Kreuz-20: Die Unschuld Jesu

Tod und Auferstehung

Das Kreuz Jesu

Johannes 18,38

 


Die führenden Juden klagten Jesus an er sei ein Volksaufwiegler und stelle sich gegen den Kaiser, indem er aufrufe zur Steuerverweigerung (Lk 23,2). Getrieben von der Idee Jesus zum Tod zu verurteilen brachten sie alles Mögliche vor, um Pilatus von Jesu Schuld zu überzeugen. Sie bezichtigten Jesus als Gegner des Kaisers weil er sich zum König mache.

Pilatus musste sich Wohl oder Übel der Sache erneut annehmen, um zu erfahren ob Jesus tatsächlich eine Bedrohung für die römische Herrschaft im Land darstellte. Er führte Jesus weg von dem Lärm des Volkes in seinen Palast um ihn von Angesicht zu Angesicht gegenüberzustehen und zu befragen: Wer hatte schon dieses grosse Vorrecht dem Sohn Gottes gegenüberzustehen und ihn ganz persönlich zu befragen. Statt die einzigartige Gelegenheit zu ergreifen ging es Pilatus nur um die weltliche Macht. „Du bist der König der Juden?“ fragte er ihn. Jesus bestätigte diese Frage ganz ruhig und bestimmt mit einem „Ja“ (Joh 18,37). Schliesslich entlässt ihn Pilatus höhnisch mit der Frage (Joh 18,38a): „Was ist [schon] Wahrheit?“

Pilatus ging hinaus zum Volk und sagte (Joh 18,38b): „Ich finde keine Schuld an ihm.“ Diese kurze und bestimmte Aussage löste bei den Juden Unverständnis aus so dass sie rasend wurden in ihrer Wut und alle möglichen Anschuldigungen vorbrachten. Es heisst (Mk 15,3): „Und die Hohen Priester brachten viele Anschuldigungen gegen ihn [Jesus] vor.“ Sie schrien durcheinander und es war klar zu erkennen, dass das aufgebrachte Volk Pilatus nicht so leicht aus seiner Verantwortung entlassen würde.

Pilatus hörte den zahlreichen Anschuldigungen zu und war verwundert weshalb Jesus ihnen auf kein einziges Wort antwortete (Mk 15,5). Er wandte sich Jesus zu und fragte (Mk 15,4): „Antwortest du nichts? Siehst du denn nicht, was sie alles gegen dich vorbringen?“ Selbstverständlich hörte Jesus jede einzelne Verleumdung, doch er blieb ruhig, weil er wusste dass es sowieso nichts bringen würde. Mit seinem Schweigen sagte er: „Ihr gottlosen Menschen seid es nicht Wert, dass ich euch antworte auf eure haltlosen und leeren Anschuldigungen.“

Das Verhalten Jesu zeigt einmal mehr dass er der Sohn Gottes war und es nicht nötig hatte, sich zu rechtfertigen. Sogar Pilatus bestätigte das indem er keine Schuld fand an Jesus. Jesus war das Wort das Fleisch geworden war (Joh 1,14). Jesus war der Schöpfer allen Lebens und das Licht für die Menschen, doch die Finsternis hat ihn nicht angenommen (Joh 1,5).

Die führenden Juden empfanden nur Vorurteile, Abneigung, und Eifersucht für Jesus. Jesus argumentierte nicht mit der Sünde, sondern verurteilte sie indem er ruhig blieb und nicht antwortete. Zudem wusste er ja zum Voraus, dass es soweit kommen würde (Mt 16,21; Mk 10,32-34). Ja, er wollte auch zum Tod verurteilt werden und ans Kreuz genagelt werden für die Sünden der Welt. Alles war auf dem richtigen Weg um den Heilsplan Gottes zur Vollendung zu bringen (Lk 9,51-56). Es galt nur noch ruhig zu bleiben und allem seinen Lauf zu lassen. Jesaja sagte voraus (Jes 53,7b): „... wie ein Lamm das zur Schlachtung gebracht wird, und wie ein Schaf vor seinen Scherern verstummt.“ Jesus übergab sein Leben den Gottlosen und liess sie mit ihm machen, was sie wollten.

Als Jesus vor Pilatus stand begann er still und gehorsam den Kelch zu trinken den IHM der Vater zu trinken gab (Joh 18,11). Nichts kann unsere Gedanken mehr herausfordern als die Unschuld Jesu. Doch Jesus durchlief den ungerechtesten Prozess den die Welt je erlebt hatte mit göttlicher Würde. Alle Menschen damals bis heute haben an Jesus Christus keine Sünde gefunden. Der Apostel Johannes schreibt über Jesus (1 Joh 3,5): „Ihr wisst: Er ist erschienen, damit er die Sünden hinwegnehme; und Sünde ist nicht in ihm.“ Und der Hebräerbrief bestätigt (Hebr 5,9): „Dadurch wurde er zur Vollendung gebracht und ist zum Urheber ewigen Heils geworden für alle, die ihm gehorsam sind.“

Im Gegensatz zu Jesus sind wir Menschen schuldig, weil wir alle gesündigt haben (Röm 3,21). Doch Jesus litt unschuldig am Kreuz für unsere Schuld. Darum lasst unseren König feiern im Herrnmahl und IHM die Ehre geben! Denn er hat als Unschuldiger für Schuldige gelitten, damit wir frei von Schuld werden.