2. Samuel-06: Davids Freunde und Gegner

Höhepunkt des Königreichs

Kapitel 16-20

 


Kapitel 16: David wird herausgefordert.

Ziba stellt sich auf die Seite Davids und bringt ihm eine Verpflegung. Er ist der Knecht Meribaals (Jonathans Sohn, der lahm ist an den Beinen). Vermutlich belügt er David, da wir nirgends lesen, dass Meribaal (als Krüppel) das Königreich an sich reissen wollte. David wird verunsichert und spricht ihm den ganzen Landbesitz zu. Nach seinem Sieg wird David von Meribaal verunsichert und macht seinen Entscheid rückgängig, indem er beiden die Hälfte des Landes zuteilt: 2Sam 19,24-30.

Simei, ein Benjaminiter flucht David. Er steht immer noch auf der Seite Sauls und behauptet, dass David zu Unrecht sein Königtum erworben hat. Jetzt werde David vom Herrn gestraft weil er viel unschuldiges Blut vergossen habe um sein Königtum zu erlangen. Dieser Mann hatte grossen Mut und spielte offenbar mit seinem Leben, denn es wäre für David und seine Helden leicht gewesen, ihn zu töten (V. 6). Doch David zeigt sich von der gnädigen Seite und verbietet seinen Leuten Hand an den Mann zu legen. David denkt, wenn sein eigener Sohn ihm nach dem Leben trachtet, wie viel mehr dann ein Fremder (V. 11). David rechnet mit der Hilfe des Herrn, der ihm zum Sieg und zur Gerechtigkeit verhelfen wird (V. 12). Es gibt offensichtlich eine grosse Anzahl Leute, die sich (politisch) immer noch zum Hause Sauls bekennen (19,18). Später bittet Simei den David um Vergebung: 2Sam 19,17-24.

Lektion: In Bedrängnis wird man oft noch zusätzlich zu Unrecht beschuldigt.

Ahithophel rät dem Absalom mit den Frauen Davids zu schlafen. Hier erfüllt sich das prophetische Wort Nathans (12,11). Der weise Arkiter Husai schleicht sich bei Absalom ein und gibt vor, als ob er Absalom als künftigen König sehe und ihm dienen werde. Dabei erfährt er aus erster Hand, was Ahithophel dem Absalom ratet, ohne dass er dagegen etwas unternehmen kann.

 

Kapitel 17: Der weise Husai verhindert Absaloms Erfolg.

Der zweite Rat Ahithophels wäre vermutlich taktisch richtig und könnte zum Untergang Davids führen. Aber Gott, der das Bittgebet Davids erhört hat, verhindert, dass der Rat Ahithophels ausgeführt wird (V. 14). Der Herr lässt es zu, dass die Weisen samt Absalom auf den Rat Husais hören. Fast fliegt die ganze Lüge auf, da ein Knabe die Spione vor der Stadt entdeckt, die von den Priestern Zadok und Abjathar Meldung empfangen. Doch Jonathan und Ahimaaz können fliehen und kommen zum Haus einer Frau in Bahurim, die sie in einer Zisterne versteckt. Anschliessend melden sie den Kriegsplan David. David beschliesst, dass alle seine Leute in der Nacht den Jordan überqueren. Am andern Tag kommt David in Mahanaim an und wird von Ammonitern und Gileaditer verpflegt und beherbergt.

Lektion: Gott verhilft seinen Kindern manchmal auf merkwürdige Weise zum Sieg!

 

Kapitel 18: Absaloms Niederlage und Tod.

David mustert seine Leute zum Krieg und teilt sie in drei Gruppen ein. David bestimmt die folgenden Leute zu Anführern:

- Joab, der Feldhauptmann Davids,

- Abisai, der Sohn der Zeruja (Schwester Davids),

- Ithai, der Gathiter.

Davids grösstes Anliegen ist das Leben seines Sohnes Absalom und er gibt strengen Befehl an alle, dass sie das Leben Absaloms verschonen sollen (V. 5).

