Hoffnung-15: Gott wendet das Böse zum Guten

Hoffnung in schweren Zeiten

Gedanken zusammengefasst und ergänzt,
aus dem Buch von Max Lucado: Du wirst es schaffen. 

 

Genesis 50: Gott hat das Böse zum Guten gewendet (Verse 15-21)
Nachdem der Vater Jakob gestorben war, bekamen die Brüder Angst vor ihrem mächtigen Bruder Josef. In ihrer Angst wird hier klar ausgedrückt, dass die Brüder ihre Schuld eingestehen (V. 15 und 17). Vielleicht erinnerten sie sich an die ersten beiden Male, als sie nach Ägypten reisten und von Josef ausgetrickst wurden. So dachten sie, dass Josef Freude daran hatte, sie nervös zu machen.

Sie suchten nach einer Lösung und kamen einmal mehr mit einer erfundenen Geschichte. Jakob hätte ihnen seinen letzten Willen kundgetan, nämlich, dass Frieden unter ihnen herrschen und Josef sich nicht an ihnen rächen soll. Sie hatten so Angst vor Josef, dass sie ihm das nicht einmal selbst sagen durften, sondern durch einen Mittelsmann ihre Botschaft überbringen liessen (siehe V. 16-17).

Als Josef diese Worte hörte, fing er an zu weinen (V. 17b). Niemals dachte er daran, sich an seinen Brüdern zu rächen. Er weinte aus verschiedenen Gründen: Es machte ihn traurig, dass seine Brüder ihm eine Rache zumuteten, obschon er sie liebte. Er weinte, weil sie ihm nicht trauten, sondern ihm diese Botschaft überbrachten und keiner seiner Brüder den Mut hatte, mit ihm persönlich darüber zu sprechen. Es bekümmerte ihn, dass seine Brüder annahmen, er warte ab, bis ihr Vater gestorben war. Josef war traurig, dass sie nach siebzehn Jahren in Ägypten (Gen 47,9.28) mit einer angeblichen Bitte des Vaters dachten, sie könnten Josefs Zorn abwenden. Sie haben Josefs Liebe und vergebende Gesinnung überhaupt nicht verstanden. Das Böse, das sie getan hatten, holte sie immer wieder ein. So wirkt Satan noch heute in unseren Herzen. Deshalb ist eine vollkommene Versöhnung vor Gott und den beteiligten Menschen immer eine wichtige Grundvoraussetzung für eine neue Beziehung.

Wir wissen nicht, wie viel Zeit verging, nachdem Josef die Botschaft erhielt bis seine Brüder zu ihm kamen und sich vor ihm niederwarfen. Eines geht aber klar hervor, nämlich, dass die Brüder endlich erkennen mussten, dass die Träume Josefs von Gott waren und nun in Erfüllung gingen (Gen 37,5-11). Deshalb kamen sie, warfen sich vor ihm nieder und bekannten (V. 18b): „Sieh, wir sind deine Sklaven.“

Josefs grossmütige Reaktion
Er musste nicht sagen: „Ich vergebe euch.“ Das hatte er schon vor Jahren getan. Er hatte keine schlechten Gefühle mehr über seine Brüder, denn er vergab ihnen damals von ganzem Herzen. Deshalb sagte er nur (V. 19): „Fürchtet euch nicht! Bin ich denn an Gottes Statt?“ In dieser Frage ist die Antwort bereits enthalten. Sie lautet: „Nein! Ich will mich gar nicht an euch rächen.“ Keinem Menschen auf Erden ist die Vollmacht gegeben worden, andere Sünder an Gottes Statt zu richten. Gott ist der alleinige Richter und IHM gehört die Rache (Röm 12,17-21; Lev 19,18). Schliesslich tröstet Josef seine Brüder und erklärt ihnen (V. 20): „Ihr zwar habt Böses gegen mich geplant, Gott aber hat es zum Guten gewendet ...“ Dann fügte er hinzu, dass er auf diese Weise vielen Menschen zum Segen werden konnte, indem er ihnen das Leben rettete und dass er auch für sie und ihre Kinder sorgen werde. Was für ein grossmütiges Angebot! So tröstete Josef seine Brüder und redete ihnen gut zu. Damit schaffte er endgültig alle Zweifel aus dem Weg und liess dem Teufel keinen Raum mehr, die Familie auseinander zu reissen. Noch heute ist Josefs Geschichte ein mächtiges Beispiel für alle Konflikte. Josef wird zum Schatten für Jesus Christus, der durch seinen Kreuzestod der ganzen Welt zum Segen wurde.

Buch, Kapitel 15: Böse - Gott - Gut
Das Leben stellt die Existenz von uns allen einmal auf den Kopf. Keiner kommt ungeschoren davon. Es wäre dumm zu glauben, wir wären unantastbar. Es wäre aber noch dümmer zu glauben, dass das Böse siegt.

