch für uns die Gefahr, dass wir uns von der gottlosen Denkweise der Welt vom Glauben abbringen lassen. Im Neuen Testament lesen wir, dass ein falsches Gottesverständnis Gott nicht die gebührende Ehre gibt und somit Sünde ist (Röm 1,21-23.24-32).

 

 V.  Hosea, Hoschea19 (732-722 v. Chr.) und der Untergang Samarias: 2. Könige 17

Hosea „tat, was böse war in den Augen des Herrn“ (V. 2). Auch er diente den Götzen, wie seine Vorfahren. Er wird aber nicht ganz so böse angesehen, wie seine Vorfahren, da er vermutlich keine neuen Kulthöhen baute und den Götzenkult im Land nicht förderte.

Zu Beginn seiner Herrschaft zahlte er Salmanasser V von Assyrien loyal seine Steuern (V. 3). Dann lehnte Hosea sich auf und wollte sich vom assyrischen Joch befreien. Er suchte nach Hilfe bei So, dem König von Ägypten. Als Salmanasser V erfuhr, dass Hosea eine Verschwörung gegen ihn plante, nahm er ihn gefangen und warf ihn in den Kerker (V. 4). Anschliessend belagerte Assyrien drei Jahre lang die Stadt Samaria (725-722 v. Chr.). Erst sein Nachfolger, Sargon II aus Assyrien beendete die Belagerung, indem er die Stadt einnahm und Israel in die Verbannung führte (722/1 v. Chr.).

Ironischerweise bedeutet der Name des letzten Königs von Israel Hosea; Heil, Rettung (V. 5-6). Hosea war alles andere als eine Rettung für sein Volk. Hosea war ein Zerstörer und war schuld, dass Israel in die Verbannung geführt wurde (2Kön 18,9-12). Er war im Kerker in Assyrien als Samaria unterging.

Israel wird in die Verbannung geführt (V. 7-23).
In den folgenden Versen werden die Gründe zusammengefasst, die zur Verbannung Israels führten:

- Das Volk rebellierte gegen ihren Gott, der sie aus der Knechtschaft Ägyptens erlöste.

- Das Volk diente fremden Göttern, wie die Bewohner, die vor ihnen vertrieben wurden.

- Sie hörten nicht mehr auf Gottes Wort und auf die Propheten, sondern waren halsstarrig und verletzten Gottes Bund (Ex 20,1-6).

- Das Volk reizte den Herrn über zwei Jahrhunderte lang zur Eifersucht und zum Zorn.

- Sie gingen Allianzen ein mit den Nationen und vertrauten allen andern (Göttern und Menschen) mehr als ihrem eigenen Gott

- Sie töteten ihre eigenen Brüder

- Sie trennten sich von Gott und seinem heiligen Tempel

- Sie machten zwei gegossene Kälber

- Sie bauten Ascheren, Baals und Kultstätten, „unter jedem grünen Baum“ dienten sie den toten Götzen (V. 10)

- Sie trieben Wahrsagerei und Astrologie

- Sie liessen ihre Söhne durchs Feuer gehen

Ihre Sünden können zurückverfolgt werden bis zum ersten König Jerobeam I (930-909 v. Chr.), wo alles anfing.

Das Volk Gottes hielt sich nicht an die zehn Gebote (Ex 20), sondern verletzte bereits die ersten beiden Gebote (Ps 106). Ein Teil des Volks wurde nach Babel, Kuta, Awwa, Chamat und Sefarwajim gebracht, damit sie sich dort neu ansiedelten.

Schlussfolgerungen
Auch wir können den Herrn verlassen:

- indem wir bei den gottlosen Menschen Rat suchen und ihr Vorbild nachahmen, statt das Vorbild Christi (Joh 13,34-35).

- indem wir mit unseren Geschwistern streiten und sie hassen (1Joh 3,11-16).

- indem wir aus Seiner Gemeinde herauslaufen und meinen unser Christentum auch alleine in der Welt leben zu können (Hebr 10,24).

- indem wir vergängliche Dinge zu unserer Priorität machen (Joh 9,23-26; 14,33). Z. B. unser Beruf, unser Hobby, die Liebe zu einem Menschen. Z. B. unsere Kinder, unseren Ehepartner, unsere Eltern.

- indem wir den Götzen dienen (1Kor 10,7), die Welt und ihre Lust mehr lieben als Gott (1Joh 2,15-17). Z. B. Ehre, Macht, Geld, Erfolg, Vergnügen usw.

- indem wir der Wahrsagerei und Astrologie Glauben schenken (Offb 22,12-15).

