Geistesfrucht-00b: Frucht bringen

Frucht des Geistes

 

 Einleitung

Der Mensch hat grundsätzlich zwei grosse Probleme:

1. Die Tatsache, dass er gesündigt hat.

2. Die Tatsache, dass er ein Sünder ist oder bleibt.

Die Tatsache, dass der Mensch gesündigt hat, ist das kleinere Übel oder Problem. In der Glaubenstaufe wäscht er seine Sünden ab, so dass ihm vergeben wird durch das Blut Christi (1Petr 3,20-21). Aber wie gehen wir nun mit dem grösseren Problem um, nämlich mit der Tatsache, dass wir Sünder sind in unserer ganzen Veranlagung, unseren Gewohnheiten und in unserem Lebensstil? Wer hilft uns dabei? – Es ist der Heilige Geist!

Der Heilige Geist Gottes wird uns bei der Taufe geschenkt, damit er sich mit dem grösseren und mächtigeren Problem beschäftigt, das uns betrifft. Seine Aufgabe ist es, aus dem alten Menschen einen neuen zu schaffen. Seine Mission besteht darin, aus einem nutzlosen Leben Frucht entstehen zu lassen; die Frucht des Geistes.

 

 I.   Wie wirkt der Heilige Geist in uns?

In der Apg 2,38 lesen wir: „Kehrt um, und jeder von euch lasse sich taufen auf den Namen Jesu Christi zur Vergebung der Sünden, und ihr werdet die Gabe des heiligen Geistes empfangen.“ Wir empfangen in der Taufe die Gabe des Heiligen Geistes. Durch diese Gabe können wir nicht etwa Wunder und Zeichen vollbringen, wie die Apostel damals. Diese Gabe des Heiligen Geistes wird allen wiedergeborenen Gläubigen geschenkt bei der Taufe und hilft ihnen Christus ähnlicher zu werden. Was Gott uns schenkt ist oft ganz anders als wir Menschen erwarten, wünschen oder uns vorstellen.

Der Heilige Geist ist eine göttliche Person, die in unserem fleischlichen Leib Wohnung nimmt. Unser Leib ist also der Tempel des Heiligen Geistes: 1Kor 6,19-20. Paulus bestätigt, dass unser Leib der Tempel des Heiligen Geistes ist. Das heisst; wir verfügen nicht mehr über unseren Leib, sondern halten ihn heilig für den Geist Gottes, der jetzt in uns wohnt. Unser Tempel (Leib) hat den Besitzer gewechselt und gehört nicht mehr uns, sondern Gott, dem Vater, dem Sohn und dem Heiligen Geist. Mit der Gabe des Heiligen Geistes ist die Dreieinigkeit Gottes bei uns eingekehrt. Jesus lehrt (Joh 14,23): „Wer mich liebt, wird mein Wort bewahren, und mein Vater wird ihn lieben, und wir werden zu ihm kommen und uns bei ihm eine Bleibe schaffen.“

Paulus erklärt (im Gal 2,20): „Nicht mehr ich lebe, sondern Christus lebt in mir; sofern ich jetzt noch im Fleisch lebe, lebe ich im Glauben an den Sohn Gottes, der mich geliebt und sich für mich hingegeben hat.“ Durch das Bad der Wiedergeburt in der Taufe sind wir erneuert worden, durch den Heiligen Geist Gottes (Tit 3,5). Dieser Heilige Geist ist uns geschenkt worden, um uns zu retten und zu verändern, so dass wir Christus immer ähnlicher werden. Gott hat in uns den Geist seines Sohnes gelegt: Galater 4,6.

