Jakobus-4c: Der Glaube erweist sich im Alltagsleben

Wie wird christlicher Glaube gelebt?

  

Glaube vertraut in allem auf Gott

Verse 13-17: Glaube macht keine Pläne ohne Gott.

Während Paulus die Thessalonicher zur Arbeit aufrufen muss, weil sie aufgrund der Wiederkunft Christi ihre täglichen Pflichten vernachlässigten, muss Jakobus vor zu grosser Geschäftigkeit warnen. Die Juden waren tüchtige Geschäftsmänner, die auf vielerlei Weise ihre kaufmännischen Fähigkeiten unter Beweis stellten. In vielen neugegründeten Städten trieben sie einen erfolgreichen Handel und förderten damit die Bevölkerung.

Jakobus spricht genau jene gläubig gewordenen Juden an, die nur noch eines im Kopf hatten: noch mehr Handel und noch mehr Gewinn. Jesus erzählt die treffende Geschichte eines erfolgreichen Landwirts, der sich seine Pläne nicht mit Gott machte: Lukas 12,16-21. Dieser Landwirt machte seine Zukunftspläne ohne Gott. Er arbeitete hart und war erfolgreich in allem was er tat.

Ist es denn falsch, hart zu arbeiten und im Leben erfolgreich zu sein?
Nein! Gott will, dass wir im Schweisse des Angesichts arbeiten (Gen 3,19) und niemandem zur Last fallen (1Thess 4,11). Denn es heisst (2Thess 3,10): „Wenn jemand nicht arbeiten will, soll er auch nicht essen.“ Gott vergönnt uns auch nicht den Erfolg. Was hat denn der Landwirt Böses getan?

Ist es etwa falsch vorauszuschauen und Pläne zu machen?
Nein! Gottes Geist lehrt uns, dass wir die Zeit auskaufen und weise sein sollen (Eph 5,16). Der Landwirt sammelte sich Schätze auf Erden statt im Himmel (Mt 6,19). Er diente dem Mammon und liebte das Vergängliche mehr als Gott (Mt 6,24). Er war kurzsichtig und war mit seinem Denken völlig auf das zeitlich begrenzte und sichtbare Leben ausgerichtet. Dabei dachte er nur an sich und seinen Profit, aber niemals an andere, die weniger erfolgreich waren.

Es gibt zwei Extreme, die es im Leben zu vermeiden gilt:

Einerseits sollen wir nicht müssig oder schwach sein, indem wir durch negatives Denken uns selbst im Wege stehen und sagen: „Ich kann und mag nicht.“ Vielmehr sollen wir sagen (Phil 4,13): „Alles vermag ich durch den, der mich stark macht [Christus].“

Auf der andern Seite wollen wir auch nicht eine zu grosse Selbstsicherheit an den Tag legen, die unseren Schöpfer und Gott aus unserem Leben ausschliesst. Wir wissen ja nicht, ob wir morgen noch leben! In den Sprüchen 27,1 steht: „Rühme dich nicht des morgigen Tages; denn du weisst nicht, was ein Tag bringen wird.“ Deshalb ist die Aussage völlig fehl am Platz: „Du kannst alles im Leben erreichen! Du musst es nur wollen.“

Sprüche 3,5-10:
Der allmächtige Gott ist es, der uns geschaffen hat und uns auf seiner Erde eine kurze Zeit leben lässt (1Petr 1,24). Alles was wir sind und denken kommt vom himmlischen Vater. Der Herr ist es, der mit uns die Menschheitsgeschichte schreibt nach seinem Willen (Hebr 2,4; 6,3). Er allein ist es, der uns Erfolg schenkt in all unserer Arbeit (1Kor 15,58). Wer sind wir, dass wir es wagen, unsere Pläne ohne Gott zu machen! Wie kann der vergängliche Mensch sich auf seine eigene Klugheit und auf seinen beschränkten menschlichen Verstand so sehr verlassen?

