Taufe-05: Der Gehorsam des Glaubens (Römer 4)

Was muss ich tun,
damit ich gerettet werde?

 

 

 I.   Abrahams Glaubensgehorsam

Gottes Verheissung an Abraham: Genesis 15,1-6.
Abraham war schon alt als Gott ihm versprach, dass er einen Sohn bekommen werde. Gott verspricht ihm, dass seine Nachkommen unzählbar sein werden. Weil Abraham nicht zweifelte, sondern dem Herrn fest vertraute, fand er bei Gott Anerkennung, „es wurde ihm zur Gerechtigkeit angerechnet“ (Röm 4,3).

Gottes Bund mit Abraham: Genesis 17,1-14.
Als Abraham 99 Jahre alt war, richtete Gott seinen Bund mit ihm auf. Was war das für ein Bund? Es war der Bund der Beschneidung. Am achten Tag musste jedes neugeborene Knäblein an der Vorhaut beschnitten werden. Nur Beschnittene durften zum Volk Gottes gehören, deshalb beschnitt Abraham alles was männlich war, sich und sein ganzes Haus: Genesis 17,23-27.

Falsche Schlussfolgerungen:
Wie die Säuglinge im AT beschnitten wurden, so soll dieser Bund im NT durch die Taufe (Besprengung) aufrechterhalten bleiben. Nicht die Beschneidung ist für Abrahams Gerechtsprechung entscheidend gewesen, sondern sein Glaube allein, somit sei die Taufe auch im NT nicht entscheidend, sondern allein der Glaube rette uns. Abrahams Glaube zeige, dass wir bei Gott nicht durch Werke gerettet werden können, d.h. durch einen äusseren Ritus wie die Taufe, sondern dass alles auf Gnade hinausgehe.

Der Glaube, den Gott Abraham anrechnete (Gen 15) und der Bund der Beschneidung, der viele Jahre später stattfand (Gen 17) bilden nicht einen einzigen Akt, der als Parallele zur neutestamentlichen Taufe betrachtet werden kann, da im NT „gläubig werden“ und „sich taufen lassen“ nie ein jahrelanger Prozess ist, sondern zusammengehört! Jedes Ereignis im Leben Abrahams dient als Vorbild und ruft alle Menschen auf verschiedene Weise auf, gläubig zu werden und sich taufen zu lassen: Die Berufung Abrahams als er 75 Jahre alt war (Gen 12,1-4). Gottes Verheissung an Abraham als er 86 Jahre alt war (Gen 15,1-6). Gottes Bund mit Abraham als er 99 Jahre alt war (Gen 17,1-4). Gottes Test mit Abraham fand einige Jahre später statt (Gen 22,1-19). Abraham ist uns zum Vorbild des Glaubens geworden, weil er dem Herrn vertraute und seinen Anweisungen gehorchte (Hebr 11,8-19). Diesen Glauben sollen wir nun nachahmen, damit wir nun durch Jesus Christus gerecht-gesprochen werden können: Römer 4,19-25 (Joh 13,34).

 

 II.   Glaube und Werke

Im Alten und Neuen Testament finden wir verschiedene Beispiele, die von Menschen unter-schiedlichen Glauben forderten, um Gottes Segnungen zu empfangen! Glauben ohne etwas tun zu müssen: Abraham, Gen 15,6. Zwei Blinde, Mt 9,27-30. Glauben verbunden mit einem Akt des Gehorsams: Naemann, 2 Kön 5,1-15; Äthiopier, Apg 8,36-37.

Der Glaube fand bei Gott Anerkennung: Einerseits ohne Werke: Römer 4,1-25; Galater 2,15-16; 3,1-14; Epheser 2,4-9. Andererseits durch Werke: Jakobus 2,14-26 (Gen 22); Hebräer 11,4-31; Matthäus 7,19-23.

Obschon wir nicht durch eigene Verdienste gerecht gesprochen werden können, will Gott unseren Gehorsam sehen, der mit der richtigen Gesinnung verbunden sein muss! Werke des Glaubens: Gerechtigkeit üben, Apg 10, 34-35. Sich bekehren lassen, (Apg 26,17-18). Unnütze Werke: Gerechtigkeit den Menschen demonstrieren, Mt 6,1. Blosser Lippendienst, Mt 15,7-9.

 

 III. Die biblische Definition von „Glaube, glauben, gläubig sein“

Menschliche Definitionen des Glaubens (Biblisches Wörterbuch): „Glauben und Vertrauen bezeichnen eine innere Überzeugung und Gewissheit, die auf einen äusseren Beweis verzichten kann ... Blinder Glaube verlangt keine Beweise, weil er sich seiner Sache unerschütterlich gewiss ist.“ Das ist nicht wahr, denn unser Glaube gründet sich auf handfesten Beweisen, die uns die Bibel überliefert hat (Joh 20,30-31).

Einwand: „Gläubig ist jeder, der das Evangelium hört und Jesus als seinen persönlichen Herrn und Heiland akzeptiert.“ Die Frage ist nur, wer wen akzeptieren muss (Röm 9,14-18). Wenn ich die Anweisungen des Arztes zur Kenntnis nehme aber nicht befolge, so hilft mir das noch lange nicht gesund zu werden (Mt 9,12-13).

