Taufe-07: Der Missionsbefehl Jesu (Matthäus 28)

Was muss ich tun,
damit ich gerettet werde?

 

 I.   Verfälschung des Missionsbefehls

In der Bibel wird die Taufe nur denen gewährt, die ihren Glauben an Christus persönlich bekennen (2Kor 9,13). Wir finden keinen einzigen ausdrücklichen Fall einer Kindertaufe in der Bibel. In jeder Haustaufe der Apostelgeschichte finden wir Einzelheiten, die uns ermöglichen, die Getauften als erwachsene Glaubende zu identifizieren (Apg 10; 16; 18). Die einzelnen Bibelworte, auf die man sich zu Gunsten der Kindertaufe berufen hat, beziehen sich nicht auf die Taufe (Mt 19,14; Apg 2,39; 1Kor 2,14). Die Zeichnungen der Katakomben stellen ausschliesslich Erwachsenentaufen dar. Alle Aussagen der apostolischen Väter und Kirchenväter beziehen sich auf die Taufe erwachsener Glaubender (die Lehre der 12 Apostel, die Episteln des Klemenz und des Barnabas, die Werke des Aristides, Hermas, Justinus dem Märtyrer usw.).

Mit dem Nizänischen Kredo von 325 versuchte man die biblische Taufe neu zu bestätigen und einzuführen. Kredo („ich glaube“) bedeutet Glaubensbekenntnis. Leider gingen die Protokolle des Konzils zu Nizäa verloren und wurden vermutlich, wie andere frühchristliche Zeugnisse, von der römischen Kirche vernichtet. Das Kredo bekennt die eine biblische Taufe zur Vergebung der Sünden. Da die römische Taufe verfälscht und nur übergestülpt ist, bedeutet sie den Abfall vom apostolischen Glauben. Es ist theologische Anmassung die wahre biblische Taufe als „Wiedertaufe“ abzuklassifizieren.

Die Entwicklung und Irrwege der römischen Tauflehre, durch die Jahrhunderte, ist belegbar.

Die erste Erwähnung einer Taufe junger Kinder finden wir bei Tertullian, anfangs des dritten Jahrhunderts. Er spricht von dieser Praxis als von einer vor kurzem in die Kirche eingeführten Sitte und verwirft sie.

Die verschiedenen Tauffragen des 3. und 4. Jahrhunderts erfordern eine bewusste Antwort des Täuflings.

Im 4. Jahrhundert werden noch viele Kinder christlicher Eltern erst im Erwachsenenalter getauft (Gregor von Nazianz, dessen Vater Bischof war, wurde im Jahre 330, als er 29 Jahre alt war, getauft, Basil von Cäsarea mit 27 Jahren, Johann Chrysostomus 20 jährig, Hieronymus 18 jährig ...).

Im 4. Jahrhundert beziehen bedeutende Führer des Christentums Stellung gegen die Säuglingstaufe (Basil der Grosse, Gregor von Nazianz ...).

Im 4. Jahrhundert muss Kaiser Justinus den christlichen Eltern, durch kaiserliches Edikt, gebieten, ihre Kinder taufen zu lassen und sie im Falle einer Weigerung mit gesetzlichen Strafen bedrohen.

Vom 5. bis 7. Jahrhundert tauft man die Säuglinge nur in Todesgefahr. Die andern Kinder werden mit zwei Jahren getauft.

Vom 8. zum 10. Jahrhundert werden die einjährigen Kinder getauft.

Die Säuglingstaufe wird erst im 11. Jahrhundert allgemeine Praxis.

Die Baptisterien der ersten zwölf Jahrhunderte sind Becken aller Grössen und Formen, in die man durch einige Stufen hinuntersteigt. „Das Baptisterium war hauptsächlich für Erwachsenentaufen errichtet worden,“ sagt Dom Cabrol.

Noch im 12. Jahrhundert erbaut man solche Babtisterien (z. B. in Pisa): Die Erwachsenentaufen mussten folglich zahlreich genug sein, um einen solchen Bau zu rechtfertigen.

Seit den ersten Jahrhunderten haben verschiedene christliche Gemeinden und Gruppen die Erwachsenentaufe beibehalten (die Paulizier, Waldenser, die Böhmischen Brüder) oder aus Treue zur Bibel wieder eingeführt (Anabaptisten, Mennoniten, Baptisten, Brüdergemeinden).

Millionen von Christen wurden verfolgt und getötet, weil sie der Grosstaufe treu bleiben wollten. Der Geschichtsschreiber Carrol schätzt ihre Zahl auf 50 Millionen im Laufe der Jahrhunderte.

