Christlicher Mann-03: Wie ein Christ seine Talente einsetzt

Der christliche Mann

 

 

 Einleitung

Jeder Mann hat Talente. Die Frage ist nur: wie setzt er seine Talente ein? Wir können unsere Talente der Geschäftswelt zur Verfügung stellen. Wir können uns für unsere Familie einsetzen oder für unsere Freizeit. Aber der gläubige Mann setzt seine Talente in erster Linie in der Gemeinde ein.

Jeder, der seine Talente nicht für die Gemeinde einsetzt ist wie ein Mensch, der Geld gekriegt hat und es verschwendet. Wenn einem Bankangestellten Geld anvertraut wird und er dieses Geld für seine eigenen Zwecke gebraucht, dann ist er ein Dieb. Genauso werden wir Männer zu Dieben, wenn wir unsere Talente für uns selbst statt für die Gemeinde einsetzen. Wir bestehlen Gott! Wer aber seine Talente für Gott und sein Reich einsetzt, der erfüllt nur seine Pflicht (Lk 17,10). Je mehr treue Diener eine Gemeinde hat desto mehr kann sie von ihnen profitieren und wachsen und desto mehr kann Gott verherrlicht werden in einer Stadt.

Damit wir unserer Verantwortung in der Gemeinde noch mehr bewusstwerden, gibt es folgende Gedanken zu beachten:

 

 I.   Talente werden uns von Gott gegeben

Im Gleichnis von den Talenten (Mt 25,14-30) geht es um Geld. Geld ist ein gutes Beispiel um unsere von Gott gegebenen Talente darzustellen. Kein Mensch ist talentfrei. Der Herr hat jedem von uns ein bestimmtes Mass an Talente gegeben. Wir sind also die Verwalter von Gottes Talenten gemäss unseren Fähigkeiten. Alles was wir sind und haben stammt von Gott. Er gibt uns für eine kurze Lebenszeit Talente, damit wir sie zu Seiner Ehre und zu Seiner Verherrlichung einsetzen.

Es gibt also keine unbrauchbaren Glieder in der Gemeinde. Vielleicht fühlen sich Glieder wertlos und überflüssig und fragen: „Was kann ich schon tun, in der Gemeinde?“ „Ich kann nicht predigen oder lehren, bin kein guter Sänger usw. ich bin wertlos.“ Es ist eine Gefahr, dass die auffälligen Aufgaben in einer Gemeinde, wie Predigen, Lehren, Liederleiten, Beten usw. zu sehr gewichtet werden so dass man meinen könnte, dass dies die einzigen Aufgaben seien. Doch das ist falsch!

Beispiele:
Eine Person, die nicht predigt, kann zum Beispiel andern gut zuhören und so einen guten Ausgleich in der Gemeinde schaffen.

Eine Person, die nicht lehrt, ist vielleicht durch ihr persönliches Vorbild als Christ anderen eine besondere Bereicherung.

Eine Person, die nicht Lieder leitet, ist vielleicht besonders stark im Einladen von Gästen zum Gottesdienst.

Eine Person, die nicht öffentlich das Gebet leitet, kann vielleicht mit ihren persönlichen Gebeten und Hilfeleistungen zusätzlich viel Gutes bewirken in der Gemeinde.

Der Herr hat uns Männern Talente verteilt, damit wir sie nach seinem Willen einsetzen.

 

 II.   In Gottes Augen gibt es keine wertvolleren und weniger wertvolle Talente

Jedes Talent ist wichtig und willkommen in der Gemeinde, weil Gott die Talente nicht unterschiedlich gewichtet. Im ersten Korinther 12 spricht Paulus von vielen Gaben und von einem Geist. Er erklärt, dass alle Talente oder Gaben von derselben Quelle stammen (V. 4-11). Weil alle Glieder der Gemeinde Teil desselben Leibes sind, kann sich niemand loslösen und behaupten er gehöre nicht zum Leib, weil er eine andere Gabe empfangen hat (V. 14-16). Die Korinther waren sich uneins welche Gaben die grössten und besten seien. Vielleicht gab es solche die auf andere mit ihren Gaben neidisch waren. Vielleicht verhielten sich einige so, als seien ihre Gaben wichtiger als andere (z. B. die welche in Zungen sprachen). Das führte dann dazu, dass sich einige nicht zum Leib zählten, weil sie dachten ihre Gaben seien nutzlos oder unwichtig.

