Jakobus-7: Der Glaube geht noch viel weiter

Wie wird christlicher Glaube gelebt?

 

 

Glaube ohne Werke ist tot (Jak 2,14-26)

Jakobus will mit seinem Brief den Glauben in den Zuhörern fördern. Was nützt es, wenn wir seinen Brief lesen und seine Worte vergessen, wie ein Mensch, der vor dem Spiegel stand und anschliessend vergass, wie er aussah (1,24). Der Geist Gottes, der durch Jakobus wirkt, will, dass wir dieses gehörte Wort anwenden, so dass es allen Mitmenschen wie auch uns selbst zum Segen dient.

Hebr 11,4.7.8.9.11.17: Die biblische Geschichte zeigt, dass der Glaube immer mit einem Gehorsamswerk zusammenhängt. Abel brachte ein besseres Opfer dar als Kain. Noah baute eine Arche, genau nach den Anweisungen Gottes. Abraham verliess sein Heimatland und gehorchte Gottes Berufung. Sogar Sarah geht als Glaubensheldin in die Geschichte ein, weil sie im unfruchtbaren Alter ein Kind gebar und Gott als treu erachtete. Durch Glauben war Abraham sogar bereit, seinen einzigen Sohn der Verheissung dem Herrn als Brandopfer darzubringen, indem er Hand an ihn legte, bis der Herr eingriff. Niemand kann behaupten, dass der Glaube keine Werke braucht.

Mt 7,24-27: Dem allmächtigen Gott geht es nicht darum, dass Menschen sein Wort hören und bloss in ihrem Denken daran glauben. Nein! Gott will, dass wir hören und handeln (1,22). Hören bedeutet verstehen und handeln bedeutet gehorsam aktiv werden. Gottes Wort ruft uns zu ganz bestimmten Werken auf.

Der Glaube an Jesus Christus basiert auf Einsicht, Umkehr und Handeln. Wer nach seinen eigenen Vorstellungen sein Leben auslebt und damit meint, es zu bewahren, der wird es verlieren (Mt 16,25). Wer aber auf Gottes Anleitungen hört, lässt von seinen Eigenwerken ab und handelt nach dem Willen Gottes. Es ist aber nicht nur der Glaube, der ohne die notwendigen Werke tot ist!

 

Liebe ohne Werke ist tot (Joh 14,15)

Jesus lehrt (Joh 14,15): „Wenn ihr mich liebt, werdet ihr meine Gebote halten.“ Wenn wir anbetend singen: „Mehr lieben möcht‘ ich dich.“ Meinen wir auch, was wir singen? Singen und Musizieren wir aus vollem Herzen dem Herrn (Eph 5,19)? Besonders in der Anbetung kommt es auf unsere Haltung an. Wir suchen Gottes Nähe und versprechen uns dem Herrn von neuem.

Lieben wir auch Gottes Gebote? Wer Jesus liebt, der liebt auch das, was er uns geboten hat. Wer Jesus liebt, der forscht in den Schriften, um herauszufinden, was Gottes Gebote sind. Der Jakobusbrief ist voll von praktischen Anleitungen und Geboten. Die Liebe zu Jesus und zu seinen Geboten sind untrennbar. Jesus sagt (Mt 7,21): „Nicht jeder, der zu mir sagt: Herr, Herr!, wird ins Himmelreich hineinkommen, sondern wer den Willen meines Vaters im Himmel tut.“

Mit unserer Zunge und unserem Handeln zeigen wir, wie sehr wir den Herrn unseren Gott lieben von ganzem Herzen, mit ganzer Seele und mit ganzem Verstand (Mt 22,37). Der Apostel Johannes schreibt (1Joh 5,3): „Denn darin besteht die Liebe zu Gott: dass wir seine Gebote halten; und seine Gebote sind nicht schwer.“

Jakobus spricht vom königlichen Gesetz und meint das uralte Gebot, das schon die Israeliten von Mose empfingen (2,8): „Liebe deinen Nächsten wie dich selbst.“ Jesus bezog das königliche Gesetz im Gleichnis vom barmherzigen Samariter auf alle Menschen und nicht bloss Judengenossen (Lk 10,30-37). Auch Gläubige im Neuen Bund werden also aufgerufen dieses königliche Gesetz zu halten. Wenn wir das tun, dann tun wir nur das, wozu wir berufen und verpflichtet sind (Lk 17,10). Nur durch tatkräftige Liebe erweist sich unser Glaube als echt (Gal 5,6). Je mehr wir uns dieser göttlichen Liebe öffnen und sie versuchen in uns aufzunehmen, desto mehr gelingt es uns Gott und die Menschen zu lieben.

Wer sich von der Agape-Liebe erfüllen lässt, der liebt, ohne es zu merken. Die Agape-Liebe ist Teil seines Charakters geworden. Diese Liebe hat Jesus auf diese Erde gebracht, weil er selbst die vollkommene Liebe ist. Gelebte Liebe bedeutet Leben. Aber Liebe ohne Werke ist tot!

 

Werke ohne Liebe sind tot (1Kor 13,1-3)

Paulus fasst in wenigen Sätzen zusammen, warum die Liebe den höchsten Wert im Leben hat: 1Kor 13,1-3. Er sagt, wenn du keine Liebe in deinem Leben hast, dann hast du den Sinn des Lebens verpasst. Du kannst in Engelszungen reden, du kannst prophetische Reden führen und alle Geheimnisse kennen, du kannst mit deinem Glauben grosse Wunder vollbringen, aber ohne Liebe ist das alles nichts Wert bei Gott.

