Psalm-023: Der Herr ist mein Hirt

Nationales Gesangbuch Israels

 

 

 Einleitung

Der Psalm 23 ist die Perle unter den Psalmen. Er wurde vom mächtigen König David geschrieben und zählt zu den bekanntesten Psalmen. David vergleicht sich hier mit einem schwachen und hilfsbedürftigen Wesen, nämlich mit einem Schaf. Schafe sind stark abhängig von ihrem Hirten und brauchen seine Führung. Auch der Mensch braucht Gottes Führung wie ein Schaf. Der allmächtige Gott will uns leiten durch seinen Sohn Jesus Christus. Jesus ist der gute Hirt, der sein Leben hingibt für die Schafe (Joh 10,11). Wie Schafe einem Hirten gehören, gehören wir Gläubigen unserem Herrn Jesus.

Die Hirten-Schaf-Beziehung ist ein sehr gut gewähltes Bild, um unser Verhältnis zu unserem fürsorglichen Schöpfergott darzustellen.

 

 Jesus ist unser Hirt

Hirten in Palästina haben eine enge Beziehung zu ihren Schafen. David wusste um diese enge Beziehung, da er ja selbst einmal Schafhirt war in seiner Jugend (1 Sam 17,32-36), bevor er König wurde. Hirten kennen ihre Schafe alle beim Namen und können sie aus anderen Herden schnell heraus erkennen (Joh 10,14). Die Schafe wiederum kennen die Stimme des Hirten und folgen ihm nach (Joh 10,27). So ist es mit Jesus, der jeden Gläubigen beim Namen kennt, der jeden Gläubigen liebt und für ihn sorgt, der jeden Gläubigen ausrüstet in allem Guten (Hebr 1,320-21). Wie ein Hirt seinen Schafen nahe ist, will Jesus uns Menschen ganz nah sein. Ein guter Hirt riecht wie seine Schafe, weil er mitten unter ihnen lebt. Ein guter Hirt beschützt seine Schafe mit seinem Leben (1 Petr 2,25).

Der Hirt kommt nicht in den Pferch, um sich an den Schafen zu bereichern, sondern um ihnen zu dienen (Joh 10,10). Er kommt durch die Tür in den Pferch, nicht wie der Dieb, der durch eine Hintertür eindringt (Joh 10,1). Er kommt, um den Schafen ein erfülltes Leben zu ermöglichen, nicht wie der Dieb, der kommt, um zu stehlen und zu schlachten (Joh 10,10). Er ist bereit, sein Leben herzugeben für seine Schafe (Joh 10,11), im Gegensatz zum Fremdling, der davonläuft, wenn Gefahr droht (z. B. durch einen Wolf; Joh 10,12). Der gute Hirt lässt seine Schafe niemals im Stich, während dem um Lohn bezahlten Hirten die Schafe gleichgültig sind (Joh 10,13).

Schlussfolgerung
1. Jesus wird in der Bibel beschrieben als der gute Hirt (Joh 10).

2. Jesus führt alle Gläubigen zum ewigen Leben.

3. Jesus bewahrt, tröstet und auferbaut uns.

4. Jesus sorgt dafür, damit wir nichts mangeln (Eph 1,3; 2 Petr 1,3). Das heisst nicht, dass wir alles kriegen, was wir wollen! Was der Mensch will, das ist meistens nicht das Beste und Gesündeste (Jak 4,3). Unser Schöpfergott hat den Überblick und weiss genau, was für uns das Beste ist (Röm 8,28).

 

 Jesus ist unser Leiter

Jesus Christus ist ein dienender Gott (Mt 20,28). Er leitet uns nicht nur vom himmlischen Thron aus, sondern er ist Mensch geworden wie wir. Als Jesus auf Erden kam, fühlte er Erbarmen mit den Menschen, denn sie waren wie Schafe, die keinen Hirten hatten (Mt 9,36). Deshalb ist Jesus als Gottheit auf diese Welt gekommen, um alle Menschen wie verlorene Schafe zu suchen und zu retten (Lk 19,10).

