Gespaltenes Königreich
Kapitel 15-16
I. Nadab2 (909-908 v. Chr.): Kapitel 15,25-27
Über Nadab wissen wir sehr wenig.
Er war der Sohn Jerobeams und wandelte auf dem sündhaften Weg seines Vaters. Er regierte nur zwei Jahre über Israel und dann wurde er ermordet durch Baesa, oder Bascha. Bascha löschte die ganze Familie Jerobeams aus. Gott prophezeite seinem Vater Jerobeam das durch Achija (1Kön 14,9-10). Weshalb liess Gott Jerobeam das verkündigen?
Gott gab Jerobeam eine grosse Verheissung, als er ihn zum König einsetzte (1Kön 11,38). Doch Jerobeam wandelte nicht in den Wegen des Herrn. Er versündigte sich durch Götzendienst. Sein Sohn Nadab sündigte, weil er den Götzendienst seines Vaters weiter trieb. Deshalb wurde Nadab umgebracht, weil er dieselben Sünden wie sein Vater begann (1Kön 15,30).
Der Herr machte einen Bund mit seinem Volk, als es noch in der Wüste war. Er versprach Segen oder Fluch (Dtn 28). Wer sich aber im verheissenen Land mit den Götzen einliess, der sollte mit dem Tod bestraft werden (Dtn 17,2-6). Gott hielt sein Wort und liess deshalb die ganze Dynastie Jerobeams ausrotten.
II. Baesa, Bascha3 (908-886 v. Chr.): Kapitel 15,27-16,6
Bascha löschte die ganze Dynastie Jerobeams aus. Gott benutzte ihn, um Jerobeams Haus zu bestrafen. Er war aber kein bisschen besser, als seine Vorgänger. Wegen seiner Abgötterei und wegen seines Mordes an Nadab samt Familie, musste auch er sterben. Obschon der Herr ihn als Strafrute benutzte gegen Jerobeam, so ist sein Mord verwerflich in Gottes Augen (1Sam 24,7; 26,6-12; 2Sam 1,11-16). Gegen einen gesalbten Gottes darf niemals Hand angelegt werden, ausser Gott befiehlt es.
Gott liess ihm durch den Propheten Jehu verkündigen, dass auch sein Haus dem Untergang geweiht ist. Wer in der Stadt stirbt, den werden die Hunde fressen. Wer auf dem Land stirbt, den werden die Vögel fressen.
Bascha starb eines natürlichen Todes und wurde in der Hauptstadt Tirza begraben (östlich von Samaria). Er tat, was dem Herrn missfiel. Er regiert 24 Jahre in Israel.
III. Ela4 (886-885 v. Chr.): Kapitel 16,6-14
Ela war der Sohn Baschas und regierte 2 Jahre über Israel.
Auch er verführte das Volk zum nichtigen Götzendienst. Zudem versündigte er sich durch Trunkenheit vor dem Herrn. Auch er missfiel dem Herrn.
Durch den Propheten Jehu liess Gott dem Bascha verkündigen, dass er ihn und sein ganzes Haus ausradieren werde, so wie er es mit Jerobeams Haus tun musste.
IV. Simri5 (885 v. Chr.): Kapitel 16,15-20
Simri kam widerrechtlich an die Macht und regierte nur 7 Tage als König.
Er war einer der oberen Führer Elas, der eine Verschwörung gegen den König anzettelte und ihn tötete. Anschliessend begann er einen grausamen Selbstmord. Er verschanzte sich im Königshaus. Als er sah, dass gegen ihn vorgerückt wurde, steckte er das Haus in Brand und kam in den Flammen um. (Es gibt drei andere Selbstmorde zu berichten im AT: Saul und der Schwertträger: 1Sam 31,4-5, Ahitophel oder Achitofel, der sich erhängte: 2Sam 17,23).
Simri war seinem König, als auch Gott untreu.
Das einzig Gute was er tat, war, dass er durch Gottes Vorsehung das Strafgericht an Bascha und Ela ausübte und die ganze Sippe ausrottete.
V. Omri6 (885-874 v. Chr.): Kapitel 16,23-28
A. Weil das Volk den Mord Simris gegen seinen König nicht akzeptierte, wählte es Omri, den Heeresführer zum König.
Damals spaltete sich das Volk in zwei Teile:
Der eine Teil hielt zu Tibni (es gibt Listen der Könige Israels, auf denen manchmal auch Tibni aufgeführt ist). Weil nicht alle mit Omri einverstanden waren, regierte Tibni den einen Teil Israels (885-881 v. Chr.). Er regierte während des fünf jährigen Bürgerkriegs in Israel.
Der andere Teil hielt zu Omri, der schliesslich König wurde. Er war 12 Jahre lang König, wovon nur 6 Jahre in Tirza. Er war böser als alle andern Könige (Mi 6,16). Trotzdem war er einer der grössten Könige Israels. Er baute die Stadt Samaria, die zur Hauptstadt wurde. Viele Prophezeiungen richteten sich gegen Samaria: Jes 8,4; 9,8-21; 10,9; 28; 36,19; Jer 23,13; Ez 23,1-4; Hos 7; 13,16; Am 3,12; Mi 1,6.
