2. Thessalonicher-03: Verschiedene Bitten und Wünsche

Standhaftigkeit inmitten
Verfolgung und Drangsal

 

 

 Kapitel 3,1-5: Verschiedene Bitten und Wünsche.

Verse 1-2: Betet für uns (Röm. 15,30).
Paulus beginnt mit den Worten, „Im übrigen …“ Damit deutet er an, dass er zum Ende seines Briefes kommt. Vorher hat er aber noch ein paar ganz wichtige Bitten und Wünsche anzubringen.

In Vers 1 begegnen wir bereits der ersten Bitte: „Betet für uns“! Paulus ist nicht zu stolz, neugeborene Christen, die noch etliche Mängel aufwiesen, zu bitten, für ihn und seine Mitarbeiter zu beten. Trotz der vielen Belehrungen und Ermahnungen, zeigt der Apostel hier seine Bescheidenheit und Demut. Gleichzeitig sagt er mit seinem Anliegen auch: „Ich weiss, dass Gott eure Gebete erhört, darum bittet den Herrn für uns!“

Es ist ihm ein Anliegen, dass das Wort des Herrn sich rasch verbreiten kann, so wie wir in der Apg. immer wieder lesen:

Apg. 6,7: „Und das Wort Gottes wuchs, und die Zahl der Jünger mehrte sich in Jerusalem sehr, und eine grosse Menge der Priester wurden dem Glauben gehorsam.“

Apg. 12,24: „Das Wort des Herrn jedoch wuchs und mehrte sich.“

Apg. 13,49: „Das Wort des Herrn aber verbreitete sich durch das ganze Land.“

Apg. 19,20: „So wuchs das Wort des Herrn mit Macht und erwies sich kräftig.“

Gottes Geist allein kann eine Tür öffnen. Den Kolossern schreibt Paulus folgendes: „Und betet zugleich auch für uns, damit Gott eine Tür für das Wort öffnen möge …“ (Kol. 4,3; Eph. 6,19-20). Den Korinthern bekennt er (1. Kor. 16,9): „Denn eine grosse und wirksame Tür hat sich mir aufgetan und Widersacher gibt es viele.“ Auch wenn wir geringe Kraft haben, vermag Christus eine Tür zu öffnen, die niemand zu schliessen vermag, wie es der Gemeinde in Philadelphia, im Sendeschreiben gesagt wurde (Offb. 3,8).

Gleichzeitig kommt aber auch eine Furcht in seiner Bitte zum Ausdruck; eine Furcht vor den „verkehrten und bösen Menschen“, die ihm und seinen Mitarbeitern etwas Böses zufügen könnten (Apg. 2,40).

Vers 2b: Der Glaube ist nicht jedermanns Ding.
Dies bedeutet nicht etwa, dass der Glaube von Gott nicht für alle Menschen bestimmt sei, denn alle werden zum Glauben aufgerufen (1. Tim. 2,4). Paulus ist realistisch und hat längst erfahren, dass er nicht die ganze Welt mit dem Evangelium bekehren kann. Diese Erfahrung machte Paulus immer wieder (Apg. 13,45.50; 14,2; 17,5; 28,24; Röm. 10,16). Z. B. in Athen, als er von der Auferstehung der Toten redete, da spotteten viele und hörten ihm nicht mehr länger zu. Trotzdem fand er auch dort einige Männer, die sich ihm anschlossen (Apg. 17,32-34). Auch die Jünger fragten Jesus, nachdem sie einige Zeit mit ihm unterwegs waren (Lk. 13,23): „Herr, sind es wenige die gerettet werden?“

Es erfüllt sich das Wort Gottes, das sagt (Mt. 22,14): „Viele sind berufen, aber wenige sind auserwählt.“ Es ist nicht die Mehrzahl, die den schmalen Weg durch die enge Tür geht (Mt. 7,13; Lk. 13,24). In der Geschichte befand sich die Mehrzahl meistens im Irrtum. Deshalb ist es fast zum Zeichen geworden, wenn die Mehrzahl etwas gut heisst, dann ist es meistens schlecht.

