Genesis-38: Juda und Tamar

Gründung der hebräischen Nation

 

 

 Einleitung

Genesis 38 ist kein Einschub in der Geschichte über Josef, sondern sie passt chronologisch perfekt hierhin. Hier werden wir über Juda informiert, den vierten Sohn den Jakob mit Lea hatte. Alle vier Söhne hinterlassen kein gutes Bild, wenn man bedenkt, dass dies die Väter der 12 Stämme Israels waren. Ruben1, der Erstgeborene, schlief mit der Magd seines Vaters (Dt. 27,20). Simeon2 und Levi3 (Priesterstamm) richteten ein Blutbad an, weil sie sich für die Vergewaltigung ihrer Schwester Dina rächen wollten. Juda4 (Königsstamm) zeugte mit seiner Schwiegertochter zwei Söhne, wovon Perez zur messianischen Linie zählt (Rut 4,18-22).

Um seinen Heilsplan zu verwirklichen, musste der Herr einiges erdulden und mitansehen, das IHM überhaupt nicht gefiel. Der ganze Aufbau bis zu Christus, der über 2'000 Jahre dauerte, drohte immer wieder zerstört zu werden, aber wurde, durch viele Hindernisse und Umwege, schliesslich doch noch vollendet. Die Entwicklung des Heilsplans Gottes ist eine Geschichte voller unvollkommener und zum Teil fragwürdiger Menschen. Dabei versucht die Bibel nichts besser darzustellen, als es tatsächlich war.

Es mag uns deshalb verwundern, weshalb die geschmacklose und unmoralische Geschichte Judas hier im Buch Genesis aufgeführt wurde. Doch sie zeigt einmal mehr, dass die Kraft Gottes ihre Vollendung in der Schwachheit findet (2. Kor. 12,9). Gott vermag Menschen zu verändern, wie das im Leben Judas aber auch Josefs der Fall war.

 

 I.   Juda heiratet eine Kanaaniterin (Verse 1-5)

Hier passiert schon einmal der erste grosse Fehler: Kurz nachdem Josef nach Ägypten verkauft wurde, verliess Juda das Vaterhaus samt seinen Brüder. Er ging nach Adullam, einer Stadt südwestlich von Bethlehem. Dort schloss er sich dem Kanaaniter Chira an (unbekannter Mann in der Bibel). Vielleicht arbeitete Juda für ihn, oder sie wurden einfach Freunde. Dabei lernte er die Tochter des Kanaaniters Schua kennen. Er heiratete die Ungläubige und zeugte mit ihr drei Söhne: Ehr, Onan, Schela.

Schlussfolgerungen: Wir wissen aus den späteren Anweisungen Mose, an das Volk Israel, dass es nicht gestattet war, fremdländische Frauen zu heiraten (Ex. 34,16). Dabei ging es dem Herrn darum, dass die Israeliten sich nicht mit den Sitten fremder Völker einliessen, ihrer Boshaftigkeit und ihres Götzendienstes. Aus der Geschichte wissen wir, dass die 700 Hauptfrauen und 300 Nebenfrauen Salomo zum Götzendienst verführten und das Land in den Ruin trieb (1. Kön. 11,3). Schon Abraham liess seinen Diener schwören, dass er für Isaak niemals eine Frau von den Töchtern der Kanaaniter auslesen werde (Gn. 24,3). Und Isaak gebot seinem Sohn Jakob ebenfalls keine Frau von den Kanaaniterinnen zu heiraten (Gn. 28,1). Offenbar unterliess es Jakob, seine Söhne nach dem Willen des Herrn zu unterrichten (es steht jedenfalls nichts in der Bibel). Es ist auch heute noch unsere Pflicht unsere Kinder anzuleiten, sich nicht mit Ungläubigen einzulassen, ausser sie entscheiden sich auch gläubig zu werden. Das ist zwar noch keine Garantie für eine glückliche Ehe. Doch es besteht eine grössere Möglichkeit zu einer erfolgreichen Ehe, wenn beide Ehepaare gläubig und in derselben Kultur aufgewachsen sind. Paulus sagt (2. Kor. 6,14): „Lasst euch nicht mit Ungläubigen zusammen unter ein fremdes Joch spannen! Denn was verbindet die Gerechtigkeit mit der Missachtung des Gesetzes, was hat das Licht mit der Finsternis zu tun?“ Jeder, der sich nicht an diese Anleitungen hält, muss mit schweren Konsequenzen rechnen! Auch das Wegziehen in ein anderes Land, ist schon vielen zum Verhängnis geworden, weil sie dachten, in andern Ländern seien die Menschen genauso demokratisch und grosszügig wie in der Schweiz (dem Paradies Europas).

