Jesus-04: Ichthüs

Jesus, der Christus

 

 

 Einleitung

Wenn wir in den heiligen Schriften von Jesus lesen, dann stossen wir auf verschiedene Namen, die alle seine Gottheit beschreiben und bestätigen. Wir wollen heute einigen dieser interessanten Bedeutungen nachgehen.

 

 I.   Jesus ist der Christus

Jesus ist die griechische Form des hebräischen Josua (Jeschua) und bedeutet: Jahwe rettet. Jahwe ist Rettung.

Jesus bedeutet „Gott ist Rettung,“ oder, „Er wird retten“ (Mt 1,21). Dieser Name beinhaltet gleichzeitig die göttliche Funktion, die Jesus zugeschrieben wurde. Im griechischen Urtext kommt es vor, dass statt Jesus (Ἰησοῦς) das Wort Soteer (σωτήρ) steht: Johannes 4,42. Soteer bedeutet „Retter“. In den älteren Bibelübersetzungen wurde es mit „Heiland“ wiedergegeben (Heiland ist von heilen abgeleitet). Jesus ist also der Retter, der Heiland der Welt. (1 Joh 4,14; Apg 13,23).

Christus ist die griechische Form des hebräischen Messias und bedeutet (Mt 1,16) der Gesalbte. Im AT wurden Könige und Priester und Hohepriester mit wohlriechendem Öl aus Oliven gesalbt und zu ihrem heiligen und verantwortungsvollen Dienst an der israelitischen Volksgemeinde eingeweiht oder eingesetzt. Z. B. Saul in 1 Sam 10,1, aber auch David in 1 Sam 16,13. Z. B. Hohepriester (Ex 29,1.7). Die Salbung war ein Zeichen der Bevollmächtigung Gottes für einen bestimmen Auftrag am Volk. Deshalb fügte es der Heilige Geist so, dass Jesus in der Synagoge von Nazaret, aus der Schriftrolle des Jesaja die folgenden Worte vorlas (Lk 4,18): „Der Geist des Herrn ruht auf mir, weil er mich gesalbt hat, Armen das Evangelium zu verkündigen …“ Jesus wurde vom Herrn gesalbt bei der Taufe im Jordan, als eine Stimme aus dem Himmel sprach (Lk 3,22): „Du bist mein geliebter Sohn, an dir habe ich Wohlgefallen.“ So ist Christus der Gesalbte Gottes, d. h. der König des neuen Israels im Geist, wie Nathanel richtig erkannte (Joh 1,49). Petrus predigte Apg 2,36: „Klar und deutlich erkenne also das ganze Haus Israel, dass Gott ihn zum Herrn und zum Gesalbten gemacht hat, diesen Jesus, den ihr gekreuzigt habt.“

Das Fischsymbol (hinten an den Autos) hat direkt mit Jesus Christus zu tun. Ursprünglich galt es als Tarnung für die verfolgten Christen, die dieses Zeichen an den Eingängen ihrer Katakomben anbrachten, um auf ihre Versammlungsorte oder einfach ihren Glauben aufmerksam zu machen.

Matthäus 4,18-22: Jesus verglich seinen Missionsauftrag mit dem Fischen. Er lehrte seine Jünger, wie sie Menschen für das Reich Gottes fischen konnten. Das griechische Wort für Fisch ist ἰχθύς (ichthüs) und enthält ein kurzgefasstes Glaubensbekenntnis. Aus den Buchstaben des griechischen Worts (Fisch) lassen sich folgende Worte bilden:

ἰ – Iesous = Jesus

χ – Christos = Gesalbter

θ – Theou = Gottes

ύ – hYios = Sohn

ς – Soteer = Retter, Erlöser

Die griechischen Buchstaben stehen für das, woran Christen glaubten. Es ist das kürzeste Glaubensbekenntnis und steht für: „Ich glaube an Jesus Christus, er ist Gottes Sohn und mein Erlöser“. Viele bezeugen heute ihren christlichen Glauben mit diesem Symbol an ihrem Auto (gleichzeitig ist es ein griech. Alpha). Die Bibel bestätigt Jesus als König (Lk 1,33), Priester (Hebr 5,10) und Prophet (Mt 21,11).

