1. Könige-05: Spaltung des Königreichs

Gespaltenes Königreich

Kapitel 12-14

 

 Einleitung

Die Könige, die wir hier behandeln, folgten:

- Saul (1050 - 1010 v. Chr.),

- David (1010 - 970 v. Chr.),

- Salomo (970 - 930 v. Chr.).

Nach den glorreichen Zeiten des Königreichs mit David und Salomo kam es zu einem tragischen Konflikt. Das Königreich spaltete sich in ein Nord- und ein Südreich (930 v. Chr.). Das Land erholte sich nie mehr und blieb gespalten bis zur Wegführung durch die Assyrer (722 v. Chr.). Die Mehrheit der Juden aus dem Nordreich kehrte aus ihrer Gefangenschaft nie wieder zurück.

Das Südreich Juda konnte noch fast 140 Jahre im Land bleiben, bis auch sie in drei Phasen durch die Babylonier in Gefangenschaft gerieten und weggeführt wurden.

Wegführungen: 606, 597, 586 v. Chr. und Zerstörung Jerusalems.

Das Südreich Juda bestand aus dem Stamm Juda, Benjamin und Levi.

Die vielen Königsherrschaften, die wir behandeln werden, betreffen die Zeit von der Spaltung Israels bis zur babylonischen Gefangenschaft: 930-586 v. Chr. (insgesamt 344 Jahre).

Das erste Buch der Könige (22 Kapitel) betrifft die Zeit von 930-853 v. Christus.

Das zweite Buch der Könige (25 Kapitel) betrifft die Zeit von 853-586 v. Christus.


 I.   Das gespaltene Königreich (930-722 v. Chr.)

Im 1. & 2. Buch Könige werden 39 Könige genannt:

- 20 Könige im Südreich.

- 19 Könige im Nordreich.

Im Hebräischen waren 1. & 2. Könige ein Buch, betitelt mit „Könige“. (Siehe Tabelle: „Einführung-AT10: Einteilung der alttestamentlichen Bücher“!) Die folgenden vier Bibelbücher enthalten die Geschichte der Könige Israels:

1. & 2. Samuel.

1. & 2. Könige.

1. & 2. Chronik.

Grobe Gliederung der beiden Könige Bücher:

- Davids Tod und Salomos Regierung (1Kön 1-11); 970-930 v. Chr.

- Das gespaltene Königreich mit ihren Königen bis zum Fall Samarias (1Kön 12 – 2Kön 17); 930-722 v. Chr.

- Juda allein bis zum Fall Jerusalems (2Kön 18-25); 721-586 v. Chr.

Das vereinige Königreich Israel dauerte gerade Mal 120 Jahre lang. In den Büchern der Könige wird Gottes Allmacht demonstriert und seine Kontrolle über die Menschheitsgeschichte. Es geht dabei nicht bloss um geschichtliche Tatsachen, sondern um Lebenslektionen für jeden Gläubigen. Jeder König wurde als gerecht oder böse dargestellt.

- Wir lernen, was in Gottes Augen besonders böse oder gerecht ist.

- Wir lernen auch, dass das Begehren des Volkes, einen König zu haben, negative Konsequenzen hatte (1Sam 8).

- Wir lernen auch, dass Einzelpersonen einen grossen Einfluss haben können auf ihre Zeitgenossen (besonders Gläubige).

Wenn Einzelpersonen (ausser Gott) in diesen Büchern als Helden bezeichnet werden könnten, dann sind es die Propheten und nicht die Könige (Elia & Elisa, Jak 5,10; Hebr 11,32-34). In den Büchern der Könige ist der Einfluss der Propheten grösser als in den Samuel Büchern.

Bevor das Volk Israel in das verheissene Land geführt wurde, präsentierte ihnen Mose Segen oder Fluch (Dtn 27 und 28). Die Könige lehren, dass Ungehorsam Fluch bringt und Gehorsam Segen. Der Zweck der beiden Bücher ist, zu erklären, warum die Königreiche Israel zerstört wurden.

Was führte zur Spaltung des Reichs?

1. Salomos Götzendienst (1Kön 11,11-13). Nach Salomos Bundesbruch prophezeite Gott den Untergang des Nordreichs. Dem Volk Israel wurde schon zu Mose Zeiten Segen oder Fluch angekündigt (Dtn 28).