Der Krieg gegen Israel ist blutig und 20'000 Mann müssen ihr Leben lassen.

Absalom bleibt mit seinen Haaren an einem Baum hängen, während sein Esel weiterläuft. Ein Krieger entdeckt ihn hängend an einem Baum, aber er erinnert sich an den strengen Befehl Davids. Statt Absalom totzuschlagen, meldet er es dem Feldhauptmann Joab. Joab kommt und stösst drei Spiesse in das Herz Absaloms und zehn seiner Waffenträger schlagen ihn vollends tot. Sie werfen ihn in eine Grube im Wald bedecken ihn mit Steinen und errichten ein Denkmal für Absalom (V. 18). Joab lässt in die Posaune blasen, was bedeutet, dass der Krieg zu Ende ist, da ein wichtiger Mann gefallen ist.

Der Priester Ahimaaz will die freudige Botschaft dem David überbringen. Joab schickt einen Schwarzen mit der Trauerbotschaft los und verbietet es vorerst dem Ahimaaz die Botschaft zu überbringen (1,1-16; 4,5-12). Trotz Warnungen läuft Ahimaaz ein wenig später auch los und erreicht als Erster den König David. Der König wartet schon auf eine Nachricht bezüglich des Kriegs. Als Ahimaaz bei David ankam, traute er sich nicht den Tod Absaloms kundzutun und log den König an (V. 29). Als der Kuschiter ankam, traut auch er sich kaum die Wahrheit David ins Gesicht zu sagen.

Lektion: Der Krieg macht alle Beteiligten zu Verlierern!

 

Kapitel 19: David stellt die Einheit des Volkes wieder her.

David zieht sich zurück und trauert um seinen Sohn Absalom. Er ist untröstlich. David wünscht sich, statt seines Sohns tot zu sein.

Joab tadelt David für seine undankbare Haltung und sein schlechtes Benehmen. Die Männer haben für David und seine ganze Familie ihr Leben aufs Spiel gesetzt. Absalom hätte alle getötet, wenn er den Krieg gewonnen hätte. Nun schleichen sich seine Krieger in die Stadt, als hätten sie etwas Böses getan und als seien sie die grossen Verlierer. David sieht ein, dass seine Liebe für Absalom unverhältnismässig war und dass er als König verworfen wird, wenn er sich jetzt nicht um sein Volk kümmert.

Schliesslich stellt David sich ans Tor der Stadt (von Mahanim, 17,26), als Zeichen des Sieges und der Wertschätzung für seine Krieger (die Krieger ziehen stolz an ihrem König vorbei).

Die zehn Stämme im Norden hatten Absalom vergebens zum König gesalbt. Zwei wichtige Männer vom Norden, die zu Saul gehalten haben sind: Ziba (der sich beim König einschlich mit einer fragwürdigen Geschichte von Meribaal, 16,1-4). Simei (der nun seine Schuld bekennt, dass er David fluchte, 19,17-24). Die Leute streiten sich, ob sie nun David wieder als König akzeptieren wollen oder nicht. Einige unter ihnen sagten zu den Verantwortlichen, worauf sie eigentlich noch warten, bis sie den König zurückholen.

David wittert seine Chance, um als König neu bestätigt zu werden und lässt den Judäern mitteilen, worauf sie eigentlich noch warten und ob sie die Letzten sein wollen, die ihren König heim holen. Juda machte Absalom in Hebron zum König und führte die Rebellion gegen David an. David verspricht den Judäern, dass Amasa, der Feldhauptmann Absaloms, an Joabs Statt eingesetzt würde. David erinnert sie, dass er aus dem Stamm Juda kommt. Die Judäer entschliessen sich einmütig, dem König bei der Überquerung des Jordans entgegenzugehen.

Der Benjamit Simei bittet um Vergebung für seine Flüche, die er über David aussprach. Er nimmt 1’000 Männer mit sich, die sich alle nun auf die Seite Davids stellen. David schwört ihm, dass er ihn dafür nicht töten werde. Er gibt diesen Auftrag aber seinem Sohn Salomon weiter (1Kön 2,8-9; 2,36-46).

