Psalm-037: Befiehl dem Herrn deinen Weg

Nationales Gesangbuch Israels

 

 

 Einleitung

Dieser Psalm ist von David (V. 1), der inzwischen in die Jahre gekommen ist (V. 25). Er ist einer der drei Psalmen, die das Problem der Macht, der Habsucht und des Wohlstands der Frevler (d. h. Gottlosen) ansprechen. Die anderen beiden Psalmen, die das auch tun, sind Psalm 49 und 73. Der Psalm 37 spricht zum Gerechten und ist kein Gebet, wie so viele andere Psalmen.

Der Schreiber spricht als Lehrer zum Leser und unterrichtet ihn die richtige Einstellung einzunehmen gegenüber seinen Feinden und den Gottlosen, die erfolgreich sind. Die Kernwahrheit liegt in der Rettung und Segnung des Gerechten und die Ausrottung der Frevler. Die Frage ist: Welche Einstellung soll der Gerechte haben gegenüber dem Erfolg eines Gottlosen?

 

 Egal, was du um dich herum siehst, vertraue dem Herrn (V. 1-11)

Vers 1: Erhitze-, entbrenne-, entrüste dich nicht über den bösen Menschen! (Spr 24,19).
Gott lässt die Sonne aufgehen über böse und gute Menschen (Mt 5,45). Den Gottlosen kann es manchmal besser gehen auf Erden, als den Gottesfürchtigen. Deshalb könnte sich ein Gottesfürchtiger erhitzen über die, welche Unrecht tun und dabei noch Erfolg haben. Doch gerade das sollst du nicht tun; du sollst dich nicht entrüsten, auch wenn du es manchmal schwerer hast im Leben, als die welche leichtsinnig Handeln. Leichtsinniges Handeln lebt nur im Heute und sieht nicht auf das Morgen. Doch Gott ist der alleinige Richter, dem es zusteht alle Übeltäter zu verurteilen. Der Herr wird alles Tun der Gottlosen vor sein Gericht bringen, sei es verborgen oder offenkundig (Koh 12,14; 2 Kor 5,10).

Vers 2: Der Gottlose wird nicht bestehen.
Wie das grüne Gras verdorrt und die Pflanzen im Herbst plötzlich verwelken, so schnell wird der Gottlose vergehen (Ps 90,5-6). Er wird keinen Weg finden, seinem Untergang zu entgehen. Sein Ende ist so gewiss wie die jährliche Sonnenwende, die die Erde in ihrer Umlaufbahn macht.

Vers 3: Der Gläubige soll dem Herrn vertrauen und treu auf dem geraden Glaubensweg weitergehen.
Lass dich nicht abbringen vom geraden Weg, sondern tue unermüdlich das Gute und Gott Wohlgefällige. So wirst du dich durch deine Zuverlässigkeit und Treue auszeichnen vor dem Herrn.

Vers 4: Freue dich deines Gottes.
Wenn du dich freust den Herrn anzubeten, dann richtest du deine Gedanken auf Gottes Erwartungen, Wünsche, Pläne und weisst gleichzeitig, dass sie sich erfüllen werden. Unser Schöpfer hat dich so geschaffen, dass deine Herzenswünsche in seine Pläne und Ziele miteingewoben werden können (Mt 7,7-11). Daher ist es wichtig, dass du deine Herzenswünsche nicht ignorierst, sondern sie versuchst mit Gottes Plänen und Zielen zu synchronisieren. So erweist sich Gott gütig und beschenkt dich mit dem, was dein Herz begehrt (Ps 20,5).

Vers 5: Übergebe dem Herrn dein Leben, damit ER auf wunderbare Weise an dir handeln kann.
Der Herr weiss ganz genau wozu er dich geschaffen hat und wofür er dich einsetzen wird in seinem Reich. Er hat sich verpflichtet für deine Bedürfnisse aufzukommen. Er weiss, was das Beste für dich ist. Er ist fähig, dich sicher zum Ziel zu führen und das Gute in dir zu vollbringen. Darum, verlass dich nicht auf deinen Verstand, sondern vertraue dem Herrn (Spr 3,5).

Vers 6: Der Herr wird dich immer mehr leuchten lassen wie das aufgehende Morgenlicht.
Er wird dir Recht verschaffen vor den Gottlosen und Widerspenstigen. Er wird dich scheinen lassen so hell wie die Mittagssonne. Er ehrt die Rechtschaffenen und erinnert sich deiner guten Werke.