2. Zwischen den Nord- und Südstämmen existierte schon lange eine Rivalität und Eifersucht. Gideon führt mit Naphtali, Asser und Manasse alleine Krieg gegen die Midianiter (Ri 8,1). Jefta bekämpft Efraim (Ri 12,1-3). Aufruhr wegen Davids Rückkehr (2Sam 19,10.41-43). Schebas Aufstand (2Sam 20,1).

3. Ein weiterer Grund ist schlechte Kommunikation. Statt zu Verhandeln versuchte Rehabeam seinen Willen dem Volk aufzudrücken (Spr 11,14; 15,1). Für jede Form der Gemeinschaft ist die Verhandlung (Reden und Zuhören) und gemeinsam nach Lösungen suchen ein absolutes „Muss“. Rehabeam hörte auf die falschen Leute im Land (er verwarf den Rat der Alten und hielt sich an den Rat der Jungen, V. 13).

4. Ungerechtigkeit. Die Nordstämme mussten mehr Steuern zahlen und Fronarbeiter nach Jerusalem senden als die Südstämme. Auf Kosten des Volkes errichtete Salomo nicht nur den Tempel, sondern auch viele private Luxusbauten, was zur Rebellion der Nordstämme beitrug (1Kön 9,15-22. 26-28; 10,14-22.27-29). Bauzeit des Tempels: sieben Jahre (1Kön 6,38). Bauzeit des privaten Palastes: dreizehn Jahre (1Kön 7).

Schlechte Führung. Ein guter und effizienter Leiter ist ein Vorbild im Dienen (Joh 13,1-14; 19,25-27; Lk 22,24-27). Die grössten biblischen Führer dienten in erster Linie dem Herrn (Jos 24,15). Gottes Führungsstil zeigt sich darin, dass er seinem Volk dient. Er suchte nicht seinen eigenen Vorteil, sondern den seines Volkes. Der allmächtige Gott ist seinem Volk entgegengekommen, selbst dann, als sie ihn abwählten (1Sam 8). Gott hat sich als Führer seines Volkes immer wieder erbarmt (Ps 103,13; 72,12-13; Spr 14,21).

 

 II.   Rehabeam1 (930-913 v. Chr.): Kapitel 11,43b-12,24; 14,21-31

Die Königsherrschaft Rehabeams beginnt mit dem Tod seines Vaters Salomo. Politisch war Salomo sehr mächtig und das Land erfuhr ein starkes Wirtschaftswachstum (1Kön 4,22-28; 9,28; 10,14-27; 2Chr 9,24). Doch Salomos glorreiche Herrschaft endete in Abfall und Enttäuschung. Salomo sündigte, weil er

- viele fremdländische Frauen heiratete,

- einige Götzentempel bauen liess und

- diese Götter selbst anbetete (1Kön 11,1-8).

Bereits zu seinen Lebzeiten, liess der Herr Widersacher entstehen:

- Hadad, der Edomiter (11,14-22).

- Reson, der Syrer aus Aram (11,23-25).

- Jerobeam, der Efraimit aus Zereda (11,26-28), aus den Nordstämmen, der gegen Salomo rebellierte und später ganz Israel spaltete (11,29-39).

Schliesslich sagte der Prophet Achija die Spaltung des Königreichs voraus.

Nachdem Rehabeam in Schechem zum König eingesetzt wurde machte er einen fatalen Führungsfehler. Das Volk bat um Steuererleichterung und kriegte von ihm eine uneinfühlsame und respektlose Abfuhr (12,11). Rehabeam missachtete die weisen Worte der älteren Ratgeber (12,7). Obschon diese Worte zu viel von Selbstinteressen begleitet waren, statt von Liebe zum Volk, so waren sie dennoch ein besserer Ratgeber als die der jungen Freunde.

Das Volk, das zutiefst verletzt war, entschied, ihren eigenen König für die Nordstämme einzusetzen und das Haus Davids zu verlassen (12,16). Darauf entschloss sich Rehabeam mit 180'000 Mann seine Brüder im Norden anzugreifen, doch schliesslich hörte er auf des Herrn Stimme, die ihm davon abriet (1Kön 11,21-24).

