Heiliger Geist-08: Was bedeutet Rettung aus Glauben?

Der Heilige Geist

 


 EINLEITUNG

Es ist wichtig, dass wir in unserer Auslegung nicht einseitig werden und z. B. den Glauben überbetonen, ohne die Gesamtbotschaft des Neuen Testaments zu berücksichtigen. Dazu ist es notwendig, dass wir alle Bibelstellen im Neuen Testament, die von Rettung sprechen, in Betracht ziehen. Es ist auch wichtig, dass wir den Unterschied zwischen dem Alten und Neuen Testament (auch Bund genannt) kennen. Schliesslich muss Abrahams Glauben im richtigen Zusammenhang betrachtet werden.

Was meint die Bibel, wenn sie von Rettung aus Glauben spricht?

 

 I.   Rettung im Neuen Testament

Wer das Neue Testament sorgfältig liest, der findet verschiedene Begriffe, durch die wir gerettet werden, wie z. Bsp. -

durch Gott: 1. Timotheus 2,4 (und durch die Erkenntnis Seiner Wahrheit),

durch die Predigt des Evangeliums: 1. Kor. 15,1-2 (und durch die Treue, Mt. 10,22),

durch unsere Liebe zur Wahrheit: 2. Thessalonicher 2, 8-10,

durch Jesus: Lukas 19, 10 (und durch Seinen Namen, Apg. 4, 12),

durch das Blut Jesu: Epheser 1, 7.

durch Gottes Gnade: Epheser 2, 5,

durch unseren Glauben: 1. Korinther 1,21,

durch unser Bekenntnis: Römer 10,9,

durch Busse, Reue: 2. Korinther 7,10,

durch Werke: Phil 2,12; Tit 2,14,

durch die Taufe: 1. Petrus 3,21,

durch das Bad der Wiedergeburt: Titus 3,5.

All das gehört zu unserer Rettung dazu!

Das Eine schliesst das Andere nicht aus!

Können wir ohne Jesus gerettet werden? Nein!

Können wir ohne Gnade gerettet werden? Nein!

Können wir ohne Glauben gerettet werden? Nein!

Können wir ohne Taufe gerettet werden? Nein!

Schlussfolgerung: Auch die Taufe dient unserer Rettung.
Bsp. Es ist wie wenn wir einen Kuchen backen, der verschiedene Zutaten benötigt. Es ist einseitig und eine Überbetonung zu behaupten, dass wir allein durch den Glauben gerettet werden (das wäre, als würden wir behaupten für einen leckeren Kuchen brauche es bloss Mehl oder Schokolade).

 

 II.   Unterschied zwischen altem und neuem Bund

Die Kreuzigung Jesu bedeutet das Ende des alten Bundes: Hebräer 8,13; 9,15; 10,9-10. Jesus wurde unter dem alten Bund (d. h. dem Gesetz Mose) gekreuzigt. Nur wer das Gesetz Mose einhalten konnte, der wurde gerecht gesprochen. Da niemand das Gesetz Mose einhalten konnte, wurde auch niemand gerecht gesprochen vor Gott (Gal 3,11). Nur Jesus konnte das Gesetz Mose vollkommen einhalten und deshalb auch zum perfekten Opfer für die Sünden der Menschen werden (Hebr 9,14). Jesus hat uns durch sein Opfer am Kreuz vom Fluch des Gesetzes losgekauft (Gal 3,13).

Erst nachdem Jesus starb, begann das Neue Testament oder der neue Bund, den er selbst errichtete: Hebräer 9,16: Ein Testament (oder Erbvertrag) tritt erst dann in Kraft, wenn der Betreffende, der es errichtet hat, stirbt. Jesus Christus hat ein Neues Testament oder einen neuen Bund errichtet. Dieser Bund trat erst mit seinem Tod und seiner Auferstehung in Kraft. Es ist wichtig, dass wir zwischen den verschiedenen Zeitaltern der Bibel unterscheiden.

Es gilt zu unterscheiden zwischen der Zeit:

– vor (Röm 5,13; 4,15),
– während (Röm 3,23-25) und
– nach dem Gesetz (Lk 16,16).

Alles, was in die Zeit vor die Auferstehung Jesu fällt, gehört zum Alten Testament. Das Neue Testament beginnt somit nicht mit dem Matthäusevangelium, sondern mit dem Tod und der Auferstehung Christi! Unsere Bibeln sind nach der Sprache eingeteilt. Das Alte Testament war ursprünglich in Hebräisch geschrieben worden. Das Neue Testament war ursprünglich in Griechisch geschrieben worden.

Das Neue Testament (oder der neue Bund) begann zu Pfingsten, wo das Reich Gottes mit Macht kam (Mk 9,1) und der Heilige Geist über die Apostel ausgegossen wurde (Apg 2). An diesem Pfingsttag predigte Petrus in Jerusalem, dass sich jeder taufen lassen soll -

auf den Namen Jesu Christi (Apg 19,5; Mt 28,19),

zur Vergebung seiner Sünden (Mk 1,4),

zum Empfang des Heiligen Geistes (Apg 2,38).

Bis zu diesem Zeitpunkt gab es den Heiligen Geist noch nicht für alle Menschen. Es gab nur die Verurteilung für alle Menschen, die das Gesetz Gottes nicht einhalten konnten (Röm 3,23). Um Erlösung und den Heiligen Geist zu empfangen, musste zuerst der Neue Bund in Kraft treten (Hebr 9,15)! Erst im neuen Bund wurde es Menschen ermöglicht, den Heiligen Geist zu empfangen.

