Kreuz-17: Die Schlussfolgerung des Sanhedrin

Tod und Auferstehung

Das Kreuz Jesu

Lukas 22,66-68

 


Als der neue Tag anbrach, führte man Jesus vor den Sanhedrin (= der jüdische Rat) um ihn endlich zu verurteilen. Kajafas sprach den Sohn des Menschen bereits schuldig. Er zerriss theatralisch seine Kleider und sagte (Mt 26,65): „Er hat gelästert.“ Dies sollte auch der ganze Hohe Rat bestätigen und Jesus des Todes schuldig sprechen (Mt 26,66).

Jesus wurde verspottet, lächerlich gemacht, geohrfeigt und geschlagen. Einige verhüllten ihm das Gesicht (Mk 14,65). Matthäus beschreibt die anschliessenden Übergriffe (Mt 26,67): „Da spuckten sie ihm ins Gesicht und schlugen ihn mit den Fäusten, andere aber ohrfeigten ihn und sagten: Weissage uns, Messias: Wer ist es, der dich geschlagen hat?“ Nur wer selbst einmal in eine ähnliche Situation geraten ist, versteht wie demütigend es ist solche Ungerechtigkeiten über sich ergehen zu lassen. Offenbar vergriffen sich die ranghöchsten Juden an Jesus, dem Sohn Gottes bevor das offizielle Todesurteil feststand.

Sie verurteilten Jesus zum Tode obschon sie dazu keine Machtbefugnis besassen denn der römische Statthalter Pilatus hatte das letzte Wort. Sie verlangten von Jesus erneut ihnen zu bestätigen, dass er der gesalbte König sei. Doch Jesus beantwortete diese Frage bereits dem Kajafas der ihn inständig darum bat (Mt 26,63-64). Jesus konnte sich nur wiederholen und deshalb sagte er (Lk 22,67b): „Wenn ich mit euch rede, glaubt ihr mir nicht.“

Das Verhalten der Ältesten, Hohen Priester und Schriftgelehrten zeigt ganz offensichtlich, dass sie nicht an der Wahrheit über Jesus interessiert waren (Mt 21,23-27). Sie suchten bloss eine falsche Zeugenaussage, um ihn zum Tode zu verurteilen (Mt 26,59). Jesus wusste, dass sie ihn als Gottheit ablehnten egal was er ihnen durch seine Worte und Taten zu verstehen gab. Durch Vorurteile lassen wir Menschen uns manchmal völlig verblenden für die Wahrheit.

Trotzdem gab Jesus ihnen eine letzte Gelegenheit umzukehren indem er sie an die Konsequenzen ihrer Vorurteile erinnerte und sagte (Lk 22,69): „Doch von nun an wird der Menschensohn sitzen zur Rechten der Macht Gottes.“ In seiner Barmherzigkeit versuchte er ihnen ein letztes Mal zu verstehen zu geben, dass er sie richten werde am jüngsten Tag und das sie besser auf ihn hören würden. Doch der ganze Sanhedrin hatte die Grenzen bereits überschritten so dass es für alle Beteiligten kein Zurück mehr gab.

Sie fragten ihn ein letztes Mal (Lk 22,70): „Du bist also der Sohn Gottes?“ Jesus wartete mit dieser Aussage bis zu seinem Prozess an dem er mit klarer und unmissverständlicher Sprache bezeugte, dass er der Sohn Gottes sei. Gott, der Vater bezeugte dies bei seiner Taufe (Mt 3,17). Der Apostel Petrus bezeugte dies (Mt 16,16). Doch Jesus schärfte seinen Jüngern ein niemandem zu sagen, dass er der Messias sei (Mk 8,30). Denn erst als seine Stunde gekommen war (Joh 13,1) durfte dies allen Menschen kundgetan werden.

Der ganze Sanhedrin fühlte sich bestätigt als Jesus diese ungeheuerliche Aussage machte er sei der Sohn Gottes. Jetzt haben es alle gehört (Lk 22,71). Jetzt gab es kein Zurück mehr, denn ihre Entscheidung stand fest. Dieser Mensch musste für seine gotteslästerlichen Worte getötet werden.

Damit endeten die religiösen Prozesse, die von den Juden angestiftet wurden. Jetzt galt es nur noch den römischen Statthalter Pilatus zu überzeugen, dass Jesus gekreuzigt werden musste (Mt 27,2). Am besten geschah das indem sie Jesus als einen gefährlichen Rivalen für den römischen Statthalter hinstellten.

Es ist unerhört; Jesus wurde gekreuzigt, weil er die Wahrheit redete. Der allmächtige Gott führt uns Menschen im Leben immer wieder an Weggabelungen. Dort überlässt er uns die freie Wahl. Wir können uns für oder gegen die Wahrheit entscheiden. Meistens bedeutet das von etwas loszulassen um unsere Liebe zur Wahrheit unter Beweis zu stellen (2 Thess 2,10-12). Es bedeutet auch oft sich von Gott führen zu lassen und sich geduldig in Demut zu üben.

Die Juden mussten von ihrer Macht, ihrem Einfluss und ihrer Ehre loslassen die sie unter dem Volk genossen. Doch dazu waren sie keinesfalls bereit. Jesus sagte ihnen: „Wäre Gott euer Vater, würdet ihr mich lieben“ (Joh 8,42). „Nun aber wollt ihr mich töten, einen Menschen, der euch die Wahrheit gesagt hat, die ich von Gott gehört habe“ (Joh 8,40).

Es ist gut, dass der Herr es im Leben so eingerichtet hat, dass jeder selbst Gott suchen muss um die Wahrheit zu finden. Keiner kann sich entschuldigen oder hinter andern verstecken. Jeder muss selbst entscheiden ob er die Vorurteile der Menschen teilen will oder ob er der Wahrheit über Jesus glauben will. Niemand kann anderen die Schuld geben für seine Schlussfolgerungen. Jeder hat die Konsequenzen seiner Entscheidungen selbst zu tragen.

Ein guter Boden nimmt den gesunden Samen des Wortes Gottes auf und lässt ihn aufgehen so dass er viel Frucht trägt (Lk 8,15). Jesus verspricht allen Suchenden, dass sie den Willen Gottes erkennen werden (Mt 7,7-8; Joh 7,17).

Wer glaubt, dass Jesus der Sohn Gottes ist der für unsere Sünden am Kreuz gestorben ist und wer seinen Willen tut der wird in Ewigkeit mit IHM leben (Mk 16,16). 1. Johannes 2,17b: „Die Welt vergeht, mit ihrem Begehren; wer aber den Willen Gottes tut, der bleibt in Ewigkeit.“