Der gute Hirt führt uns wie Schafe auf grüne Auen. Er treibt uns nicht von hinten an, wie die Cowboys auf ihren Pferden die Rinder. Er schreit nicht und knallt nicht mit der Peitsche. Er schlägt seine Schafe nicht mit spitzen Stöcken. Er erwartet von seinen Schafen auch nicht dort hinzugehen, wo er selbst noch keinen Fuss hingestellt hat. Nein! Der gute Hirt geht uns voran mit seinem Beispiel und führt uns sanft mit seinem Hirtenstock in die richtige Richtung. 1. Petrus 2,21-25 (NGÜ):

„Denn dazu hat er euch berufen. Auch Christus hat ja für euch gelitten und hat euch damit ein Beispiel hinterlassen. Tretet in seine Fussstapfen und folgt ihm auf dem Weg, den er euch vorangegangen ist – er, der keine Sünde beging und über dessen Lippen nie ein unwahres Wort kam; er, der nicht mit Beschimpfungen reagierte, als er beschimpft wurde, und nicht ‚mit Vergeltung’ drohte, als er leiden musste, sondern seine Sache dem übergab, der ein gerechter Richter ist; er, der unsere Sünden an seinem eigenen Leib ans Kreuz hinaufgetragen hat, sodass wir jetzt den Sünden gegenüber gestorben sind und für das leben können, was vor Gott richtig ist. Ja, durch seine Wunden seid ihr geheilt. Ihr wart umhergeirrt wie Schafe, ‚die sich verlaufen haben’; doch jetzt seid ihr zu dem zurückgekehrt, der als euer Hirte und Beschützer über euch wacht.“

Der gute Hirt führt uns wie Schafe zur Ruhe am frischen Wasser. Er führt uns nicht an einen reissenden Strom, wo Gefahren lauern. Er führt uns an ein ruhiges Wasser, wo wir Frieden finden, uns entspannen und erholen dürfen.

Schlussfolgerung
1. Das Wasser, als auch die grünen Auen sind Nahrung und bedeuten Leben für die Schafe. Jesus schenkt uns Nahrung für unsere Seelen. Was ist Nahrung für unsere Seelen? = Gottes Wort ist Nahrung. Jesus sagt (Joh. 6,27): „Müht euch nicht um die Speise, die verdirbt, sondern um die Speise, die sich ins ewige Leben hinein hält, die der Menschensohn euch geben wird; denn ihn hat Gott, der Vater, beglaubigt.“

2. Mit jeder Anbetung am Sonntagmorgen werden wir zur Ruhe ans frische Wasser geführt. Jesus sagt (Joh 4,14): „Wer von dem Wasser trinkt, das ich ihm geben werde, der wird in Ewigkeit nicht mehr Durst haben, nein, das Wasser, das ich ihm geben werde, wird in ihm zu einer Quelle werden, deren Wasser ins ewige Leben sprudelt.“ Wer Gott anbetet, der wird im Glauben erfrischt und mit neuer Lebenskraft erfüllt. Gleichzeitig schenkt Gott unseren Seelen Ruhe, durch die Zuversicht auf das ewige Leben.

3. Mit sanfter Hand leitet uns der Herr auf dem Pfad der Gerechtigkeit.

 

 Jesus ist unser Beschützer

Auch wenn wir im Leben in ein finsteres Tal geraten, so brauchen wir kein Unheil zu fürchten, denn der Herr wird uns immer beistehen und uns vor Schlimmerem bewahren. Er wird uns zwar das finstere Tal nicht ersparen, aber er wird uns beschützen. Er wird uns aus jedem dunklen Tal auch wieder hinausführen. Er hat versprochen, dass die Prüfungen des Lebens nicht über ein erträgliches Mass hinausgehen werden (1 Kor 10,13). Das Leben ist nicht einfach und es läuft nicht immer alles glatt, so wie wir uns das vorstellen. Das Leben ist eine einzige Prüfung, die uns herausfordert und uns lehrt auf Jesus zu vertrauen. Unser Glaube wird gefestigt durch Krisen und durch Leiden. Unser Glaube ist der Sieg, der die Welt überwindet (1 Joh 5,4).

Jakobus 1,12 (NGÜ):
„Glücklich zu preisen ist der, der standhaft bleibt, wenn sein Glaube auf die Probe gestellt wird. Denn nachdem er sich bewährt hat, wird er als Siegeskranz das ewige Leben erhalten, wie der Herr es denen zugesagt hat, die ihn lieben.“

Jesus ist uns in Freud und Leid vorangegangen und deshalb lässt er uns niemals im Stich. Jesus hat sein Leben für uns hergegeben, damit uns niemand und nichts von der Liebe Christi mehr trennen kann (Röm 8,38-39). Deshalb liebt ihn der himmlische Vater, weil Jesus sein Leben freiwillig hergab für alle, die ihn liebhaben (Joh 10,17-18).