Das heisst: Du magst auf deinem Fachgebiet ein wandelndes Lexikon sein und eine einflussreiche Persönlichkeit sein. Du magst die besten Schulen besucht und die höchsten Abschlüsse erhalten haben, sodass man dich mit Herrn Doktor anspricht. Du kannst als Christ das ganze Alte Testament auswendig zitieren und die Geheimnisse des Lebens samt den Prophezeiungen entschlüsseln, aber das alles nützt am Ende nichts, wenn dir die göttliche Liebe fehlt. Ohne die göttliche Liebe hast du den Sinn des Lebens verfehlt. Die Liebe ist das Herzstück des Christseins. Es gibt keinen Ersatz für sie.

 

Barmherzigkeit ohne Werke ist tot (Jak 2,13)

Jakobus sagt, dass Gottes Gericht kein Erbarmen kennt mit dem, der nicht Barmherzigkeit übt (2,13). Wenn es einen Gläubigen gibt, der an der täglichen Versorgung (sprich Kleider und Nahrung) Mangel leidet, dann hilft ihm unsere rein gefühlsmässige Barmherzigkeit nichts. Ein solcher Mensch braucht unsere Hilfe, indem wir ihm das Lebensnotwendige geben. Nur Glaube und Barmherzigkeit ist in diesem Fall tot, wenn keine Werke folgen.

Mit Barmherzigkeit ist auch die Vergebung gemeint. Wer bei Gott Vergebung sucht, der muss anderen vergeben (Mt 18,34-35).Wer bei Gott Vergebung sucht, der muss anderen vergeben (Mt 18,34-35). Wer seinen Glaubensgeschwistern nicht immer wieder vergibt, der kann auch von Gott keine Vergebung erwarten (Mt 6,12).

Barmherzigkeit muss aktiv werden, indem wir anderen vergeben, wenn sie sich uns gegenüber versündigt haben. Es genügt nicht, alle Menschen generell zu lieben und wenn es um ein Problem geht in der Gemeinde, dann sind wir voll von Eifersucht und Rechthaberei (3,14). Gott will, dass wir uns nicht streiten, sondern uns seine Weisheit aneignen, indem sie gerade in Streitsituationen zum Tragen kommt (3,17-18). Wir sind verpflichtet Gottes Barmherzigkeit, die wir selbst empfangen haben, auch anderen weiterzugeben. Der Herr ist voll Mitleid und Erbarmen (5,11) und ebenso sollen auch wir sein. Barmherzigkeit ist eine Grundbedingung zum Heil (für den Himmel).

 

Umkehr ohne Werke ist tot (Mt 3,8)

Für viele ist Gott nur da, um ihren Lebensweg zu unterstützen, statt um Reue und Umkehr zu bewirken! Im Gebet bitten sie Gott, dass er mit ihnen ist. Sie vergessen, dass sie besser bitten sollten, mit und bei Gott sein zu dürfen. Der allmächtige Gott ruft uns zu, den alten und fleischlichen Lebensstil loszulassen und mit dem neuen Geist, den er uns schenkt, im Leben gute Werke zu tun.

Das Evangelium Christi ruft nach Umkehr (Apg 26,20).

Das Evangelium Christi ruft uns, dass wir uns Gott zu wenden.

Wer sich Gott naht, dem wird sich Gott nahen (4,8). Es gilt sich Gott unterzuordnen und dem Teufel zu widerstehen. So wird alles Böse von uns ablassen und von uns fliehen.

Wollen wir den Segen Gottes in unserem Leben (Joh 10,10)? Wer den Segen Gottes will, der muss umkehren von seinen toten Werken. Wer den Segen Gottes will, der muss sein Herz reinigen lassen. Denn Umkehr ohne Werke des Glaubens ist und bleibt tot!

 

Schlussfolgerungen

Der Glaube entsteht durch die Erkenntnis des Willens Gottes. Diese Erkenntnis wächst allein aus dem Samen des Wortes Gottes (Lk 8,11). Durch das Wort der Wahrheit wurden wir gezeugt, damit wir „eine ihm geweihte Erstlingsgabe sind” (1,18; NGÜ; 1Joh 3,9). Nur durch das Wort Gottes werden wir wiedergeboren (Joh 3,3-5). Das Wort des lebendigen Gottes ist der unvergängliche Same, durch den wir neu geboren worden sind (1Petr 1,22). Als Erstlinge der Geschöpfe Gottes, haben wir eine übergeordnete Stellung. Wir sind das Beste, das es für Gott gibt (Gen 4,4). Wir sind ausgezeichnet und geehrt vor Gott. Wir haben einen vorrangigen Status (VIP) bei Gott.

Deshalb sind wir voll motiviert das Beste von uns zu geben, wie eine reife Frucht. Wir erbringen die Frucht der Gerechtigkeit (3,18) und verherrlichen Gott mit unserem ganzen Leben. Unser Glaube ist zu einem neuen Lebensstil in Christus geworden. 

Ein Lebensstil voller guter Früchte.

Ein Lebensstil, der allen Menschen zum Segen wird.

Wir sehen also; der Glaube ist keine tote Theorie! Es nützt nichts, Gottes Wort bloss zu hören. Gottes Wort schenkt uns alles, was unser Herz braucht, um aktiv zu werden. Nur wer das Gehörte in seinem Leben mit viel Liebe anwendet, der ist eine köstliche Erstlingsgabe für Gott geworden.

Zusammengefasst: Nicht nur der Glaube ist ohne Werke tot!

1.  Liebe ohne Werke ist ebenso nutzlos und tot.

2.  Werke ohne Liebe ist ebenso vergebens.

3.  Barmherzigkeit ohne Werke ist Heuchelei.

4.  Umkehr ohne sich dem Herrn zuzuwenden, bringt nichts.

Gott allein ist das Mass aller Dinge, ohne sein Wohlgefallen ist alles vergebens!