Vers 3: Der Herr ist treu (1. Kor. 1,9).
Damit drückt Paulus sein tiefes Vertrauen in den Herrn aus. Gott lässt uns nicht über unser Vermögen versuchen (1. Kor. 10,13). Gott wird seine Kinder im Glauben stärken. Gott verspricht, dass er uns vor allem Bösen bewahrt, d. h. errettet: 2. Timotheus 4,18; 2. Petrus 2,9 (Mt. 6,13).

Vers 4: Wir vertrauen darauf, dass ihr tut, was wir gebieten. (Hier haben wir 14 Aufrufe aufgelistet, die Paulus geboten hatte: 1. Thess 5,12-22.)

1. Respekt: Anerkennt die Verantwortlichen der Gemeinde!

2. Frieden: Haltet Frieden untereinander!

3. Zurechtweisung: Weist die zurecht (die Unordentlichen), die „faul” sind!

4. Die Kleinmütigen: Ermutigt die, denen es an Selbstvertrauen fehlt!

5. Die Schwachen: Helft den Schwachen im Glauben!

6. Langmut: Habt mit allen Geduld!

7. Vergeltung: Achtet darauf, dass keiner Böses mit Bösem vergilt, sondern jagt dem Guten nach, mit allen Menschen!

8. Freude: Freut euch, was auch immer geschieht!

9. Gebet: Lasst euch durch nichts vom Gebet abbringen!

10. Dankbarkeit: Dankt Gott in jeder Lebenslage!

11. Heiliger Geist: Legt dem Wirken des Heiligen Geistes nichts in den Weg!

12. Wort Gottes: Geht nicht geringschätzig über prophetische Aussagen hinweg!

13. Achtsamkeit: Prüft alles und nehmt das Gute an!

14. Vorsicht: Lasst euch auf nichts ein, was böse ist!

Vers 5: Der Herr lenke eure Herzen zur Liebe gegen Gott und zum geduldigen Warten auf Christus (Röm. 5,5; 8,28; 1. Kor. 8,3; Gal. 5,22; Jak. 2,5).
Hier kommt ein weiterer Herzenswunsch des Paulus zum Ausdruck. Der Christ kennzeichnet sich dadurch, dass er sich der Liebe Gottes bewusst ist und weiss, dass Gottes Arme ihn ständig umfangen. Nichts vermag uns von Gottes Liebe und Fürsorge zu vertreiben. Wenn andere zusammenbrechen, vermag der wahre Christ seine Last auf Christus zu werfen und weiter zu gehen. Die Hoffnung auf das ewige Leben macht uns stark und tragfähig.

 

 Kapitel 3,6-15: Zurechtweisung der Unordentlichen.

Vers 6: Wir gebieten, dass ihr euch zurückzieht von einem Bruder der unordentlich wandelt!
Das ist ein heikles Thema. Ich kenne Gemeinden, in denen dieser Abschnitt schon für alles Mögliche und Unmögliche bei Geschwistern angewandt wurde. Doch wichtig ist, dass wir analysieren, um welchen Menschentyp es sich hier handelt, von dem die ganze Gemeinde sich geschlossen zurückziehen soll!

In diesem Abschnitt ist von Geschwistern die Rede, die unordentlich wandeln. Was ist mit unordentlichem Wandel gemeint? Es geht hier eindeutig um Arbeitsverweigerer! (V. 11). Deshalb sagt Paulus in Vers 10: „Wenn jemand nicht arbeiten will, soll er auch nicht essen!“ Den Ephesern gebietet Paulus: Epheser 4,28. Jakobus erklärt (Jak. 4,17): „Wer weiss Gutes zu tun, und tut es nicht, dem ist es Sünde.“ Aus all diesen Versen können wir klar erkennen, dass wir Christen nicht nur für uns selbst verantwortlich sind, sondern auch dafür, anderen Gutes zu tun! Damit wird auch die Ausrede entkräftet, mit der viele sich rechtfertigen: „Ich bin ein guter Mensch und habe noch nie jemandem etwas Unrechtes getan.“ „Was hast Du denn schon andern Gutes getan?“ wäre hier die Frage.