Rehabeams Götzendienst und sein Ende: Seine Mutter, Naama, war eine Ammoniterin (14,21c). Er erlaubte Juda abscheulich zu Handeln und den Götzendienst (14,22-24). Während seiner Regierungszeit kam Schischak aus Ägypten und plünderte die Schätze des Tempels (14,25-26), was Gottes Strafe war für all das Böse, was Juda begangen hatte (2Chr 12,2). Er liess die goldenen Schilde durch Bronzene austauschen, was das gefallene Reich symbolisierte (14,26-27). Er führte gegen das Nordreich Krieg (14,30). Er starb mit 58, nach einer Regierungszeit von 17 Jahren (14,21.31).

Lernlektionen für uns:

1. Rehabeam hörte auf die falschen Leute.

2. Jeder von uns hat Menschen um sich herum, die uns Ratschläge geben. Es ist nichts Falsches auf andere zu hören, so lange sie uns gute Ratschläge geben. Fatal wird es, wenn sie uns nicht mit der Gesinnung Christi, sondern mit einer weltlichen Gesinnung beeinflussen (Spr 1,5b; 11,14, 12,15; 13,10; 19,20).

3. Wie können wir uns orientieren im Dschungel von menschlichen Meinungen und Ratschlägen? Wenn wir alles anhand dem Wort Gottes prüfen (Apg 17,11). Wir können uns fragen: Was würde Jesus tun? Versucht er seine eigene Haut zu retten (Mt 26,53; 1Joh 3,16)? Dient er damit sich oder den andern (Mt 20,26-28)? Wie pflege ich die Gesinnung Christi? (Phil 2,5)? Sammle ich damit Schätze im Himmel oder auf Erden (Mt 6,19-24)? Was säe ich und was werde ich ernten (Gal 6,7-10)?

In 2. Chronik 10-12 wird, das Leben Rehabeams zusammengefasst.

 

 III. Jerobeam1 (930-909 v. Chr.): Kapitel 11,26-14,20

Der allmächtige Gott setzte Jerobeam, den Sohn Nebats (12,2), zum König ein: Schon Salomo gab ihm Verantwortung, weil er talentiert war und ein tüchtiger Krieger (11,28). Als ihm der Prophet Achija voraussagte, dass er über die zehn Stämme Israels herrschen würde, fing er an, sich gegen die Königsherrschaft Judas aufzulehnen (11,29-36). Gott machte ihm Verheissungen, die an Davids Verheissungen herankamen. Jerobeam erhielt von Gott die Gelegenheit, ein ganz Grosser zu werden. Die Voraussetzung von Gott gesegnet zu werden ist das Einhalten der Satzungen (11,37-38). Mit ihm will der Herr die Nachkommen Davids demütigen (11,40).

Als Salomo seine Herrschaft durch Jerobeam bedroht sah, versuchte er ihn zu töten. Doch Jerobeam floh nach Ägypten zum ägyptischen König Schischak, der später gegen Jerusalem hinaufzog und die Tempelschätze plünderte (14,25). Jerobeam blieb in Ägypten bis zum Tod Salomos (11,40). Als Jerobeam zurückkam wurde er zum König über Israel gesetzt und es erfüllte sich das Wort des Propheten Achija (12,20).

Jerobeam erwies sich als geschickter Politiker, aber als untreuer König (12,25-33). Er verliess Gott für seine politische Karriere und hatte einen intelligenten Plan. Er liess zwei goldene Kälber giessen und gründete zwei neue Gebetsstätten in Bethel und in Dan. Damit verführte er das Volk, an nicht gebotenen Orten anzubeten (12,30). Gott ordnete an, dass im Tempel in Jerusalem angebetet werden sollte.

Das Volk, das sich gewohnt war, einmal im Jahr nach Jerusalem zu pilgern, um Gott anzubeten, betete nun ein goldenes Kalb an. Dazu wurden Priester eingesetzt, die gar keine levitischen Priester waren (12,31), wie es vom Herrn so bestimmt war. Weil er sich weigerte, levitische Priester, die im Norden lebten für den Dienst einzusetzen verliessen sie das Land (2Chr 11,13-17). Er liess Kulthöhen bauen, die Gott widerstrebten. Sogar Jerobeam selbst setzte sich zum Priester seiner eigenen Kulthöhen ein und opferte (13,33). Wir wissen, was Saul widerfuhr als er ohne Priester opferte (1Sam 15,22-23). Auch der König Asarja10 (oder Ussia) wurde mit Aussatz geschlagen bis zu seinem Tod, weil er opferte, statt dies den Priestern zu überlassen (2Kön 15,1-5; 2Chr 26,16,21; Num 18,1-7).

