Einführung-AT11: Die sieben Weltwunder der Antike

Einführung Altes Testament

 

 

 Einleitung

Der Grieche Antipatros von Sidon legt im 2. Jahrhundert v. Chr., als einer der Ersten, eine Liste der grossen Weltwunder an. Erst in der Renaissance werden diese Weltwunder der Antike festgeschrieben. Eines haben sie alle gemeinsam: sie sind sehr gross und deshalb so beeindruckend. Vermutlich werden wir nie erfahren, wie genau diese Monumente aussahen.

 

 1.  Die Statue des Zeus (430 v. Chr. errichtet)

Die Statue ist 12 Meter gross. Zeus sitzt auf einem Thron, mit Gold und Elfenbein verziert. Er wurde vom berühmten Bildhauer Fidias (oder Phidias) in Griechenland erstellt, wo alle vier Jahre die Olympischen Spiele stattfanden.

 

 2.  Das Grab des Königs Mausolos II. (350 v. Chr. errichtet)

König Mausolos liess zu seinen Lebzeiten eine angemessene Grabstätte erbauen. Sie stand in der heutigen Hafenstadt Bodrum (Türkei). Es wird bis heute darüber spekuliert, wie das 39 Meter hohe Gebäude genau aussah. War es quadratisch oder langrechteckig? Die ca. 400 Statuen (in der Mitte des Gebäudes) waren mannshoch. Dazu schmücken kunstvolle Reliefs das Gebäude. Mausolos war mit seiner Schwester Artemisia verheiratet, die ihm gleichrangig war und deshalb erhielt sie auf dem Dach neben ihm einen Platz. Nach seinem Tod regierte sie noch zwei Jahre allein weiter, bis auch sie verstirbt. Heute werden alle grösseren Grabstätten Mausoleum genannt.

 

 3.  Die hängenden Gärten von Babylon (samt dem Ischtator)

Im heutigen Irak, 120 Kilometer südlich von Bagdad soll dieser erste botanische Garten der Menschheitsgeschichte entstanden sein. Sie sind jedoch ein Mythos, weil Archäologen bis heute keine Hinweise auf diese legendären Gärten am Euphrat fanden, die Nebukadnezar II. als Zeichen seiner Liebe für seine Frau anlegen liess (gem. Legende). Unzählige Künstler bemühten sich, die faszinierenden Gärten der Wüstenstadt malerisch darzustellen. Dabei wurden fantasievolle Gärten mit Bäumen gezeichnet, wobei zu bedenken ist, dass es sich um einen sakralen Ort handelte und nicht um einen gewöhnlichen Garten. Unter seiner Herrschaft erreicht das neu-babylonische Reich (600 v. Chr.) den Höhepunkt seiner Herrschaft. Von dieser Zeit zeugt das Ischtator, das im Ende des 20. Jahrhunderts freigelegt und in einem Berliner Museum wiederaufgebaut wurde. Dieses Tor ist Teil der legendären Stadtmauern von Babylon.

 

 4.  Koloss von Rhodos

Aus dem Erlös ihrer Kriegsbeute, vollendeten die Rhodier den bronzenen Koloss um 283 v. Chr., mit dem sie ihrem Sonnengott Helios huldigten. Der Koloss von Rhodos zählt zu den bekanntesten Weltwundern der Antike, der 66 Jahre nach seiner Fertigstellung durch ein Erdbeben zerstört wurde. Trotz den zahlreichen Bildern, von dieser über 30 Meter hohen Statute, gibt es bis heute nicht einen archäologischen Beweis. Die Überreste sollen geplündert und verkauft worden sein. Tatsache ist; die unvergessene Statue ist spurlos verschwunden. Die Rhodier selbst, haben den Koloss nie abgebildet und so bleibt es der Fantasie überlassen, wie er einmal ausgesehen und wo er gestanden haben könnte. Es ist auch unerklärlich, wie eine solch gigantische Statue damals gegossen und aufgebaut werden konnte. Archäologen vergleichen sie mit der halb so grossen (ca. 20 m hohen) Bavaria in München, die 1850 erbaut wurde und fast 90 Tonnen wiegt.

 

 5.  Der Leuchtturm von Alexandria (westl. von Ägypten)

Das jüngste aller Weltwunder ist der Pharos von Alexandria, der 282 v. Chr. erbaut wurde. Der erste Leuchtturm der Geschichte stand auf der kleinen Insel Pharos bei der Hafenstadt Alexandria und wies über 1000 Jahre lang den Seefahrern den Weg zur heute grössten Hafenstadt Ägyptens. Vermutlich hat er nie geleuchtet und auch die Höhe dieses Bauwerks ist höchst umstritten. In der Antike war es unmöglich, einen Turm mit solch schmalem Grundriss über 40 Meter hoch zu bauen. Nur 2000 Jahre alte Münzen belegen, dass es ihn einmal gegeben haben muss. Trotz allem muss seine Höhe für die Antike gigantisch gewesen sein, so dass der Ruhm des Pharos von Alexandria bis heute ungebrochen ist.

 

 6.  Der Tempel der Artemis

Das prunkvollste, der sieben Wunder, ist der Tempel in Ephesus an der türkischen Westküste, der 356 v. Chr. erbaut und der griechischen Göttin Artemis geweiht war. Von den 127 Säulen, die das riesige Dach aus Zedernholz stützten, zeugt lediglich eine einzige Tempelsäule von dem Bau. In dem legendären Gebäude soll sich ein Standbild der Göttin Artemis befunden haben, die als Göttin der Fruchtbarkeit, der Jagd und Beschützerin der Stadt galt. Der vermutlich farbenprächtige Tempel lockte viele Pilger nach Ephesus, die Weihgeschenke mitbrachten, um die Göttin zu ehren. Aus der Bibel erfahren wir, dass der Silberschmied Demetrius Artemistempel aus Silber herstellte und damit ein einträgliches Geschäft schaffte (Apg 19,23-34). Ephesus war, mit über 200 000 Einwohnern, eine der grössten Städte der Antike.

 

 7.  Die Pyramiden von Gizeh (südlich von Ägypten)

Das älteste aller Weltwunder existiert bis heute noch nahezu vollständig. Es sind die Pyramiden von Gizeh (südlich von Ägypten), die von tausend Arbeitern erbaut wurden. Die Cheops-Pyramide, mit ihren mysteriösen Schächten, die 2600 v. Chr. erbaut wurde, stellt die Wissenschaft vor grosse Herausforderungen. In der Cheops-Pyramide wurden drei Grabkammern entdeckt. Doch in der über hundertjährigen Forschung wurde vieles noch nicht erforscht und aufgeklärt, so dass es bis heute mehr Fragen als Antworten gibt.