Gebet-01: Beten? Wozu?

Herr, lehre uns beten!

 

 

 I.   Was ist der Sinn und Zweck des Gebets?

Gott hört Gebete:

- Abraham wurde erhört (1. Mos. 18,17-33)

- Mose wurde erhört (2. Mos. 33,7-23)

- Josua wurde erhört (Jos. 10,12-15)

- Simson wurde erhört (Rich. 16,28-31)

- Hanna wurde erhört (1. Sam. Kap. 1 & 2)

- Die Gemeinde Israels wurde erhört (Rich. 2,16)

- Elia wurde erhört (1. Kön. 17,17-24)

Je mehr wir glauben, dass Gott unsere Gebete hört, desto mehr suchen wir die tägliche „Sprechstunde“ mit dem Herrn:

- Der Herr erhört die Gebete der Menschen (Ps. 65,2-3; 145,18).

- Wer sich Gott naht, dem wird der Herr sich nahen (Jak. 4,8).

- Die Bitte eines Gerechten vermag vor Gott viel zu bewirken (Jak. 5,16-20).

- Der Herr hört das Gebet der Gerechten (1. Pet. 3,12).

Wenn Pläne gelingen sollen, dann ist es wichtig, dass wir vorher Gott befragen (nicht wie Josua: Josua 9,14; Sprüche 16,3):

- Nur mit Gottes Hilfe können wir Erfolg haben (Ps. 143,8-10).

- Gott ist um uns besorgter als ein leiblicher Vater: Matthäus 7,7-11; 21,22

- Der Herr antwortete den betenden Christen mit einem Erdbeben und schenkte ihnen Mut zum Bekenntnis (Apg. 4,23-31).

- Durch das Gebet der Gemeinde, sandte Gott einen Engel zu Petrus ins Gefängnis und befreite ihn (Apg. 12,5-12).

Das Gebet macht deshalb tiefen Sinn, weil Gott uns hört und helfend zur Seite steht: Gott ist allezeit für uns da und hört /erhört uns (1. Johannes 5,13-15). Menschen werden müde vom Zuhören, wenn wir mit ihnen reden - Gott nicht! Sie sind oft zu wenig an uns interessiert, weil sie ihre eigenen Sorgen haben. Sie haben auch ein beschränktes Konzentrationsvermögen. Sie haben nicht die Beziehung zu uns wie unser Schöpfer. Der Herr ist der beste Seelsorger (1. Pet. 5,7).

Auch Arme, Kranke und Gefangene werden erhört (Ps. 69,34; Mt. 11,3-6). Der Herr erhört Fromme (Spr. 15,29; Apg. 10,2.31).

 

 II.   Vorbilder im AT und im NT

Das gläubige Volk im AT war ein betendes Volk: Das Gebet zu Gott „Jahwe“ nahm in der Geschichte seinen Anfang (Gn 4,26).

Alle grossen Gottesmänner standen in engster Beziehung mit Gott:

Abraham (Gn. 20,17)

Mose (Ex. 33,7-11)

David (viele Psalmen, Ps. 17,1)

und die Propheten; Jesaja (Jes. 25,1), Jeremia (10,23-25), Daniel, der trotz Verbot, dreimal täglich vor Gott niederkniete (Dan. 6,10), Jona (Jona 2).

Oft suchte der allmächtige Gott im AT das direkte Gespräch mit den Menschen:

- Der Herr sprach zu Abraham (Gn. 12,1)

- Der Herr sprach zu Isaak (Gn 26,24)

- Der Herr sprach in einem Traum zu Jakob (Gn. 28,12-15)

Im NT wird uns von den ersten Christen berichtet, die eng mit dem Herrn im Gebet verharrten:

Die zwölf Apostel: Apg. 1,14

Die neu bekehrten Gläubigen: Apg. 2,42

Die ganze Gemeinde: Apg. 4,31; 12,5

Paulus schreibt den Thessalonichern (1. Thess. 5,17), den Ephesern (Eph. 6,18), den Philippern (Phil. 4,6-7).

Jesus, der Sohn Gottes, betete oft, weil er beim Vater die nötige Kraft schöpfte:

Früh morgens (Mk. 1,35)

Tags über (Lk. 5,15-16)

Die ganze Nacht (Lk. 6,12-13)

Mit seinen Jüngern (Lk. 9,28-29)

Bei der Auferweckung des Lazarus (Joh. 11,39-44)

Kurz vor seinem Leidensweg (Joh. 12,26-30)

Er tritt für uns beim Vater ein (Lk. 22,31-34; Röm. 8,34)

Das Hohepriesterliche Gebet (Joh. 17,1-26)

Im Garten Gethsemane (Mt. 26,36-46)

Am Kreuz (Lk. 23,34.46; Mt. 27,46)

 

 III. Das Gebet ist der Atem unseres geistlichen Lebens

Es ist die einzig direkte Verbindung, die wir zu unserem Vater haben. Wir brauchen Gott, so wie wir die Luft einatmen, um zu leben. Nur durch das Gebet können wir im neuen Leben in Christus bestehen (Eph. 6,18).

Deshalb ist es so wichtig, dass wir von dieser Möglichkeit, unsere Beziehung zum allmächtigen Gott zu vertiefen, möglichst häufigen Gebrauch machen. Das Gebet ist dazu da, um dem Herrn zu danken für alles Gute und unsere Bitten vor Gott kundwerden zu lassen (Phil. 4,6). Durch das Gebet können wir unser Herz beim Herrn ausschütten, sei es, dass wir ihm unsere Bewunderung und Freude zum Ausdruck bringen, dass wir ihm unsere Sorgen und Klagen kundtun (siehe Hiob, Klagelieder, Psalmen).

Durch das Gebet können unsere geplagten Seelen gesund und am Leben bleiben. Das Leben ist nicht immer einfach und fair, doch Gott ist gut. Wenn wir glauben, dass Gott für uns sorgt, dann werfen wir unsere Sorgen auf ihn (1. Pet. 5,7).

 

 IV. Zusammenfassung

- Der allmächtige Gott ist nicht zu gross, um unsere kleinen Sorgen zu hören.

- Der allmächtige Gott ist nicht zu klein, um uns zu helfen.

- Wir brauchen Gott, wie die Luft die wir einatmen, um zu leben.

- Ohne das Gebet gibt es kein Leben mit Gott.

- Es hängt von der Tiefe unseres Glaubens ab, wie oft wir vom Segen des Gebets Gebrauch machen.