Heiliger Geist-09: Wie empfängt man den Geist der Sohnschaft?

Wie wirkt der Heilige Geist?

 


 I.   Die weltliche Schöpfung und der Mensch

Genesis 1,26 - 2,4
Gott hat die Welt und alles was darin ist, geschaffen. Gott schuf auch den Menschen nach seinem Bilde. Gott sah alles an und fand, dass es sehr gut war.

Genesis 2,8; 3,8
Gott setzte den Menschen in einen Garten, den er extra für ihn schuf. Gottes Gegenwart war bei dem Menschen im Garten.

Genesis 3,1-7.24
Der Abfall des Menschen von Gott: durch die Lust der Augen, durch die Lust des Fleisches, durch die Überheblichkeit (1. Joh. 2,16). Durch die Vertreibung aus dem Paradies wurde der Mensch von Gott getrennt.

 

 II.   Gott verheisst eine Neuschöpfung

Jesaja 65,17-19
Neuer Himmel und neue Erde (symbolisch zu verstehen). Neues Leben im Himmel, ewige Freude. Nichts Böses, noch Verderbliches, wird dort sein.

Hesekiel 37,26-28
Der Herr wird mitten unter uns Menschen wohnen (43,9). Gottes Gegenwart wird zu uns Menschen zurückkommen, aber diesmal für immer.

Warum braucht es eine Neuschöpfung? War denn die erste Schöpfung nicht gut genug? Gemäss der Bibel war die erste Schöpfung „sehr gut“ (Gen 1,31). Doch, durch die Sünde ist der Mensch von Gott getrennt worden. Niemals kann Reines mit Unreinem Gemeinschaft haben; oder was für Gemeinschaft hat das Licht mit der Finsternis (2 Kor 6,14)? In der neuen Schöpfung soll es keine Versuchung durch die Sünde mehr geben (Offb 21,3-5). Deshalb soll die erste Schöpfung durch Feuer zerstört werden (2 Petr 3,10).

Römer 3,23-25
Alle haben gesündigt. Alle brauchen die Gnade Gottes. Jesus ist das Sühnopfer für unsere Sünden (1 Joh 2,2).

2. Korinther 5,18-21
Der Dienst der Versöhnung kommt von Gott. Jesus hat unsere Sünden auf sich geladen. Wir brauchen uns nur noch versöhnen zu lassen mit Gott: „Lasset euch versöhnen mit Gott!“ (Hebr 9,12.26).

 

 III. Die neue Schöpfung und der neue Mensch

Offenbarung 21,1-5
Gott hat an alles gedacht und hält seine Versprechungen. Der erste Himmel und die erste Erde werden vergehen und alles wird neu sein. Nach was verlangt die Neuschöpfung?

Johannes 3,1-7
Die Neuschöpfung verlangt nach einem neuen Menschen! Um Anteil an der neuen Schöpfung zu haben, muss man wiedergeboren sein, d. h. von oben her geboren werden. Aus Wasser und Geist muss der Mensch wiedergeboren sein: Wasser = durch die Taufe (1 Petr 3,21-22). Geist = der Empfang des Heiligen Geistes (Apg 2,38).

1. Korinther 15,48-50
Fleisch und Blut kann diese neue Schöpfung nicht ererben. Die neue Schöpfung ist im Himmel! Mit der neuen Schöpfung ist das Reich Gottes gemeint. Das Reich Gottes ist unvergänglich.

Römer 14,17
Das Reich Gottes besteht nicht aus irdischen Mitteln. Es besteht aus: Gerechtigkeit, Friede, Freude, Heiligem Geist.

Johannes 1,12-13
Wir werden nicht fleischlich gezeugt. Der Same ist das Wort Gottes, das uns geistlich zeugt, zum unverweslichen Leben. Somit werden wir aus Gott gezeugt und sind in Christus neue Geschöpfe geworden (2 Kor 5,17). Christus ist der Erstgeborene der neuen Schöpfung (Kol 1,18).

 

 IV. Bei der Wiedergeburt in der Taufe wird der Geist der Sohnschaft empfangen

Römer 8,14-17
Die alte Zürcher Bibel spricht von der „Annahme an Sohnes statt“ (= adoptiert). Die Elberfelder Bibel übersetzt, „der Geist der Sohnschaft“. Wer Christus angehören möchte, muss die verheissene Gabe des Heiligen Geistes empfangen haben (Röm 8,9). Durch die Gabe des Heiligen Geistes, werden wir zu Söhnen Gottes. Der Geist der Sohnschaft wird dem Geist der Knechtschaft gegenübergestellt. Dieser Heilige Geist hat viel Kraft und kann sich gegen die Sünde, Tod und den Satan wirksam durchsetzen (2 Tim 1,7).