Vers 7: Warte ruhig, bis der Herr eingreift.
Erhitze dich nicht über den Gottlosen, der auf seinem bösen Weg kurzweiligen Erfolg hat. Es ist dem Herrn bekannt, dass die Gottlosen korrupt sind und finstere Pläne schmieden, die ihnen jedoch auf die Dauer nicht gelingen werden. Der Herr ist deine Hoffnung und deine Hilfe (Ps 62,2.6).

Vers 8: Der siebte Aufruf betont das Loslassen.
Lass los von deinem Zorn und deiner Wut, denn sie quälen und versklaven dich. Sie halten dich gefangen. Sie verführen dich zu rachgierigen Taten. Still zu sein und zu warten auf den Herrn zählt sicher zu den schwierigeren Seiten unseres Glaubens, denn in der Welt lernen wir es gerade umgekehrt. Wer will denn heute schon still sein und warten, wenn er sich sehr gut selbst verteidigen kann, wenn er gewohnt ist, schnell zurück zu schlagen. Doch die spontanen Entscheidungen sind meistens nicht die Besten, denn sie verleiten uns zum bösen Handeln. Auch David wartete geduldig, bis der Herr eingriff und ihn von den böswilligen Anschlägen Sauls befreite (1 Sam 24,10-14).

Verse 9-10: Wer dem Herrn vertraut, der kann auf seine Hilfe zählen.
Denn der Herr wird eingreifen, aber nicht hastig und unüberlegt. Vielleicht sieht es aus, als ob die Übeltäter im Recht sind, und die Gottesfürchtigen im Unrecht. Das sieht aber nur für den ersten Augenblick so aus. In kurzer Zeit wird jeder Übeltäter ausgerottet und der Fromme belohnt. Wie ein gefällter Baum wird der Übeltäter sein, man sieht sich um, aber er ist nicht mehr da. Manchmal sieht es aus, als ob ein mächtiger Baum ewig an seinem Ort stehen würde, doch dann ist er plötzlich spurlos verschwunden. Nicht einmal mehr die Wurzeln sind zu sehen. Darum ist es wichtig, das Gericht allein dem Herrn zu überlassen und die Hoffnung ganz IHN zu setzen. Es wäre töricht, sich verbittern und entmutigen zu lassen und so in Ungnade zu fallen (Ps 73,20-24).

Vers 11: Der Herr wird sein Versprechen wahrmachen (Ps 25,13).
Ein gebeugter Mensch ist einsichtig. Einsichtige bekennen ihre Sünden und beugen sich unter die Hand Gottes (1 Petr 5,6). Sie leben nicht mehr ihren eigenen Willen, sondern suchen den Willen des Herrn (Gal 2,19c-20). Sie rechtfertigen sich nicht für ihre Sünden. Gott wird dich zum Erben seines Himmelreichs machen (Jak 2,5; Tit 3,7). Darum überlasse demütig dem Herrn das Feld und halte deinen Zorn, Unmut und deine Eifersucht zurück (Röm 12,17-21). Der Herr macht alle seine Versprechen wahr, darum wirf deine Sorgen völlig auf IHN (1 Petr 5,7). Wer Hass, Streit in der Familie und in Beziehungen miterlebt hat, oder gar das traurige Elend des Krieges, wird sich umso mehr des ewigen Friedens erfreuen.

 

 Der Erfolg des Gottlosen ist zeitlich beschränkt (V. 12-22)

Vers 12: Der Gottlose mag den Gerechten nicht.
Darum schmiedet er bösartige Pläne gegen ihn. Jesus hat seine Jünger vorgewarnt, dass die Welt die Erwählten hassen wird, wie sie ihn gehasst hat (Joh 15,18-25).

Vers 13: Gott aber lacht über alle Gottlosen (2,4).
Der allmächtige Gott lacht niemals hämisch oder schadenfroh. Lachen ist vielmehr der Ausdruck seiner Überlegenheit und Macht über die Torheit und Überheblichkeit des Menschen, der sich einbildet gegen Gott und sein Volk vorgehen zu können. Keine Nation, die Gottes Volk schmähte, konnte jemals dem verheissenen Fluch entkommen (Gen 12,1-3; Mt 25,45-46). Gesegnet ist das Volk, dessen Gott der Herr ist (33,12).

Vers 14: Die Frevler kämpfen gegen die Gerechten.
Der Gerechte fühlt sich oft elend und wehrlos, weil er sich seiner Mängel bewusst ist (Mt 5,3). Der Gerechte mag einzelne Kämpfe verlieren, aber niemals den ganzen Krieg. Der Frevler spannt seinen Pfeilbogen mit Hinterlist (11,2) und meint seinen betrügerischen Hass verbergen zu können (Spr 26,24-26). Er versucht den Gerechten tödlich zu verletzen, der sich auf dem geraden Weg befindet. Doch sein Handeln wird allen offenbar werden.

