Grundlagen-05: Jesu Jugendjahre

Grundlagen des Evangeliums

Arbeitsblatt 5

 

 Sein Lebenslauf von der Geburt bis zum Beginn seines Wirkens

Obwohl wir die Lebensgeschichte Jesu schon oft gehört oder gelesen haben, ist sie doch immer neu und interessant. Folgende Übersicht soll uns alles, was die vier Evangelisten (Matthäus, Markus, Lukas und Johannes) berichtet haben, in zeitlicher Reihenfolge vor Augen halten, damit wir ein klares Bild der ersten Lebensjahre unseres Heilands gewinnen. Schon die ersten Jahre seines Lebens zeigen uns deutlich, dass Jesus kein gewöhnlicher Mensch war, sondern der Sohn des lebendigen Gottes.

Vorwort über die göttliche Herkunft Christi:
Johannes 1,1-18

Ankündigung seiner Geburt:
Lukas 1,26-56; Matthäus 1,18-25

Geburt des Heilands in Bethlehem:
Lukas 2,1-7

Das Zeugnis der Engel und Hirten:
Lukas 2,8-20

Seine Beschneidung:
Genesis 17,1-14; Lukas 2,21

Seine Weihe im Tempel:
Lukas 2,22-39

Besuch der Weisen aus dem Morgenland:
Matthäus 2,1-12

Flucht nach Ägypten und Rückkehr nach Nazareth:
Matthäus 2,13-23

Kindheit zu Nazareth:
Matthäus 2,23; Lukas 2,29-40

Besuch im Tempel zu Jerusalem:
Lukas 2,41-50

Achtzehn Jahre in Nazareth:
Lukas 2,51-52

Seine Taufe durch Johannes:
Matthäus 3,13-17; Lukas 3,21-23;
Johannes 1,29-34

Die erste Versuchung Jesu:
Matthäus 4,1-11; Lukas 4,1-13

Berufung der ersten Jünger:
Johannes 1,35-51

Erstes Wunder zu Kana:
Johannes 2,1-11

 

 Allgemeine Betrachtung über die Möglichkeit von Wundern

Auf Grund vernünftiger Überlegungen müssen wir die Behauptung der Atheisten, dass Gott nicht existiert, ablehnen. Hier sind einige Beweggründe angeführt, die unumstösslich auf die Existenz Gottes hinweisen:

Die Welt kann nicht aus dem Nichts entstanden sein; etwas muss von Ewigkeit her existiert haben.

Die Welt kann sich nicht selbst geformt haben, genau so wenig wie eine Uhr sich selbst konstruieren und zusammensetzen kann. Die Weltordnung kann nicht dem blinden Zufall zugeschrieben werden.

Organisches Leben kann nicht aus anorganischer Materie entstanden sein.

Intelligenz kann nicht das Erzeugnis unintelligenter Materie sein.

Moralische Begriffe können nicht von der Materie hervorgebracht worden sein.

Aus diesen und anderen Überlegungen heraus glauben wir an Gott als den Schöpfer dieses Universums und als den Geber der Naturgesetze, nach denen der Weltablauf geregelt und bestimmt ist.

Da Gott der Urheber der Naturgesetze ist, kann er sie jederzeit ändern oder ihre Wirkung für eine bestimmte Zeit ausser Kraft setzen. Er ist nicht Sklave, sondern Herr seiner Schöpfung und deren Gesetze.

Ein Wunder ist ein Ereignis, das scheinbar ausserhalb des Bereichs der Naturgesetze geschieht, d. h. es lässt sich nicht mit den uns bekannten Gesetzen erklären. Der Wille des Allmächtigen ist der einzig mögliche Ursprung eines solch wunderbaren Ereignisses. Für ihn ist jedes sogenannte Wunder ein natürliches Resultat seiner Allmacht.

Wir sollten es nicht für undenkbar halten, dass sich Gott dieser „übernatürlichen“ Vorgänge bediente, um seine Vertreter und ihre Botschaft zu beglaubigen.

Wenn wir an die Möglichkeit eines wunderbaren Geschehnisses glauben und den Allmächtigen als dessen Urheber erkennen, so gibt es keine „möglichen“ oder „unmöglichen“ Wunder. Dann wird uns die Speisung der Fünftausend genau so glaubwürdig erscheinen, wie die Auferstehung Christi von den Toten. Es ist allein die unbegrenzte Macht und Herrschaft Gottes, die darin zum Ausdruck kommt.

 

 Glaubwürdigkeit und Zweck der Wunder Christi

Da wir die Möglichkeit von wunderbaren Ereignissen gezeigt haben, müssen wir die Glaubwürdigkeit der Wunder Jesu nur noch vom Standpunkt der Verlässlichkeit ihrer Zeugen untersuchen.