In Gottes Augen ist unser Leben ein Hauch: Psalm 39,5-6 (siehe auch 89,48; 90,3-6; 102,4). Darum, lasst uns auf den Herrn vertrauen von ganzem Herzen und uns nicht auf unsere eigene Klugheit verlassen! Lasst unser ganzes Denken und Planen unter den Willen Gottes stellen! Was heisst das? Das heisst, wenn uns etwas gelingt und wir damit Erfolg haben, dann wollen wir nicht prahlen und uns nicht selbst rühmen; wir wollen es auch nicht für selbstverständlich erachten. Wenn wir uns rühmen, dann mit der Gesinnung des Paulus (1Kor 1,31): „Wer sich rühmt, der rühme sich des Herrn.“ Wir wollen uns vielmehr beim Herrn bedanken, dass er unsere Pläne gelingen liess.

Wenn uns aber etwas misslingt und unsere Pläne nicht zum gewünschten Erfolg führen, was dann? Klagen wir dann Gott an und sind wütend auf ihn, weil er uns nicht genügend geholfen und unterstützt hat? Oder vertrauen wir darauf, dass unser liebender Vater gütig ist und nur das Beste für uns will? Glaube vertraut in allem auf Gott! Gott macht keine Fehler, denn ER ist vollkommen in all seinem Tun! Wenn unsere Pläne - trotz intensivem Gebet - nicht erfolgreich sind, dann kann es nur daran liegen, dass der Herr etwas Besseres vorgesehen hat. Es heisst (Röm 8,28): „Wir wissen aber, dass denen, die Gott lieben, alle Dinge zum Guten mitwirken, denen die nach seiner zuvor getroffenen Entscheidung berufen sind.“ Wenn ich meinen starken Willen durchsetzen möchte und es ganz anders läuft, dann singe ich das Lied auf Seite 96 (aus Psalm 31,15.16.22. Melodie: Marion Warrington):

„Ich trau auf dich, o Herr,

Ich sage: Du bist mein Gott.

In deiner Hand steht meine Zeit,

in deiner Hand steht meine Zeit.

Gelobet sei der Herr,

denn er hat wunderbar

seine Liebe mir erwiesen

und Güte mir gezeigt.“

Unser Gott ist ein gütiger und liebender Vater, der es nur gut meint mit uns. Leben bedeutet Veränderung. Gott will unsere Seelen durch den Lebensprozess verändern, veredeln. Er will uns für den Himmel tauglich machen. Gottes Führung akzeptieren, bedeutet, das Leben aus seiner Hand zu nehmen, ob es für uns gut oder schlecht aussieht! In Gottes Augen dient alles, was uns das Leben bringt, zum Besten! (Bsp. Kinder fragen nach Schokolade, 5 Minuten vor 12:00 Uhr). Darum, lasst uns in allem, was wir entscheiden sagen: „Wenn der Herr will und wir leben, wollen wir dies oder jenes tun“ (Jak 4,15; Apg 18,21; Röm 1,10; 15,32).

Aus Vers 17 lernen wir, dass wir nicht nur dann uns versündigen, wenn wir gegen Gottes Gebote verstossen (Gal 5,19-21), wenn wir böse Gedanken pflegen (Mk 7,21-23), sondern auch dann, wenn wir das Gute unterlassen!

In Gottes Augen ist es nichts besonders, wenn wir Gutes tun, denn dies ist jedes Menschen Pflicht! Wir sollen vielmehr sagen, wenn wir etwas Gutes getan haben (Lk 17,10): „Wir sind unnütze Knechte und haben [nur] getan, was wir zu tun schuldig waren.“ Es ist also des Menschen Pflicht, nicht nur an seine eigenen Pläne zu denken, sondern vielmehr das zu suchen, was dem Reich Gottes dient. Jesus lehrt (Mt 6,33): „Trachtet aber zuerst nach seinem Reich und seiner Gerechtigkeit, dann wird euch dies alles dazugegeben werden“; gemeint ist der Erfolg im Leben, der weltliche Besitz wird uns dann geschenkt. Unser Leben ist ein Geschenk, das zur Verherrlichung Gottes bestimmt ist! Mensch sein bedeutet: Gott fürchten und seine Gebote halten!

Was ist der Sinn und Zweck des Lebens?
Kohelet 12,13-14:
Um diesem Sinn und Zweck des Lebens wieder gerecht zu werden, sind wir teuer erkauft worden durch das Blut Jesu, damit wir nun Gott verherrlichen mit unserem Leib und Leben (1Kor 6,19-20). Wie sehen Deine Zukunftspläne aus? Was sind Deine Träume und Ziele im Leben?