Christliche Familie-02: Christliche Männer gesucht

Die christliche Familie

 

 Einleitung

Text: Hesekiel 22,30.
Es gab eine Zeit, da war die ganze Stadt Jerusalem voller Bosheit und Korruption. Gott suchte vergebens nach einem Gerechten in der Stadt. Einer, der Gottes Wille tun wollte. Einer, auf dem man sich verlassen konnte. Einer, der den Untergang der Stadt verhindern hätte können.

Was unsere Gesellschaft heute genauso dringend braucht sind christliche Männer, die sich nach den Lebensanleitungen Gottes ausrichten und gute Vorbilder sind in der Gemeinde.

 I.   Gott sucht nach gläubigen Männern

Jemand hat einmal gesagt: „Jetzt weiss ich, weshalb im Himmel nicht geheiratet wird (Mt 22,30), weil es dort nicht genug Männer gibt.“ Das ist falsch, denn es gibt im Himmel keine Geschlechter mehr. Trotzdem hat es etwas Wahres. Ich habe immer wieder die Erfahrung gemacht, dass in der heutigen Zeit die Frauen mehr an geistlichen Werten interessiert sind als die Männer. Männer wollen nicht so viel nachdenken und diskutieren über Gott, ihre Ehen oder Beziehungen. Männer sind meistens an ganz anderen Dingen interessiert als an Gott und „Beziehungskisten“.

In der Regel wollen sich Männer nicht binden, weil sie lieber ihren egoistischen Trieben nachgehen. Leider merken das die weltlichen Frauen mit ernsten Interessen oft nicht. Sie geben sich den Männern sexuell hin in der Hoffnung auf diese Weise ein sicheres zu Hause aufbauen zu können. Doch da machen sie die Rechnung ohne Gott! Viele Männer wollen keine Verantwortung übernehmen für Ehe, Familie, Kinder usw. Sie wollen frei sein und ihre sexuellen Leidenschaften und Phantasien ausleben. Die Männer wollen am liebsten immer in der Anfangsphase einer Beziehung leben, wo sie sich von dem schönen Körper einer jungen Frau magisch angezogen fühlen, wo sie ein unwiderstehliches Kribbeln im Bauch spüren, wo sie ungeduldig darauf warten, bis es wieder zum Sex kommt.

Diese Gefühle werden in der Welt „Liebe“ genannt. Spätestens nach fünf bis sieben Jahre sind die meisten Beziehungen am Ende. Warum? Weil sie falsch begonnen haben. Weil ihre Liebe offenbar nur eine fleischliche Lust war. Doch die Lust des Fleisches vergeht, wie die Welt vergehen wird. Wer aber den Willen Gottes tut, der wird leben, heisst es! (1 Joh 2,17).

Wie wird in Gottes Augen ein Haus gebaut? Sprüche 24,3-4:
Wir lesen hier von göttlicher Weisheit, von Einsicht und Erkenntnis. Es ist von der Weisheit die Rede, die von Gott kommt. Die göttliche Weisheit schenkt uns Einsicht, wie etwas in der Praxis funktioniert. Mit der gewonnen Erkenntnis setzen wir die Weisheit und die Einsicht in die Praxis um und füllen so unsere Lebenskammern mit viel Kostbarkeiten. Es geht also darum, dass der Mensch sich von Gott leiten lassen soll, wenn er erfolgreich sein will im Leben. Es wird nirgends davon gesprochen, dass der Mensch sich von den Gefühlen der Lust leiten lassen soll um eine Beziehung aufzubauen. Doch gerade die Gefühle werden in der heutigen Zeit gross geschrieben.

Die Welt braucht Männer, die an Gottes Geboten ihre Lust haben!
Psalm 1,1-2: „Wohl dem, der nicht dem Rat der Frevler (d. h. der gottlosen Menschen) folgt, ... sondern seine Lust hat an der Weisung des Herrn und sinnt über seiner Weisung Tag und Nacht.“ Der wird mit einem Baum verglichen, der am Wasser gepflanzt ist und deshalb fähig sein wird viele gute Früchte hervorzubringen. Gott will uns lehren, alle Entscheidungen im Leben wohl weislich zu überlegen und abzuwägen und nicht nach unseren Lüsten zu wandeln. Wer an Gott glaubt, der hört auf seine Weisungen und Gebote, die uns Menschen viel Segen bringen im Leben.