Offenbar gab es in der Gemeinde zu Thessalonich Gläubige, die nicht nur ihre tägliche Arbeit vernachlässigten, sondern auch unnütze Dinge trieben und sich in die Angelegenheiten anderer mischten, die sie nichts angingen. Paulus nahm in seinem ersten Brief schon einmal Bezug auf dieses Problem: 1. Thessalonicher 4,11. Die Tatsache, dass ein ganzer Abschnitt diesem Thema gewidmet wird, lässt vermuten, dass sich die Betreffenden seit dem ersten Schreiben nicht veränderten, sondern alles noch viel schlimmer machten.

Sie wandelten nicht nach den empfangenen Überlieferungen. Was heisst das? Paulus und seine Mitarbeiter predigten den Thessalonichern das Wort Gottes, so dass sie sich „von den Götzen abwandten und zum lebendigen Gott bekehrten“ (1. Thess. 1,9). Das Wort Gottes beinhaltet unter anderem auch die Tatsache, dass der Mensch „im Schweisse seines Angesichts sein Brot verdienen soll“ (Gn. 3,19). In ihrem Seminar in Thessalonich erklärten sie den Neubekehrten, „ein stilles Leben zu führen und mit ihren eigenen Händen zu arbeiten“ (1. Thess. 4,11). Nach ihrem Weggang schickten sie Timotheus nach Thessalonich, der sie ohne Zweifel an die wichtigsten Dinge erinnerte und mit guter Nachricht zu den Lehrern zurückkam (1. Thess. 3,6). Dazu erwähnte Paulus die wichtigsten Dinge noch einmal, in seinem ersten Brief und erklärte ihnen in aller Liebe,

dass sie sich um ihre lieben Verstorbenen keine Sorgen zu machen brauchen (1. Thess. 4,13-18),

dass sie bei der Wiederkunft alle wieder vereint sein werden,

dass sie wachsam sein sollen, auf den Tag des Herrn (1. Thess. 5,2).

Das heisst aber nicht faul und abwartend (ohne zu arbeiten). Sondern, sie sollten wohlanständig wandeln gegenüber den Ungläubigen in der Welt (1. Thess. 4,12).

Weil alle diese Worte noch keine Früchte brachten, musste Paulus hier einen schärferen Ton anschlagen. Er gebietet den Thessalonichern, sich von unordentlichen und uneinsichtigen Geschwistern zurückzuziehen. Denn mit ihrem Wandel setzten die Betreffenden nicht nur ein schlechtes Beispiel, sondern sie wurden auch zur Gefahr für die ganze Gemeinde (Bsp. Bsp. David und Bathseba). Gleichzeitig fingen sie an, unnütze Dinge zu treiben und als Folge ihres Herumsitzens fielen sie den Arbeitenden auch finanziell zur Last. Damit versündigten sie sich gegenüber Gott und der Gemeinde und deshalb gebietet Paulus so strenge Massnahmen. Der Mensch neigt dazu, von einem Extrem ins andere zu fallen: entweder glaubt er nicht an die Wiederkunft und arbeitet hart, weil er auf materiellen Reichtum setzt, oder er glaubt an die Wiederkunft und lässt sich gehen, indem er sich von der Arbeit drückt und auf den Herrn warten will. Meistens ist es ja so, dass die schlechteren Eigenschaften viel schneller nachgeahmt werden, als die Guten und Vorbildlichen und somit die ganze Gemeinde in Gefahr stand. Deshalb sagt Paulus folgendes:

Verse 7-9: Nehmt euch an uns ein Beispiel, denn wir sind eure Vorbilder, die ihr nachahmen sollt!
Warum sollten sie an Paulus und den Übrigen ein Beispiel nehmen? Weil sie hart arbeiteten, um ihr tägliches Brot zu verdienen. Paulus war Handwerker und arbeitete sein ganzes Leben lang viel.