Paulus macht deutlich, dass es keine nutzlosen Gaben gibt in der Gemeinde, denn alle sind wichtig (V. 17-20). Niemand sollte auf die Idee kommen, dass es unnötige Gaben gibt (V. 21-26). Vielleicht ist der kleine Zehen am Fuss eines Menschen unscheinbar, aber er stabilisiert die Balance des ganzen Leibes beim Gehen. Besonders die Glieder des Leibes, die als schwach betrachtet werden sind umso wichtiger in der Gemeinde des Herrn, sagt Paulus.

Diese wichtige Erkenntnis gilt es zu beachten und umzusetzen, damit der Nutzen einer Gemeinde möglichst gross sein kann. Es ist typisch menschlich immer Dinge und Menschen zu bewerten. Gott bewertet uns nicht. In seinen Augen sind wir alle ganz wichtig und wertvoll, egal wer wir sind und was wir können. Wenn jeder mit seiner Persönlichkeit und mit seinen Fähigkeiten das beiträgt was er vermag, dann ist er für die Gemeinde ein Segen. Während der eine predigt oder Lieder leitet, unterstützt der andere die Einheit und die Eintracht untereinander in besonderer Weise. Niemand soll einem Anderen Vorwürfe machen für das was er nicht kann.

 

 III. Gott erwartet von uns, dass wir unsere Talente in Seinen Dienst stellen

Niemand braucht sich schlecht zu fühlen oder sich seiner Talente zu schämen (z. B. wenn er nicht gleich viel Geld wie andere zur Gemeindearbeit beisteuern kann). Wichtig ist, dass jeder so viel gibt wie er vermag, sei es Geld, Zeit, Talente usw. Es ist falsch, wenn wir uns miteinander vergleichen. Wir sollen uns nur mit uns selbst vergleichen (z. B. wie wir waren und wie wir heute sind). Der Herr braucht uns alle und erwartet von uns nur, dass jeder sein Bestes gibt zur Verherrlichung Gottes. Jede Gabe des Geistes soll gemäss dem ersten Korintherbrief zum Nutzen der ganzen Gemeinde eingesetzt werden (1Kor 12,7). Im Epheser wird gesagt, dass die verschiedenen Gaben eingesetzt werden sollen „um die Heiligen auszurüsten für die Ausübung ihres Dienstes“ (Eph 4,11-12). Und Petrus lehrt (1Petr 4,10-11): „Dient einander - ein jeder mit der Gabe, die er empfangen hat - als gute Haushalter der vielfältigen Gnade Gottes. Wenn einer spricht, dann Worte Gottes; wenn einer dient, dann aus der Kraft, die Gott ihm schenkt, damit in allen Dingen Gott verherrlicht werde durch Jesus Christus ...“

Daraus können wir gut erkennen wie wir unsere Talente zum Besten für die Gemeinde einsetzen um so Gott zu verherrlichen durch Jesus Christus. Wie viel ist uns Gott und Seine Gemeinde wert? Wie sehr sind wir bereit uns in seinen Dienst zu stellen?

 

 IV. Von einigen erwartet Gott, dass sie ihre Talente in den vollzeitigen Dienst stellen

Im Neuen Testament finden wir Beispiele, dass die Gemeinde im ersten Jahrhundert vollzeitige, d. h. vollbezahlte Evangelisten, Älteste und Missionare hatte. Damit wird nicht gesagt, dass auch andere Dienste von der Gemeinde bezahlt werden können. Die Betonung liegt darin, dass es dienstbereite Glieder gab, die sich mit ihren Talenten für die Gemeinde einsetzen liessen.

Evangelisten waren wichtig für das Wachstum der Gemeinde. Ihre Aufgabe ist es heute noch die gute Nachricht in die Welt hinauszutragen und Menschen zu Christus zu führen. Epheser 4,11-12a: „Und er [Jesus] hat die einen als Apostel eingesetzt, die anderen als Propheten, andere als Verkündiger des Evangeliums und wieder andere als Hirten und Lehrer, um die Heiligen auszurüsten ...“ Es ist ein Segen für die Gläubigen einer örtlichen Gemeinde, wenn sie einen vollzeitigen Prediger haben darf, der sich auch um das geistige Wachstum der Glieder kümmert. Er kann sich die Zeit nehmen um auferbauende Botschaften vorzubereiten. Die Gemeinde braucht die reine Lehre, Ermahnung, Trost und Motivation.