Psalm 119,5-6: „Wären doch meine Wege darauf gerichtet, deine Satzungen zu halten! Dann werde ich nicht zuschanden, wenn ich auf alle deine Gebote schaue.“ Dem Schreiber dieses Psalms ist es ein aufrichtiger Wunsch nach dem Willen Gottes zu handeln. Leider gelingt ihm das nicht immer, doch er gibt nicht auf sein Bestes zu geben, denn er weiss ganz genau, dass darin Gottes Segen liegt. Ohne Christus werden wir nie zu Männern, die wir in Gottes Augen sein sollten! Ohne Christus werden wir nie treue Ehemänner und einfühlsame Väter. Ohne Christus werden wir nie den Einfluss auf andere Menschen haben, den sich der Herr von uns wünscht. Gott will nicht, dass der Mann die Beziehung zu einer Frau sexuell aufbaut, wie die gottlosen Heiden. Gott sucht gläubige Männer, die sich ihre Frauen im Glauben aussuchen, indem sie auf das innere Wesen und den Charakter ausgerichtet sind und sich nicht vom Äusserlichkeiten blenden lassen. Bsp. Bei der Partnersuche war mein oberstes Ziel, jemand zu finden, dem ich beistehen kann das ewige Leben zu erreichen und umgekehrt.

 II.   Gott sucht Männer, die noch wirkliche Väter sind

Nur ein Kind im Haushalt zu haben macht einen Mann noch lange nicht zu einem guten Vater. Väter tragen eine grosse Verantwortung für ihre Kinder. Denn für die Kinder ist Gott der himmlische Vater. Das heisst, der leibliche Vater repräsentiert den unsichtbaren Vater im Himmel. Das Verhältnis, das die Kinder einmal zum himmlischen Vater haben werden hängt eng damit zusammen, wie sich ihr irdischer Vater in der Familie verhält. Dabei ist nicht so entscheidend was er über Gott sagt, sondern vielmehr wie er sich im Alltag verhält. Missbraucht er die Kinder zu seinem Vorteil, oder dient er ihnen, weil er sie liebt. Nimmt er sich gerne Zeit für die Kinder, oder hängt sein Herz an der Arbeit und der Karriere. Natürlich sind die Mütter für die Kindererziehung mitverantwortlich, aber die Hauptverantwortung gibt Gott nicht den Müttern, sondern den Vätern.

Epheser 6,4 (NGÜ): „Ihr Väter, verhaltet euch euren Kindern gegenüber so, dass sie keinen Grund haben, sich gegen euch aufzulehnen; erzieht sie mit der nötigen Zurechtweisung und Ermahnung, wie der Herr es tut.“ Der Vater wird einmal für die Erziehung seiner Kinder vor Gott zur Rechenschaft gezogen. Viele meinen fälschlicherweise, dass die Mütter die Hauptverantwortung tragen. (Leider dachte ich auch lange Zeit so!) Wenn der Mann das Haupt der Frau ist, dann ist er auch das Haupt der Familie. Haupt sein heisst, verantwortlich sein, eine liebevolle Leitung übernehmen für die ganze Familie.

Gott sucht christliche Männer, die ihre grosse Verantwortung vor Gott erkennen und uneigennützig als Väter und Ehemänner ihren Familien dienen. Kolosser 3,21 (NGÜ): „Ihr Väter, seid mit euren Kindern nicht übermässig streng, denn damit erreicht ihr nur, dass sie mutlos werden.“ Im richtigen Moment die nötige Strenge und im richtigen Moment die nötige Grosszügigkeit, das ist die Kunst der christlichen Erziehung.

Wie können wir die Kinder mutlos machen?

Wenn wir sie physisch missbrauchen.
Das heisst, wenn wir sie körperlich schlagen oder gar verletzen.
Kinder, die brutal geschlagen werden, neigen auch später dazu, sich mit Gewalt durchzusetzen, oder sie sind so gebrochen, dass sie verängstigt und mutlos sind. Kinder brauchen unsere Hilfe in allen Lebenssituationen.

Wenn wir sie seelisch missbrauchen.
Das heisst, wenn wir sie anschreien und sie mit Worten demütigen oder beleidigen. Erwachsene brauchen Kinder nicht zu schlagen, um sie zu zerstören, denn sie können dies auch mit Worten tun. Kinder sind verletzbar und sind seelisch abhängig von unterstützenden Eltern, die sie in der Liebe und der Geduld anleiten zum Herrn und die sie loben und anerkennen, wo sie Lob und Anerkennung verdient haben.

Wenn wir sie vernachlässigen.
Wenn wir keine Zeit haben für unsere Kinder, dann sagen wir ihnen mit andern Worten: „Du bist mir nicht so wichtig wie die andern Dinge.“ Vernachlässigung ist schmerzhaft und ruft Groll und Verbitterung in den Kindern hervor. Kinder brauchen unsere Nähe, unsere Umarmungen und Küsse. Wenn wir sie nicht verstehen. Je grösser der Altersunterschied ist, desto grösser ist die Herausforderung. Denn vieles packen junge Menschen heute anders an als wir damals. Es nützt den Kindern oft nichts, wenn wir ihnen helfen wollen, indem wir ihnen unsere altmodischen Vorgehensweisen beibringen. Die Grundprinzipien der Liebe Gottes jedoch bleiben unverändert. Nur die bedingungslose Liebe hilft dem Kind weiter, besonders dann, wenn es Fehler gemacht hat.

