1. Johannes-1: Das Wort des Lebens

Die Gewissheit ewigen Lebens

 


 I.   Einleitung zu Kapitel 1

Wer war der Verfasser?
Der Apostel Johannes, der die beiden andern Briefe, sowie das vierte Evangelium und die Offenbarung geschrieben hatte. Wie im Evangelium nennt er sich zwar auch in den Briefen nicht mit Namen, aber eine Anzahl Merkmale offenbaren seine Identität. Zudem gab es keine einzige Stimme im Altertum, die seine Verfasserschaft anzweifelte.

Wer waren die Empfänger dieses Briefes?
Vermutlich ging der Brief an die Gemeinde in Ephesus und die umliegenden Gemeinden in Asien. Der erste Brief ist mehr eine Predigt, ohne Anrede, Grüsse und Unterschrift, während die beiden andern Briefe an eine bestimmte Person gerichtet sind.

Über den Ort und die Zeit der Abfassung ist uns nichts Genaues bekannt. Es könnte Ephesus gewesen sein, ca. 85-90 n. Chr. Die Johannesbriefe gehören zeitlich zu den letzten Schreiben im NT.

Das Thema, der Schlüsselvers oder der Sinn und Zweck des Briefes finden wir im Kapitel 5,13: „Das habe ich euch geschrieben, damit ihr wisst, dass ihr, die ihr an den Namen des Sohnes Gottes glaubt, ewiges Leben habt.“

Schlüsselwörter sind: Leben (zoe), Licht und Finsternis, Liebe (agape), lieben (agapao), erkennen (ginosko), wissen (oida), bleiben (meno)

Es ist wichtig zu wissen, dass gegen Ende des ersten Jahrhunderts der Gnostizismus immer mehr Einfluss gewann (griech. Gnosis = Erkenntnis). Sowie wir es heute mit dem Postmodernismus zu tun haben, so war es damals eine frühe Form des Gnostizismus, der bis zum Ende des 2. Jahrhunderts seine volle Entfaltung erlebte und die Gemeinde bedrohte. Weil die Menschheit sich immer weiter entwickelt, verändert sie sich ständig, so dass es verschiedene Zeitepochen gibt. Jede Zeit in der Geschichte kann genau analysiert und definiert werden.

Der Gnostizimus war eine Religionsphilosophie, der sich darauf gründete, dass der Geist gut ist, die Materie jedoch böse. Das Schlimme dabei ist die Ansicht, dass es zwischen Geist und Materie keine dauerhafte Verbindung geben könne. So entstanden grosse Zweifel, wie denn der reine Geist Gottes sich mit einem materiellen Körper vereinen konnte? Wenn Gott und Jesus vollkommen sind, dann kann Jesus niemals Fleischesgestalt angenommen und auf dieser Welt gelebt haben. Denn Fleisch und Welt ist Materie und Materie ist böse. Somit glaubten die Gnostiker nicht an die Fleischwerdung Jesu Christi. Einige glaubten, dass Jesus bloss im Geist erschienen sei, woraus sich die Theorie des Doketismus entwickelte (dokeo = scheinen). Von diesem Standpunkt aus betrachtet, kann Gott niemals Fleisch werden. Deshalb schreibt Johannes ganz bewusst: 1Joh 4,1-3.

Andere fragten sich zur Person Jesu Christi: Wenn Jesus Gott war, wie konnte er dann sterben? Wenn er starb, wie konnte er dann Gott sein?

Diese Zweifel entkräftet der Apostel Johannes mit seiner Einleitung!

 

 II.   1,1: Der Anfang des Lebens

Diese Einleitung erinnert an das Evangelium, das Johannes mit den Worten einleitete (Joh 1,1-2): „Am Anfang war das Wort, und das Wort war bei Gott, und Gott war das Wort. Dieser war im Anfang bei Gott.“ Von wem spricht der Apostel hier? - Er spricht von Jesus Christus! Es wäre sehr eingeschränkt, wenn wir das Wort Gottes bloss als gedruckte Buchstaben in einem Buch sehen würden. Gottes Wort ist viel mehr, denn es bekam Leben mit dem Sohn Gottes, der auf diese Erde kam, um es zu verwirklichen.