- indem wir unsere Kinder nicht erziehen im Wort Gottes (Gal 6,7b). Wichtig ist, dass wir niemals halsstarrig werden und uneinsichtig sind in Bezug auf unsere Sünden (1Joh 1,9-10). Gott hat mit uns einen neuen Bund gemacht, den wir genauso brechen können, indem wir uns nicht gehorsam an sein Wort halten.

Samaria wird neu besiedelt (V. 24-41).
Es werden keine Gründe genannt, weshalb diese Neubesiedlung stattfand. Es liegt auf der Hand, dass die Assyrer das fremde Land Kanaan auf diese Weise als ihr Eigentum beanspruchten. Samaria wurde zur assyrischen Provinz und die Menschen, die sich dort niederliessen wurden Samariter genannt. So vermischten sich die Samariter mit fremdländischen Völkern und galten bei den Juden als Abtrünnige oder Abgefallene. Damit wurde verhindert, dass die Israeliten im Land erneut heranwuchsen und ihren Gebietsanspruch irgendwann in der Zukunft wieder geltend machen konnten. Der Herr liess Löwen los, die die neuangesiedelten Menschen töteten.

Die Assyrer waren abergläubisch und dachten, dass in jedem Land die zuständige Gottheit geehrt werden müsse. Deshalb sandte der assyrische König einen Priester zurück nach Bethel, wo sich das Heiligtum des Nordreichs befand (Am 7,12-13). Seit den Tagen Jakobs war Bethel ein heiliger Ort (Gen 28,18-22). Der Priester hatte den Auftrag, die Bewohner auch die Gebote des Mose zu lehren und den Herrn zu fürchten (Ps 33,8.18; 103,17-18).

Gleichzeitig brachten die Assyrer ihre Gottheiten ins Land, die natürlich auch ihre Anleitungen durch ihre Priester bedurften. Sukkot-Benot (könnte der Ehegatte des babylonischen Hauptgottes gewesen sein). Nergal (war die Gottheit der Unterwelt und wurde in Mesopotamien als Planet Mars identifiziert). Aschima (bezieht sich auf kanaanitischen Götzenbilder). Nibchas und Tartak (sind unidentifiziert). Adrammelech (babylonischer Sturmgott) und Anammelech (babylonischer Himmelsgott).  Das Schlimmste aber sind die Kinderopfer, die eine allgemein übliche Praxis war in den gottlosen Völkern und auf das Schärfste verdammt wird im AT (Lev 20,2-5). Das ist der Grund, weshalb die Vermischung mit diesen Völkern, ihrer Kultur und ihren Götzen den Juden strengsten untersagt wurde (Neh 4,1-6; Esra 4,1-3). Deshalb entwickelte sich bei vielen konservativeren Juden gegen die Samariter ein Widerwille, der sich bis in die Zeit des Neuen Testaments fortsetzte (Sirach 50,25-26; Lk 9,52-53; Joh 4,9). Der Geschichtsschreiber Josephus sagte, dass die Samariter ein Volk mit vermischtem Blut und einer vermischten Religion waren.

In 2. Könige 17 ist von einigen assyrischen Königen die Rede: In Vers 3 heisst es, dass Salmanasser V gegen Israel heraufzog. Sein Nachfolger, Sargon II, rühmte sich in seinen Inschriften, die Stadt Samaria erobert zu haben (722/1 v. Chr.).  In Vers 24 wird nur noch vom König Assur (ohne Namen) gesprochen, der eine Neuansiedlung in Israel durchführte. Aus der Geschichte erfahren wir, dass Sargon II Zwangs-umsiedlungen grossen Stils vornahm, um einem Aufstand in Ex-Israel vorzubeugen. Im Buch Esra erfahren wir von zwei assyrischen Königen, die Neubesiedlungen in Israel durchführten. Es ist von Esar Haddon oder Esar-Chadon (681-669) die Rede (Esra 4,2). Es wird Assurbanipal oder Asnappar (669-633) erwähnt (Esra 4,10).

Schlussfolgerungen
Der allmächtige Gott will als einziger wahrer und lebendiger Gott verehrt werden und darf niemals auf die Stufe der toten Götzen heruntergesetzt werden (Ex 19,1-8; 20,1-6; dt. 6,4-9). Die abergläubische Praxis der gottlosen Völker erinnert an den Areopag, wo Paulus auf einem der vielen Altäre las (Apg 17,23): „Dem unbekannten Gott.“ Für den Gläubigen an Christus ist heute klar, dass es nur einen Gott gibt und nur einen Heilsweg zu IHM (Apg 4,12; Mt 17,5; Joh 14,6; 1Kor 8,6; Eph 4,6; 1Joh 2,22-26 usw.).