Auch Meribaal kommt dem David entgegen. Er ist ungepflegt, was auf seine Trauer und sein Fasten für David hinweisen könnte. Er erklärt David, dass sein Knecht ihn verleumdet hat. Er gibt sich mit allem einverstanden, da er sich mehr freut über die Tatsache, dass der König David noch lebt, als darüber, wie viel Land er besitzen werde. David entscheidet trotzdem, dass er nur noch die Hälfte kriegt.

Der (achzigjährige) Gileaditer Barsillai begleitet David bis zum Jordan. David will für den alten Mann bis ans Lebensende sorgen. Der alte Mann lehnt dankend ab und lässt David seinen Knecht Chimham an seiner Stelle nach Jerusalem hinaufziehen.

Ganz Juda und halb Israel zieht mit David und seinen Kriegern vom Jordan nach Jerusalem hinauf. Anschliessend kommt es zu einem heftigen Streit zwischen Juda und den zehn Stämmen. Die Judäer sind den Nordstämmen zuvor gekommen, um den König heim zu begleiten. Die Judäer argumentieren, dass David aus ihrem Stamm kommt. Die Nordstämme jedoch erklären, dass sie in der Mehrzahl sind. Die Angelegenheit führt zur Rivalität und zu einem weiteren Aufstand!

 

Kapitel 20: Der Aufstand Schebas wird niedergeworfen.

Seba, der Benjamit (Sauls Stamm) nutzt die Zerstrittenheit des Volkes, um erneut die 10 Stämme gegen Juda und David aufzuhetzen.

David bringt die 10 Nebenfrauen in Sicherheit, damit sie nicht erneut einem selbsternannten König zum Opfer fallen anschliessend behandelt er sie wie Witwen bis an ihr Lebensende.

Um Sebas Aufstand niederzuschlagen, muss sofort gehandelt werden, bevor sich die Feinde lang besinnen und formieren können. David gibt seinem neu eingesetzten Feldhauptmann, Amasa, den Auftrag in drei Tagen die Krieger aus Juda zusammenzustellen. Amasa schafft es in drei Tagen nicht, die Truppen zusammenzuführen. Vielleicht mangelt es ihm an -

Einsatz (es war ihm nicht so dringend),

Erfahrung (Absaloms Feldhauptmann, 18,6-8),

Einfluss in Juda (da Joab das Vertrauen des Volkes genoss, V. 11-13).

Als Amasa nach drei Tagen nicht erscheint, wendet sich David an Abisai (18,2), dem zweiten Anführer seiner Kriegstruppe. Weil Joab den Absalom tötete, setzte David ihn nicht mehr als Führer ein (18,14-15). Damit setzt sich David der Gefahr aus, den Krieg zu verlieren. Immerhin setzt er Joab mit seinen Truppen auch aufs Feld.

Joab tötet Amasa durch eine List, indem er ein zweites Schwert unter seinem Mantel versteckt hat und ihn damit niedersticht. David unternimmt nichts gegen Joab für den Mord an Amasa. David übergibt später jedoch seinem Sohn Salomon den Auftrag Joab zu töten, was er auch tat (1Kön 2,5-6.28-35).

Joab nimmt die Führung in die Hand und belagert die Stadt Abel-Beth-Maacha (das ist ganz im Norden westlich von Dan). Eine weise Frau versucht mit Joab zu verhandeln (Spr 12,4; 31,12). Sie lässt sich auf das Angebot Joabs ein und beredet seine Stadteinwohner mit viel Weisheit (wie der Rat Kajaphas: Joh 11,50). Schliesslich wird der geforderte Kopf Sebas über die Stadtmauer geworfen und die Judäer ziehen wieder ab. Joab wird wieder als oberster Feldhauptmann Davids in der Armee eingesetzt (V. 23).