Es liegen Hunderte von Zeugnissen namhafter Theologen vor, die, entgegen der offiziellen Lehre ihrer Kirche, bezeugen, dass die Taufe der Glaubenden allein biblisch sei. Etliche von ihnen hatten anfänglich die Kindertaufe gerechtfertigt, wurden aber durch das Bibelstudium von der Richtigkeit der Glaubenstaufe überzeugt. Es würde gewiss schwerfallen, einen Theologen zu finden, der den entgegengesetzten Weg eingeschlagen hätte. In vielen kindertaufenden Kirchen haben Pfarrer ihre Kirchenbehörden gebeten, sie von der Pflicht zu entbinden, kleine Kinder zu taufen. Etliche von ihnen liessen sich sogar selbst aus Gehorsam gegen Gottes Gebot „wiedertaufen.“

 

 II.   Die Glaubenstaufe wurde gelehrt und praktiziert

Johannes lehrte die Glaubenstaufe.
Er hatte den Auftrag von Gott, die Herzen der Menschen auf das Kommen des Erlösers vorzubereiten (Mt 3,1-3). Dabei tadelte er alle, die nicht mit einer gläubigen und bussfertigen Gesinnung zur Taufe kamen (Mt 3,7-8). Die Taufe des Johannes konnte die Menschen nicht von allen Sünden reinigen, sondern wies nur auf den wirklichen Erlöser hin, Jesus Christus: Joh 3,23-30. Durch die Taufe führte Johannes das Volk lediglich zur Einsicht, Busse und Reue (Mt 3,6.11). Durch das vereinbarte Zeichen Gottes erkannte er den Messias: Joh 1,29-34. Auch Jesus liess sich von Johannes taufen, um alle Gerechtigkeit, die Gott forderte, zu erfüllen: Matthäus 3,13-17.

Jesus lehrte die Glaubenstaufe.
Die Tatsache, dass Jesus nicht selbst taufte, bedeutet nicht, dass er die Glaubenstaufe nicht lehrte: Johannes 3,22; 4,1-2. Vermutlich wurden die zukünftigen Apostel Christi in Judäa getauft. Nachdem seine Jünger getauft worden waren, gingen sie hin und machten Menschen zu Jüngern Jesu.

Nach der Auferstehung gab Jesus seinen Jüngern den folgenden Auftrag: Mt 28,19-20. Sie sollen hingehen und alle Völker zu Jüngern machen, indem sie sie taufen und sie alles lehren, was Jesus befohlen hat.

In der Parallelstelle des Markus lautet der grosse Missionsbefehl Jesu folgendermassen: Markus 16,15-16: Wer zum Glauben kommt und getauft wird, wird gerettet werden ... Hier wird die Bedingung zum Heil klar ersichtlich. Es ist, wie wenn jemand sagen würde: „Wer zum Schifflandesteg in Romanshorn kommt und in den Bodensee springt, erhält 1 Million Euro.“ Wenn auch noch so viele Leute kommen, die aber nicht in den See springen, so haben sie keinen Cent zu erwarten. Genauso verhält es sich mit denen, die dem Evangelium nicht gläubig geworden sind, indem sie sich nicht taufen liessen (siehe z. B. vom Teich Bethesda: Joh 5,4).

Im Lukasevangelium heisst es: Lk 24,47. Es soll auf den Namen Jesu Busse zur Vergebung der Sünden gepredigt werden,  in allen Völkern der Welt, wobei in Jerusalem begonnen werden soll.

Die Apostel lehrten die Glaubenstaufe.
In Jerusalem begannen die Apostel diesen weltweiten Missionsbefehl Jesu zu verkündigen (Apg 2,38). Petrus ordnete an, dass auch die Heiden getauft werden sollen: Apg 10,47-48. Auch die von den Aposteln eingesetzten Jünger predigten die Taufe (Apg 8,12-16). Auch Paulus liess sich durch Ananias zum Herrn Jesus bekehren, d. h. taufen: Apg 9,18. Paulus lehrte nach seiner Bekehrung ebenfalls die Taufe auf den Namen Jesu: Apg 19,1-5. Durch die Taufe des Johannes empfing man nicht den heiligen Geist! Durch die Taufe auf den Namen Jesu empfängt man: das Siegel der Gotteskindschaft (Eph 1,13), den heiligen Geist der bezeugt, dass wir Kinder Gottes und Erben Gottes sind (Röm. 8,15-17). Paulus erhielt seine Anweisungen (auch bezüglich der Taufe) nicht von den Aposteln, sondern von Jesus direkt (Gal 1,12). Um Missverständnissen vorzubeugen, liess er die Taufe oft durch seine Mitarbeiter durchführen (1Kor 1,13-17).

 

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