Damit brach das Volk die ersten beiden Gebote (Ex. 20,3-4):

Du sollst keine andern Götter neben mir haben.“

„Du sollst dir kein Gottesbild machen.“

Kein Wunder, dass Gott ihn verurteilte und sein Haus ausrotten wollte (13,34).

Jerobeams Altäre wurden von einem Gottesmann aus Juda (13,1), einem Propheten, verdammt mit den Worten (13,2): „Altar, Altar!“ Der Prophet, der von Gott gesandt war, sagte voraus, dass der judäische König Josia16 (Joschijahu), der dreihundert Jahre später lebte, diese Altäre zerstören werde, samt den Priestern: 2Kön 23,15-20.

Der Prophet kündigte auch ein Wunder an und es geschah folgendes (13,3-6): Der Altar brach auseinander und Asche verstreute sich. Als der König seinen Dienern befahl, den Propheten zu ergreifen, da wurde seine Hand steif. Da bat der schockierte König den Propheten bei Gott um Gnade zu bitten. Nachdem der Prophet bei Gott um Gnade bat, wurde die Hand des Königs wieder völlig hergestellt. Dadurch wusste der König, dass dieser Prophet von Gott gesandt war.

Als der König ihn zum Essen einlud und beschenken wollte, lehnte der Prophet dankend ab mit der Begründung, dass Gott ihm verboten habe einzukehren (13,7-10). Es war üblich, dass ein Prophet für gute Dienste beschenkt wurde, oder auf eine materielle Art bezahlt (1Sam 9,7-8; 1Kön 14,3; 2Kön 8,8-9). Ein alter (falscher) Prophet (22,1-23) konnte ihn jedoch mit einer Lüge überlisten, so dass er, trotz Gottes Verbot, bei ihm einkehrte (13,11-19). Anschliessend sprach der Herr das Todesurteil über seinen Propheten aus, weil er widerspenstig war (13,21).

Auf dem Heimweg wurde der Prophet von einem Löwen getötet, aber nicht aufgefressen, was sehr aussergewöhnlich war (13,24-25). Der Löwe stand anschliessend neben dem Propheten und dem Esel. Das war das göttliche Zeichen, dass die Botschaft des Propheten, trotz seines Ungehorsams, der Wahrheit entsprach. Als der alte Prophet vom Tod seines Gastes erfuhr begriff er dass er es mit einem Gottesmann zu tun hatte (13,32). Er holte ihn und begrub ihn in Bethel (13,29). Wie vorhergesagt, wurde der Leichnam des Gottesmannes nicht zum Grab seiner Vorfahren gelegt (13,22). Er wünschte sich, dass seine Gebeine einmal in das Grab des Gottesmannes gelegt würden. Vermutlich bestrafte Gott seinen Propheten „nur“ mit dem physischen Tod, aber nicht mit dem geistigen.

Das Motiv des alten Propheten ist nicht bekannt und es bleiben Fragen offen: Weshalb ritt er, dem Gottesmann hinterher und lockte ihn in sein Haus? Weshalb belog er den Gottesmann? Fühlte er Erbarmen mit dem Toten, oder fühlte er sich schuldig?

Lernlektionen:
Weil Gott allwissend ist, kann er die nahe und die ferne Zukunft voraussagen lassen, ohne dass er sie manipuliert, Herzen verstockt usw. Die Sünde ist gegenwärtig unter den Menschen, selbst unter Gottes Volk. Lüge ist eine Sünde (Lev 19,11; Kol 3,9). Einer Lüge glauben ist ebenso eine Sünde (Gen 3,1-7.13; Jes 28,14-19; Jer 27,14-22; 28,15-17). Ungehorsam gegenüber Gott ist Sünde (1Joh 3,4). Gott bestraft alle, die sündigen.