Folgende Gründe überzeugen uns von der Wahrheit der neutestamentlichen Berichte von den Wundern Jesu:

Sinnestäuschung bleibt ausgeschlossen, da nicht nur einige, sondern viele Wunder vollbracht wurden, und nicht nur wenige, sondern viele Zeugen übereinstimmend davon berichten.

Viele dieser Wunder geschahen in der Öffentlichkeit, ohne Rücksicht auf Umstände oder Vorbereitungen.

Selbst die Feinde des Herrn mussten die Wirklichkeit seiner Wunder zugeben; sie konnten nicht anders (Mt 9,32-34; Joh 9,16; Apg 4,16).

Die Apostel waren ehrliche, einfache Menschen und setzten ihr Leben für die Wahrheit ihrer Berichte ein (Apg 5,41; 2Kor 11,16-23).

Die neutestamentlichen Wunder waren zugleich Zeugnis für ihre Wahrhaftigkeit. Sie handelten von der selbstlosen Liebe zum Nächsten, linderten ganz praktisch körperliche und seelische Not (Joh 6,1-14; Lk 7,11-17) und bekräftigten die Echtheit der göttlichen Botschaft an uns Menschen (Mk 2,1-12).

Jesu Wunder unterscheiden sich von den heutigen, sogenannten Wundern in vielen Hinsichten:

Christi Wundertaten waren nie erfolglos; er konnte alle Kranken heilen (Mt 12,15).

Sie waren nicht von der Einstellung (vom Glauben) der Menschen abhängig. Deshalb wurden damals sogar Tote auferweckt: Lazarus (Joh 11); Tochter des Jairus (Mt 9); Sohn der Witwe zu Nain (Lk 7).

Die Entfernung zwischen dem Heilenden und dem Geheilten spielte keine Rolle (z. B. Heilung des Knechtes, Mt 8,5-13).

Wenn Jesus heilte, dann gab er nicht nur teilweise, sondern volle Gesundheit (Mt 12,13), von der man nicht wieder rückfällig wurde.

Es ist immer wieder hervorzuheben, dass die Wunder Jesu nie Selbstzweck, sondern immer nur Mittel zum Zweck waren, d. h. er tat keine Wunder, um des Wunders willen, sondern bezweckte damit, dass die Menschen glaubten, dass er der verheissene Messias ist (Joh 7,31). Der Auftrag Jesu bestand nicht darin, alle körperlichen Krankheiten der Menschen zu heilen, sondern er erschien als Arzt der Seelen (Mt 9,2-6). Viele Wunder dienten dazu, seine göttliche Sendung und Autorität zu beweisen, damit die Menschen seiner neuen Lehre Glauben schenkten und dadurch ewige Gesundheit für ihre Seelen finden konnten (vgl. Mt 11,3-5; Mk 2,9-12; Joh 2,11; 3,2).

„Noch viele andere Zeichen tat Jesus vor seinen Jüngern, die nicht geschrieben sind in diesem Buch. Diese aber sind geschrieben, damit ihr glaubt, dass Jesus der Christus ist, der Sohn Gottes, und damit ihr durch den Glauben das Leben habt in seinem Namen“ (Joh 20,30-31).

Auch die Apostel taten später viele Wunder; aber auch sie bewiesen dadurch nur ihre göttliche Autorität, um die Menschen zur Annahme des von ihnen verkündigten Evangeliums zu bewegen (Apg 5,16; Hebr 2,1-4).

Die Zeichen und Wunder in der Bibel, die Gott durch Menschen bewirkte, waren nie als Dauereinrichtung gedacht, sondern dienten immer nur einem ganz bestimmten Zweck: siehe Mose (Ex 4,1-9), Simson (Ri 15), Elia (2 Kön 1), die Apostel (Mk 16,17-18).

Da dieser Zweck durch die Wunder Christi und der Apostel erfüllt wurde, brauchen wir heute keine weiteren Beglaubigungen mehr. Die Zeichen und Wunder der Bibel genügen vollends, damit auch wir im 21. Jahrhundert glauben können, dass Jesus der von Gott gesandte Erlöser der Menschheit ist, „denn wir wandeln im Glauben und nicht im Schauen“ (2Kor 5,7).

Die Bibel warnt uns vielmehr vor den vielen falschen Propheten, die in der Endzeit auftreten und grosse Zeichen und Wunder vollbringen werden, um selbst die Auserwählten damit auf einen Irrweg zu führen (Mt 24,24; 7,22). Nur Ungläubige fordern Zeichen (Mt 12,39). „Selig sind, die nicht sehen und doch glauben!“ (Joh 20,29).