Gleichnisse Jesu
Einleitung
Das Gleichnis vom Hochzeitsmahl finden wir in Lukas 14,12-14 und 15-24.
Fragen:
- Wer ist der Mann, der das Gastmahl veranstaltete? = Jesus.
- Wer sind die Geladenen, die nicht kamen? = Juden.
- Wer sind die Armen, Krüppel, Blinden, Lahmen? = Heiden - Wir!
I. Die Juden schätzten den Herrn und seine Einladung nicht
Sie hatten verschiedene Ausreden (waren nicht interessiert):
- Acker gekauft.
- Ochsen gekauft.
- Geheiratet.
Ist das nicht das Bild, das auch in unsere Zeit passt?
Das gegenwärtige Leben beansprucht oft unsere ganze Aufmerksamkeit und Hingabe. Die Arbeit ist für viele Menschen zu ihrem Gott geworden. Das Geldverdienen ist ihr Glaubensbekenntnis geworden. Sie nehmen sich nicht mehr die Zeit, am „Tag des Herrn“ anzubeten.
Matthäus 6,24: Niemand kann zwei Herren dienen!
Es ist wichtig, dass wir darauf achten, dass die Dinge des täglichen Lebens und der irdische Besitz nicht so viel Macht über uns gewinnen, dass wir Gottes Reich an zweiter Stelle setzen. Oft geschieht das so schleichend, dass wir es gar nicht merken.
Lukas 14,25-27.33:
Christus und sein Reich müssen, um jeden Preis, an erster Stelle gesetzt werden. Die zwei ersten Männer im Beispiel haben das offensichtlich nicht getan. Wie zeigen wir, dass uns Christus wichtiger ist, als alles andere in der Welt? Dadurch, dass wir Zeit nehmen zum Bibellesen, zum Nachdenken und zum Beten. Dadurch, dass wir regelmässig mit Gläubigen am Sonntag zusammenkommen, um gemeinsam unseren Erlöser, Jesus Christus, anbeten und ihm danken für seine Hingabe bis zum Tod am Kreuz. Das Hochzeitsmahl Christi gilt es im Leben immer im Auge zu behalten, denn das ist unser grosses Ziel
Der Dritte zog seine Heirat vor.
Ist heiraten etwas Wichtiges? = Für uns Menschen ist es wichtiger, als alles andere im Leben. Trotzdem ist es für den Herrn nicht wichtig genug, wenn es darum geht, sich für sein Reich zu entscheiden. Das Leben führt uns immer wieder an Weggabelungen, die von uns eine Entscheidung fordern, in welche Richtung wir weiter gehen wollen (1 Joh 2,15-17). Es ist, als ob auf einem Schild stehen würde: „Was ist dir wichtiger?“ Jesu Forderung an seine Nachfolge ist klar und lautet: Gebt alles!
Wenn es um die Nachfolge Christi geht, dann gilt es, alles andere hinter uns zu lassen, sogar die eigene Familie. Um noch krasser zu werden in seiner Aussage, benutzt Jesus sogar das Wort „hassen“. Für die Menschen damals bedeutete die Familienzugehörigkeit alles. Die Familie war ihr Leben, ihre Identität. Vater und Mutter verlassen, brachte Unglück, wie im Beispiel vom Sohn, der in der Fremde alles verloren hatte.
Es gibt Situationen im Leben, da wird unser Glaube schwer getestet. Jesus, unser König ist bereit, tief in die Tasche zu greifen, um uns an einem Hochzeitsfest erster Klasse teilnehmen zu lassen. Es wird ein Hochzeitsfest sein, das mit keinem Fest der Welt vergleichbar ist. Jesus wird all unsere Erwartungen weit übertreffen. Es lohnt sich tausendmal, die vergänglichen Dinge in der Welt an zweiter Stelle zu setzen. Gottes Wort verspricht uns ein himmlisches Hochzeitsfest: Offb 19,6-9.
Was sagt der Herr solchen Menschen, die die Welt mehr liebhaben als IHN? Was sagte Er zu den Juden?
Matthäus 21,43: Das Reich wurde von ihnen genommen.
Apg 13,46-49: Paulus wandte sich an die Heiden, die interessiert waren.
Die Juden hatten ihre eigenen Vorstellungen über den Messias, der in den Propheten beschrieben wurde und in die Welt kommen sollte. Der Durchschnittsjude dachte, dass der Messias auf Erden einen grossen Auftritt haben werde, der die Weltherrschaft antreten werde, der ihre Krankheiten und Gebrechen hinwegnehmen werde, der ihnen zu Geld und Macht im Land verhilft, damit sie nicht länger von fremden Herrschaften unterdrückt würden und sich nicht mehr zu sorgen brauchen, um das tägliche Leben. Doch Christus ist nicht gekommen, um eine weltliche Herrschaft anzutreten, sondern, die Herrschaft seines himmlischen Reichs (Joh 18,36).
