Sünde-07a: Sieben tödliche Sünden (Teil 1)

Zielverfehlung Sünde

 

 Einleitung

Der Prophet Jesaja predigte zum Volk folgende Worte (Jes 1,18): „So kommt denn, und lasst uns miteinander rechten, spricht der Herr. Wenn eure Sünden wie Purpur sind, sind sie dann weiss wie Schnee? Wenn sie rot sind wie Karmesin, sind sie dann wie Wolle?“ Es geht nicht darum, dass der Herr mit dem Volk verhandeln will. Vielmehr sagt er zum Volk: „Hört gut zu und überlegt es euch gut was ihr wollt!“ „Ich biete euch Vergebung an, d. h. die Reinigung von euren Sünden.“ „Auch wenn ihr von euren Sünden dunkelrot (wie Purpur) besudelt seid, so sollt ihr rein werden wie Schnee.“ „Auch wenn eure Sünden blutrot sind (wie Karmesin) so will ich euch reinwaschen wie Wolle.“ „Seid ihr dazu bereit?“

Wie im Alten Bund, 740 vor Christus, so sind wir Menschen heute nicht anders im 21. Jahrhundert. Wir sind von Sünden besudelt. Gott lässt uns die freie Wahl. Wollen wir unseren Geist erneuern lassen und Gott gehorchen? (Ps 51,12). Wichtig ist auch zu wissen, dass es keine Sünde gibt die zu schmutzig ist um sie zu entfernen durch das Blut Christi (1Joh 1,7).

Auch wenn die Welt sich ständig verändert, es gibt einige Dinge die sich nie verändern werden. Gott verändert sich nie und „Jesus Christus ist derselbe gestern, heute und in Ewigkeit“ (Hebr 13,8). Glaube, Hoffnung und Liebe verändern sich nicht, so lange es diese Welt gibt. Die Sünde verändert sich nicht: Sie mag sich äusserlich verändern doch in den Herzen der Menschen bleibt sie immer gleich. Sie versucht uns heute noch genauso wie Adam und Eva im Paradies. Sie will unser Leben und unsere Beziehungen zerstören wie damals. Sie hat nach wie vor einen vernichtenden Charakter.

In den Sprüchen werden wir vor sieben tödlichen Sünden gewarnt: Sprüche 6,16-19. Diese sieben Sünden können uns heute noch in Besitz nehmen. Sie sind heute genauso tödlich wie damals, als sie aufgeschrieben wurden. Deshalb hasst sie der Herr besonders, weil er uns liebt und möchte, dass wir mit IHM leben.

 

 Hochmütige Augen

Wenn von hochmütigen Augen die Rede ist, dann denke ich zuerst an eine sehr schöne Frau, die absichtlich an mir vorbeisieht. Viele Männer lieben das bei Frauen und fühlen sich dadurch angezogen und herausgefordert, sie zu erobern. Doch für Gott sind hochmütige Augen ein Gräuel.

In Vers 12 wird betont, dass in den kommenden Versen von einem „nichtsnutzigen“ Menschen, oder von einem „Frevler“ die Rede ist. In Vers 13 wird erklärt, was dem Herrn ein Gräuel ist, nämlich; „wer mit den Augen zwinkert“ und „wer mit den Füssen Zeichen gibt,“ und wer „mit den Fingern deutet.“ Alles das sind Zeichen die so ausgeführt werden, dass sie nicht von allen gesehen werden, sondern nur von Auserlesenen. Man solidiert sich mit einer oder mehreren Personen mit dem Ziel sich gegen jemand anders zu stellen und gegen jemand aufzuhetzen. Mit dieser hinterlistigen Art wird Unfrieden, Misstrauen oder Schadenfreude gesät und so können ganze Gruppen gespaltet werden.

Augen können manchmal mehr ausdrücken als tausend Worte. Wir können mit ihnen Zeichen unseres Unmuts ausdrücken. Wir können mit einem Augenzwinkern Worte oder Menschen heruntermachen. Das alles sind typische Zeichen der Anmassung, der Verachtung und des Stolzes. Sprüche 16,18: „Stolz kommt vor dem Sturz und Hochmut vor dem Fall.“ Gott wird die Stolzen oder Hochmütigen zu Fall bringen. Denn Gott hasst das Verhalten der Frevler. Warum? Weil der Hochmut uns daran hindert uns vor dem allmächtigen Gott niederzuwerfen und uns unter seine Macht zu beugen. Hochmut ist das Gegenteil von Demut. Der Herr kann nur mit einem demütigen Herzen gebührend angebetet werden.

Sprüche 8,13: „Den Herrn fürchten heisst das Böse hassen, Hochmut, Anmassung, Weg des Bösen und einen falschen Mund hasse ich.“ Darum, lasst uns nicht Menschen hassen, sondern das Böse und die Sünde! Lasst uns jede Form von Hochmut und Anmassung ablegen und den Herrn fürchten! Denn die Ehrfurcht vor dem Herrn steht im Gegensatz zu Hochmut und Stolz.