Vers 15: Die Frevler werden sich selbst zum Schaden werden.
Denn wer Anderen eine Grube gräbt, wird selbst hineinfallen (Spr 26,27). Gott stellt sich auf die Seite des Gerechten und hat die Strafe der Frevler bereits vorprogrammiert.

Vers 16: Es ist besser mit Recht weniger zu besitzen, als mit Unrecht viel zu viel.
Oft ist es so, dass der Reiche sich an andern bereichert und Blut an seinen Händen klebt. Um zum Reichtum zu gelangen müssen oft viele Kompromisse eingegangen und andere übervorteilt werden. Hinzu kommt, dass sein Herz zu sehr an seinem Besitz hängt und deshalb hat es ein Reicher viel schwerer in den Himmel zu kommen (Mt 19,23-24). Das sind Gründe, weshalb es viel besser ist weniger zu besitzen.

Vers 17: Der Herr lässt Habgierige scheitern und trägt alle, die ihm treu bleiben.
Die zerbrochenen Arme des Frevlers symbolisieren sehr gut seine Arbeitsunfähigkeit. Doch die Arme des Gerechten werden durch Gottes Kraft gestützt (Ex 17,11).

Verse 18-19: Der Herr sorgt für seine Getreuen.
Der Herr nimmt liebevoll Anteil an deinem Leben; ER beschützt und sorgt für dich. Der Herr führt dich zum ewigen Leben und setzt dich zum Erben seines Reichs ein. Darum sorge dich nicht in schweren Tagen, denn der Herr sorgt für dich (Ps 121,5-8).

Vers 20: Die Gottlosen werden zugrunde gehen.
Die Feinde Gottes haben sich mit dem falschen angelegt. Sie werden alle umkommen und ihr äusserlicher Schein wird vergehen wie Rauch.

Vers 21: Der Gerechte verschenkt, während der Frevler sich bereichert.
Der Gerechte ist freigebig solange er kann, denn er weiss, dass alles Irdische vergänglich ist und einmal zurückgelassen werden muss. Der Skrupellose hingegen lebt über seine Verhältnisse hinaus, leiht sich Geld und zahlt es nicht zurück. Deshalb scheint es im ersten Augenblick, als ob der Gottlose ein besseres Leben habe als der Gerechte, der die Not tapfer erträgt.

Vers 22: Der Gerechte wird bestehen und der Ungerechte ausgerottet werden.
Gott allein ist es, der darüber entscheidet, wer sein himmlisches Land besitzen wird. Der Herr wird dich segnen und den Ungläubigen von sich weisen, ganz nach dem Motto: „Wer hat, dem wird gegeben werden, und er wird haben im Überfluss“ (Mt 13,12).

 

 Der Herr stützt die Hand des Gerechten (V. 23-34)

Vers 23: Der Herr lenkt das Leben des Gerechten.
Elf Mal wird der Gläubige in diesem Psalm als Gerechter bezeichnet, dem der Herr beisteht auf allen Wegen. Die Gerechten werden folgendermassen beschrieben: Es sind die Gebeugten, die Getreuen, die Gesegneten, die Behüteten, die Friedfertigen, die Freigiebigen, die Aufrichtigen, die das Gute tun, die sich am Herrn erfreuen, die dem Herrn vertrauen und auf ihn hoffen, die sich an seine Wege halten, die Gottes Weisheit sprechen und das Recht lehren, die ewig bestehen, die auf dem geraden Weg sind, die das Land besitzen werden, Diese Bestätigung gibt dem Gläubigen grosse Kraft auf dem geraden Weg weiter zu gehen. Du darfst dir gewiss sein, dass der Herr Gefallen gefunden hat an dir, weil du IHN suchst und auf IHN hörst.

Vers 24: Der Herr stützt die Hand des Gerechten.
Gott lässt es nicht zu, dass der Gläubige auf so tragische Weise zu Boden geschmettert wird, dass er nicht mehr aufstehen kann. Dem Gläubigen bleiben zwar Niederschläge des Lebens nicht erspart. Er mag fallen, macht Fehler oder wird verfolgt. Doch Gott stützt sein Kind in schweren Zeiten, damit das Schlimmste verhindert wird. Gleichzeitig hilft der Herr seinen Treuen immer wieder auf. Im Gegensatz zum Gottlosen, der immer einen kleinen Schritt vom totalen Untergang entfernt ist, weil er von Gottes Hand nicht gestützt wird wie der Gläubige.