- Er schafft eine dauerhafte Vergebung der Sünden (1 Joh 3,5-6).

- Er nimmt in den Gläubigen Wohnung (Röm 8,11).
- Er ist das Siegel der Gotteskindschaft (Eph 1,13; Röm 8,14-17).

Durch die Taufe im Wasser ist es möglich geworden, den Heiligen Geist als bleibende Gabe, d. h. als Siegel der Gotteskindschaft, zu empfangen (Apg 2,38; Eph 1,13).

Durch die Taufe wird unser Gewissen von Toten Werken gereinigt (Hebr 9,14; 1 Petr 3,21).

Durch die Taufe werden unsere Sünden abgewaschen (Apg 22,16; 1 Kor 6,11).

Durch die Taufe sterben wir mit Christus und unser alter Mensch wird mit ihm begraben (Röm 6,3-8; Kol 2,12).

Schlussfolgerung: Der alte Bund (das Gesetz Mose) gebot die Taufe nicht.
Nur Proselyten liessen sich (nebst der Beschneidung) taufen. Im Alten Testament wurde den männlichen Gläubigen die Beschneidung am Fleisch geboten (und zwar am achten Tag nach ihrer Geburt, Lk 2,21). Der einsichtige Verbrecher am Kreuz starb mit Jesus unter dem alten Bund (dem Gesetz Mose, Lk 23,43) und musste sich nicht taufen lassen. Zudem besitzt Jesus, der Sohn Gottes, die Macht, Menschen mit seinem Wort zu retten, wenn er will (ohne dass sie getauft werden müssen). Wer heute in der Vollmacht Christi predigen und handeln will, der hat sich an das Evangelium Christi, d. h. an das Gesetz des neuen Bundes zu halten (Gal 1,9).

 

 III. Abrahams Glaube und Werke

Abrahams Berufung: Gen 12,1-5.
Als Abram 75 Jahre alt war, sprach der Herr zu ihm. Abram glaubte den Versprechungen Gottes (Gal 3,6-9). Gehorsam zog er mit seinem ganzen Besitz von Haran aus, um nach Kanaan zu ziehen (Hebr 12,8).

Abrahams Gerechtsprechung: Gen 15,1-6.
Nachdem Abram 10 Jahre lang im Lande Kanaan gewohnt hatte (Gen 16,3), erging das Wort des Herrn erneut an ihn. Gott sagte ihm, dass er ihn zum Vater vieler Völker machen will. Obwohl seine Frau Sara bis zu diesem Zeitpunkt unfruchtbar war, versprach ihm der Herr einen Sohn. Weil Abram von den Worten Gottes „völlig überzeugt“ war, fand er Gottes Anerkennung: Römer 4,17-22. Abrahams Überzeugung folgten Taten, denn ohne Werke ist der Glaube wirkungslos, d. h. tot (Jak 2,20-26). Erst durch Werke wird der Glaube vollkommen (V. 22). „Denn wie der Leibe ohne Geist tot ist, so ist auch der Glaube ohne Werke tot“ (V. 26).

Gottes Bundesschliessung mit Abraham: Gen 17,1-14.
Als Abram 99 Jahre alt war, schloss Gott mit ihm den Bund der Beschneidung (Apg 7,8). Alles was männlich war musste beschnitten werden an der Vorhaut. Dies geschah im Alter von 8 Tagen. Das war Gottes Bund an ihrem Leibe. Der Unbeschnittene hatte nichts zu suchen in der Volksgemeinde Israels. Wer sich im Volk Israel nicht beschneiden liess wurde getötet.

Dieser Bund stützte sich auf die vorangegangene Berufung und Gerechtsprechung und beinhaltete folgendes: Gott versprach Abraham, dass er der Vater vieler Völker sein wird. Im Hinblick darauf wurde er auch unbenannt: Statt Abram = Erhabener oder hoher Vater (Gen 11,26). Neu, Abraham = Vater der Menge („Zum Vater vieler Völker habe ich dich gemacht“, Röm 4,17). So wurde Abraham zum Glaubensvater für Juden und Heiden (Gal 3,26-29). Das Volk Israel nimmt mit der Beschneidung Abrahams seinen Anfang (Gen 17, 23-27). Später verankerte Mose die Beschneidung im Gesetz (Lev 12,3; Joh 7,22).

Schlussfolgerung: Glaube und Werke gehören zusammen.
Nur weil kein Mensch durch eigene Werke gerettet werden kann, heisst das noch lange nicht, dass Gott von uns Menschen keine Werke fordert (Jak 2,26). Alle Menschen, die wirklich an Gott glaubten, stellten dies durch ihr Handeln unter Beweis (siehe Noah, Abraham, Mose, Josua, David, Naaman, Stadt Ninive, usw.) Glaube hat sehr wohl etwas mit Werken zu tun - mit Werken des Gehorsams. Es ist eine falsche Schlussfolgerung, wenn wir meinen, wir könnten allein durch unsere Einstellung und unseren Intellekt gerettet werden. Wenn wir einmal vor Gottes Richterstuhl erscheinen, dann werden wir nicht allein anhand unserer Einstellung zu Christus gerettet, sondern anhand unserer Taten (2 Kor 5,10).

 

 Schlussfolgerungen

Es kann nicht geleugnet werden, dass in der Bibel unsere Rettung in Christus auch durch die Taufe geschieht.

Erst im neuen Bund wird die Taufe zum Heil geboten, durch die wir den Heiligen Geist als bleibenden Beistand empfangen.

Abrahams Glaube folgten auch Taten (Werke), ohne die kein Mensch gerettet werden kann.