Warum arbeiteten Paulus und seine Mitarbeiter so schwer, statt sich von der Gemeinde bezahlen zu lassen? Weil sie den Thessalonichern keine Bürde sein wollten (V. 8). Weil sie den Thessalonichern als Vorbilder vorangehen wollten (V. 9).

Paulus betont aber auch, dass er das Recht hätte, sich bezahlen zu lassen. Im Schreiben an die Korinther erklärt er:

„Du sollst einem Ochsen, wenn er drischt [arbeitet], das Maul [Fressen] nicht verbinden [enthalten]“ (1. Kor. 9,9).

„So hat auch der Herr denen, die das Evangelium verkündigen, verordnet, vom Evangelium zu leben“ (1. Kor. 9,14).

„Ich aber habe von keinem dieser Dinge für mich Gebrauch gemacht“ (1. Kor. 9,15).

Es geht also hier keineswegs darum, die, welche vom Evangelium leben, zu verurteilen, als seien sie arbeitsscheu und Nutzniesser der Gesellschaft!

Das Prinzip Gottes ist klar:

Gott will, dass wir im Schweisse des Angesichts arbeiten (1. Mos. 3,19).

Gott selbst erschuf in 6 Tagen die Welt und ruhte erst am siebten Tag (Gn. 1).

Gott ist und bleibt ein kreatives Wesen, das in Ewigkeit nie faul herumliegen wird, sondern neues kreiert und abenteuerlich bleibt.

Auch Jesus war Zimmermann von Beruf und arbeitete in Nazareth (Mk. 6,3). Jesus arbeitete so hart, dass die Seinigen glaubten er sei von Sinnen: Markus 3,20-21.

Vers 10: Wir geboten euch, als wir bei euch waren: Wenn jemand nicht arbeiten will, soll er auch nicht essen!
Entscheidend dabei ist, ob jemand sich weigert, zu arbeiten oder ob er ohne sein eigenes Verschulden zu den Unglücklichen zählt, die keine Arbeit finden (also vielleicht nur vorübergehend arbeitslos ist).

Wie man den Baum an seinen Früchten erkennt, so erkennt man einen Menschen an seiner Tüchtigkeit.

In den folgenden Versen gibt Paulus den andern Geschwistern die Anleitung, wie sie sich gegenüber den Ungehorsamen verhalten sollen.

Verse 11-18: Haltet den Ungehorsamen nicht für einen Feind.
Weiset die Betroffenen in aller Liebe zurecht! Gleichzeitig ruft Paulus die Betroffenen auf an die Arbeit zu gehen, denn niemand weiss den Tag noch die Stunde, wann Christus wiederkommt. Inzwischen sind über 2000 Jahre vergangen und auch wir hätten noch einen viel grösseren Grund, die Arbeit niederzulegen, denn der Tag des Herrn ist näher als je zuvor. Aber alle Gläubigen werden aufgerufen, bis zur letzten Stunde nicht müde zu werden, das Gute zu tun: Kolosser 3,23-24.

 

 Kapitel 3,16-18: Segensgruss.

Vers 16: Der Herr gebe euch Frieden und sei mit euch!

Vers 17: Paulus bezeugt, dass dieser Brief von ihm stammt, weil er von ihm signiert ist.
Daran ist die Echtheit des Briefes zu erkennen. Daran wird aber auch seine apostolische Vollmacht erneut bestätigt.

Vers 18: Die Gnade unseres Herrn sei mit euch allen!
Mit einem letzten Wunsch schliesst Paulus seinen zweiten Brief an die Thessalonicher. Möge dieser Wunsch auch in uns allen weiterleben, so dass wir unsere grosse Verantwortung füreinander erkennen und vorbildlich im Glauben gegenüber allen Menschen wandeln!

