2. Könige-15: Ein guter König im Südreich

Geschichte des gespaltenen Königreichs

Jehoschafat4

 

Nachdem sich das Volk Gottes 930 v. Chr. gespalten hatte, regierten im Norden und im Süden etwa je zwanzig Könige. Die meisten waren gottlos und verführten das Volk zur Sünde. Doch Jehoschafat (872-848 v. Chr.), der als vierter König im Südreich regierte, zählte zu den besten Königen, die Juda hatte (1Kön 22; 2Chr 17-20). Es heisst von ihm (2Chr 17,3-5): „Und der Herr war mit Jehoschafat, denn er ging auf den Wegen Davids, seines Vaters, die dieser früher gegangen war, und fragte nicht nach den Baalen, sondern fragte nach dem Gott seines Vaters und lebte nach seinen Geboten und nicht so, wie Israel es machte.“

Der König, der auf dem Weg Davids ging
Im dritten Jahr seiner Regierung sandte Jehoschafat Boten aus, die im Land Juda das Buch der Weisung des Herrn lehrten. Der Herr war mit dem König, weil er treu zu IHM hielt. Daraus erkennen wir, wie wichtig es ist, die Bibel zu lesen und zu lehren. Wenn auch wir wollen, dass der Herr mit uns ist, dann halten wir uns an die Anweisungen Gottes. Wir lesen sie täglich, tragen sie in unseren Herzen, lernen sie auswendig und denken an sie Tag und Nacht (Ps 119,12-18).

Jehoschafat brachte das Volk zurück zum Herrn. Er beseitigte die Kulthöhen und Ascheren. Er vertrieb den Rest der geweihten Götzendiener aus dem Land. Die Völker um Juda fürchteten sich vor ihm und seiner riesigen Armee. Sie brachten von überall her Geschenke und versuchten ihn damit friedlich zu stimmen. Er besiegte die Moabiter, die Ammoniter und die Maoniter. Wenn wir alles als wichtig erachten, was in Gottes Augen gross und wichtig ist, dann beseitigen wir auch unsere Kulthöhen und Götzen in unserem Leben. Der Apostel Johannes mahnt (1Joh 5,21): „Kinder, hütet euch vor den Götzen.“ Götzen sind alle bösen Gedanken, Eifersucht, Hass, Stolz, Unzucht und die Habgier, die aus unseren Herzen vertrieben werden sollen (Mk 7,21). Je entschlossener und mutiger wir gegen sie vorgehen, desto gesegneter und glücklicher werden wir in unserem Leben sein.

Der Glaube Jehoschafats ist beeindruckend. Als er in grosser Not war, wandte er sich mit Fasten und Beten an den Herrn. Er rief sogar das ganze Land Juda zum Fasten auf. Er trommelte das Volk zusammen und betete im Tempel vor versammelter Gemeinde, indem er bekannte (2Chr 20,6): „In deiner Hand sind Kraft und Macht, und niemand kann dir standhalten.“ Was tun wir, wenn wir in Not geraten? Beten wir zum Herrn, bekennen wir unsere Not vor versammelter Gemeinde und fragen um Fürbitten? In der Bibel werden wir aufgerufen, den Herrn aufzusuchen und nach IHM zu rufen. Wir sollen auch füreinander und miteinander beten. Wir sollen ohne Unterlass beten! Das Gebet hat die Macht, uns beim allmächtigen Gott Gehör zu verschaffen, so dass er uns hilft und uns beisteht in Zeiten der Not.

Der König, der unweise Beziehungen einging
Leider machte Jehoschafat den Fehler seines Lebens. Er verschwägerte sich mit Achab7 im Norden und verbündete sich später mit Achasja8, dem Sohn Achabs. Es heisst (2Chr 18,1): „Als Jehoschafat viel Reichtum und Ehre erlangt hatte, verschwägerte er sich mit Achab.“ Es ging ihm offensichtlich zu gut. Er konnte mit Gottes Segen nicht richtig umgehen. Das liegt in unserer menschlichen Natur, dass immer dann, wenn es uns gut geht, wir dazu neigen, uns von Gott abzuwenden. Damit brachte er viel Leid über das Land Juda. Sein Sohn Jehoram5 heiratete nämlich die Tochter Achabs und Isebels. Achab war ein habsüchtiger König im Norden, gottloser als alle seine Vorgänger, Isebel, seine Frau, eine fremdländische Götzendienerin, die Israel an den Rand des Untergangs trieb. Sie brachte über 450 Baalspropheten ins Land. Sie wollte die Anbetung Gottes in Israel ganz ausrotten und liess Baalstempel, Kultstätten und Altäre bauen. Der Prophet Elija wurde von Achab als Feind begrüsst mit den Worten (1Kön 18,17): „Bist du es, der du Israel ins Unglück stürzt?“ und (1Kön 21,20): „Hast du mich gefunden, mein Feind?“ Isebel liess viele Propheten des Herrn töten. Wer sich gegen einen Mann Gottes stellt, der macht sich zum Feind Gottes. Es ist entscheidend, welche Beziehungen wir eingehen. Schlechte Gesellschaft verdirbt gute Sitten (1Kor 15,33). Wir sind alle beeinflussbar und deshalb ist es wichtig, dass wir uns von Menschen fernhalten, die einen schlechten und gottlosen Einfluss auf uns haben. Das war auch der Grund, warum Mose dem Volk vor dem Einzug in Kanaan geboten hatte, sich nicht mit den Bewohnern des Landes einzulassen. Bei der Wahl meiner Frau vor fast dreissig Jahren hatte ein Kriterium oberste Priorität: ich wollte einen Ehepartner, der mich unterstützt das himmlische Ziel zu erreichen! Was ist dir wichtig in deinen Beziehungen (2Kor 6,14-17a).

