Gottesdienst – Anbetung
Einleitung
Die Tatsache, dass es bei der Anbetung in erster Linie um Gott geht und nicht um uns, heisst nicht, dass wir nichts profitieren. Im Gegenteil! Die wirklich gesegneten sind am Ende wir selbst (d. h. die Anbeter). Der Herr überschüttet alle Anbeter mit seinem Segen, die Ihm im Geist und Wahrheit näher kommen.
Die Anbetung Gottes ist eine ernste Angelegenheit und soll mit der richtigen Einstellung geschehen:
„Denn wer vor Gott treten will, muss glauben, dass er ist und dass er die belohnt, die ihn suchen“ (Hebr 11,6).
„Gott widersetzt sich den Hochmütigen, denn Demütigen aber schenkt er seine Gnade. Ordnet euch also Gott unter ...“ (Jak 4,6b-7a).
„Nahet euch Gott, und er wird sich euch nahen!“ (Jak 4,8a).
Beim zweiten Versuch die Lade Gottes nach Jerusalem zurück zu bringen hat David und das Volk sich mit der richtigen Einstellung Gott genaht (1Chr 15).
I. Zerschmetterte Freude bei der Anbetung
David war ein Mann mit Herz der seine Freude als auch seinen Zorn zum Ausdruck bringen konnte. Als die fröhliche Zeremonie des ganzen Volkes durch den Tod Ussas ein schreckliches Ende nahm, wurde David zornig, dass der Herr so handelte. Er war sich bewusst, dass dies kein Zufall war, sondern ein Gericht Gottes. Diese Tatsache machte ihm Angst und er war verunsichert. Wie sollte er sich Gott nahen und ihn verherrlichen, wenn er so grausam handelte? Wer war denn noch gut genug für Gott? Weshalb freute sich der Herr nicht darüber, dass das ganze Volk IHN feierte? David entschied spontan die Lade nicht in die Stadt Jerusalem zu bringen. Er löste den Festzug auf und entfernte sich von der Lade Gottes. In der Nähe der Unglücksstelle lag der Hof von Obed-Edom, eines Gattiters. Der Text lässt offen ob er ein Philister aus Gat war oder ein Levit. Es könnte gut sein, dass dies derselbe Mann war der später unter den Leviten aufgezählt wurde (1Chr 15,18). Zudem gab es auch Städte in Kanaan, die Gat in ihrem Namen trugen (Jos 21,20-25). David überliess die Lade dem Haus Obed-Edoms.
Schlussfolgerungen:
Haben wir nicht schon ähnliches erlebt in unserem Leben? Wir haben Gott gedient und dabei wurden wir verurteilt und abgelehnt? Am Ende fühlten wir uns schlecht und waren verunsichert wie David? In solchen Situationen gibt es nur eine Frage die wir stellen sollten: Was habe ich falsch gemacht? Statt vor Gottes Nähe zu fliehen sollten wir einsichtig sein und uns Gott unterordnen! Mit Hochmut stimmen wir Gott ganz sicher nicht gnädig, sondern drehen seinen Segenshahn erst recht zu.
Drei Monate lang segnete die Bundeslade das Haus Obed-Edom (1Chr 13,14). Er weigerte sich nicht die Lade des Gerichts bei sich aufzunehmen. Er behandelte die Lade mit Ehre und Respekt gemäss Gottes Gesetz. Er machte dem König vor wie der Herr behandelt werden wollte. Er richtete extra einen Raum her für die Bundeslade. Und der Herr segnete das ganze Haus z. B. mit einer reichen Ernte und eventuell mit gesunden Tieren die sich vermehrten usw. Gottes Gegenwart brachte dem Haus Frieden und schützte es vor dem Bösen (Dtn 6,24-27). Das ist ein deutlicher Hinweis darauf, dass die Lade sich nicht im Gebiet der Philister befinden konnte, wo sie grosse Verwüstung anrichtete (1Sam 5). Damit zeigte der Herr dem David, dass er es schon richtig im Sinn hatte – indem er die Bundeslade nach Jerusalem transportieren wollte, er durfte aber nicht Gottes Gebote ausser Acht lassen.