Gottes Wort war der Anfang des Lebens, als Gott sprach (Gen 1,2): „Es werde Licht...“ Jesus war bei der Schöpfung mit dabei: Kolosser 1,15-16. Jesus ist der Höhepunkt der ganzen Schöpfung! Als Gottheit stieg Jesus herab von seinem Thron und wurde Mensch wie wir. Im Philipper schreibt Paulus, inspiriert durch den Heiligen Geist, dass Jesus sich erniedrigte und Knechtsgestalt annahm, indem er Mensch wurde (Phil 2,6-7). In seinem hohenpriesterlichen Abschiedsgebet sagte Jesus: Joh 17,5. Jesus war von Anfang an dabei, bevor es die Welt und das Universum gab. Jesus ist 100% Gott, der Schöpfer allen Lebens (Joh 1,2-3). Dieser Gott wurde 100% Mensch wie wir, indem er versucht wurde wie wir, doch ohne Sünde! (Hebr 4,15).

Dieser Gott wurde vom Heiligen Geist gezeugt und von einer Jungfrau geboren. Jesus war kein gewöhnlicher Mensch! Jesus ist mehr als Abraham, Mose und die Propheten! Jesus ist mehr als Melchisedek, David und Salomo! Jesus ist der König der Könige, der Herr aller Herrscher! Er ist der Erlöser und Heiland der Welt! Jesus ist der Anfang und das Ende (Offb 1,7), der Schöpfer allen Lebens! Das ist es, was Johannes hier in seiner Einleitung sagt!

Dazu kommt, dass Johannes sich zu den besonders Privilegierten zählt. Denn als Apostel hatte Johannes die Gottheit Jesu selbst erfahren. Er stand dem grössten Herrscher und König so nah wie kaum ein anderer. Er hatte Jesus zugehört, ihn gesehen, ja ihn sogar berührt. Er war mit Jesus tagelang unterwegs, redete mit ihm und hörte seinen Reden und Lehren gut zu, er ass und trank mit ihm und lag an seiner Brust wie ein Freund. Johannes kannte auch die Eltern Jesu und das Dorf wo er aufwuchs. Er stand mit seiner Mutter unter dem Kreuz und erlebte den berührenden Augenblick, als Jesus sagte (Joh 19,27): „Siehe, das ist nun deine Mutter.“ Er erlebte wie Jesus sprach, „es ist vollbracht“ und den Geist aufgab. Er war aber auch dabei, als Jesus von den Toten auferstand, sich Thomas und den übrigen Jüngern offenbarte (Joh 20,27; Lk 24,39) und vor seinen Augen in den Himmel aufgefahren ist (Apg 1). Er hatte höchsten Respekt vor Jesus und glaubte an ihn als Gottheit und als Messias der Welt. Deshalb bezeichnete er ihn in seinem Evangelium bewusst als den „Sohn des Menschen“, denn er ist die einzige Gottheit, die von einem Menschen geboren wurde. Der Apostel bezeugt: Johannes 1,14.

 

 III. 1,2-3: Gemeinschaft mit Gott und den Menschen

Johannes, der dies alles miterlebt hat, der Christus gesehen hat, bezeugt nun allen seinen Lesern, dass der Herr Jesus lebt. Jesus ist zum Vater in den Himmel zurückgekehrt und hat sich auf seinen himmlischen Königsthron gesetzt. Ihm allein gebührt alle Ehre, Macht und Anbetung! Johannes bekräftigt abschliessend in seinem Evangelium: Joh 20,30-31.

Als Apostel Christi bezeugt und verkündigt er nun erneut in seinem Brief das ewige Leben in Christus Jesus. Er und die übrigen Apostel verkündigen allen Lesern diese frohe Botschaft (V. 3). Diese Botschaft ist deshalb so froh, weil sie uns verbindet mit Jesus und seinen Aposteln. Selbst nach über 2 000 Jahren versetzt diese Botschaft auch uns in diese herrliche Gemeinschaft mit Gott, wenn wir ihr Glauben schenken. Denn Jesus selbst hat gesagt: Matthäus 18,20; 28,20.

Menschen, die den Plan Gottes noch nicht verstanden haben, fragen ungläubig: „Warum musste Jesus auf diese Welt kommen, am Kreuz sterben und wieder in den Himmel zurückkehren?“ Es geht Gott um die Gemeinschaft! Die Gemeinschaft mit dem Vater und seinem Sohn. Die Gemeinschaft unter uns Menschen. Wir Menschen zerstören die Gemeinschaft untereinander immer wieder - durch unnötige Streitigkeiten, Anklagen und Kämpfe, durch unseren Hass und Egoismus und die vielen Bosheiten, die wir ausüben.