Schlussfolgerung
1. Gott kann aus der grössten Niederlage einen Sieg machen. In der Auferstehung Christi hat er das bewiesen. Gott bleibt seinen Versprechungen treu.

2. Gott lässt uns beschützen durch den treuen Hirten unserer Seelen, Jesus Christus. Es liegt ihm viel an uns und deshalb gibt er uns dem Bösen niemals preis. Es ist sein Ziel uns sicher zum himmlischen Ziel zu führen.

 

 Jesus ist unser Fürsorger

Wenn wir in ein dunkles Tal geraten, dann kann das ganz schön beängstigend sein. Es besteht die Gefahr von wilden Tieren tödlich verletzt oder von Räubern ausgeraubt zu werden. Das Schlimmste aber ist, wenn das Ende eines Tunnels nicht sichtbar ist. Wir fragen uns dann: Wann und wie komme ich da je wieder hinaus? Doch David sagt, dass er sich nicht mehr Sorgen macht und ängstigt, denn er hat es mehrfach erlebt, dass der Herr ihm beistand und aus der Not half. Deshalb findet er Trost im Stecken des Hirten, der zur Verteidigung dient. Er findet auch Trost im Stab des Hirten, der ihn beschützt und führt.

Dann ändert David das Bild vom Hirten und den Schafen zum Gastgeber und Gast. Er fängt an zu danken, dass der Herr für ihn sorgt, indem er ihn an den vollgedeckten Tisch setzt, den Becher zum Überfliessen einschenkt und ihm mit Öl salbt. Dabei braucht er sich nicht einmal vor den Feinden Gottes zu fürchten, denn der Herr beschützt ihn vor ihnen.

Schlussfolgerung
1. Jesus sorgt auch für uns, wie er für David gesorgt hat. Darum: „All eure Sorge werft auf ihn, denn er kümmert sich um euch“ (1 Petr 5,7). Das Gebet ist ein einzigartiges Privileg, das uns hilft alles dem Herrn zu übergeben. Der Herr will für dich sorgen, darum erhört ER auch alle deine Gebete!

2. Jesus liebt und sorgt für uns so sehr, dass er uns an den vollgedeckten Tisch setzt, uns den Becher zum Überfliessen einschenkt und uns mit Öl salbt. Wir haben alles, was wir zum irdischen Leben brauchen und darüber hinaus dürfen wir noch auf die himmlische Seligkeit hoffen. Wir brauchen uns nicht zu Sorgen um irdische Dinge, weil wir im Reich Gottes stehen und darauf vertrauen dürfen, dass Gott für uns sorgt (Mt 6,33).

3. Wir haben einen starken Beistand und stehen unter dem Schutz des höchsten Gottes. Gott segnet uns reichlich in unserem Leben und deshalb haben wir allen Grund dankbar und glücklich zu sein, denn wir sind in Gott geborgen. Der Herr gibt uns den Auftrag ebenso für andere zu sorgen, indem er uns mit den Worten anleitet (Gal 6,2 NGÜ): „Helft einander, eure Lasten zu tragen!“

 

 Jesus ist unser Belohner

Trotz den Leiden und Bedrängnissen fühlte sich David in Gott geborgen. Er wusste, dass Gottes Zuwendung und Gunst ihn ständig begleiten. Er wusste, dass Gott ihn im irdischen als auch im himmlischen Leben belohnen wird. Dieser Glaube gab ihm die Kraft vieles durchzustehen.

Schlussfolgerung
1. Unsere Arbeit im Herrn ist nicht vergeblich (1 Kor 15,58).

2. Der Herr belohnt alle, die ihn aufrichtig suchen, mit dem ewigen Leben (Hebr 11,6).

3. Der allmächtige Gott ist nicht geizig, sondern freigebig. Er belohnt uns für unseren Glauben, unsere Liebe und Treue zu IHM. Er ist bereit, mit uns sein Himmelreich zu teilen und uns als Erben einzusetzen.

4. Was wollen wir noch mehr und welche Zusagen brauchen wir noch, um unsere Zuversicht in den Herrn zu stärken?