 

 II.   Jesus ist der Sohn Gottes

Menschensohn
Dieser Begriff muss nicht unbedingt auf seine Gottheit hinweisen. Auch andere wurden schon als Menschensohn bezeichnet (z. B. Daniel 8,17). Gleichzeitig hatte Daniel eine Vision von dem Menschensohn, der vom Himmel her kommen wird: Daniel 7,13-14. Hier ist von Jesus die Rede, der von Gott her auf diese Welt kam, indem er von einem Mensch geboren wurde (Gal 4,4). Jesus von Nazaret war der Sohn eines Zimmermanns (Mt 13,55). In ihm wurde Gott hundert Prozent Mensch aus Fleisch und Blut wie wir. Dieser Menschensohn wurde von Gott dazu eingesetzt als Herr über alle Völker und Reiche zu herrschen in alle Ewigkeit. Deshalb sagte Jesus von sich selbst (Mt 26,64): „Von nun an werdet ihr den Menschensohn sitzen sehen zur Rechten der Macht und kommen auf den Wolken des Himmels.“ Damit nahm er Bezug auf die prophetischen Worte des Daniels. Doch die Juden lehnten Jesu Anspruch als Herrscher ab und bezichtigten ihn der Gotteslästerung.

Sohn Davids
Dies ist ein weiterer alttestamentlicher Titel für den Messias. David war der König, unter dem Israel einen unvergleichbaren Aufstieg erlebte. Er brachte die Stämme zu einem Grossreich zusammen und unterwarf die angrenzenden Völker unter seine Macht. Er eroberte Jerusalem und baute es aus zu seinem Regierungssitz. Unter ihm erlebten Wissenschaft und Künste einen ungeheuren Aufschwung. Er war aber nicht nur Feldherr, Staatsmann und König. Nein. Er war vor allem der „Mann nach dem Herzen Gottes“ (1 Sam 13,14). Ihm hat Gott einen Nachkommen verheissen, der auf seinen Thron sitzen wird und sein Königtum auf ewig befestigen wird (2 Sam 7,12.16). Jesus ist der verheissene Sohn Davids, der Wurzelspross Isais, wie ihn die Propheten nannten (Isai war der Vater Davids; Jes 11,10; Apg 13,22). Es war unmissverständlich, dass der Sohn, der aus Isai und David hervorging um vieles grösser sein würde als sein Vorvater David. David bezeugte das durch den Geist, der aus ihm redete, indem er Jesus als seinen Herrn bezeichnete (Mt 22,42). Und so riefen die Scharen, die Jesus vorangingen zu, als er auf einem Esel in die Davids Stadt hineinritt (Mt 21,9): „Hosanna dem Sohn Davids! Gepriesen sei, der da kommt im Namen des Herrn, Hosanna in der Höhe!“ Jesus machte den Menschen deutlich, dass er kein Geringerer war als der verheissene Sohn Davids, der Gesalbte Gottes, der grösser war als sein Vater, weil sein Thron auf ewig feststeht.

Sohn Gottes
Jesus rief Gott im Himmel als seinen Vater an (Mt 11,25-27). Ja er nannte ihn sogar Papi, indem er ihn mit Abba, Vater ansprach (Mk 14,36). Das war damals das Kosewort eines jüdischen Kindes. Das war revolutionär, denn die Juden hielten einen Brauch, dass sie Gottesnamen nicht einmal aussprachen, weil er für sie so heilig war. Doch das beweist noch nicht, dass Jesus eine Gottheit war. Auch wir beten zu Gott als unserem Vater (Röm 8,15) und sind trotzdem keine Gottheiten. In der Bibel werden auch Menschen manchmal Söhne Gottes genannt (Mt 5,9). Aber Jesus sagte offensichtlich mehr mit dieser Anrede. Es beweist damit nicht bloss eine innige Beziehung zu seinem Vater, sondern deutet damit an, dass er Gott gleich ist, wie er auch selbst vor den Juden bezeugte: „Ich und der Vater sind eins“ (Joh 10,30).