Jesus kam auf diese Welt, um uns zuerst mit unserem Schöpfer wieder zu versöhnen und dann mit unseren Mitmenschen. Doch leider hat die Menschheit bis heute noch nicht verstanden, was die Mission Jesus Christi auf Erden war!

Als Jesus zum Vater betete, sprach er: Johannes 17,20-26. Jesus wünscht sich, dass wir Menschen alle eins sind und eine echte Liebesgemeinschaft miteinander pflegen. Dies ist nur möglich durch den Glauben an Jesus Christus! Durch die Versöhnungstat Christi am Kreuz ist echte Gemeinschaft wieder möglich, weil es Vergebung gibt und wir lernen, Vergebung weiterzugeben. Jede Gemeinschaft, die diese Versöhnungshaltung lebt, zeugt von Jesus, der von Gott gesandt wurde!

 

 IV. 1,4: Vollkommene Freude

Johannes schreibt dies, um uns allen Freude zu bereiten - vollkommene Freude in Christus.

Wir dürfen glauben und uns freuen, dass Jesus Christus die menschgewordene Gottheit ist.

Wir dürfen glauben und uns freuen, dass wir Zeugen haben, die von ihren Erfahrungen mit dem Herrn Jesus berichten.

Wir dürfen glauben und uns freuen, dass auch wir heute nach über 2000 Jahren mit den Aposteln und allen Gläubigen Gemeinschaft mit Jesus Christus haben dürfen.

Wir besitzen ein aussergewöhnliches Privileg in unserer Zeit!

Darum wollen wir uns dies zu Nutze machen, damit unsere Freude vollkommen sei!

 

 V.  1,5: Gott ist Licht

In charismatischen Kreisen rufen Menschen: „Jesus, Jesus!“ Was aber Jesus gesagt und gelehrt hat, interessiert sie in der Regel sehr wenig. Sie haben eine rein emotionelle Beziehung zum Herrn. Sie erfahren Jesus irgendwie mit ihren eigenen Vorstellungen und Gefühlen, z. B. in der Anbetung, durch die Musik und Interpreten.

Aus der Einleitung des Johannesbriefs wird deutlich, dass Jesus und sein Wort unzertrennbar zusammengehören. Wer mit Jesus eine Beziehung pflegen will, der muss wissen, wer er war und was er schon alles neu gelernt hat. Denn sein Wort ist Leben und schenkt uns Leben. Um das Leben empfangen zu können, müssen wir die Botschaft des Lebens kennen. Wie lautet denn die Botschaft des Lebens?

Die Botschaft des Lebens lautet: Gott ist Licht. Gottes Wesen besteht aus lauter Licht (Ps 36,10). Es gibt keine Finsternis bei Gott, keine Nacht (Jak 1,17). In Gottes Umgebung ist es ewig Tag (1Tim 6,16).

Zurzeit leben wir Menschen in der weltlichen Phase, in der es Tag und Nacht gibt. Wir befinden uns in einer Phase, in der das Gute und das Böse zusammen leben. Doch wir werden die Zeitphase erleben, wo es keine Sonne mehr gibt, um den Tag zu erhellen und keinen Mond, der in der Nacht für uns scheint. Denn die Herrlichkeit Gottes wird ewiglich unser Licht sein (Jes. 60,19). Dies ist schwer verständlich für uns Menschen, in der jetzigen Phase. Dieser abstrakte Gedanke wird viel verständlicher mit der Gottheit Jesu.

Als Jesus Christus die Bühne der Welt betrat, wurde die Botschaft des Lebens für alle Menschen klar und verständlich ans Licht gebracht.

Jesus sagt: Joh 8,12; 9,5.
Wie können wir heute Jesus nachfolgen, wenn er im Himmel ist? Wir folgen ihm nach, wenn wir auf seine Worte hören, die er zu uns gesprochen hat, durch die heiligen Schriften. Seine Worte sind der Abglanz seiner Persönlichkeit und seines Wesens. Seine Worte sind das Licht für uns Menschen.

Johannes sagt: Joh 1,4-5.9.
Der Apostel bezeugt, dass die Menschheit das Licht Gottes nicht erfasst hat, warum? Weil die Menschen böse sind (Joh 3,19). Sie lieben die Finsternis und stossen das Licht von sich. Gottes Licht ist Leben für uns Menschen. Es scheint in der Form seines Wortes und möchte uns erleuchten. Das Leben steckt also in der Botschaft des Evangeliums!