Schlussfolgerungen:
Im übertragenen Sinn kann das für uns heute folgendes bedeuten: Anbetung ist grundsätzlich nichts Falsches, wenn wir uns dem Herrn mit Ehrfurcht nähern (Spr 1,7). Wichtig ist aber auch, dass wir keine „neuen Wagen“ bauen. Das heisst; die neutestamentliche Anbetung darf nicht verändert werden – durch einen Gospel Chor oder eine Musikband, durch ein Theaterspiel oder einen Film, durch Frauenprediger oder Kinderreigen usw.
Neutestamentliche Anbetung braucht keine Erneuerungen, die am Ende nur eine Verweltlichung (Säkularisierung) darstellen. Die Anbetung im Geist und in der Wahrheit ist zeitlos und ändert sich nicht. Sie geschieht in aller Schlichtheit und Stille! (Hab 2,20) Sie bedeutet „Einswerden” (Synchronisierung) mit unserem Schöpfergott!
II. Richtige Vorbereitung ist wichtig für die Anbetung
David erkannte den Fingerzeig Gottes und startete einen zweiten Versuch: 1. Chronik 15,1-3. Zuerst liess er eine zusätzliche Behausung bauen für die Bundeslade. In dieser Zeit zogen die Philister zwei Mal gegen den neu eingesetzten König in den Krieg (1Chr 14,8.13). Doch beide Male erlitten sie eine Niederlage, denn David befragte den Herrn und hielt sich an seine Anweisungen (1Chr 14,16). Dann organisierte er den Transport der Lade durch die Leviten, wie der Herr es im Gesetz Mose verordnet hatte (Dtn 4,5f.).
Offensichtlich hatte er aus seinen Fehlern gelernt: 1. Chronik 15,11-16. David traf alle nötigen Vorkehrungen zum vorschriftsgemässen Transport der Bundeslade. Zuerst rief er die verantwortlichen Priester und Leviten. Denn er erkannte, dass niemand anders die Bundeslade tragen durfte als die Leviten (V. 3). Gleichzeitig erklärte er allen was falsch lief beim ersten Mal und weshalb der Herr Ussa sterben liess (V. 13). Diesmal erkundigte sich David ganz genau im Gesetz Mose was der Wille des Herrn war (Ex 25; Num 4 & 7; Dtn 10). Deshalb ordnete er an, dass sie sich heiligen sollen für den Herrn (V. 12). Dann befahl er ihnen wie sie die Lade zu tragen hatten; nämlich auf ihren Schultern mit den extra dafür angefertigten Tragstangen (V. 15). David befahl auch den Leviten Sänger mit ihren Instrumenten aufzubieten, die dieses Ereignis mit Freudenklängen unterstützten (V. 16). Alle erhielten genaue Anweisungen für diesen Umzug. So gab es drei Sängergruppen unter der Führung von Heman, Asaf und Etan (V. 19). Hinter ihnen kamen ihre Brüder der zweiten Ordnung, 14 Leviten (V. 18). Die nachfolgende Schar der Priester und Leviten wurde von Chenanjahu, einem musikalisch besonders begabten Leiter angeführt (V. 22). Dahinter folgte das Volk. Vier Leviten waren zu Torhütern bei der Lade bestimmt (V. 23). Sieben Priester gingen mit ihren Trompeten vor der Lade her (V. 24).
Schlussfolgerungen:
Wenn wir heute im 21. Jahrhundert mit unserer Anbetung den Geist Gottes erfreuen wollen dann müssen auch wir uns heiligen lassen (1Petr 1,15-17). Dies geschieht schon zu Hause.
b) Wir bereiten uns auf die Andacht vor indem wir uns reinwaschen von aller Sünde und von allen bösen Gedanken. Wenn wir zur Anbetung erscheinen, dann sollten wir im Reinen sein mit Gott, unserem Ehepartner und mit unseren Geschwistern. Für die Dienste die wir zu verrichten haben in der Gemeinde bereiten wir uns ebenfalls sorgfältig vor. Es ist so wichtig, dass unsere Anbetung gut vorbereitet wird. Nichts darf uns zu viel sein für unseren Priesterdienst. Wir nehmen unseren Priesterdienst sehr ernst, denn es ist uns eine Ehre und eine Freude dem Herrn und seiner Gemeinde dienen zu dürfen. Mit grosser Ehrfurcht treten wir gemeinsam vor Gottes Thron um anzubeten.