Die Syrer griffen Samaria immer wieder an. Die Stadt wurde von Salmanasser V. drei Jahre lang belagert. Schliesslich wurde die Stadt eingenommen und zerstört von Sargon II. und die Assyrer (722 v. Chr., siehe 2Kön 17; 18,9-12).
Es gibt zwei Gründe für eine Spaltung:
1. Eine von Gott geführte Trennung von zwei Parteien.
2. Eine aufrührerische und eigenwillige Trennung von zwei Parteien.
Spaltungen sind in den meisten Fällen zerstörerisch:
- Sie bringen Uneinigkeit und Streit.
- Sie verbrauchen viel Kraft und Energie.
- Sie zerstören den Geist der Liebe.
- Spaltungen sind meistens sündhaft, weil sie aus egoistischen Motiven entspringen.
- Bei Spaltungen gibt es auf beiden Seiten nur Verlierer.
Es gibt aber auch Spaltungen, die gottgewollt sind: Wenn nicht mehr an der Wahrheit und der Lehre festgehalten wird.
VI. Ahab, Achab7 (908-886 v. Chr.): Kapitel 16,29 - Kap. 22,40
Achab war der Sohn Omris und regierte 22 Jahre über Israel.
Achab war einer der erfolgreichsten Könige im Nordreich:
Andere Nationen betrachteten ihn als erfolgreichsten König aller Zeiten. Achab wurde in den Schriften fremder Länder erwähnt, im Gegensatz zu allen andern Königen in Israel und Juda. In der Bibel wird darüber ziemlich ausführlich berichtet, wie Achab, mit Gottes Hilfe, wichtige Kriege gewann und so ein grosser König wurde. Er wehrte den Angriff Ben-Hadads von Syrien ab, der mit 32 Königen gegen ihn anrückte und Samaria belagerte (1Kön 20,1-21). Ein Prophet versprach Achab, dass er den Krieg gewinnen werde, weil Gott mit ihm war. So musterte er schnell über 7'000 Mann und brachte Ben-Hadad und seinen Kriegern eine grosse Niederlage bei. Ben-Hadad von Syrien wagte einen zweiten Angriff gegen Achab. Er glaubte, der Gott Israels sei bloss ein Berggott und nicht stark genug, auch in der Ebene sein Volk zum Sieg zu führen (1Kön 20,23-30). Der Herr liess Achab die Schlacht gewinnen und es kamen im gegnerischen Lager, an einem Tag, 100'000 Mann um. Doch Achab machte einen fatalen Fehler (1Kön 20,31-43):
- Er liess den König Ben-Hadad nicht umbringen, sondern machte sogar einen Bund mit ihm.
- Er nannte den gottlosen König seinen Bruder.
- Ein Prophet verkündigte ihm Gottes Strafe über sein ganzes Volk, weil er sich mit fremden Völkern und Götzen einliess.
Achab war gottloser, als alle seine Vorgänger.
Er heiratete eine fremdländische Frau namens Isebel und diente ihren Götzen (16,31; Offb 2,20). Damals war es üblich, dass durch eine Heirat zweier Nationen Frieden und gute Beziehungen entstanden. Die Ehe zwischen Achab und Isebel entstand aus der Zeit Omris, der mit Priesterkönig Etbaal aus Sidon und Tyrus (Phönizien) einen Friedensvertrag abschloss. Diese Ehe begann von Anfang mit einem falschen Motiv.
Er betete ihren Baal an und baute eine Aschera (Tempel mit Altar). Wie bei Salomo, kann auch bei Achab der Grund für das Verbot einer fremdländischen Ehe erkannt werden (Dtn 7,1-6; 1Kön 11,1-8). Isebel brachte über 450 Baalspropheten ins Land (18,19). Sie wollte die Anbetung Gottes in Israel ausrotten und deshalb liess sie auch die Propheten des Herrn töten (18,4). Sie trachtete auch Elija nach dem Leben (19,2).
Die zerstörerische Ehe von Achab und Isebel.
Die Bosheit Isebels kostete Achab das Leben (22,1-22). Isebel verschaffte für ihren Mann den Weinberg Nabots (Kap. 21). Nabot wurde auf hinterlistige Art bezichtigt Gott gelästert und den König verflucht zu haben und deshalb wurde er gesteinigt. So erhielt der egoistische Achab den Weinberg, den sein Herz begehrte. Elija aber sagte ihm den Tod voraus, als Strafe für seinen Mord. Weil Achab vor dem Herrn doch noch Busse tat, wurde das Unheil auf seine Nachkommen hinausgeschoben (21,29). In der Schlacht gegen die Aramäer wurde er von einem Pfeil tödlich getroffen (22,29-40).
Der Prophet Elija war bei Achab und Isebel sehr unbeliebt (Kap. 17-19). Er prophezeite eine Dürrezeit von drei Jahren, weil Achab die Gebote des Herrn verlassen hat (17,1; 18,1.18). Er wurde deshalb im ganzen Land gesucht weil er angeblich Israel ins Unglück stürze (18,8-14.17). Schliesslich bewies Elija, dass der lebendige Gott grösser ist als alle Götter zusammen und tötete anschliessend 450 Baalspropheten (18,21-40).