Sünde-01: Ursprung der Sünde

Zielverfehlung Sünde

 

 Einleitung

Habt Ihr Euch auch schon gefragt, warum es im Leben so viel zu Putzen gibt? Das Saubermachen zieht sich wie eine endlose Kette durch unser Leben, z. B.: Ich gehe in die Küche, weil ich Lust auf einen Löffel Honig habe. Damit alles in der Küche sauber bleibt, wasche ich mir zuerst einmal die Hände. Dann nehme ich mir einen sauberen Löffel aus der Besteck-Schublade. Nachdem ich den staubsicheren Küchenschrank und anschliessend die Honigdose geöffnet habe, gelange ich endlich zu meinem Honig. Nach einem Löffel muss ich mich entscheiden: Entweder wasche ich meinen ersten Löffel ab und trockne ihn mit dem Handtuch, oder ich nehme gleich einen zweiten sauberen Löffel hervor, was aber bedeutet, dass ich am Ende zwei Löffel abzuwaschen habe. Doch damit nicht genug, denn auch der Trog sowie das Küchentuch muss immer wieder gewaschen werden, sonst könnte man damit keinen Löffel trocknen. Aber auch die Waschmaschine muss regelmässig geputzt werden, sonst kann das Küchentuch nicht gereinigt werden usw.

Ein anderes Problem in unserem Leben ist die Haltbarkeit der Getränke und Esswaren. Alles hat sein bestimmtes Ablaufdatum. Wenn das Ablaufdatum überschritten ist, dann ist die Ware nicht mehr frisch und bald ungeniessbar und verfault.

Ich denke, dass Gott uns mit diesem Putzen und der ganzen Verderblichkeit der Waren etwas ganz bestimmtes lehren will! Denn genau gleich verhält es sich mit unseren Seelen. Unsere Seele muss regelmässig „geputzt“ werden, weil wir immer wieder sündigen. Wer das Putzen vernachlässigt, der wird vom Schmutz der Sünde krank. Denn Sünde zerstört unser Leben. Es ist ein unermüdlicher Kampf, der sich in unserer Seele abspielt, weil die Sünde sich immer wieder breit macht, bis es nach Verwesung stinkt.

Die Sünde ist schrecklich, denn sie trennt uns von Gott. Sünde bedeutet Unrecht tun. Im Griechischen heisst Sündigen mit andern Worten „das Ziel verfehlen.“ Wenn wir im Schützenstand mit einem Gewehr auf eine Scheibe schiessen und die Scheibe nicht getroffen haben, dann haben wir das Ziel verfehlt. Genauso ist es mit der Sünde: Wenn wir sündigen, dann verfehlen wir das eigentliche Ziel. Unser eigentliches Ziel auf dieser Welt ist das wahre und ewige Leben als Bestimmungsort zu erreichen. Gott hat uns nicht zur Verdammnis, sondern zum Glücklichsein bestimmt. Wer aber sündigt, verfehlt dieses Ziel und die Folge ist eine Tragödie (nicht bloss ein Schuss daneben!).

 

 Was ist der Ursprung der Sünde?

Die Sünde begann mit Satan, als er auf die Erde geworfen wurde: Offb 12,7-9+12.
Die „kurze First“ dauerte bis heute immerhin ungefähr 6000 Jahre; seit der Entstehung der Welt. Doch diese Zeit ist kurz im Verhältnis zur Ewigkeit.  Sie ist dem Widersacher von Gott gegeben, um uns Menschen zu prüfen. Alle, die in der Sünde leben, werden „Kinder des Teufels“ genannt (wir müssen also noch gar nichts mit okkulten Mächten zu tun haben): 1. Johannes 3,7-8. Der Teufel hat von Anfang an gesündigt. Er kennt auch sein Ende und hat deshalb einen grossen Zorn. Sein Ziel besteht darin, möglichst viele Menschen mit in den Abgrund zu reissen. Dabei hat er nichts zu verlieren. Der grosse Trost finden wir in den Worten, dass Jesus, der Sohn Gottes auch ein Ziel hatte, nämlich; die Werke des Teufels zu zerstören. Wie hat Jesus die Werke des Teufels zerstört? - Indem er ans Kreuz ging und uns so aus der schrecklichen Knechtschaft der Sünde befreite: Hebräer 2,14-15.