Einwand: „Jeder, der den Namen des Herrn im Gebet anruft, ist gläubig und gerettet.“ Sagt die Bibel, dass mit „anrufen“ ein Gebet gemeint ist? Könnte nicht auch ein Telefonanruf oder ein lautes Rufen gemeint sein? Wie ruft man den Namen des Herrn an? Apg 2,21; 22,16.

Einwand: „Um an Gott glauben zu können, muss man keine Werke wie die Taufe vollbringen.“ Die Taufe ist kein Werk, sondern ein Akt des Gehorsams: Röm 6,17; Apg 2,38. Die Taufe ist kein Sakrament, sondern ein Bekenntnis zur Busse: Mt 3,6 (Apg 13,24).

Was bedeutet „Glaube, glauben, gläubig sein“ in der Bibel?
Im Alten Testament: Sicher sein, ohne Besorgnis, etwas beruhigt hinnehmen („batach“), Zuflucht nehmen („hasah“), Erwarten („qawah“), Hoffen („jahal“), Vertrauen, zu etwas Zutrauen haben („aman“, „heemin“) usw.

Im Neuen Testament („pistis“, „pisteuo“): Vertrauen, anvertrauen, Treue, Zuverlässigkeit, feierliches Versprechen, Schwur, Beweis, Überzeugung usw.

Da die Bibel kein Lexikon ist, wird der Glaube nicht speziell definiert, sondern mit vielen Bildern und Illustrationen in verschiedenen Stellen beschrieben!

1.  Glauben heisst, von Gottes Existenz überzeugt sein, ohne ihn gesehen zu haben (Hebr 11,1-2; 1 Petr 1,8; 2 Kor 5,7).

2.  Glauben heisst, Gott beim Wort nehmen (Mk 1,15; Röm 10,17).

3.  Glauben heisst, Gott gehorchen: Joh 3,36; Hebr 11,8; 1 Petr 2,7-8.

4.  Glauben heisst, die Welt mit ihrer Sünde überwinden (1 Joh 5,1-5).

5.  Glauben heisst, Gott lieben, nachfolgen, dienen und treu sein (Joh 12,25-26, Jak 2,5).

6.  Glauben heisst, Gott wohlgefällig sein, durch Bekenntnis und gute Werke (Röm 10,9-10; Joh 14, 2).

7.  Glauben heisst, biblisch getauft sein (Markus 16,16).

 

 IV.  Wann ist jemand „gläubig“?

In gewisser Hinsicht ist jeder gläubig, der etwas glaubt. Auch die Dämonen glauben: Jak 2,19. Viele von den Oberen der Juden glaubten Jesus, aber wurden nicht gläubig: Joh 12,42-43.

Der Auftrag des Apostel Paulus bestand darin, bei den Heiden „Gehorsam des Glaubens“ zu bewirken: Römer 1,5; 16,26. Christus ist allen, die sich seiner rettenden Botschaft gehorsam unterstellen, zum Gründer des ewigen Lebens geworden (1 Petr 1,22; Hebr 5,9; Phil 2,12). Um gläubig zu sein, muss der Mensch der Gestalt der Lehre Christi gehorsam werden (Röm 6,17; 10,16). Gott schenkt den heiligen Geist all denen, die seinen Worten gehorsam sind: Apg 5,32. Die Verkündigung des Evangeliums von Christus beinhaltet die Taufe: Apg 8,35-36.

„Gläubig sein“, „Glaubensgehorsam“, „Christ sein“, „bekehrt sein“, „gerettet sein“, „getauft sein“ usw. bedeutet im NT alles ein und dasselbe! Markus 16,16. Zum Glauben kommen heisst sich taufen lassen. Wer nicht zum Glauben gekommen ist, lässt sich auch nicht taufen, um gerettet zu werden. Bsp. „Der folgende Film ist für Zuschauer unter 16 Jahren nicht geeignet.“ Das heisst, wer nicht 16 Jahre alt ist, sollte diesen Film nicht schauen. Nachdem tausende von Seelen sich taufen liessen, wurden sie „die Gläubiggewordenen“ genannt: Apg 2,41 und Vers 44 (Apg 4,4.32; 5,14). Dann heisst es, dass sich Männer und Frauen taufen liessen und Simon der Zauberer wurde „ebenfalls gläubig“: Apg 8,12-13. Indem Lydia sich im Glauben taufen liess, wurde sie an den Herrn gläubig: Apg 16,14-15.

„Gläubigwerden“ steht für die ganze Hinwendung zu Christus durch die Taufe: Apostelgeschichte 16,31-34. Wichtige Stichworte in diesen Versen sind: Glaube, gerettet, sogleich taufen,  gläubig geworden. Wie konnte der Kerkermeister auf die Idee kommen, sich taufen zu lassen, wenn die Verkündigung des Wortes Gottes (V. 32) nicht das Thema Taufe beinhaltete? Auch Crispus und sein ganzes Haus wurde an den Herrn gläubig, indem er sich bekehren, d. h. taufen liess: Apg 18,8 (Apg 11,21).

 

 Links:

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