 

 II.   Die bösen Söhne Judas (Verse 6-11)

Obschon Juda sich selbst eine Frau nahm, ohne die Zustimmung und Segen seines Vaters, handelte er mit seinem Sohn ganz anders. Er hielt sich an die antiken Traditionen und nahm, für seinen Sohn Ehr, die Kanaaniterin Tamar zur Frau. Somit gab er der Möglichkeit keine Chance, dass sein Sohn sich vielleicht doch noch eine israelitische Frau nehmen konnte. Ehr machte seinem Vater gar keine Ehre, sondern „war so böse in den Augen des Herrn“, dass er sterben musste. Statt daraus eine Lebenslektion zu lernen, tat es der zweite Sohn ihm gleich.

Die Bibel berichtet uns diesmal detailliert über die Bosheit Onans. Juda erklärte seinem Sohn Onan, er solle seiner Schwägerin Tamar Kinder verschaffen wie es nach den damaligen Bräuchen üblich war. Für uns mag das heute befremdend klingen. Doch damals entsprach das dem Leviratsrecht der Ehe, lange vor dem mosaischen Gesetz. Eine kinderlose Witwe konnte ihren Schwager heiraten (später wurde dieses Gesetz auf den nächsten Verwandten ausgeweitet, Rut 1,5; 3,12; 4,5.10). Der Grund, der später auch im Gesetz Mose galt, war einen Erben für den Tod des Ehegatten zu finden „damit dessen Name nicht erlöscht“ (Dt. 25,6). Das war damals besonders wichtig, denn das Erbe ging nur an die Söhne. Deshalb erhielt der erste Sohn oft einen doppelten Anteil des Erbes. Eine Frau wie Tamar, konnte also nur durch einen Mann ihr Erbteil erhalten. Hatte sie keinen Mann, wurde sie mittellos d. h. vermögenslos und arm. Sie war auf einen Mann angewiesen, um auch im Alter sicher zu wohnen im Land. Denn damals gab es noch keine Altersvorsorge für Mann und Frau. Doch was tat Onan, statt auf seinen Vater zu hören? Er sah darin seinen Vorteil, um seine sexuelle Lust zu befriedigen. Es ging ihm nicht um Tamars sichere Zukunft, sondern allein um sich. Während er mit Tamar schlief, liess er „den Samen auf die Erde fallen“, heisst es. Damit handelte er respektlos und skrupellos, weil er Tamar bloss als Sexobjekt missbrauchte und seine Lust auf legale Art zu befriedigen suchte. Später wurde aus dem Namen Onan der Begriff „Onanieren“ für die Selbst-befriedigung, was nichts mit der eigentlichen Sache zu tun hat. Damit missfiel er Gott und der Herr liess auch Onan sterben.