Obschon Satan besiegt wurde, ist ihm immer noch ein bestimmter Wirkungskreis gegeben. Die Offenbarung spricht davon, dass der Teufel nun in Ketten gelegt worden ist. Doch er hat noch seine Diener, die für ihn 24 Stunden im Tag arbeiten und auch für den Feuersee bestimmt sind. Die Methoden, mit denen Satan und seine Diener arbeiten, sind immer noch dieselben wie im Garten Eden. Er versucht uns auf dreierlei Weise: er versucht uns mit der Lust des Fleisches zu verführen! Dabei beginnt er mit unseren täglichen Bedürfnissen. Durch Essen, Trinken, Kleidung, Sexualität usw. versucht er uns zu versklaven. Er versucht unser Herz für sich zu gewinnen! Dann will er uns den Kopf verdrehen, indem er unsere Gefühle anspricht und mit ihnen spielt. Wir alle haben das Bedürfnis nach Liebe, Geborgenheit, Sicherheit und das nützt Satan schamlos aus. Er versucht unsere Gefühle auf vergängliche Dinge hin zu lenken, wo wir niemals seelische Befriedigung finden werden und trotzdem versklavt bleiben. Er versucht unseren Verstand einzunehmen und zu beherrschen! Wenn er bis in unseren Verstand vorgedrungen ist, dann hat er es geschafft. Wenn Satan uns überzeugt hat, dass das Böse gut ist und das Gute für uns schlecht ist, dann hat er über uns gesiegt. Wenn unser Verstand sich nicht mehr schämt über die Sünde und wir keine Reue mehr haben, weil wir dem Fleisch mehr gehorchen als dem Geist, dann sind wir vom Teufel endgültig besiegt worden. Deshalb warnt uns Johannes mit den folgenden Worten: 1. Johannes 2,15-17.

Auch Jesus ist vom Teufel versucht worden, doch Er blieb ohne Sünde (Hebr 4,15). Deshalb ist es wichtig, dass wir die Bedeutung der Sünde immer mehr kennenlernen.

 

 Wie sündigen wir? – Wir können auf dreifache Weise sündigen

Erstens: Durch die Übertretung des Gesetzes! 1. Johannes 3,14.
Aus dieser Bibelstelle können wir erkennen, dass Sünde Unrecht ist. d.h. alles, was gegen Gottes Recht oder Gesetz verstösst. Alles, was gegen die Lehre des Evangeliums geschieht, ist Sünde. Wir sündigen also, wenn wir etwas tun, was Gottes Wort ausdrücklich verbietet. Was verbietet denn Gott ausdrücklich? (Galater 5,19-21). Das alles sind Werke des Fleisches, die Lust des Fleisches, der wir nicht gehorchen sollen.

Zweitens: Durch Unterlassung!
Wir sündigen aber nicht nur, wenn wir das Böse tun, sondern auch, wenn wir das Gute unterlassen, das wir hätten tun können: Jakobus 4,17. Viele Menschen fühlen sich besonders, wenn sie etwas gutes getan haben. Die Bibel aber sagt, dass das nichts besonderes ist, weil wir nur getan haben, was Gott uns befohlen hat und wir verpflichtet sind zu tun (Lk 17,10). Wenn wir das Gute, das uns von Gott befohlen worden ist zu tun, unterlassen, dann stehen wir in Schuld vor Gott und haben gesündigt!