Wenn wir zu viel von ihnen erwarten.
Viele Eltern überfordern die Kinder, weil sie sie immer mit andern vergleichen. Es gibt nichts was entmutigender sein könnte als der Vergleich mit Anderen. Jedes Kind muss seinen individuellen Weg gehen können, um gesund heranzuwachsen. Kinder dürfen nicht miteinander verglichen und ausgespielt werden. Wenn wir einen Leistungsstandard für sie festsetzen. Auch ich habe leider in meiner Kindheit gelernt, je mehr jemand leistet, desto besser ist er. Vor Gott stammt dieses falsche Leistungsprinzip jedenfalls nicht. Eine Hauptursache für viele Frustrationen bei den Kindern liegt darin, dass die Eltern ihnen ihren eigenen Leistungsstandard aufzwingen wollen (Bsp. sie sollen einmal einen Beruf wählen können, bei dem gut verdient). Nur wenn sie ihn annehmen, werden sie akzeptiert und geliebt, ansonsten abgelehnt oder gar gestraft.

Wenn wir sie zwingen, unsere Ziele und Vorstellungen zu übernehmen.
Das ist eine heikle Angelegenheit, besonders wenn es um den Glauben an Gott geht. Alle gläubigen Eltern wollen doch ihre Kinder gerettet sehen. Doch der Glaube kann nicht erzwungen werden. Jeder Mensch muss seine eigene Entscheidung treffen, da er ja auch einmal persönlich vor Gottes Thron stehen wird. Es nützt keinem Kind etwas, wenn wir es zum Glauben zwingen. Wir können das Kind gut anleiten, ein gutes Vorbild sein, aber am Ende müssen wir ihm selbst die Entscheidung überlassen, ob es die Gemeinde weiter besuchen und den Glauben zum allmächtigen Gott pflegen möchte.

Wenn wir unsere eigenen Fehler nicht zugeben wollen.
Ich gebe es zu, etwas vom Schwersten für Eltern ist es, ihre eigenen Fehler zuzugeben und zu sagen: „Es tut mir leid.“ Doch gerade das ist es, was uns und unseren Glauben bei den Kindern glaubhaft macht. Denn auch wir sind fehlbare Menschen und wollen uns täglich verbessern und von Christus erneuern lassen. Das beste Rezept für ein Kind, das sich ständig zum Guten verändern lassen soll, ist, die eigenen Fehler einzugestehen vor Gott und den Menschen.

Es gibt noch vieles, was die Kinder mutlos machen könnte in ihrer Entwicklung.
Ich habe diese Punkte absichtlich auf die Eltern ausgedehnt, damit sich nicht bloss die Väter angesprochen fühlen. Doch ich möchte heute einmal den gläubigen Vätern zureden, von denen wir in unserer Gesellschaft viel zu wenig haben.

Paulus sagt: 1. Thessalonicher 2,11-12.
Aus diesen Versen erkennen wir zusammenfassend, wie ein liebender Vater mit seinen Kindern umgeht. Er kümmert sich einzeln um sie. Er redet ihn gut zu und macht ihnen Mut. Er erinnert sie daran, was der Wille des Herrn ist. Dieser Umgang gilt es auf allen Ebenen auszuüben; in der Familie, an der Arbeit, in der Gemeinde. Diese Haltung ist zentral und fördert das Gute in allen Menschen. Gott sucht treue und gute Männer und Frauen, die sich diesen göttlichen Prinzipien verschreiben und einen guten Einfluss auf ihren Umkreis in der Gesellschaft haben.

 III. Gott sucht Männer, die andere richtig anleiten

Der Herr hat es so bestimmt, dass die Männer die Gemeinde leiten und öffentlich auftreten in der Anbetung, d. h. vorne stehen. Dabei geht es um richtiges Anleiten, d. h. im biblischen Sinn, nach Gottes Willen. Es geht aber auch um gutes Anleiten, d. h. so dass es allen Zuhörern etwas nützt und sie verstehen was gemeint ist. Gott sucht Männer für seine Gemeinde, die gerne dienen und geistlich gut leiten.