Jetzt gibt es auch Menschen, die tragen ein Leben lang das Gefühl mit sich herum nicht genügend anerkannt zu sein bei andern. Das kann natürlich schon der Fall sein, wenn sie es mit hochmütigen und selbstgerechten Menschen zu tun haben, die auf sie herabschauen. Da gilt es auf den Herrn zu schauen und IHM zu vertrauen, wenn ER uns in seinem Wort sagt, dass wir wichtig sind und dass ER uns liebt.

1. Petrus 5,5-6: „Ebenso ihr Jüngeren: Ordnet euch den Ältesten unter! Macht euch im Umgang miteinander die Demut zu eigen, den Gott widersteht den Hochmütigen, den Demütigen aber schenkt er seine Gnade. Beugt euch also demütig unter die starke Hand Gottes, damit er euch zu seiner Zeit erhöhe. All eure Sorgen werft auf ihn, denn er kümmert sich um euch.“ Auf der andern Seite kann dies aber auch bedeuteten dass ich selbst hochmütig bin und mich und meine Arbeit zu wichtig einschätze. Ich möchte mehr Ehre und Ruhm vor den Menschen und erhalte sie nicht, weil ich für sie nicht so wichtig und gross bin wie ich mich sehe. Das kann ein Grund sein weshalb ich mich nicht genügend anerkannt fühle bei andern. Mit andern Worten; ich bin stolz und überheblich.

Hier trifft genau das ein, was in den Sprüchen gesagt wird (Spr 29,23): „Der Hochmut eines Menschen erniedrigt ihn, aber ein Demütiger wird Ehre erlangen.“ Jesus lehrt (Lk 14,11): „Denn wer sich selbst erhöht, wird erniedrigt, und wer sich selbst erniedrigt, wird erhöht werden.“ Gott hasst den Hochmut des Menschen und wie er damit mit andern umgeht. Jesus verspricht (Mt 5,3): „Selig die Armen im Geist [die Demütigen] - ihnen gehört das Himmelreich.“ Jesus Christus war der demütigste Mensch der je auf Erden gelebt hat. Er demütigte sich bis zum Tod am Kreuz (Phil 2,5-8). Von IHM können wir am besten lernen was Demut heisst. Denn hochmütige Augen führen zu vielen anderen Sünden.

 

 Eine verlogene Zunge

Epheser 4,25: „Darum: Legt ab die Lüge! Jeder von euch sage, wenn er mit seinem Nächsten spricht, die Wahrheit, denn wir sind ja untereinander Glieder.“

Offenbarung 21,8: „Den Feigen und Ungläubigen, ... und allen, die der Lüge dienen, wird ihr Teil beschieden sein im brennenden Feuer- und Schwefelsee ...“

Die Lüge ist eine ganz perfide Sünde. Viele Sünden sind sehr offensichtlich und können von allen sofort erkannt werden. Viele Sünden sind aber versteckt und haben sich so gut in unseren Herzen eingenistet, dass sie uns und andern gar nicht mehr auffallen. Es gibt Menschen die lügen wie gedruckt und sind sich das nicht einmal mehr bewusst. Doch jede Form der Lüge wird Gott ahnden. Lüge ist Sünde und muss mit dem ewigen Tod bestraft werden. Mit einer Lüge hat die Schlange Adam und Eva zur Sünde verführt. Diese Lüge ist allen offensichtlich, denn sie richtet sich unmissverständlich gegen die Wahrheit Gottes. Doch die Lüge kann manchmal auch sehr kompliziert und verknüpft sein, so dass sie fast unkenntlich ist für oberflächliche Menschen.

Ein gutes Beispiel ist, wenn wir gefragt werden wie schwer wir sind. Vielleicht haben wir uns am Morgen noch gewogen und festgestellt, dass wir 13,9 Kilo übergewichtig sind. Am Nachmittag werden wir vom Arzt gefragt und geben nur 13 Kilo zu viel an. 13,9 Kilo müssten jedoch eher mit 14 Kilo deklariert werden und nicht mit 13! Wir haben also zu unserem Selbstschutz gelogen. Und das tun wir im Alltag sehr häufig vor allem dann, wenn wir von andern angegriffen werden. Dann sind grosse Fehler plötzlich nur noch unbedeutende Bagatellen. Dann sind oft die andern die Schuldigen um Anklagen abzuwenden. Doch das ist Lüge und gefällt dem Herrn gar nicht!

Auch Halbwahrheiten und Übertreibungen sind Lügen in Gottes Augen. Diese Sünde kann sich in unseren Herzen soweit entwickeln, dass wir gar nicht mehr merken, dass wir nicht nur andere sondern uns selbst belügen und uns etwas vormachen.

Lüge ist die Flucht vor Gott und damit die Ursünde des Menschen. Was könnte einmal der ultimative Test sein, wenn wir vor Gottes Thron erscheinen? Es könnte die Frage sein: „Warum hast Du gesündigt?“ Wenn wir dann auf die Knie fallen und antworten: „Herr erbarme Dich meiner, um das Blut Jesu Christi willen, denn ich bin ein Sünder!“ dann haben wir den Test bestanden. Jede andere Antwort wäre gelogen und bedeutet nur Selbstschutz, die in Rechtfertigungen oder gar Anklagen endet.