Der Heilige Geist verändert unser Leben ganz. Wir besitzen eine ganz andere Hoffnung; nämlich die Hoffnung auf das ewige Leben (1Petr 1,3-9). Wir pflegen eine ganz andere Haltung; nämlich die Gesinnung Christi (Phil 2,5). Unser Leben ist nicht mehr darauf ausgerichtet etwas zu vollbringen, sondern das zu sein, was Gott aus uns macht! Wir brauchen niemandem zu beweisen, dass der Heilige Geist in uns wohnt. Wir brauchen keine Programme und Checklisten, um das Gefühl zu haben, ein geistliches Leben zu führen. Denn nicht ich arbeite für Gott, sondern der Herr arbeitet in mir und durch mich! Durch den Glauben an Christus bin ich eine Neuschöpfung; das Alte ist vergangen (2Kor 5,17). Wir müssen Gott nicht genügen, sondern Gott zu haben genügt uns! Gott lebt in uns durch seinen Heiligen Geist und verändert unser Leben zum Guten!

 

 II.   Wie lassen wir uns vom Geist erfüllen?

Wir wissen, dass das Neue von geistlicher Natur ist, das in uns entstanden ist. Der Geist wird in unserem fleischlichen Körper gefangen gehalten. Der fleischliche Leib hat viele Bedürfnisse und will über unseren Geist herrschen. Unersättlich verlangt der Leib nach mehr und ist nie zufrieden. Diese Verbundenheit mit dem Leib hindert uns, vom Geist Gottes ganz erfüllt zu sein und in seiner Weisheit zu wachsen.

Es gibt nur eine Möglichkeit, sich vom Geist Gottes erfüllen zu lassen: Gal 5,16-18. Indem wir unser Leben nach dem neuen Geist, der in uns wohnt, ausrichten. Wir lassen den Geist Gottes herrschen und lassen ihn bestimmen über unser Leben. Das Fleisch wird zwar aufbegehren und seine Ansprüche geltend machen. Doch wenn wir uns vom Geist Gottes leiten lassen wollen, dann geben wir dem Fleisch nicht nach: Galater 6,8.

Es existiert aber noch ein anderer Gegner, der uns hindert, uns vom Geist Gottes erfüllen zu lassen; das ist unser menschliche Geist: Der menschliche Geist, oder unsere Seele besteht aus dem Verstand, dem Gefühl und dem Willen. Wenn der Verstand sich von menschlichen Weisheiten und Traditionen erfüllen lässt, dann verdrängt er Gottes Geist. Wenn der Mensch sich vom Gefühl her leiten lässt, dann verdrängt er die Wahrheit und damit den Geist Gottes. Wenn der Mensch sich von seinem eigenen Willen dominieren lässt, dann lässt er sich genauso wenig vom Heiligen Geist unterweisen oder führen. Der menschliche Geist hindert den Geist Gottes, so dass er sich in uns entfalten und uns erfüllen kann: 1. Korinther 2,14. Menschen können vieles was geistlich ist nicht begreifen, weil sie ein völlig fleischliches Denken gewohnt sind. Die Prinzipien Gottes gehen oft in die entgegengesetzte Richtung als die Mehrheit der Welt denkt (Jes 55,8). Deshalb ist Gottes Geist für die meisten Menschen eine Torheit. Sie können nichts damit anfangen.

Paulus ruft alle Gläubigen auf: Epheser 5,15-20. Wer ohne Geist Gottes lebt, wandelt in Torheit und nicht in Weisheit. Seine Handlungen und Entscheidungen stammen aus dem Fleisch und nicht vom Geist. Um uns vom Geist erfüllen zu lassen, müssen wir nach Gottes Geist streben: Indem wir in seinem Wort lesen und zueinander reden mit – Psalmen (1Kor 14,26b), Lobgesängen (Hebr 13,15), geistlichen Liedern (Hebr 2,12). Indem wir uns üben – im geistlichen Denken, im Gebet, in der Anbetung usw. Vom Geist erfüllt zu sein steht im starken Kontrast zum Voll sein von Wein. Wer von Wein berauscht ist, der legt ein fleischliches Verhalten an den Tag (entweder laut oder zurückziehend). Der Wein behindert unseren normalen und gesunden Denkprozess.

