Überblick-AT07: Richterzeit

Überblick Altes Testament

Fragen #7

 

Nach dem Tod Josuas ist Israel über 300 Jahre ohne einen wirklich grossen menschlichen Führer. Dem Volk mangelt es auch an Einheit. Es ist im ganzen Land verstreut und besteht aus den zwölf Stämmen. Es scheint als ob ihr Heiligtum, die Stiftshütte in Mizpa, das Einzige ist, was sie noch zusammenhält. Im Heiligtum spricht Gott mit denen, die ihn durch die Priester anrufen. Sonst ist die Führung den sogenannten Richtern” überlassen, die eigentlich mehr Retter sind, weil sie das Volk aus mancher misslichen Lage befreien. Wunderbar und zum Teil grausam handeln einige von ihnen (z. B. Samgar und Simson), aber moralisch gesehen stehen sie weit hinter den meisten anderen Gottesmänner des Alten Testaments.

Weil man schon zur Zeit Josuas das Gebot missachtet hatte, alle Bewohner des Landes entweder zu vertreiben oder zu vertilgen (Dtn 7,1 - 20-24), muss nun das ganze Volk die Konsequenzen tragen. Als sich die Mehrheit des Volkes mit dem Götzendienst der umliegenden Völker einlässt, wird es bestraft und muss viel Unterdrückung und Leid erdulden. Im letzten Vers des Buches kommt der Geist dieser Zeit besonders gut zum Ausdruck: „In jenen Tagen gab es keinen König in Israel; jeder tat, was in seinen Augen recht schien” (Ri 21,25). Dieser Aussage ist zu entnehmen, was dem Volk gerade bevorsteht, das durch das Buch Rut beschrieben wird (Rut 1,1), deren Name im Geschlechtsregister Davids aufgelistet ist, sowie der Name unseres Herrn Jesu (Mt 1,5).

uebat07a