Sohn zu sein bedeutete, im damaligen Sprachgebrauch Erbberechtigung. Was darf denn geerbt werden? Es ist vom Reich des Sohnes (Reich Gottes) die Rede!

Kolosser 1,13-14
Wer in die Nachfolge Jesu tritt, wird aus der Finsternis herausgeführt und in das Reich Christi versetzt. Um in dieses Reich versetzt zu werden, muss der Mensch wiedergeboren werden in der Taufe (das Bad der Wiedergeburt, Tit 3,5). Geerbt wird das Reich jedoch erst bei der Wiederkunft Christi (Mt 25,34).

Markus 9,1
Als Jesus vom Kommen des Reiches Gottes sprach, redete er von Kraft (Dynamis).
Um dieses Reich mit Macht herbeizuführen, mussten die Apostel zuerst - die Kraft aus der Höhe empfangen, (die Verheissung des Vaters, Lk 24,49), den Heiligen Geist empfangen. Schliesslich kam das Reich zu Pfingsten mit grosser Macht (Apg 2,1-12; 1,6). Petrus öffnete mit den versprochenen Schlüsseln, d. h. durch seine Predigt, den Menschen das Reich Gottes (Mt 16,19; Apg 2,14).

Galater 4,4-7
Die Zeit der Erfüllung war die Zeit in der Christus auf die Welt kam. Mit Jesus kam auch das Reich Gottes nahe zu uns Menschen (Mt 3,2). Jesus erfüllte schliesslich alles, was durch die Propheten geredet wurde. Sein Tod kennzeichnete die Vollendung des Erlösungswerks Gottes für die Menschheit (Joh 19,30; Hebr 2,10; 7,19). Der Geist der Sohnschaft zu besitzen, ist deshalb sehr entscheidend! Auch hier ist in der Elberfelder Bibel von der „Sohnschaft“ die Rede, die uns zu Abrahams Erben macht, gemäss der Verheissung (Gal 3,26-27).

 

 V.  Unterschiede zwischen dem Geist der Sohnschaft und den übrigen Zuteilungen des Geistes!

Empfang: Die Geistes - oder Gnadengaben wurden durch die Handauflegung der Apostel vermittelt (Apg 8,17; 19,6 usw.). Der Geist der Sohnschaft hingegen empfing man nur in der Taufe (Mt 3,16)!

Rettung: Durch die Geistes - oder Gnadengaben war noch keiner gerettet (Apg 10,47). Der Geist der Sohnschaft, das ist der Heilige Geist, den wir in der Taufe empfangen, ist das Angeld unseres ewigen Erbes (Eph 1,13-14).

 

 VI. Zusammenfassung

Durch die Sünde ist jeder Mensch auf dieser Welt von Gott abgefallen. Die Vertreibung aus dem Paradies bedeutete Trennung von Gottes Gegenwart. Doch Gott gibt nicht auf!

Der Herr verheisst ist eine neue Schöpfung, um uns in Gottes Gemeinschaft zurückzuführen. Da alle gesündigt haben, sollen alle Anrecht auf Gottes Gnade bekommen. Durch seinen Sohn schafft Gott den Dienst der Versöhnung.

Die neue Schöpfung, die Gott geschaffen hat, ist im Himmel und verlangt nach einem neuen Menschen. Durch die Taufe ist es uns Menschen möglich, wiedergeboren zu werden in diese neue, geistige Schöpfung hinein. Somit wird der Mensch vom Heiligen Geist Gottes gezeugt und auch im Geist zu einem neuen Leben erweckt.

Bei der Wiedergeburt durch die Taufe wird der Geist der Sohnschaft empfangen! Dieser Geist bezeugt, dass wir Kinder Gottes sind. Dieser Geist macht uns zu Söhnen (und Töchtern). Wer Sohn ist, hat gleichzeitig auch Anspruch auf das Erbe. Das Erbe ist das Reich Gottes, das erst bei der Wiederkunft geerbt wird.

Wichtiger Unterschied zwischen dem Geist der Sohnschaft und den Geistesgaben:

1. Der Geist der Sohnschaft empfängt man nicht durch die Handauflegung der Apostel, sondern nur durch die Taufe im Wasser!

2. Durch die Gnadengaben konnte man nicht gerettet werden!