Josua-03: Aufteilung des Landes

Eroberung Kanaans

Kapitel 13-24

 

  Aufteilung des Landes (Kapitel 13-22)

Hier beginnt Phase 2 der Einnahme des Landes, als Josua bereits sehr alt war (13,1)!
Josua nahm in der ersten Phase nur die strategisch wichtigsten Ortschaften ein und verschaffte dann dem Volk vorerst einmal Ruhe von den Kriegen (11,23). Dabei schlug er das Lager in Gilgal auf (4,19.20; 5,9.10; 10,6.7.9.15.43; 14,6). Neu befindet sich das Lager in Silo (18,1.8.9.10; 19,51; 21,2; 22,9.12). Nun beginnt die Kleinarbeit jedes Stammes, das sich sein Gebiet mit allen kleineren Ortschaften selbst erobern muss (13,2-6): Josua 18,1-3.

Die Aufteilung wurde durch das Los bestimmt (13,6):

1.  Der Stamm Ruben (13,15)

2.  Der Stamm Gad (13,24)

3.  Der Stamm Manasse (Osten, 13,29)

4.  Der Stamm Juda (15,1)

5.  Die Nachkommen Josephs waren ein grosses Volk (16,1; 17,17-18). Der Stamm Ephraim (16,5). Der Stamm Manasse (West, 17,1).

6.  Der Stamm Benjamin (18,11)

7.  Der Stamm Simeon (19,1)

8.  Der Stamm Sebulon (19,10)

9.  Der Stamm Issaschar (19,17)

10.  Der Stamm Asser (19,24)

11.  Der Stamm Naphthali (19,32)

12.  Der Stamm Dan erhielt ein zu kleines Gebiet (19,40.47)

 

 Anteil der Leviten (Kap. 21)

Sie erhielten keinen Landanspruch, denn sie waren für den Dienst am Heiligtum bestimmt (13,14.33). Sie erhielten insgesamt 48 Ortschaften mit Weideplätzen (21,41), um all die Opfertiere aufzuziehen.

Der Herr verschaffte dem Land Ruhe (Jos. 21,43-45). Gott erfüllte seine Verheissungen: An Abraham (1. Mose 15,18-21), an Mose (5. Mose 12,9-10), an Josua (Jos. 1,2-6). Als Josua starb, hatte Israel mehrheitlich die Herrschaft über das Land Kanaan (Jos. 23,14). Trotz vieler Kämpfe war das Land jedoch noch nicht vollständig erobert: Im Osten (Jos. 13,6.13). Jebusiter (Jerusalem): Josua 15,63 und Richter 1,21. (Obschon diese Stadt durch Juda schon einmal eingenommen wurde, Richter 1,8; endgültige Eroberung erst durch David, 2. Sam. 5,6.) Bewohner in Geser: Josua 16,10 (1. Kön. 9,15-17). Die Bewohner im Gebiet Manasse West (Jos 17,12-13). Der Stamm Dan konnte sein zusätzlich erobertes Gebiet im Norden nicht halten, bis zur Zeit des Richters Simson (Richter 17-18).

Was lernen wir aus Phase 2? Nicht müde werden zu kämpfen, denn Ausdauer haben wir nötig (Heb. 10,35-36; Heb. 6,11-12). Wir haben eine ewige Ruhe, die vor uns liegt (Heb. 4,8-11). Josua konnte das Volk nicht vollständig zur Ruhe führen. Die wahre Sabbatruhe ist nur in Christus zu finden. Das ganze Land ist im allgemeinen Sinn zu verstehen (wie Röm. 15,19; Kol. 1,23). Jeder Stamm erhielt sein Gebiet, wie Gott uns unterschiedliche Gaben zukommen lässt: Eph. 1,11; 4,7-11 (Römer 12,3-8).

