Philipper-00b: Einführung

Freude in Christus

 

 
 I.   Verfasser

Der Apostel Paulus (1,1), während seiner ersten Gefangenschaft in Rom (1,7.13.17; 4,22). Offensichtlich war Timotheus bei Paulus (1,1; 2,19).

 

 II.   Empfänger

Die Gemeinde in Philippi, in Mazedonien (1,1), die Paulus auf seiner zweiten Missionsreise gründete (Apg 16,9-40).

 

 III. Ort & Zeit

Rom, ca. 60-62 n. Chr. (Apg 28,16-31), Paulus in Gefangenschaft (Phil 1,13; 4,22; Apg 25,11; Eph 3,1; 4,1; 6,20), schreibt gleichzeitig auch an die Epheser, Kolosser und an Philemon.

 

 IV. Thema

Freude in Christus (mitten im Leidenskampf für das Evangelium).

 

 V.  Schlüsselvers

Leben heisst Christus und Sterben ist für mich Gewinn (1,21), Freut euch im Herrn allezeit (4,4)!

 

 VI. Schlüsselwörter

- Freude (χαρά 5x; 1,4.25; 2,2.29; 4,1)

- freuen (χαίρω 9x; 1,8; 2,17.18.28; 3,1; 4,4.10)

- Evangelium (εὐαγγέλιον 9x; 1,5.7.12.17.27; 2,22; 4,3.15)

- Rettung (σωτηρία 3x; 1,19.28; 2,12), Retter (σωτήρ 1x; 3,20)

- Ehre (δόξα 6x; 1,11; 2,11; 3,19.21; 4,19.20)

- Gemeinschaft (κοινωνία 3x; 1,5; 2,1; 3,10) (1,7; 4,14)

- denken (φρονέω 10x; 1,7; 2,2.5; 3,15.16.19; 4,2.10)

 

 VII. Hintergrundinformationen

Ursprünglich war Philippi eine thrakische Siedlung mit dem Namen Krenides. Sie wurde um das Jahr 360 v. Chr. gegründet.

Wenige Jahre später erfolgte die Eroberung der Stadt durch Philipp II. von Makedonien (Vater von Alexander dem Grossen). Dieser gab nach seinem Sieg der Stadt seinen eigenen Namen.

Im Oktober 42 v. Chr. eroberten die Römer die Stadt.

Die Handelsstadt lag an der wichtigen West und Ost verbindenden römischen Strasse „Via Egnatia“.

Paulus, kam auf seiner zweiten Missionsreise (ca. 49-50 n. Chr.) nach Philippi.

Paulus hatte einen Traum in Troas von einem Mann, der ihn nach Makedonien rief (Apg 16,9-10).

In Philippi bekehrte sich die Geschäftsfrau, Lydia (Apg 16,14-15.40).

Nachdem Paulus einer griechischen Sklavin ihren Wahrsagegeist ausgetrieben hatte, wurden er mit Silas ins Gefängnis geworfen (Apg 16,16-39).

Im Gefängnis ereignete sich das Wunder des Erdbebens und die Türen öffneten sich.

Nachdem der Kerkermeister sah, dass alle Gefangenen noch da waren, bekehrte er sich zum Herrn und sein ganzes Haus (Apg 16,25-34).

Anschliessend wurden sie von den Behörden gebeten, die Stadt zu verlassen (Apg 16,35-40).

Lukas blieb in Philippi zurück (sein Bericht ändert von „wir“ auf „sie“, vergleiche Apg 16,16; 17,1).

Paulus reiste weiter nach Thessalonich und Beröa und wurde begleitet von Silas, Timotheus und Lukas (Apg 17,14-15).

 

 VIII. Besonderheiten

Es war die erste Gemeinde in Europa, die Paulus gründete.

Der Philipperbrief ist ein persönlicher Brief an die Glieder der Gemeinde und ein geistiger Liebesbrief an die Glieder der Gemeinde.

Einer von mehreren Briefen, die Paulus an die Philipper schrieb.

Offenbar hat die Gemeinde den Paulus finanziell unterstützt (4,16).

Diese vorbildliche Gemeinde hatte in kürzester Zeit Älteste und Diakone (1,1).

Sechzig Jahre später bestand die Gemeinde immer noch und fragte Polykarb von Smyrna, ob er ihnen einen Brief zur Auferbauung schreiben würde.

Später schrieb auch Ignatius von Antiochia der Gemeinde einen Brief.

 

 IX. Gliederung

Die Freude mitten im Leidenskampf für das Evangelium

Kapitel 1: Leben bedeutet Dienst, Sterben bedeutet Gewinn

Verse 1-2: Einleitung

Verse 3-11: Wie man trotz Ketten Freude empfinden kann

Verse 12-20: Mit den Augen des Paulus

Verse 21-30: Sein oder nicht sein

Kapitel 2: Gleichgesinnt in Christus

Verse 1-4: Macht meine Freude vollkommen!

Verse 5-11: Pflegt die Gesinnung Christi!

Verse 12-18: Müht euch um euer Heil!

Verse 19-30: Haltet solche Männer in Ehren!

Kapitel 3: Was einst Gewinn war, ist jetzt Schaden

Verse 1-11: Hütet euch vor den Judenchristen!

Verse 12-16: Behaltet das Ziel im Auge!

Verse 17-21: Folgt meinem Beispiel!

Kapitel 4: Der Gott des Friedens wird mit euch sein

Vers 1: Steht fest im Herrn!

Verse 2-3: Seid gleichgesinnt in Christus!

Verse 4-5: Freut euch im Herrn!

Verse 6-7: Sorgt euch um nichts!

Verse 8-9: Denkt dem Lob nach!

Verse 10-20: Dank für die Gaben der Gemeinde

Verse 21-23: Grüsse und Segenswunsch