III. Fröhliche Anbetung und Transport der heiligen Bundeslade
In 1. Chronik 15 lesen wir über den feierlichen Transport der Bundeslade: 1Chr 15,25-29. Mit grosser Freude gingen sie alle zum Haus Obed-Edoms um die Lade Gottes in Empfang zu nehmen (V. 25). David hatte zusätzlich noch Tiere zur Opferung vorbereitet. In 2. Samuel 6,13 lesen wir ein interessantes Detail: „Und wenn die Träger der Lade des Herrn sechs Schritte gegangen waren, opferte er ein Rind und ein gemästetes Kalb.“ Auch die Leviten erkannten diesen besonderen Moment und opferten 7 junge Stiere und 7 Widder (V. 26). Damit konnte sich der Herr an ihnen gnädig erweisen und sie und ihren Priesterdienst erneut bestätigen vor dem ganzen Volk. Alles geschah genau nach Gottes Ordnung zu seinem Wohlgefallen. David tanzte in einem leinenen Efod (Priesterschurz) vor der Bundeslade (V. 27). Damit stellte er sich gottesfürchtig und demütig auf die Stufe der Priester. Für einmal war er nicht ihr herrschender König, sondern ein priesterlicher Diener. Allerdings führte er das Priestervolk an. Die Leviten trugen ein langes Obergewand aus Byssus, das war die Kleidung des Hohen Priesters (Ex 28,4ff.; 39,27; 1Sam 2,18.28). Damit wurde verdeutlicht was Gottes ursprünglicher Plan für sein Volk war (Ex 19,6): „Ihr aber sollt mir ein Königreich von Priestern sein und ein heiliges Volk.“ Mit grossem Jubel und Posaunenschall wurde die Bundeslade in die Stadt Jerusalem geführt wo das Zelt war, das David bauen liess (V. 28).
Nachdem die Bundeslade ordentlich transportiert und im Zelt abgestellt wurde brachte David dem Herrn Brandopfer und Heilsopfer dar: 1. Chronik 16,1-3 (Lev 1 & 3). Die Brandopfer waren für seine Sünden und die Sünden des Volkes. Anschliessend segnete er das Volk und beschenkte es mit Brot, Dattelkuchen und Rosinenkuchen. Eine unaussprechliche Freude erfüllte David und das ganze Volk als die Bundeslade in die Stadt Jerusalem gebracht wurde. Durch den Psalm 132 blieb diese unvergessliche Erinnerung an diesen grossen Tag lebendig. So wurde die Gemeinschaft zwischen Gott und seinem Volk wiederhergestellt.
Schlussfolgerungen:
Dieses Ereignis ist bloss ein Schatten auf das was wir jeweils am Sonntagmorgen feiern, wenn wir uns an Jesu Tod und Auferstehung erinnern. Wir treten in Gottes Gegenwart und feiern Jesus unseren ewigen König der uns die Gnade brachte; die Befreiung unserer bedrängten Seelen. Gottes Ordnung ist uns heilig (1 Kor 14,40). Wir brauchen keine Erneuerungen in der Anbetung. Wir ziehen im Geist unsere Priesterkleider an und dienen dem Herrn mit ganzem Herzen, ganzer Kraft und ganzem Verstand (Mt 22,34). Dabei werden wir überschüttet mit dem Segen Gottes und mit unaussprechlicher Freude.Wir werden erinnert, dass wir Gottes Volk des neuen Bundes sind. Wir werden im Glauben gefestigt in der Gewissheit, dass wir die Erben seines himmlischen Reichs geworden sind. Und so verlassen wir jeweils wieder gestärkt und erfüllt die Anbetung der Versammlung der Heiligen.
Schlussfolgerungen
Ist das nicht ein wunderbares Privileg gemeinsam den Herrn anzubeten am Sonntagmorgen? Wir sind Gottes Priester und Bürger seines ewigen Reichs! Mit diesem Versprechen überschüttet uns der Herr mit unermesslichem Segen!
Darum lasst uns den Herrn feiern in unseren Herzen und IHM mit Freuden dienen mit unserem ganzen Leben, denn gross ist El-Schaddai und seine Barmherzigkeit! Amen.