 

 Der Altar am Jordan (Kap. 22)

Josua segnet die drei Stämme, Rubiten, Gaditen, halb Manasse und entlässt sie in ihr Gebiet östlich des Jordans. Dort erbauten die drei Stämme dem Herrn einen Erinnerungsaltar. Da empörten sich die Israeliten westlich des Jordans und nahmen an, dass ihre Brüder im Osten von Gott abgefallen seien. Sie wollten gegen sie in den Krieg ziehen. Dann entschieden sie, Pinehas (Priestersohn) mit den Stammeshäuptern Israels nach ihnen zu senden, um sie zu ermahnen: Pinehas erinnerte sie an den Götzendienst in der Wüste, als sie sich an den Baal Peor hängten und eine Plage über sie kam (4. Mos. 25).

Er erinnerte sie an Achan, wie er sich am Gebannten vergriff und dafür gesteinigt wurde (Jos. 7). Die drei Stammeshäupter erklärten, dass der Altar lediglich als Zeuge diene für ihre Nachkommen, damit sie sich immer vor Augen halten, dass auch sie östlich des Jordans Anteil am Volk Gottes haben (22,24-28). Nach diesen Erklärungen kehrten die Stammeshäupter zufrieden in den Westen zurück.

Was lernen wir daraus?
Der Mensch neigt zu Vorurteilen und falschen Schlussfolgerungen (Spr. 18,13; 18,17). Sprüche 18,17 (aus Lutherübersetzung): „Ein jeder hat zuerst in seiner Sache recht; kommt aber der andere zu Wort, so findet sich’s.“ Dies soll unter Brüdern nicht so sein (Gal. 5,15; Jak. 3,7-12). Es gehört aber auch zu unserer Pflicht, einen sündhaften Bruder zu ermahnen (Matthäus 18,15-17). Wenn wir Sünde in unserer Mitte zulassen, dann kann die ganze Volks-gemeinde von Gott gestraft werden (Josua 22,18).

 

 Josuas Abschieds- und Mahnrede (Kapitel 23-24)

Josuas erste Rede vermutlich zu Silo (22,9).
Er erinnert das Volk, dass Gott für sie gekämpft hat. Er ermahnt sie, diesem Gott dankbar zu sein und zu dienen. Gott macht all seine Versprechungen wahr: Segen und Fluch!

Josuas zweite Rede zu Sichem (24,1).
Geschichtliche Erinnerung: Von Abraham bis Mose. Von der Wüstenwanderung bis zur Eroberung Kanaans. Selbstbekenntnis Josuas dem Herrn zu dienen (Jos. 24,15). Das Volk stimmt mit Josua gläubig überein. Josua sagt: „Ihr könnt dem Herrn nicht dienen ...“ (24,19). Mit andern Worten: Stellt euch das nicht so einfach vor! Tut erst einmal eure fremden Götter weg (Jos. 24,23).

Was lernen wir aus diesen Abschiedsreden für uns heute? Gott hält was er verspricht (Matthäus 24,35; Lukas 1,37). Auch wir vermögen nichts aus eigener Kraft zu erkämpfen, erbauen, anzupflanzen, sondern haben alles aus der gnädigen Hand Gottes empfangen (Eph. 2,8-10). Wo es gläubige Führungskräfte gibt, da erlebt Gottes Volk grossen Aufschwung: Josuas Bekenntnis steckte das Volk an (Josua 24,15b). Jesu Vorbild spornt auch uns zur Liebe an (Joh. 13,15). Paulus vereinfacht den Korinther die christliche Lebensführung, indem er ihnen ein Vorbild lebt (1. Kor. 4,16).

Wie dienen wir dem Herrn treu? (Römer 12,1-2). Wie lassen wir uns nicht vom Teufel überwältigen? (1. Pet. 5,8-9). Wie bewahren wir unser Leben vor den Einflüssen der Welt? (Mt. 6,19-21.33). Auch wir wollen an der Lehre festhalten (2. Tim. 1,13-14). Aus der Geschichte Israels lernen wir die grossen Wahrheiten des Glaubenslebens kennen, denn wir haben in unserem Leben nicht Zeit genug, jeden Fehler selbst zu machen!