Vers 25: Der Herr verlässt seine Gerechten nicht.
Hier zeugt David von seiner Lebenserfahrung mit Gott. Diese Lebenserfahrung gibt ihm grosses Vertrauen in die Führung Gottes. David hat folgendes erfahren: Gott verlässt seine Treuen nicht. Gott sorgt sogar für die Nachkommen seiner Treuen, indem er sie nicht verarmen lässt. Hat der Herr dir das Gehen beigebracht, damit er dir beim Hinfallen zuschauen kann? Nein! Der Herr hat keine Freude daran, dich fallen zu sehen. Der Herr lässt Stürme über dir toben, damit dein Glaube noch grösser wird. Wahrer Glaube weiss, dass Gott zur richtigen Zeit eingreifen wird (1 Petr 5,6). Alles lässt der Herr zur richtigen Zeit geschehen (Gal 4,4).

Vers 26: Bleibe freigebig trotz Enttäuschungen.
Der Gerechte ist in seinem ganzen Wesen ein grosszügiger Mensch, der gutes tut und andern zum Segen wird (Apg 10,1-2). Das haben auch seine Nachkommen von ihm gelernt. Deshalb werden auch die Nachkommen andern Menschen in ihrem Umfeld zum Segen.

Verse 27-28: Fliehe das Böse und tue weiterhin das Gute.
So wirst du auf dem Weg zum ewigen Leben bleiben. Der Herr liebt es, wenn das Recht regiert. Denn das Reich der Himmel besteht in „Gerechtigkeit, Frieden und Freude im heiligen Geist“ (Röm 14,17). Gott wird dich nicht verlassen, so lange du nach seiner Gerechtigkeit strebst und das Gute tust. Er wird dein Leben bewahren in alle Ewigkeit. Die Nachkommen der Feinde Gottes aber werden ausgerottet.

Vers 29: Du wirst das himmlische Land erben.
Das hat Gott allen seinen Gerechten versprochen (Mt 25,46). Die Gerechten werden für immer und ewig bei Gott Wohnung finden (Ps 23,6b). Weil der Herr so gut zu uns Gläubigen ist, wollen wir uns von allem Bösen fernhalten und IHM treu bleiben. Lassen wir uns nicht verblenden von unserem Umfeld und auf falsche Wege führen, denn im Glauben wandeln wir und nicht im Schauen (2 Kor 5,7).

Verse 30-31: Halte dich an Gottes Anweisungen.
Wir wollen über das Nachdenken, was wahr und gerecht ist (Phil 4,8). Kein hässliches Wort soll über unsere Lippen kommen (Eph 4,29). Gottes Wort ist Wahrheit (Joh 17,17) und soll überall verkündigt und gelehrt werden. Trage Gottes Anweisungen in deinem Herzen, „so wirst du Leben“ (Spr 4,1-4). Wer demütig bleibt und sich Gott unterordnet, der wird nicht vom geraden Weg abkommen (Jak 4,6-10).

Verse 32-33: Der Gottlose wird dem Gerechten nichts anhaben können.
Nicht nur der Teufel verklagt den Gerechten Tag und Nacht an vor Gottes Thron (Offb 12,10), sondern auch alle übrigen Feinde Gottes (Röm 8,33-34). Vieles mag sogar zutreffen, was die Feinde Gottes dem Gerechten vorwerfen. Jesus verteidigt den Gerechten und spricht ihn frei (1 Joh 2,1-2). Der Gerechte wird also nur deshalb so genannt, weil er freigesprochen, d. h. gerecht gesprochen worden ist durch die Gnade Gottes (Tit 3,7). Denn keiner ist gerecht, auch nicht einer (Röm 3,10). Die Gerechtigkeit des Gerechten besteht einzig darin, dass er einsichtig ist und Gottes Gnade dankbar annimmt. Deshalb ist es wichtig, dass wir sogar unsere Feinde lieben und ihnen ihre Bosheit nicht anrechnen, sondern sie freisprechen, weil wir erfüllt sind von der Tatsache, dass Gott uns freigesprochen hat (Mt 5,44; Lk 6,37).