Es gab aber auch Älteste, die von der Gemeinde bezahlt wurden. 1. Timotheus 5,17: „Die Ältesten, die ihr Amt gut versehen, seien doppelter Anerkennung wert, besonders die, die in Verkündigung und Lehre ihr Bestes geben.“ Paulus erklärt, dass Älteste die viel Zeit und Kraft in die Leitung einer Gemeinde investieren auch doppelt anerkannt werden sollen, d. h. dass sie einerseits von den Gliedern gebührend respektiert werden sollen, dass sie andererseits von den Gliedern finanziert werden sollen (da ihnen keine Zeit mehr bleibt auf eine andere Art ihr Brot zu verdienen).

An einer anderen Stelle lehrt Paulus (1Kor 9,3-14), dass die welche das Evangelium verkündigen auch vom Evangelium leben sollten. Wie ein Hirt von der Milch seiner Herde lebt, so sollen auch die Wortverkündiger von der Gemeinde bezahlt werden. Das bedeutet je nach Grösse und Gebefreudigkeit einer örtlichen Gemeinde unter Umständen Verzicht und Entbehrungen. Nicht jeder kann und will einen bezahlten Dienst ausüben, obschon er in Gottes Augen sehr hoch eingeschätzt wird. Trotzdem sucht der Herr für Seine Gemeinde heute noch vollzeitige Diener. Vollzeitige Mitarbeiter sind im Reich Gottes gefragter denn je.

 

 V.  Gott will nicht, dass wir unsere Talente verschwenden

Wie verschwenden wir unsere Talente? Indem wir sie nur für uns privat oder an unserem Arbeitsplatz einsetzen. Das heisst; wir können in der Welt ein guter Buchhalter, Verkäufer, Leiter usw. sein, aber in der Gemeinde lehnen wir zurück und lassen andere die Arbeit tun. Das mag gerechtfertigt sein, wenn es bereits genügend andere Glieder gibt, die einen bestimmten Dienst in der Gemeinde verrichten.

Gott will aber, dass jedes Glied mithilft und der Gemeinde auf irgendeine Weise dient. Wir sind keine passiven Kirchengänger (Bankwärmer). Wir können nur wachsen im Glauben, wenn wir uns aktiv und gemeinsam an der Gemeindearbeit betätigen. Dabei gibt es für jeden mindestens einen Dienst zu verrichten. Die Gemeinde lebt von aktiven Christen, die überall suchen Gutes zu tun. Jakobus sagt (4,17): „Zu wissen, was es Gutes zu tun gäbe, und es doch nicht zu tun - das ist Sünde.“

 

 VI. Gott wird von uns Rechenschaft fordern wie wir unsere Talente für sein Reich eingesetzt haben

Im Gleichnis Jesu von den Talenten kam der Herr zu seinen Knechten zurück denen er verschiedene Talente gab um mit ihnen abzurechnen (Mt 25,19). Was sagte der Herr zu dem Knecht, der sein empfangenes Talent vergraben hatte? „Du böser und fauler Knecht“ (Mt 25,26). Der Knecht wurde bestraft mit der ewigen Verdammnis (Mt 25,30). Das Gleichnis lehrt uns, dass es nicht reicht ein guter Mensch zu sein.

Wir werden im Neuen Testament aufgerufen, dem Herrn zu dienen. Wie tun wir das? Indem wir regelmässig mit anderen Heiligen den allmächtigen Gott anbeten. Indem wir Gutes tun und unsere Talente in die örtliche Gemeinde einbringen. Indem wir für die örtliche Gemeinde werben und andere Menschen einladen

 

 Schlussfolgerungen

In der Gemeinde des Herrn wird jeder dringend gebraucht. Niemand ist talentfrei oder unbrauchbar, jeder kann auf irgendeine Weise dienen. Jedes Talent ist gefragt und ist wichtig in einer örtlichen Gemeinde, auch die unscheinbaren. Gott erwartet von uns, dass wir unsere Talente in Seinen Dienst stellen. Von einigen erwartet der Herr mehr (z. B. Vollzeitdienst), von anderen weniger.

Gott will nicht, dass wir unsere Talente verschwenden. Gott braucht auch dich! Darum, lasst uns dem Herrn dienen mit Freuden und ein Abglanz Christi sein in dieser Welt!