 

 VI. 1,6-7: Gemeinschaft mit Gott

Johannes sagt: Wer mit Gott Gemeinschaft haben will, der muss im Licht Gottes wandeln. Wie wandeln wir denn im Licht Gottes? Wir wandeln im Licht, indem wir auf die Botschaft hören, die uns die Apostel verkündigen. Denn sie haben das Licht und das Leben persönlich kennengelernt (gehört, gesehen und sogar berührt laut Vers 1). Die Apostel Christi haben echte Gemeinschaft mit Jesus erlebt. Sie haben nun die Aufgabe, uns in ihre Gemeinschaft mit Jesus einzubinden, zu integrieren.

Wie werden wir in diese herrliche Gemeinschaft eingebunden? Dazu gibt es verschiedene Antworten, die uns sicher einfallen. Aber lasst uns nach dem Text gehen, den Johannes für uns aufschrieb! Der Heilige Geist soll unsere Gedanken leiten und uns Schritt für Schritt erklären, wie wir in diese herrliche Gemeinschaft mit Gott eingebunden werden.

Wer in der Finsternis wandelt, kann keine Gemeinschaft mit Gott haben!
Der Begriff Finsternis bedeutet im Neuen Testament Sünde - ein Leben ohne Christus. Finsternis ist ein natürlicher Feind des Lichts! Die Finsternis ist kalt und isoliert uns von jeglicher Gemeinschaft. In der Finsternis sehen wir auch nicht wohin wir gehen (Joh 11,10).

Paulus sagt: Römer 13,12-14.
Die Nacht ist bald zu Ende und der ewige Morgen bricht ein. Gott lässt uns Menschen die freie Wahl: Wollen wir die Werke der Finsternis ausüben, oder wollen wir die Waffen des Lichts anziehen. Das Werk der Finsternis ist Sünde und wird mit folgenden Begriffen definiert: Ess- und Trinkgelage (Party), Orgien und Ausschweifungen (Swinger Clubs und Rotlichtmilieu), Streit und Hader (böser Umgang mit andern Menschen). Werke der Finsternis sind auch Werke des Fleisches, wie sie in Galater 5 aufgelistet werden (Gal. 5,19ff).

Jesus verspricht, dass jeder, der an ihn glaubt, nicht in der Finsternis bleibt (Joh 12,46). „Gott hat uns der Macht der Finsternis entrissen und uns versetzt ins Reich seines geliebten Sohnes“ (Kol 1,13). Durch den Glauben an Christus, werden wir aus dem Schlamm der Finsternis gezogen und werden Söhne und Töchter des Lichts und des Tages (1Thess 5,5): Eph 5,8-14. Das Licht bringt Güte, Gerechtigkeit und Wahrheit hervor. Das Licht schafft die Voraussetzung für die reine Liebesgemeinschaft. Für die meisten Neubekehrten ist die Frage nach Gemeinschaft und nach der Gemeinde, am Anfang keine Frage. Sie wollen und suchen die Gemeinschaft. Sie beanspruchen und lieben die Gemeinde. Doch mit der Zeit wird für sie die Gemeinschaft mit Gott und andern Gläubigen immer mehr zu einem Problem. Ihre anfängliche Begeisterungsflamme, für die Gemeinde, nimmt ab. Die alten fleischlichen Gewohnheiten melden sich zurück. Sie begreifen, dass auch sie Geber werden und nicht bloss Empfänger sein sollen. Langsam lassen sie sich von ihren eigenen Schwächen wieder einnehmen. Ihr letzter Kampf richtet sich nicht gegen ihre eigenen Sünden, sondern gegen ihre Glaubensgenossen. Sie fangen an zu murren und andere anzuklagen. Schliesslich fallen sie zurück, in die Finsternis und das Blut Christi verliert seine reinigende Wirkung.

Deshalb erklärt Johannes ausdrücklich, dass nur wer im Licht wandelt, durch das Blut Christi tagtäglich gereinigt wird, von aller Sünde. Wann wandeln wir aber im Licht? Wenn die Wahrheit nicht bloss Erkenntnis ist, sondern unser Leben zum Guten verändert, dann wandeln wir im Licht. Wenn wir nach Gemeinschaft verlangen (wie am Tag unserer Bekehrung). Gott macht unsere Gemeinschaft möglich, durch das Blut Jesu. Wenn wir im Licht wandeln, dann streben wir nach Gemeinschaft. Die reinigende Wirkung des Blutes kann also nur dann seine Kraft voll entfalten, wenn wir in der Gemeinde, d. h. in der Gemeinschaft mit den Gläubigen stehen! Die Gemeinschaft mit Gott und der Gemeinde reinigt uns von der Sünde! Unser Verhältnis zur Gemeinde ist also das Zeichen unseres Glaubens und unserer Reinheit.