Jehoschafat hätte mehrmals die Gelegenheit gehabt, sich vom Einfluss des Königs im Norden abzuwenden, doch er tat es nicht. Achab stichelte Jehoschafat an, zusammen die strategisch wichtige Stadt Ramot-Gilead im Norden zurückzuerobern. Jehoschafat willigte ein, riet ihm aber trotzdem noch zuerst den Herrn zu befragen. Doch Achab fragte seine eigenen Propheten, die ihm nach dem Mund redeten. Er hasste den Propheten des Herrn, weil er ihm immer Unheil ankündigte, trotzdem liess er ihn rufen. Wie vermutet, drohte der Prophet Michajahu ihm Unheil an, so dass der König ihn in den Kerker werfen liess. Von einem Lügenprophet wurde der Gottesmann ins Gesicht geschlagen, weil er seine Lügen aufdeckte. Er litt um der Wahrheit Gottes Willen. Wer sich mit Gott einlässt und zu seiner Wahrheit steht, der muss sich bewusst sein, dass auch er dafür viel erdulden und leiden wird. Der Mensch war schon immer so. Er kann und will die Wahrheit über sich nicht ertragen. Jeder, der die Wahrheit redet wird ihm zum Feind. Der Heilige Geist richtet ein klares Wort an alle Prediger und Lehrer des Wortes Gottes (2Tim 4,1-5). Verkündige das Wort zu jeder Zeit, auch wenn es den Leuten nicht gelegen kommt! Widerlege ihre falschen Ideen und Vorstellungen von Gottesdienst. Tadle ihre falschen Werke, mit denen sie meinen Gott zu gefallen. Weise geduldig zurecht. Das ist die Aufgabe eines Wortverkündigers, auch wenn es ihn gute Freundschaften oder gar sein Leben kostet (wie Stephanus, Apg 7). Die meisten Menschen kümmern sich nicht um Gottes Wahrheit. Sie lieben erfundene Geschichten und pflegen eine zu hohe Meinung über sich. Sie suchen die Bestätigung und das Lob so sehr, dass sie ihre Ohren verschliessen gegenüber jeder Art von Kritik oder gar Tadel. Sie suchen nur die Bestätigung, dass sie auf dem richtigen Weg sind und jeder, der das in Frage stellt, macht sich zum Feind.

Jehoschafat hatte gut angefangen und tat viel Gutes für das Reich Gottes. Leider liess er sich immer mehr vom Bösen beeinflussen. Später ging er mit dem frevelhaften König Ahasjahu8, dem Sohn Achabs, ein Bündnis ein und baute Schiffe, die mit fremden Ländern Handel treiben sollten. Dem Herrn missfiel das, so dass er ihm durch den Propheten Elieser sagen liess (2Chr 20,37): „Weil du dich mit Achasjahu verbündet hast, zerbricht der Herr deine Werke. Und die Schiffe zerbrachen und konnten nicht nach Tarschisch fahren.“

Was wird einmal über Dich stehen im Buch des Lebens? Schlechte Beziehungen schaden unserem Glauben und unserer Beziehung zum Herrn! Viele haben gut begonnen, aber schlecht geendet. Wir können nicht mit allen Menschen Freundschaft schliessen. Manchmal müssen wir den angenehmen Frieden ablehnen und uns von gottlosen Menschen trennen. Wir wollen nicht den Gottlosen unterstützen und die ablehnen, die Gott lieben (2Chr 19,2). Darum, lasst uns zur Gemeinde des Herrn halten! Lasst uns die Freundschaften zu den Heiligen pflegen, denn in diese lohnt es sich zu investieren.