Trotz all diesen Ereignissen fuhr, Jerobeam auf seinem bösen Weg fort. Das Gerichtsurteil kümmerte ihn nicht das der Gottesmann aussprach. „Wer es wollte, dem füllte er die Hand“ oder „den weihte er zum Priester“ (Hfa). Er war ein schnell aufsteigender Stern, der ebenso schnell wieder herunter fiel. Ein guter Anfang bedeutet noch lange nicht ein gutes Ende. Jeder von uns bekommt die Gelegenheit von Gott, ganz aufzusteigen. Es liegt an uns, ob wir dem Herrn treu bleiben oder ob wir abfallen (Hebr 3,12-13; 4,11).

Unsere Entscheidungen sollten niemals gegen Gott und für die Welt gefällt werden, sonst endet es ohnehin im Chaos. Es ist dem Herrn nicht egal, ob und wie wir ihn anbeten. Auch im NT gibt es klare Anleitungen für die Anbetung Gottes. Es ist nicht sinnvoll, alle Gläubigen als Lehrer des Evangeliums auftreten zu lassen (Jak 3,1ff.).

Jerobeam wird bestraft (Kap. 14). Weshalb wurde Abija, der Sohn Jerobeams, krank? Weil Jerobeam sich beim Herrn schuldig gemacht hatte (V. 9). Krankheit ist nicht in jedem Fall ein Hinweis auf Sünde (Joh 9,1-3).

Weshalb sandte er seine Frau zum Propheten und ging nicht selbst? Weil er nicht wollte, dass die Leute erfuhren, dass er sich Hilfe holte. Selbst seine Frau musste sich vor den Leuten verkleiden (V. 2). Diese Geschichte erinnert an Saul, als er sich Hilfe von der Hexe aus Endor erbat (1Sam 28,3-25). Weil der Prophet Achija ihm damals prophezeite, dass er König über die zehn Stämme im Norden würde erhoffte er sich auch ein zweites Mal etwas Positives (11,29-31).

Wie gesagt, es war üblich einen Propheten zu bezahlen für seine Dienste, auch mit Broten, Kuchen und Honig, wie das eine arme Frau tun würde. Obschon der Prophet an Altersblindheit litt, war Gott mit ihm und bereitete ihn auf den Besuch der Königin vor. Ihre Verhüllung nützte nichts, denn der Prophet deckte sie auf, als sie sich dem Haus näherte (Spr 26,24).

Achija sagte gleich zu Beginn, dass Gott ihn mit einer harten Botschaft beauftragte. Jerobeam hat durch den Götzendienst grosse Schuld über sich und das Land gebracht. Er hat Gottes Segen verspielt und dafür wird er und alles, was männlich ist in seiner Familie, ausgerottet werden. Wer „an die Wand pisst“ bedeutet (NZÜ), alles, was männlich ist und respektlos gehandelt hat. So respektlos wie sie sich dem Herrn gegenüber verhalten haben, so respektlos werden sie hinweggetan, wie Kot hinweggefegt. In der Stadt werden ihre Leichname die Hunde fressen. Auf dem Land werden ihre Leichname von Vögeln gefressen. Nur der kranke Sohn Abija wird begraben werden, weil Gott an ihm etwas Wohlgefälliges gefunden hat (V. 13). Gott ist im Begriff Jerobeam das Königtum zu entreissen und sein ganzes Haus zu bestrafen. Sobald die Königin in die Stadt zurückkehrt, wird das Gericht Gottes über die Familie hereinbrechen. Der Knabe wird sterben (V. 12).

Jerobeam geht als gottlosester König Israels in die Geschichte ein (V. 9.21-31). Seine Sünde wird zum Massstab für die übrigen Könige die danach gerichtet wurden (16,26; 22,52; 2. Kön. 3,3; 10,29.31; 13,2.6.11; 14,24; 15,9.18.24.28; 17,21-23). Wegen Jerobeams Sünde wird Israel in die Verbannung geführt. Wir besitzen kein biblisches Buch der Chronik der Könige von Israel (V. 19)! Es gibt nur eine Chronik der Könige über Juda (2. Chronik). Es wird von einer Niederlage Jerobeams im Krieg gegen die Judäer berichtet und von seinem Tod nach 22 Jahren Herrschaft (2Chr 13,1-20). Sein Sohn Nadab (909-908 v. Chr.), wird König an seiner statt (15,25-31).