 

 VII. 1,8-10: Bekenntnis unserer Schuld

Für die Irrlehrer der damaligen Zeit war es unwichtig, ob sie sündigten oder nicht. Sie behaupteten, auf dem Weg der Erkenntnis und Einsicht derartige Fortschritte gemacht zu haben, dass die Sünde für sie aufgehört habe, eine Rolle zu spielen. Sie behaupteten, dass sie wahrhaft geistige Menschen seien und deshalb keinerlei Ansteckungsgefahr durch die Sünde mehr haben.

Dem widerspricht Johannes vehement, indem er sagt, dass wir uns selbst etwas vormachen, wenn wir behaupten, wir hätten keine Sünde. Erkenntnis allein kann uns nicht von Sünde befreien! Paulus erklärt die ganze Menschheit für schuldig, denn es ist keiner gerecht, alle haben gesündigt und die Herrlichkeit Gottes verspielt (Röm 3,10.23). Im Jakobus lesen wir, dass wir alle versagen werden und wer nicht versagt, der ist ein vollkommener Mensch und braucht Christus nicht (Jak 3,2).

Wer also im Licht wandeln will, der muss seine Sünden vor dem Herrn bekennen. Dabei ist es eine leichte Sache, sich allgemein als Sünder zu bekennen. Es ist aber eine viel schwierigere Sache, konkrete Sünden einzugestehen und beim Herrn um Vergebung zu bitten. David erkannte sein konkretes Vergehen und bat den Herrn um Vergebung: Psalm 51,1-6.18-19 (Ps 32,1-6).

Weil Gott treu und gerecht ist, vergibt er jedem Einsichtigen die Sünde. Bei uns Menschen ist das ganz anders: Wenn jemand sein Verbrechen zugibt, dann wird er erst recht verurteilt. Wenn er aber sein Verbrechen so vertuschen kann, dass es keine klaren Beweise gibt, dann kann er auf mildernde Umstände hoffen. Gott bleibt seinen Verheissungen treu, indem er uns von Herzen vergibt und uns trotz unserer Vergehen ewiges Leben schenkt. Gott liebt uns und deshalb wird er niemanden ungerecht richten, sondern im Zweifelsfall eher für den Angeklagten einstehen.

Wer behauptet, nicht gesündigt zu haben, der wandelt auf gefährlichem Boden, der macht sich zu Gott und macht Gott zum Lügner (heisst es). Die ganze Menschheit ist aufgerufen, Busse zu tun vor dem Herrn und in seine Gemeinschaft mit den übrigen Heiligen zu treten: Apg 17,30-31.

 

 Schlussfolgerungen

Fassen wir kurz zusammen:

Gottes Wort war der Anfang des Lebens. Das Wort des Lebens ist in menschlicher Gestalt erschienen. Das Wort des Lebens ist Jesus Christus. Die Apostel haben Jesus gehört, gesehen und berührt. Die Apostel haben gesehen, bezeugen und verkündigen das ewige Leben in Jesus Christus.

Der Zweck der Verkündigung Jesu Christi ist, dass alle Menschen, die den Worten der frohen Botschaft glauben, mit Gott Gemeinschaft haben, vollkommene Freude haben.

Gott ist Licht. Gottes Licht ist das Leben für uns Menschen. Wer leben will, muss im Licht wandeln. Wie aber wandeln wir im Licht? Indem wir Gemeinschaft mit Gott, seinem Sohn und all seinen Heiligen pflegen. Die Gemeinschaft mit Gott und seiner Gemeinde, reinigt uns von aller Sünde! Indem wir die Wahrheit nicht bloss als Erkenntnis betrachten, sondern durch sie zu guten Werken verändert werden.

Wer im Licht wandeln will, der muss einsehen, dass er ein Sünder ist und muss seine Sünden vor dem Herrn einzeln bekennen. Gott ist treu und gerecht, so dass er unsere Sünden vergibt. Die ganze Menschheit ist aufgerufen, auf Gottes Worte zu antworten.

Die Botschaft, die Johannes verkündigt, beinhaltet ewiges Leben, Gemeinschaft, vollkommene Freude und die Reinigung von aller Sünde.