Schlussfolgerungen: Die Geschichte Jakobs und seiner Familie illustriert, wie Gott „die Schuld der Vorfahren heimsucht an Söhnen und Enkeln bis zur dritten und vierten Generation“ (Ex. 34,7). Damit ist nicht gemeint, dass Gott einzeln und willkürlich die Nachkommen für die Schuld ihrer Vorfahren straft. Vielmehr meint Gott damit, dass die Schuld der Eltern mit ihrer ganzen Einstellung zum Leben und ihrem ganzen Verhalten die Kinder beeinflussen und prägen. Das stünde in direktem Widerspruch zu Dt. 24,16: „Die Väter sollen nicht mit den Kindern getötet werden, und die Kinder sollen nicht mit den Vätern getötet werden, ein jeder soll für seine eigene Sünde getötet werden.“ Jeder Mensch wird vor Gott für seine eigene Schuld verantwortlich gemacht (es gibt keine vererbte Sünde!). Jeder Mensch wird aufgerufen, sein ganzes Leben, seine Gewohnheiten und Verhaltensmuster anhand des Willens Gottes zu überprüfen und in richtige Bahnen zu lenken. Wenn Gott die Schuld der Vorfahren an Kindern und Grosskindern heimsucht, dann geschieht das nicht aus Zerstörungswut und Rachesucht. Im Gegenteil! Gott warnt damit vielmehr vor den Konsequenzen der Sünde (Röm. 6,23). Der Herr will, dass wir unsere Verantwortung erkennen und aus den eigenen Fehlern und der unserer Vorfahren lernen und nicht alles gedankenlos nachahmen. Deshalb tragen die Eltern eine grosse Verantwortung gegenüber ihren Kindern (Mk. 9,42; Lk. 17,2). Sie können gute, als auch schlechte Gewohnheiten auf ihre Kinder übertragen. Denn die Eltern sind ihren Kindern das beste Vorbild. Bsp. Wie ein Stein, der in einen See geworfen wird und in alle Richtungen Wellen auslöst (das illustriert die Konsequenzen der Sünde). Es gibt einen klaren Unterschied, zwischen den Konsequenzen der Sünde und der Sündenschuld! Jakob wuchs in einer Familie auf, die vieles gegen Gottes Wille tat. Er war der Liebling seiner Mutter, während Esau der Liebling des Vaters war (Gn. 25,28). Dies führte zu Eifersucht und Rivalität und viel unnötigem Leid. Jakob selbst hatte vier Frauen und dreizehn Kinder. Das zog weiteres Leid nach sich. Weil Jakob die Sünden nicht beim Namen nannte, seine Kinder nicht ermahnte und züchtigte, wurde es immer schlimmer. Seine Söhne hinterlassen kein gutes Bild. Der Höhepunkt war, dass die Söhne Jakobs die Skrupellosigkeit besassen, ihren Vater mit dem Tod Josefs zu belügen (Gn. 37,18-36). Das sind die Konsequenzen einer zügellosen Erziehung und eines miserablen Vorbilds. Jakob und Rahel verpassten es, ihre Kinder nach dem Willen Gottes zu erziehen und so frass sich die Sünde immer weiter in die kommenden Generationen hinein (Gn. 33,17-19; 31,19.34.35).

Juda versprach Tamar seinen dritten Sohn Schela, wenn sie sich etwas gedulde. Offenbar war Schela noch zu jung für eine Ehe. Doch Judas Versprechung war unehrlich und von Hintergedanken geprägt. Er vermutete nämlich gleichzeitig, dass auch sein dritter Sohn sterben würde. Vielleicht dachte er sogar, dass Tamar Schuld am Tod seiner beiden Söhne war. Vielleicht dachte er, dass Tamar ein Fluch war und deshalb machte er eine leere Versprechung und schickte sie zu ihrem Vater zurück. Tamar aber wohnte, als zweifache Witwe, in ihres Vaters Haus. Mit dieser Aussage wird der soziale Stand einer kinderlosen Witwe bestätigt. Tamar bekam keine Witwenrente und konnte sich nicht selbst über Wasser halten. Sie war wieder auf die Hilfe ihres Vaters angewiesen. Das war eine Demütigung für eine erwachsene Frau.

 

 III. Tamar verführt ihren Schwiegervater (Verse 12-19)

Einige Jahre vergingen, bis zum nächsten tragischen Ereignis. Schliesslich verstarb auch noch Judas Frau. Nachdem seine Trauerzeit vorbei war, ging er mit seinem Freund Chira, dem Mann aus Adullam (2 ½ Kilometer nordöstlich von Bethlehem) nach Timna (8 Kilometer westlich von Bethlehem) um seine Schafe zu scheren. Jedes Jahr um diese Zeit, kamen die Schafhirten zusammen, um ihre Schafe zu scheren. Juda, der eine eigene Herde besass, überwachte die Arbeit seiner Diener. Das war harte Arbeit und endete jeweils mit einem grossen Fest (1. Sam. 25,2-37; 2. Sam. 13,23-28).