Vers 34: Hoffe auf den Herrn.
Das Leben bringt uns einige Probleme und Schwierigkeiten, die uns zweifeln lassen können, an Gottes liebevoller Führung. Trotz allen Schwierigkeiten gilt es am Herrn festzuhalten und den geraden Weg treu weiter zu gehen. Der Gottlose versucht dir zusätzlich noch Fallen zu stellen, doch sei getrost, denn der Herr wird sich rächen an allen deinen Feinden (Röm 12,17-19). Der Gottlose hasst den Gerechten, weil er sich durch ihn angeklagt fühlt. Denn die Gerechtigkeit klagt die Bosheit an ohne Worte (1 Sam 18,14-15). Der Herr wird es nicht zulassen, dass der Gottlose, der dem Gerechten vielleicht sogar nach dem Leben stellt, zur tödlichen Gefahr wird (siehe Saul und David: 1 Sam 18,11; 19,10). Das ist eine allgemeine Wahrheit, die nicht absolut verstanden werden darf: Abel war ein guter Mensch, doch Gott liess es zu, dass er von Kain getötet wurde (Gen 4). Jakobus war ein auserwählter Apostel Christi und trotzdem liess es Gott zu, dass er enthauptet wurde (Apg 12). Wenn der Herr das Böse an seinen Gerechten zulässt, dann stärkt er sie, damit sie die Kraft haben die Feuerprüfungen des Lebens zu bestehen. Obschon du es einmal sehen wirst, wie der Gottlose ausgerottet wird, hast du dann vermutlich keine Freude mehr daran, denn dein Herz ist von der göttlichen Liebe erfüllt (Röm 12,20-21).

 

 Suche Zuflucht beim Herrn (V. 35-40)

Vers 35: Der gewaltbereite Ungläubige wird umkommen.
Der Ungläubige neigt zur Gewalt, weil er mit eigener Kraft sich seine Existenz und Sicherheiten schafft. Dabei ist ihm jedes Mittel recht. Er kämpft und führt Krieg, um seinen Vorteil zu erzwingen. Am Ende ist er noch stolz auf seinen Erfolg und wird von Gleichgesinnten hoch angesehen „wie eine üppige Zeder“ und geehrt. Doch Gott sieht diese bösen Machenschaften und wird den Gewalttätigen austilgen.

Vers 36: Keine Spur wird vom Feind Gottes zu finden sein.
Als David ein anderes Mal vorbeiging, war nichts mehr von ihm zu sehen. Gefällt wie eine Zeder, die Wurzeln ausgegraben und den Boden ausgeebnet. Es ist, als ob nie eine Zeder dort gestanden hat. Andere bildliche Darstellungen der Feinde Gottes: sie verwelken wie Gras und verdorren wie grünes Kraut, sie kommen um wie die Pracht der Auen, wie eine üppige Zeder, sie knirschen mit ihren Zähnen, sie zücken das Schwert und spannen den Bogen gegen den Gerechten. Die Feinde Gottes werden folgendermassen beschrieben:  Übeltäter, Abtrünnige, Frevler, die Unrecht tun, die Arges sinnen gegen die Gerechten und ihnen nach dem Leben trachten, die bereit sind zur Gewalt, die sich borgen lassen und nicht zurückzahlen, die umkommen, ausgerottet und vertilgt werden, zunichte gemacht werden.

Verse 37-40: Der friedfertige Gläubige hat Zukunft.
Davids Schlussfolgerung und Rat ist es, den Gläubigen zum Vorbild zu nehmen. Der Gläubige ist dem Herrn treu. Der Gläubige ist aufrichtig. Der Gläubige handelt friedfertig. Der Friedfertige hat Zukunft vor dem Herrn. Die Feinde Gottes hingegen werden ausgerottet und es gibt keine Zukunft für sie. Wer aber den Willen des Herrn tut und bei IHM Zuflucht sucht, der wird gerettet werden. Denn der Herr ist eine sichere Festung, selbst in Zeiten der Not. Der Herr steht seinen Treuen bei und befreit sie aus aller Not. Der Herr bewahrt seine Gerechten vor den Gottlosen.

 

 Schlussfolgerungen

Das sind die vier Haltungen, die der Gerechte gegenüber dem Erfolg des Gottlosen einnehmen soll: Egal was du um dich herum siehst, vertraue dem Herrn (V. 1-11). Der Erfolg des Gottlosen ist zeitlich beschränkt (V. 12-22). Der Herr stützt die Hand des Gerechten (V. 23-34). Suche Zuflucht beim Herrn (V. 35-40).

Gott hat seinen Heiligen keine Luftschlösser versprochen. Der Herr macht ein paar ganz grosse Versprechen an alle Gläubigen! Einige werden in diesem Psalm erwähnt. Wer dem Herrn vertraut, der wir gesegnet sein. Wer auf den Herrn hofft, der wird das himmlische Land besitzen. Wer beim Herrn Zuflucht sucht, der wird bewahrt vor dem Untergang.

Das Leben eines Gläubigen wird begleitet von drei Charakterzügen: Er hofft auf den Herrn und nicht auf Menschen oder Besitz. Er hält zum Herrn und gehorcht seinem Wort. Er vertraut auf die Gerechtigkeit Gottes, die sich offenbaren wird.