 

 Kapitel 3: Verschiedene Bitten und Wünsche zusammengefasst.

Welche 12 Bitten und Wünsche können in Kapitel 3 zusammengetragen werden?

Verse 1-2: Betet für uns (Röm. 15,30)!
Damit sich das Wort Gottes vermehrt. Das Wort Gottes wuchs (Apg. 6,7; 12,24; 13,49; 19,20). Dass sich eine Tür öffnet (Kol. 4,3; Eph. 6,19-20; Offb. 3,8; 1. Kor. 16,9). Damit wir gerettet werden (Apg. 2,40).

Vers 4: Wir vertrauen, dass ihr tut, was wir gebieten. Was ist geboten?

Dass sie weiterhin den vorbildlichen Glauben, die Liebe und die Hoffnung an den Tag legen (1. Thess. 1).

Dass sie an allem treu festhalten, was Paulus und seine Mitarbeiter ihnen beigebracht hatten (1. Thess. 2).

Dass sie sich in ihren Trübsalen nicht betrüben lassen (1. Thess. 3,1-8).

Dass sie im Glauben wachsen und in der Liebe reich werden (1. Thess. 3,9-13).

Dass sie sich heiligen lassen, in ihrem Wandel (1. Thess. 4,1-8).

Dass sie die geschwisterliche Liebe weiter pflegen (1. Thess. 4,9-10).

Dass sie tüchtig sind und ihrer täglichen Arbeit nachgehen (1. Thess. 4,11-12).

Dass sie einander trösten, mit den Worten über die Entschlafenen (1. Thess. 4,13-18).

Dass sie allezeit wachsam sind, auf den Tag der Wiederkunft und die geistige Waffenrüstung anziehen (1. Thess. 5,1-11).

Dass sie die 14 Aufrufe beherzigen, die Paulus ihnen nahelegte (1. Thess. 5,12-22).

Dass sie den Brief allen Brüdern vorlesen (1. Thess. 5,23-28).

Dass sie standhaft bleiben im Glauben (2. Thess. 1,1-12).

Dass sie sich nicht vom Wort Gottes abbringen lassen, durch die Irrlehrer und Gesetzesfeinde, sondern die Liebe zur Wahrheit bewahren (2. Thess. 2,1-12).

Dass sie an den mündlichen und schriftlichen Überlieferungen festhalten (1. Thess. 2,13-17).

Dass sie für Paulus und seine Mitarbeiter beten (2. Thess. 3,1-5).

Dass sie sich an Paulus und seinen Mitarbeitern ein Vorbild nehmen und zur Arbeit gehen (2. Thess. 3,6-18).

Dass sie die Unordentlichen unter ihnen zurechtweisen.

Dass sie sich im schlimmsten Fall von den Unordentlichen zurückziehen.

Dass sie nicht müde werden, das Gute zu tun (2. Thess. 3,13).

Vers 5: Der Herr lenke eure Herzen zur Liebe gegen Gott und zum geduldigen Warten auf Christus (Röm. 5,5; 8,28; 1. Kor. 8,3; Gal. 5,22; Jak. 2,5).

Vers 6: Wir gebieten, dass ihr euch zurückzieht von einem Bruder der unordentlich wandelt!
Einige Thessalonicher waren faul und setzten damit ein schlechtes Beispiel für die Gemeinde. Sie waren nicht nur faul, sondern trieben auch unnütze Dinge und mischten sich in Angelegenheiten, die sie nichts angingen (2. Thess. 3,11; 1. Thess. 4,11). Alles was wir tun, soll zur Ehre Gottes geschehen und nicht für Menschen: Kolosser 3,23-24.