Tamar realisierte, dass Juda nicht beabsichtigte, ihr seinen dritten Sohn als Ehemann zu geben. Da fasste sie einen Plan, um Juda zu verführen. Sie wusste, dass Juda einer sexuellen Versuchung kaum widerstehen konnte. Schliesslich war seine Frau schon eine ganze Weile verstorben. Das jährliche Fest bot ihr dazu eine günstige Gelegenheit. An diesem Schaffest wurde gefeiert, viel Wein getrunken und geweihte Huren stellten sich zur Verfügung. Da zog Tamar ihre Witwenkleider aus und verhüllte sich wie eine Hure. Dann stellte sie sich an die Strasse, die in die Stadt Timna führte in der Hoffnung, dass Juda an ihr vorbei ging. Sie war enttäuscht, weil Juda ihr Unrecht tat, indem er ihr seinen dritten Sohn vorenthielt, der mittlerweile für eine Ehe mit ihr alt genug gewesen wäre. Sie wollte ihre Schande abwenden, als unbedeutende und kinderlose Witwe einmal zu sterben (das war damals eine Schande, 1. Sam. 1,5). Sie hoffte auf diese Weise, einen Sohn vom Vater zu kriegen, nachdem die Söhne Judas ihr keine Nachkommen schenkten. Damit war sie sich nicht bewusst, dass sie eine wichtige Aufgabe in Gottes Plan übernahm.

Gott liess es zu, dass Juda auf der Strasse entlang ging, wo Tamar auf ihn wartete. Juda ging auf sie zu und offerierte ihr grosszügig ein Ziegenböcklein von seiner Herde. Doch Tamar verhandelte wie eine Hure und fragte nach einem Pfand. Da gab er ihr seinen Siegelring, mit der Schnur und seinen Stab. Jeder Siegelring war einzigartig und sehr wertvoll für seinen Besitzer (41,42; Ex. 28,11; 1. Kön. 21,8; Est. 3,10-12; Jer. 22,24). Damit wurden Verträge unterzeichnet. Der Ring wurde mit seinem Ornament auf weichen Ton gedrückt und galt wie eine persönliche Unterschrift. Als Frau konnte sie damit sicher nicht sehr viel anstellen, aber es genügte, als Beweis zu ihrer Sicherheit. Auch der Stab war ein Symbol der Autorität und ein Zeichen des Eigentums. Wenn er ihr das Ziegenböcklein brachte, bekam er seine persönlichen Gegenstände wieder zurück. Juda ging nichts wissend zu Tamar und schlief mit seiner Schwiegertochter.

 

 IV. Die Konsequenz der Sünde Judas (Verse 20-30)

Als Juda seinen Freund Chira mit einem Ziegenböcklein zur Hure sandte, um seine Schulden zu bezahlen, war sie unauffindbar. Juda dehnte die Suche nicht weiter aus, da er nicht zum Gespött werden wollte. Er fürchtete die Leute der Stadt, die sich über seine Dummheit lustig machten, wie er sich von einer Hure übers Ohr hauen liess. Das zeigt gleichzeitig, unter was für einer Gesellschaft Juda lebte (Ps. 123,3-4).

Wochen vergingen und nach etwa drei Monaten wurde Juda gemeldet, dass seine Schwiegertochter Tamar schwanger sei. Wer diese Meldung überbrachte, ist nicht klar. Auf jeden Fall war das ein Skandal, denn Tamar war dem dritten Sohn Schela versprochen. Juda hielt zwar sein Versprechen nicht ein, aber das änderte nichts an der Tatsache, dass sie nach den damaligen Gesetzen als Verlobte eine Straftat begann, auf der die Todesstrafe lastete. Juda glaubte denen, die ihm diese Information zukommen liessen und ordnete an, dass Tamar verbrannt werde. Später wurde im Gesetz Mose für Ehebruch, während der Zeit der Verlobung, die Steinigung vollzogen (Dt. 22,23-24). Als Tamar hinausgeführt wurde, liess sie ihrem Schwiegervater ausrichten, dass der Mann, dem der Siegelring, die Schnur und der Stab gehörte, der Vater sei. Sie war vorsichtig, indem sie keine direkte Anklage gegen ihren Schwiegervater erhob, sondern liess ihn selbst zur Einsicht kommen. Juda erkannte seine persönlichen Gegenstände und gestand seine Schuld ein. Damit verhinderte er wenigstens eine tragische Ungerechtigkeit. Er gab zu, dass seine Schuld grösser war als die von Tamar. Denn er wusste nur zu gut, dass er ihr doppelt Unrecht tat. Erstens, mit dem nicht eingehaltenen Eheversprechen. Zweitens, mit dem sexuellen Akt, der sie schwängerte. Damit wurde sie, gemäss dem damaligem Gesetz freigesprochen. Wie ungerecht die damaligen Gesetze waren ist daran zu erkennen, dass Juda keine Schuld trifft. Doch vor Gott ist Juda genauso schuldig wie Tamar, die ihn verführte (Ex. 10,14; Spr. 7,6-27). Trotzdem hatte er noch die Skrupellosigkeit, die Todesstrafe zu verhängen.