Eine Gemeinde ist immer nur so stark und gesund wie ihre Führung (Mt 10,24). Der Teufel ist bereit Überstunden zu machen, um mit allen Mitteln zu verhindern, dass es christliche Leiter gibt in den Gemeinden. Er weiss, dass er die Zahl der Nachfolger Christi reduzieren kann, wenn es ihm gelingt, die Zahl christlicher Leiter und ihre Effizienz zu mindern. Der Schlüssel zum Erfolg der Gemeindearbeit hängt also von fähigen Leitern ab.

Um Menschen leiten zu können, muss ich mich selbst von einem erfahrenen Leiter anleiten lassen. Dabei ist es wichtig, dass wir wissen: Gott beruft nicht die Qualifizierten, sondern er qualifiziert die Berufenen! Das heisst: Gott beruft uns und rüstet aus. Der Herr schult und erzieht uns, so dass wir immer fähiger werden der Gemeinde geistlich zu dienen. Auch wenn nicht immer alles so gut gelingt wie wir uns das wünschen, macht das nichts, solange wir Lernende bleiben und nicht zu Stolz sind Korrekturen entgegen zu nehmen. Wichtig ist, dass wir die Demut besitzen uns anleiten und korrigieren zu lassen, damit wir uns ständig verbessern können. Jeder, der geistlich denkt will nie am Ende sein mit seiner Entwicklung, sondern er nimmt alle Feedbacks gerne an, denn sie lehren uns Demut und zeigen uns, wo wir uns noch verbessern können im Dienen. Diesem Entwicklungsprozess wollen wir Männer uns stellen, weil Gott will, dass wir nach unseren Talenten und Möglichkeiten der Gemeinde dienen. Gott möchte aber noch viel mehr: Er möchte, dass das was wir vor der Gemeinde sagen und tun kein Theaterspiel ist. Er möchte, dass das vielmehr die Früchte unseres Denkens und Handelns sind im täglichen Leben.

Jesus Christus ist unser Vorbild als grösster Diener aller Zeiten (Joh 13,1-4). Bis zuletzt setzte er sich für die Bedürfnisse seiner Jünger ein (Joh 19,25-27). Jesus gab alles, sein ganzes Leben und diente uns mit dem ewigen Leben. Jesus gibt allen seinen Nachfolgern eine Macht: die Vollmacht zu dienen! Nichts soll uns mehr am Herzen liegen, als für andere da zu sein, damit sie den Herrn finden und in seiner Gemeinschaft mit den übrigen Gläubigen glücklich sind. Gott will keine egoistischen und stolzen Männer, die nur an sich denken, sondern er sucht Diener, die sich gegenseitig motivieren gute Vorbilder zu sein für alle Gläubigen. Nachdem Jesus seinen Jüngern die Füsse gewaschen hatte lehrte er sie und auch uns mit den Worten (Joh 13,15): „Ein Beispiel habe ich euch gegeben. Wie ich euch getan habe, so tut auch ihr.“

Paulus schrieb dem jungen Timotheus (1 Tim 4,12): „Sei ein Vorbild für die Gläubigen in Wort und Lebensführung, in der Liebe, im Glauben und in der Lauterkeit!“

Dem Titus schrieb Paulus (Tit 2,7): „Sei du selbst ein Vorbild im Tun des Guten ...“ Es geht also letztendlich nicht bloss, um in den Gemeindeversammlungen einen guten Eindruck zu hinterlassen, sondern in unserem ganzen Wandel ein Vorbild im Dienen zu sein.

Es gibt Namen in der Bibel, die erinnern uns an bestimmte Vorbilder des Glaubens:

Bei Noah denken wir an Mut und Gehorsam.

Bei Abraham denken wir an Glaube (unser Glaubensvater).

Bei Hiob denken wir an die Geduld in den Leiden.

Bei Joseph denken wir an Loyalität und Treue.

Bei Kaleb denken wir an Gottesvertrauen und positives Denken.

Bei David denken wir an Mut und Kampfgeist für den Herrn zu siegen.

Bei Daniel denken wir an Standhaftigkeit und Treue.

Bei Jeremia denken wir an grosse Leiden und Hingabe für das Volk Gottes.

Bei Petrus denken wir an Eifer und Hingabe.

Bei Paulus denken wir an Opferbereitschaft und dienst für das Reich Gottes.

 Schlussfolgerungen

Gott sucht Diener: Gott sucht gläubige Männer, die bereit sind zu dienen. Gott sucht Männer, die wirkliche Väter sind. Gott sucht Männer, die andere richtig anleiten.

Ich weiss, dass alles entspricht nicht dem postmodernen Mann im 21. Jahrhundert. Deshalb mangelt es ja auch an allen Ecken und Kanten in unserer Gesellschaft. Sind wir bereit diesem Mangel Abhilfe zu schaffen, indem wir uns ganz in den Dienst Christi stellen? (Phil 2,1-4).