Verse 7-9: Nehmt euch an uns ein Beispiel, denn wir sind eure Vorbilder, die ihr nachahmen sollt!
Paulus war Handwerker und arbeitete sein ganzes Leben lang. Gott will, dass wir im Schweisse des Angesichts arbeiten (1. Mos. 3,19). Gott selbst erschuf in 6 Tagen die Welt und ruhte erst am siebten Tag (Gn. 1). Gott ist und bleibt ein kreatives Wesen, das in Ewigkeit nie faul herumliegen wird, sondern neues kreiert und abenteuerlich bleibt. Jesus war Zimmermann von Beruf und arbeitete in Nazareth (Mk. 6,3). Jesus arbeitete so hart, dass die Seinigen glaubten er sei von Sinnen (Mk. 3,20-21).

Vers 10: Wir geboten euch: Wenn jemand nicht arbeitet, soll er auch nicht essen!
Entscheidend dabei ist, ob jemand sich weigert, zu arbeiten. Dieser Satz hat nichts mit den unglücklichen Menschen zu tun, die ohne ihr eigenes Verschulden keine Arbeit finden (oder vorübergehend arbeitslos sind). Wie man den Baum an seinen Früchten erkennt, so erkennt man einen Menschen an seiner Arbeit.

Vers 12: Wir gebieten den Betreffenden, still zu arbeiten und ihr eigenes Brot zu essen, respektive zu verdienen!

Vers 13: Werdet nicht müde, das Gute zu tun!

Vers 14: Pflegt mit niemandem Gemeinschaft, wenn er unserem Wort nicht gehorcht (2. Joh. 10)!

Vers 15: Haltet den Ungehorsamen nicht für einen Feind!

Vers 16: Der Herr gebe euch Frieden und sei mit euch!

Vers 18: Die Gnade unseres Herrn sei mit euch allen!

Verse, die nicht auf der Bitt- und Wunschliste stehen:

Vers 2b: Der Glaube ist nicht jedermanns Ding.
Dies bedeutet nicht etwa, dass der Glaube von Gott nicht für alle Menschen bestimmt sei, denn zum Glauben aufgerufen werden alle (1. Tim. 2,4). Paulus muss mit Trauer feststellen, dass sich leider nicht alle Menschen zum Glauben zu Gott führen lassen. Diese Erfahrung machte Paulus immer wieder (Apg. 13,45.50; 14,2; 17,5; 28,24; Röm. 10,16). „Viele sind berufen, aber wenige sind auserwählt“ (Mt. 22,14). Es wird nicht die Mehrzahl sein, die den schmalen Weg und durch die enge Tür gehen (Mt. 7,13; Lk. 13,24).

Vers 3: Der Herr ist treu (1. Kor. 1,9).
Gott lässt uns nicht über unser Vermögen versuchen (1. Kor. 10,13). Gott wird all seine gläubigen Kinder stärken und vor allem Bösen bewahren, d. h. erretten: 2. Tim. 4,18; 2. Pet. 2,9; Mt. 6,13.

Vers 11: Offensichtlich gibt es solche unter euch, die unordentlich wandeln, indem sie nicht arbeiten.
Glieder, die zu sehr auf die Wiederkunft Christi ausgerichtet sind. Leider hat sich bei den Thessalonichern bis heute nichts geändert, da Paulus dies schon in seinem ersten Brief erwähnen musste: 1. Thess. 4,11-12. (Ataktein, ataktos = unordentlich leben, schwänzen). „In den Papyrusrollen finden sich gelegentlich Lehrverträge, in denen der Vater seine Einwilligung gibt, dass sein Sohn die Tage, an denen er seine Pflicht versäumt und schwänzt, wieder wettmachen muss.“

Vers 17: Des Paulus Gruss mit eigener Hand.
Daran ist die Echtheit des Briefes zu erkennen. Daran wird aber auch die apostolische Vollmacht erneut bestätigt.

 

Frageblatt: 1. & 2. Thessalonicher

Anwortblatt: 1. & 2. Thessalonicher