In der Bibel sehen wir immer wieder, wie Gott das Böse in Gerechtigkeit verwandelt. Leider gibt es aber meistens keine schnellen Lösungen, denn Gott arbeitet nicht hastig und unüberlegt. Wichtig ist zu wissen, dass wenn Gott ins Zentrum unseres Lebens rückt, dann kann aus Bösem etwas Gutes entstehen. Niemand behauptet, dass der Weg leicht sein wird. Doch Gott wird aus dem Chaos etwas Gutes schaffen!

Sowie aus jedem Vulkanausbruch neues Leben entsteht, so wiederholt sich dieses Muster bei uns Menschen immer wieder, wie aus der Bibel ersichtlich ist: Aus Bösem wird Gutes!

1. Hiob: Er wurde von Gott auf die Probe gestellt und erkannte (Hiob 1,21b): „Der Herr hat gegeben, der Herr hat genommen.“ Schliesslich machte Gott aus dem Bösen ein „Happy-end“.

2. Mose: Er brachte einen ägyptischen Aufseher um, weil er für sein Volk einstehen wollte. Doch Gott zeigte ihm, wie das Volk auf sanfte Art befreit werden konnte und Mose liess sich auf den Herrn ein. Vierzig Jahre lebte er in der Wüste bis ihn Gott zum Befreier seines Volkes machte. Mose führte das Volk aus Ägypten hinaus und zwar nicht wie ein Krieger, sondern wie ein Hirte (Ex 12). Das Volk aber wurde aus der Sklavschaft befreit und erhielt ein Land wo Milch und Honig floss.

3. David: Saul trachtete ihm nach dem Leben, doch David rächte sich nicht (1Sam 24,13). An dem Tag, an dem er von Samuel zum König gesalbt wurde, begann für ihn ein elendes Leben auf der Flucht vor Saul, bis ihn der Herr zum König einsetzte. Davids Leben war geprägt von Kriegen und Niederlagen, bis er schliesslich von Gott erhöht wurde. Mit David erlebte das Volk Gottes seinen Höhepunkt in der Geschichte.

4. Daniel: Er wurde zusammen mit drei Freunden in ein fremdes Land verschleppt. Doch trotz einigen schweren Lebensprüfungen bewies Daniel einen aussergewöhnlichen Geist (Dan 6,4). Gott befreite Daniel sogar aus einer Löwengrube und wurde zum grössten Traumdeuter aller Zeiten.

5. Paulus: Er wurde im Leben schwer geprüft (2Kor 6,3-10). Wie hätten wir wohl reagiert, wenn wir Paulus finanziell unterstützt hätten und vernahmen, dass er schon wieder im Gefängnis sass. Hätten wir an seiner göttlichen Berufung gezweifelt, ein „auserwähltes Werkzeug“ Gottes zu sein? (Apg 9,15). Hätten wir ihm unsere finanzielle Unterstützung gestrichen und gesagt: „Er hat die Menschen zu sehr herausgefordert und konfrontiert mit der Wahrheit. Er hätte viel gemässigter auftreten sollen?“ Hätten wir angenommen, dass seine Krisen selbstgemacht waren und nicht Gottes Wille? Im Gegensatz zu uns war der Herr in jeder Lebenskrise bei Paulus und machte aus dem Bösen immer wieder etwas Gutes.

6. Jesus: Er kam in einem Stall zur Welt, doch Gott machte ihn zum König der Könige. Die grösste Niederlage endete am Kreuz und wurde zum grössten Sieg aller Zeiten in der Menschheitsgeschichte (1Kor 15,55-57). So arbeitet der allmächtige Gott mit uns Menschen. Der Herr macht auch aus Deiner Krise einen Sieg, du wirst sehen!

Schlussfolgerungen
Gott sieht in Dir einen Josef! Deine Familie braucht einen Josef, einen Überbringer der Gnade in Tagen der Wut und der Rache. Deine Nachkommen brauchen einen Josef, ein festes Glied in der Glaubenskette. Deine Generation braucht einen Josef, denn in der Welt herrscht eine geistige Hungersnot.

Gott wird aus diesem Chaos etwas Gutes schaffen! In der folgenden Tabelle gilt es, Erfahrungen mit Datum stichwortartig niederzuschreiben und die Problemlösung zu erkennen (vielleicht wird sie erst später ersichtlich). Dies wird unser Vertrauen zum Herrn fördern und die Dankbarkeit. Wenn Gott ins Zentrum unseres Lebens rückt, kann auch aus Bösem etwas Gutes entstehen.

1. Datum und Ereignis:

2. Datum und Hilfeschrei (Gebet):

3. Datum und Problemlösung.