 

 III. Wie erbringen wir die Frucht des Geistes?

Jesus gibt uns dazu eine klare Antwort, indem er uns dies mit einem Bild erklärt: Johannes 15,1-8. An den Früchten wird der Weingärtner erkennen (Mt 7,16), ob eine Rebe gesund ist oder nicht. Wenn eine Rebe keine Früchte bringt, dann wird sie weggeschnitten und verbrannt. Jede Rebe, die nicht mit dem Weinstock verbunden bleibt, ist wie eine Schnittblume ohne Wurzeln; sie verdorrt. Nur die Rebe, die ihre Nahrung über die Wurzeln des Weinstocks aus dem Boden zieht, kann viele süsse Früchte bringen.

So ist es auch im Glauben mit der Frucht des Geistes. Jede Minute, in der wir Gott aus den Gedanken verlieren ist gefährlich (in Jesu Worte bleiben: V. 7). Es spielt keine Rolle, wo wir uns befinden und was wir gerade tun: Kol 1,9-10. Wir werden aufgerufen Frucht zu bringen. Frucht bringen ist keine Option, sondern ein Befehl, ein Auftrag, eine Mission für uns Christen! Nur wer sich erfüllen lässt von der Erkenntnis und der Weisheit Gottes, der ist im Stande Frucht zu bringen. Frucht bringen wir durch gute Werke. Frucht bringen wir, wenn wir einander lieben (V. 17)!

Jeder Baum wird an seinen Früchten beurteilt: Lukas 6,43-46. Wenn wir über einander schlecht reden und denken, dann sind das faule Früchte, die wir gedeihen lassen. Ein geistlicher Mensch, der mit Christus verbunden ist, wird darauf acht geben was er denkt und spricht, damit nicht eine faule Frucht entsteht. Ein gesunder Baum wird keine schlechten Früchte bringen, nur ein kranker Baum. Darum lasst uns alles abwerfen, was noch krank ist an uns! Lasst uns an der gesunden Wurzel, Jesus Christus, anzapfen und uns von seinem Geist erfüllen lassen, damit immer mehr gesunde Früchte an uns sichtbar werden, zum Segen für alle.

Jakobus sagt (Jak 3,17-18): „Die Weisheit aber, die von oben kommt, ist zuerst einmal lauter, dann aber auch friedfertig, freundlich, wohlwollend, voller Barmherzigkeit und voll guter Früchte, unparteiisch, fern jeder Verstellung. Die Frucht der Gerechtigkeit aber wird in Frieden gesät - für alle, die Frieden stiften.“ Lasst uns die Frucht der Gerechtigkeit in Frieden säen! Lasst uns ein Klima schaffen in der Gemeinde, wo sonnig ist und mild, so dass viele süsse Früchte in unserer Mitte gedeihen können!

Die Frucht des Geistes erbringen wir, indem wir Lust haben nach den Weisungen des Herrn! indem wir uns freiwillig nach Gottes Vorschriften ausrichten und sie befolgen! indem wir uns von Gottes Geist erfüllen lassen!

 

 Schlussfolgerungen

Wir sehen also, es liegt noch viel Arbeit vor uns, die der Heilige Geist in uns bewirken kann. Die Gabe des Heiligen Geistes besitzen wir bereits. Doch jetzt gilt es, den Heiligen Geist in uns arbeiten zu lassen, damit viele süsse Früchte heranwachsen dürfen. Im Galater 5 ist von diesen süssen Früchten die Rede, die der Heilige Geist in uns hervorbringen wird, wenn wir es zulassen. Im Galater 5 ist auch von den Werken des Fleisches die Rede. Werke muss man tun. Früchte muss man nicht tun; sie wachsen von selbst.

Darum, lasst uns fest halten am Dienst und an der Heiligung in Christus, damit viele geistliche Früchte in uns heranwachsen: Römer 6,17-23.