In Johannes 3,16 sagt Jesus: „Denn so hat Gott die Welt geliebt, dass er den einzigen Sohn gab, damit jeder, der an ihn glaubt, nicht verloren gehe, sondern ewiges Leben habe.“ Das griechische Wort monogenes (μονογενής) bedeutet einzigartig, „the one and only son“, das selbe Wesen, die selbe Substanz. Es gibt keinen zweiten Sohn Gottes als Jesus Christus.

In Psalm 2,7, einem Messiaspsalm, heisst es vom Gesalbten des Herrn vorausschauend: „Mein Sohn bist du, ich habe dich heute gezeugt.“ Die Erfüllung dieser Worte finden wir in allen vier Evangelien wieder, als Jesus von Johannes getauft wurde und aus dem Wasser stieg. Es heisst (Mt 3,17) „Eine Stimme aus dem Himmel sprach: Das ist mein geliebter Sohn, an dem ich Wohlgefallen habe.“ Hier bezeugt Gott selbst, dass Jesus nicht nur Davids Sohn war, sondern der Sohn des lebendigen Gottes! Und somit erfüllt sich auch hier die Prophezeiung des Natan im 2 Samuel 7,14: „Ich werde ihm Vater sein, und er wird mir Sohn sein.“ Dies bezeugten auch die Apostel Christi (Joh 1,34; Phil 2,6).

Petrus bekannte, als Jesus ihn fragte, für wen ihn die Leute halten (Mt 16,16): „Du bist der Messias, der Sohn des lebendigen Gottes.“ Jesus sah sich also nicht bloss selbst als Sohn Gottes, sondern der allmächtige Gott bekannte sich vom Himmel herab zu seinem Sohn (Hebr 1). Weil Jesus, der Sohn Gottes ist und uns zu seinen Brüdern und Schwestern macht, können auch wir Kinder Gottes sein (Gal 3,26).

 

 III. Weitere Namen Jesu

Heldengott, Friedensfürst: Jesaja 9,5-6.
Hier wird Jesus in den höchsten Tönen gelobt und verherrlicht. In Lukas 1,31-33 finden wir die Erfüllung dieser prophetischen Worte Jesajas, die der Heilige Geist 750 Jahre vor Christus zum Volk geredet hat. Deshalb wird er auch Jakobsgott genannt. Hier hat der Engel Gabriel das Vorrecht, Gottes Heilsplan der Jungfrau Maria kundzutun.

Immanuel bedeutet „Gott ist bei uns“ (Jesaja 7,14).
In einer früheren Lektion haben wir eingehend über diese Prophezeiung gesprochen. Sie erfüllt sich mit der Geburt Jesu Christi, wie der Engel dem Josef erklärte in Matthäus 1,23. In einer Vision erklärt der Apostel Johannes uns die Vollendung dieser grossartigen Prophezeiung in Offenbarung 21,3. Mit der Gegenwart Jesu auf Erden kam Gott uns Menschen ganz nah. Doch die Vollendung steht noch vor uns, in der Gott mit seiner Gegenwart ewig sichtbar bei uns und mit uns lebt.

Logos (Offb 19,11-16).

El-Schaddai = allmächtiger Gott.

Adonai = mein Herr, mein Gott.

 

 Schlussfolgerungen

Der Kern des christlichen Glaubens ist Jesus Christus, der Sohn des lebendigen Gottes. Durch ihn bekommt unser Glaube erst eine tiefere Bedeutung. Christus Jesus will mit uns, bei uns und in uns leben (Gal 2,20-21). Sein Bild soll in uns Gestalt annehmen. Wir wollen Christus ähnlicher werden, denn wir werden einst bei ihm sein für ewig.

Apg 4,12: „Und in keinem anderen ist das Heil; denn uns Menschen ist kein anderer Name unter dem Himmel gegeben, durch den wir gerettet werden sollen.“