II. Christus ist nicht gekommen, um Gerechte zu berufen
Lukas 5,27-31: Wer sind denn die Kranken?
Es sind alle Menschen, die durch ihre Sünde in ihren Herzen krank geworden sind. Jede körperliche Krankheit führt früher oder später zum Tod. Doch Jesus hat bewiesen, dass er alle körperlichen Krankheiten heilen kann. Damals wurden Menschen, die mit irgendeiner Krankheit behaftet waren, von der Gesellschaft ausgeschlossen.
Jesus ist der Arzt unserer Seelen!
Er kann uns von unseren kranken Seelen heilen, indem er unsere Sünden vergibt.
Im Gleichnis wird von Armen, Verkrüppelten, Blinden und Lahmen gesprochen; wer sind sie? In Gottes Augen zählen alle nichtjüdischen Völker zu diesen Menschengruppen. Heiden und Kranke hatten keinen Zutritt zum Tempel in Jerusalem. Sie kannten das Gesetz Mose nicht und hatten keine Ahnung, wie sie sich für Gott heiligen lassen sollten, um von einem segensreichen und gesunden Leben zu profitieren.
Ohne Gott ist der Mensch arm und nackt (Offb 3,17; 2 Kor 8,9).
Ohne Gottes Anweisungen, wird der Mensch durch die negativen Erfahrungen des Lebens so geprägt, dass er in seinem Herzen krank und krüppelig wird (1 Tim 1,8-11).
Ohne den Glauben, die Tugend, die Einsicht, die Selbstbeherrschung, die Beharrlichkeit, die Frömmigkeit, die Menschenfreundlichkeit und die Liebe, ist der Mensch blind (2 Petr 1,5-9).
Jesus lässt dem Johannes mitteilen (Mt 11,5-6): „Blinde sehen und Lahme gehen, Aussätzige werden rein und Taube hören, und Tote werden auferweckt, und Armen wird das Evangelium verkündigt; und selig ist, wer an mir keinen Anstoss nimmt.“ Diese Verheissung wird auf zweierlei Weise erfüllt: Physisch (körperlich), indem Jesus alle Gebrechen heilte (Mt 4,23). Seelisch (geistig), indem Jesu Blut uns von aller Sünde zu reinigen vermag (1 Petr 1,19). Deshalb heisst es (Hebr 10,19): „So haben wir nun, liebe Brüder und Schwestern, durch das Blut Jesu die Freiheit, ins Heiligtum einzutreten.“ Jesus ruft nun allen Menschen, aus allen Völkern, zu: Matthäus 11,28-30. Alle sind eingeladen zum grossen Hochzeitsfest (1 Tim 2,4). Alle, die von ihren Sünden beladen sind und geplagt werden, dürfen bei Jesus abladen, indem sie seine Gnade erfahren. Seine Gebote sind nicht schwer (1 Joh 5,3). Im Gegenteil! Seine Gebote befreien uns von der Knechtschaft der Sünde. Seine Gebote sind gut und gesund für unsere Seelen.
In diesem Sinn ist dies zu verstehen, dass Jesus nicht die Gerechten sucht, sondern die Kranken. Jesus sucht nicht die, die sich stark genug fühlen, ihr eigenes Leben zu meistern. Jesus sucht nicht die, die keine Lust (kein Interesse) am himmlischen Hochzeitsfest haben. Jesus sucht die Blinden und Armen, die sich geehrt fühlen, vom Königspalast eingeladen zu sein, um an diesem einmaligen und grössten Hochzeitsfest aller Zeiten teilzunehmen. Jesus sucht die Verkrüppelten und Lahmen, die durch die Einladung überwältigt sind und sich riesige freuen, die kostbarsten Kleider anzuziehen, um sich auf diesen grossen Tag vorzubereiten (Mt 22,11-14).
Schlussfolgerungen
Die ganze Menschheit wird von Jesu Dienern (Propheten und Lehrer) eingeladen, aber leider sind es nur wenige, die seiner Einladung folgen (Mt 22,14).
Der Herr hat alles vorbereitet. Sind wir bereit für das grösste Fest aller Zeiten (Mk 9,1)? Wir sind seine geladenen Gäste! Welch grosse Ehre! Jesus hat uns geheilt von all unseren Gebrechen. Jesus hat uns gereinigt durch sein Blut. Jesus hat uns ein neues Kleid geschenkt, für dieses besondere Fest. Darum, lasst uns fröhlich sein und den Herrn loben! Ihm allein gehört der erste und oberste Platz in unserem Leben! Denn nichts ist wichtiger, als am himmlischen Hochzeitsfest Jesu teilzunehmen.