Drittens: Wir sündigen aber auch schon durch eine falsche innere Einstellung!
Im Neuen Testament wird nicht nur das böse äussere Verhalten, sondern bereits die entsprechende innere Gesinnung verurteilt. Jesus hat das ganz deutlich gemacht und trifft damit den Kern unseres sündhaften menschlichen Wesens, das von Gott getrennt ist: Markus 7,21-23. Es sind also bereits die bösen Gedanken, Absichten, Motive und Wünsche, durch die wir uns täglich verunreinigen, nicht bloss äussere Handlunge! Sie sind wie Staub auf unserer Seele, der täglich weggeputzt werden muss, sonst bilden sich Milben, Würmer und Käfer. Böse Gedanken sind wie der Verwesungsprozess bei den Esswaren und Getränken in unserem Haushalt. Es gilt also das Gute, das in unsere Herzen gelegt wird durch die Predigt des Evangeliums, nicht herumstehen zu lassen, sondern aufzunehmen und anzuwenden im Alltag, damit unsere Seele gesund bleibt.

Es ist wichtig, dass wir die Bedeutung der Sünde kennen und die Ecken unserer Herzen täglich reinigen lassen vom Geist des Herrn, damit wir geistig am Leben bleiben: Jakobus 4,6-10.

 

 Was sind die Folgen der Sünde?

Die Folgen der Sünde kann man überall sehen: Uneheliche Kinder, zerrissene Familien, Kriminalität, Korruption und übervolle Gefängnisse, Eifersucht, Streit und Krieg, Leiden aller Art und unglückliche Menschen.

Ohne Christus gibt es kein wahres Glück (Joh 10,10)! Jesus sagt, dass alle, die in der Sünde leben, geistlich krank sind (Mt 9,12): „Nicht die Starken bedürfen des Arztes, sondern die Kranken.“ Jesus sagt, dass alle, die in der Sünde leben, verloren sind (Lk 19,10): „Denn der Sohn des Menschen ist gekommen, um das Verlorene zu suchen und zu retten.“ Die Heilige Schrift sagt, dass alle, die in der Sünde leben, Kinder des Teufels sind (Joh 8,44), Sklaven der Sünde (Röm 6,16-17), in der Finsternis leben: Kolosser 1,13-14. Christus will uns aus der Macht der Finsternis erretten. Er will uns in das Reich Gottes versetzen, wo vollkommene Liebe herrscht. Jesus will unsere Sünden hinwegnehmen und nimmer mehr gedenken.

Die Folgen der Sünde sind grausam und führen alle zum Tode! Die Bibel nennt drei verschiedene Arten von Tod:

Der leibliche Tod! Er ist eine der Folgen der Sünde Adams. Alle Menschen – ohne Rücksicht auf ihren geistlichen Zustand – müssen diesen fleischlichen Tod erleiden.

Der geistliche Tod! Dies ist die Folge eines Lebens in Sünde. Viele Menschen sind tot, obwohl sie auf der Erde herumlaufen. In den Augen Gottes muss es auf Erden nach Verwesung stinken, weil die Mehrheit der Menschen der Sünde verfallen ist. Denn wer in der Sünde lebt, ist geistlich tot vor Gott (Röm 8,6).

Der ewige Tod! Er ist die bleibende, ewige Strafe für die Sünde. Die Heilige Schrift nennt ihn „den zweiten Tod“: Offenbarung 21,8.

 

 Schlussfolgerungen:

Wir alle sind oder waren Sünder und deshalb in den Augen Gottes tot. Doch Gottes Gnade hat es möglich gemacht, dass wir trotzdem leben. Wir sind wiedergeboren zum neuen Leben in Christus durch die Taufe!

Lasst uns deshalb mit Dankbarkeit das neue Leben führen! Lasst uns nicht müde werden, unsere Seelen von aller Ungerechtigkeit täglich zu reinigen. Lasst uns die Bedeutung und die Macht der Sünde niemals ausser Acht lassen oder gar vergessen. „Reinigt eure Hände, ihr Sünder, und läutert eure Herzen, ihr Zweifler!“ Lasst uns Trauern über die Sünden, die wir täglich begehen und lasst uns Busse tun, damit uns der allmächtige Gott vergibt und am geistlichen Leben erhält.