2. Samuel-04: Davids Ehebruch und Mord

Höhepunkt des Königreichs

Kapitel 11-12

 

 
Kapitel 11: David und Batseba.

Statt in den Kampf zu ziehen gegen die Ammoniter, langweilt sich David zu Hause. Früher hätte er sich mit seinem Eifer an die vorderste Front begeben (z. B. Goliat, 1Sam 17). Heute geniesst David einen ausgiebigen Nachmittagsschlaf: Hebr 10,32.

Davids Sünde: Er entdeckt Batseba beim Baden und statt wegzugucken und fortzugehen (wie z. B. Joseph), verfällt er in eine verzehrende Lust (Jak 1,13-15). Die sexuelle Lust ist eine machtvolle fleischliche Kraft: In den Sprüchen wird gewarnt (Spr 5; 6,20-35). Wer nach dem Fleisch lebt, muss sterben (Röm 8,13): Röm 6,7-23. Es ist eine Sache einer Situation der Versuchung zu widerstehen, aber David geht viel weiter, indem er Batseba holen liess. Eine Sünde, die bewusst geplant und vollzogen wird (Hebr 10,26). Wer die Lust an Gott und seinen Geboten hat, wird nicht jeder Versuchung so schnell erliegen: Ps 1,2; 119,16.47.77.92.143. Auch Jesus hatte seine Begierden: Lukas 22,15.

Batsebas Sünde: Sie hatte ihre Tage der Reinigung nach der Periode (Lev 15,19-24). Es geziemt sich nicht für eine Frau, sich so zu verhalten, dass ein Mann in Begierde geraten kann! 1Tim 2,9-10. Warum badete sie auf dem Dach? Warum liess sie es zu, dass jemand sie beobachten konnte? Warum widerstand sie Davids Angebot nicht im Glauben? Als Konsequenz ihrer Sünde, wurde sie schwanger und liess es dem David melden.

Lektionen:
Bei der Sünde des Ehebruchs braucht es immer zwei Personen! Jede Sünde hat ihre Konsequenzen unabhängig, ob wir Gott bereits um Vergebung gebeten haben oder nicht (Jak 1,13-15). Wichtig ist, dass wir möglichst schnell eine Sache in Ordnung bringen, damit wir uns nicht noch mehr in die Sünde hineinverstricken und die Konsequenz immer untragbarer wird (Mt 5,25).

David will seine Sünde vertuschen und hat hinterlistige Pläne. Zuerst gibt er dem Uria eine Pause vom Krieg. Uria lehnt dankend ab, weil der Rest seiner Mannschaft im Krieg steht. Falls Uria nichts von Davids Plänen wusste, bewies er hier einen starken Charakter. Es ist allgemein bekannt, dass die Männer im Krieg sich von den Frauen enthalten sollten: 1Sam 21,5; Dtn 24,5 (Dtn 20).

Dann versucht es David, indem er Uria betrunken macht. Er denkt, dass Uria anschliessend nach Hause gehen würde und mit seiner Frau schlafen würde. Damit wäre die Schwangerschaft gerechtfertigt. Vielleicht konnte Uria in seinem betrunkenen Zustand anschliessend nicht einmal mehr sagen, ob er mit seiner Frau geschlafen hat oder nicht. Doch Davids Pläne erfüllen sich nicht, da Uria sich weigert nach Hause zu gehen.

Schliesslich dreht David den Spiess um. Er schreibt einen Brief an seinen Feldherrn Joab. Er befiehlt, Uria an vorderster Front kämpfen zu lassen, damit er im Krieg umkommt. Damit macht sich auch Joab schuldig am Tod Urias und an allen andern, die bei diesem Angriff ums Leben kamen. Joab hält sich nämlich nicht an Davids Brief, sondern lässt mehre Männer in diesem Kampf sterben.

Zu allem Elend spielt David ein heuchlerisches Theater. Er gibt sich zornig und beschuldigt seine Krieger zu nahe an der Mauer gekämpft zu haben. David lässt Joab ermutigen, als wäre es ein schlimmer Unfall gewesen.

Anschliessend will David durch die Heirat die Sache endgültig erledigen. Bathseba hält zuerst die Totenklage (Dauer: 7 Tage, Gen 50,50; 1Sam 31,13). Dann lässt David sie holen, um sie zu heiraten.

Der Schreiber versucht die Sünde des Königs nicht zu vertuschen, sondern stellt durch den Heiligen Geist fest, dass diese Tat dem Herrn missfallen hat. Damit wird Davids Fehler für alle Zeiten der ganzen Menschheit zum Mahnmal. David begann Ehebruch, nahm sich eine weitere Ehefrau, die ihm nicht gehörte und war des Mordes schuldig! Unter dem Gesetz Mose lag darauf die Todesstrafe (Lev 20,10;24,16-17). Trotzdem war David ein Mann nach dem Herzen Gottes und wurde nicht verstossen, sondern zum Schatten für den künftigen Messias.

Lektionen:
Die Versuchungen gehören zum Leben und sind noch keine Sünde (1Kor 10,13)! Der Teufel arbeitet hart an jedem Menschen, um ihn zu Fall zu bringen. Das beste Mittel gegen die Lust und Habgier ist die Dankbarkeit und Genügsamkeit (1Tim 6,6)! Die Methoden des Teufels sind immer noch dieselben (1Joh 2,16)!

Weil die Sünde beschämend ist, versucht der Gefallene oft sie zu bedecken, statt sofort zu bekennen (Jak 5,16). Obschon dies alles keine Rechtfertigung für unsere Sünde darstellt, so ist es uns ein Trost zu sehen, dass selbst David und viele andere grosse Glaubenshelden vor Gott als Sünder nicht endgültig verworfen wurden.

 

Kapitel 12: Nathans Strafrede und die Konsequenz der Sünde.

Der Prophet Nathan gebraucht ein Gleichnis das David aufwiegelt und aufdeckt. Davids Einsicht und Vergebung seiner Sünde gegen Gott (Ps 32; 38; 51; 143; 1Joh 1,8-10).

David muss die Konsequenz der Sünde tragen (V. 15-25). Der neugeborene Sohn Davids wird schwer krank, wie Nathan voraussagte. David fastet und betet sieben Tage lang bis das Kind stirbt, danach steht er auf, wäscht, salbt sich und zieht andere Kleider an. Anschliessend geht er ins heilige Zelt, um Gott erneut anzubeten, danach nimmt er Speise zu sich. David wird mit einem weiteren Sohn, Salomo (Jedidja = Liebling des Herrn), getröstet.

Der Herr schenkt dem David erneut den Sieg über seine Feinde wie bisher. Der Feldhauptmann Joab erringt die Oberhand über die Ammoniter, doch er lässt David rufen und gibt ihm die Ehre. David holt sich einen besonders schönen Edelstein aus der Krone des Ammoniterkönigs. David macht die Ammoniter zu seinen Sklaven.

Lektionen:
Gott kann den Sünder aufdecken. Gott kann dem Einsichtigen die Sünden vergeben. Gott kann die Konsequenzen der Sünden nicht immer hinwegnehmen. Gott schenkt jedem Einsichtigen neues Leben und verhilft uns nach Niederschlägen zum Sieg.