Schlussfolgerung:
Wir sehen, wie weit Juda bereits von Gott abdriftete. Er lebte eine ganze Weile unter den Gottlosen und lernte, dass nichts dabei war, zu einer Hure zu gehen. Die Welt in der wir leben, hat eine grosse Macht und versucht uns zu beein-flussen, so dass wir die sexuelle Sünde herunterspielen und nicht mehr ernst nehmen (1. Joh. 2,15-17). Doch der Herr sieht das nach wie vor anders! (1. Kor. 5,9-13). Deshalb ist es wichtig, dass wir uns in der Gemeinde schulen lassen über Gottes Gebote, damit wir uns von der gottlosen Welt absondern (2. Kor. 6,16 - 7,1). Lasst uns keine selbstgerechten Heuchler sein, die schnell bereit sind andere zu verurteilen, aber ihre eigene Sündenschuld nicht erkennen wollen (wie Juda).

Schliesslich gebar Tamar zwei Söhne: Perez und Serach. Die Geburt war ähnlich wie bei der Rebekka, die Esau und Jakob gebar (Gn. 25,22-26). Serach, der eigentliche Erstgeborene, mit dem roten Faden an der Hand, wurde der Vater von Achan (Jos. 7,1). Perez aber zählt zur messianischen Linie. Aus ihm kam Boas, der Ehemann von Rut. Aus Rut kam der König David und aus David Jesus Christus (Rut 4,18-22; Mt. 1,1-18). Durch Tamar lehrte der Herr Juda ein paar ganz grosse Lebenslektionen. Er lehrte ihn Demut und Einsicht seiner eigenen Sünde. Bevor er mit Josef in Ägypten versöhnt werden konnte, musste er verstehen, was Gnade und Vergebung ist. Der Herr führte Juda in seiner Weisheit auf einem Umweg zurück und machte ihn später zu einem wahren Führer, in der auserwählten Familie Gottes (Gn. 49,8-12). Juda bildete den Königsstamm, aus dem unser Herr Jesus Christus hervorging.

 

 Zusammenfassung

Aus der ganzen Geschichte erkennen wir nun, dass die Zukunft des Volkes Gottes höchst gefährdet war. Juda zog unter die Gottlosen und heiratete eine Kanaaniterin. Alle drei Söhne Judas taugten nichts. Ehr und Onan liess der Herr sterben. Auch aus Schela wurde ein unbedeutendes gottloses Volk (Nu. 26,20). Es schien fast so, als ob Satan gewonnen hätte, weil die Verheissungen Gottes an Abraham sich nicht erfüllen konnten.

Doch der Herr war mit seiner Weisheit noch lange nicht am Ende. Gott liess es zu, dass durch die Sünde von Juda und Tamar die messianische Linie weitergeführt werden konnte (denn aus dem Stamm Juda sollte einmal Jesus hervorgehen, Heb. 7,14). So findet die Kraft Gottes ihre Vollendung in der Schwachheit (2. Kor. 12,9).

Darum, lasst uns umkehren und zu Gott zurückkehren, auch wenn wir grosse Fehler gemacht haben! Der Herr hat uns berufen zu seinem auserwählten Volk zu zählen. Egal, was du schon angestellt hast in deinem Leben, Gott kann dich genauso verändern und zum Guten gebrauchen, wie er das mit Juda tat. Gottes Weisheit ist noch lange nicht am Ende. Er führt auch dich zum Sieg!