Der Apostel Johannes lehrt (1 Joh 1,10): „Wenn wir sagen, dass wir nicht gesündigt haben, machen wir ihn zum Lügner, und sein Wort ist nicht in uns.“ Dieses Bekenntnis ist nicht die Entschuldigung für unser Fehlverhalten! Dieses Bekenntnis ist die Grundhaltung die jeder Gläubige pflegen sollte! Wer diese Haltung nicht pflegt, der ist nicht besser als die ungläubigen Menschen in der Welt. Diese einsichtige Haltung unterscheidet einen Gläubigen von einem Ungläubigen.

Eine verlogene Zunge ist ein Gräuel in Gottes Augen. Darum, lasst uns miteinander die Wahrheit reden auch wenn sie gegen uns lautet! Unsere Zunge ist nicht nur gefährlich, sondern tödlich für andere und für uns. Wer im Umgang mit seiner Zunge sich niemals verfehlt der ist ein vollkommener Mensch, der auch fähig ist den Rest seines Körpers im Zaum zu halten (Jak 3,2). Bevor wir aber die Wahrheit sprechen können müssen wir lernen richtig zu denken.

 

 Hände, die das Blut Unschuldiger vergiessen

Die Sünde beginnt in unseren Herzen. Deshalb müssen wir in unseren Herzen aufräumen. Der Heilige Geist, der uns bei der Bekehrung geschenkt wurde, kann uns dabei helfen. Alles liegt an unserer Haltung. Deshalb heisst es in den Sprüchen (Spr 4,23): „Mehr als auf alles gib acht auf dein Herz, denn aus ihm strömt das Leben.“ Trefflich sagte der Prophet Jeremia (Jer 17,9): „Verschlagener als alles andere ist das Herz, und unheilbar ist es, wer kann das verstehen?“ „Denn aus dem Herzen kommen böse Gedanken, Mord, Ehebruch, Unzucht, Diebstahl, falsches Zeugnis und Lästerung. Das ist es, was den Menschen unrein macht ...“ lehrte Jesus (Mt 15,19). Der Gedanke ist der Same zur Tat.

Wir brauchen keine buchstäblichen Mörder zu sein, um uns vor Gott strafbar zu machen. Der Heilige Geist lehrt (1 Joh 3,15): „Jeder, der seinen Bruder hasst, ist ein Mörder und ihr wisst, dass in einem Mörder das ewige Leben nicht bleibt.“ Das beste Beispiel ist Kain, der seinen Bruder erschlug, weil er ihm neidisch war, weil er ihn hasste, weil er vor Gott weniger Beachtung fand. Deshalb hatte Kain Blut an seinen Händen, denn er hatte das Blut seines unschuldigen Bruders vergossen.

Es ist ganz wichtig, dass wir immer auf Jesus schauen und uns niemals mit andern vergleichen. Lasst uns in dieser Hinsicht nur auf uns selbst schauen und unsere Taten und Fortschritte an uns selbst messen. Beim Herrn wird niemand bevorzugt denn der Herr handelt gerecht an uns. Wenn wir nicht die Beachtung kriegen die wir uns wünschen dann liegt es an uns dass wir uns noch mehr anstrengen sollten. Nur dann wird Gott wohlgefällig auf unser Opfer herabschauen und uns als seine Werkzeuge noch besser einsetzen können. Wer aber seinen Bruder erschlägt macht alles nur noch viel schlimmer, denn damit zerstört er sein eigenes Leben. Wie können wir einander gute Vorbilder sein, wenn wir uns gegenseitig mit guten Werken eifersüchtig machen und uns abstossen?

Unschuldiges Blut können wir also auch schon in geistiger Hinsicht vergiessen ohne dass wir buchstäblich zu Mördern mutieren. Darum, lasst uns einander helfen das Gute zu tun und zu fördern in unserer Mitte! Lasst uns nicht der eitlen Ehre nachjagen, einander nicht provozieren und nicht beneiden (Gal. 5,25), denn das tun die gottlosen Menschen in dieser Welt! Wir aber sind wiedergeboren in Christus Jesus. Gottes Versprechungen lehren uns, dass wir zu höherem berufen wurden. Darum, lasst uns einander aufbauen, loben und unterstützen im geistlichen Wachstum!

 

 Schlussfolgerungen:

Darum, legt alles ab was fleischlich ist!

„Macht einander nichts vor! Ihr habt doch das schmutzige Gewand abgelegt und damit auch den Menschen mit seinen alten Verhaltensweisen. Lasst euch erneuern durch den neuen Menschen, der von Gott erschaffen wurde. Werdet dem Bild eures Schöpfers immer ähnlicher!“ (Kol 3,8-10, frei übersetzt von René Voser.)