Überblick-NT00b: Einführung

Überblick Neues Testament

 

 

 I.   Kurze Einführung zum Neuen Testament

Das Neue Testament enthält 27 Bücher die im ersten Jahrhundert (45-95 n. Chr.) von den Aposteln und Propheten Jesu Christi niedergeschrieben wurden. Diese 27 Bücher werden generell den folgenden Autoren zugeschrieben: Matthäus, Markus, Lukas und Johannes. Paulus, Jakobus, Petrus und Judas. Der Autor des Hebräerbriefs ist nicht sicher, könnte Paulus zugewiesen werden.

Jedes neutestamentliche Buch steht für sich selbst. Es wurde durch den Heiligen Geist inspiriert und besitzt volle göttliche Autorität. Die einzelnen Bücher des Neuen Testaments besitzen nicht deshalb göttliche Autorität für die Gemeinde, weil sie von Menschen zu einer kanonischen Liste hinzugefügt wurden, sondern sie wurden zum Kanon aufgenommen, weil sie göttliche Autorität besitzen.

Bis zum Ende des ersten Jahrhunderts waren alle Teile des Neuen Testaments beisammen und wurden von den ersten Christen als Gottes Wort anerkannt. Das Neue Testament ist die geschriebene Offenbarung Gottes (2Tim 3,16-17). Jesus versprach seinen Aposteln den Geist der Wahrheit, der sie an alles erinnern und in alles einführen sollte was er sie lehrte (Joh 14,26; 16,12-15). So schrieben die von Gott inspirierten Schreiber alles auf was für die Frömmigkeit und das Leben der Gläubigen in allen Generationen notwendig ist (2Petr 1,3).

 

 II.   Sprache und Zeit

Das Neue Testament wurde ursprünglich in Koine Griechisch geschrieben. Griechisch war im ersten Jahrhundert die Weltsprache wie das heute Englisch ist. Die neutestamentlichen Bücher, die vermutlich auf Papyrus geschrieben wurden, entstanden alle in der Zeit zwischen 48 – 95 nach Christus. Leider sind die Originaltexte längst abhanden gekommen oder zerstört worden. Es gibt aber viele Abschriften und Übersetzungen die miteinander übereinstimmen. Es gibt heute nahezu 5'500 Manuskripte des griechischen Neuen Testaments.

Das Griechische Neue Testament enthält einen Wortschatz von 5436 Begriffen. Davon erscheinen 3246 Begriffe nur ein Mal (= hapax Legomenon), zwei Mal oder drei Mal im Neuen Testament. Ursprünglich war das NT nicht in Kapitel und Verse eingeteilt. Erst im 4. Jahrhundert begann man die Bibel in Kapitel aufzuteilen. Eine Verseinteilung erschien erstmals in einer vierten griechischen Ausgabe 1551 nach Christus.

Das Neue Testament (NT) wurde in über 2'200 Sprachen übersetzt und ist für über 90% der Weltbevölkerung zugänglich. Kein anderes Buch auf dieser Welt erhielt je eine so grosse Beachtung über Jahrtausende hinweg und beeinflusste die Weltgeschichte in so hohem Mass wie die Bibel. Jesus versprach allen Gläubigen (Mt 24,35): „Himmel und Erde werden vergehen, meine Worte aber werden nicht vergehen.“

 

 III.  Das Wort „Testament“

Dieser Begriff kommt im Griechischen 33 Mal vor und im Deutschen nur 5 Mal. Das hängt damit zusammen, dass „Diatheke“ auch mit Bund übersetzt werden kann. Unsere Bibeln wurden anhand der ursprünglichen Sprachen unterteilt: Das Alte Testament enthält 39 Bücher und wurde zum grössten Teil in Hebräisch geschrieben. Das Neue Testament enthält 27 Bücher und wurde zum grössten Teil in Griechisch verfasst.

Tatsache aber ist, dass das Neue Testament, d. h. der neue Bund mit dem Tod dessen beginnt, der ihn errichtet hat (Hebr 9,16). Mit andern Worten; das Neue Testament beginnt nicht mit dem Matthäusevangelium (Geburt Christi), sondern grob gesagt mit der Apostelgeschichte (Auferstehung Christi). Im Hebräerbrief (Hebr 8,6-13) wird uns erklärt, dass es Gottes Plan war einen besseren Bund mit uns Menschen aufzurichten durch seinen Sohn. Der Alte Bund wurde für veraltet erklärt (Jer 31,31-34). Der Neue Bund wurde für Juden und Heiden aufgerichtet (Eph 2,11-19). Christus ist das Ende des mosaischen Gesetzes (Röm 10,4). Denn nicht durch unsere fleischliche Geburt sollen wir Anteil am Reich Gottes bekommen, sondern durch die Wiedergeburt aus Wasser und Geist, d. h. durch unsere Bekehrung bei der Wassertaufe (Joh 3,5-6; 6,44-45).

 

 IV.  Einteilung des Neuen Testaments

Geschichte:

- Das Evangelium nach Matthäus

- Das Evangelium nach Markus

- Das Evangelium nach Lukas

- Das Evangelium nach Johannes

- Apostelgeschichte

Paulusbriefe:

- Römer & Galater

- 1. & 2. Korinther

- Epheser, Philipper, Kolosser und Philemon

- 1. & 2. Timotheus, Titus

- 1. & 2. Thessalonicher

Allgemeine Briefe:

- Hebräer

- Jakobus

- 1. & 2. Petrus, Judas

- 1. - 3. Johannes

Prophetie:

- Offenbarung des Johannes

 

 V.  Bibelübersetzungen

Im Mittelalter war die lateinische Vulgata die offizielle kirchliche Ausgabe. Mit der Reformation entstand der Wunsch, die Bibel in verschiedene nationale Sprachen zu übersetzen, so dass das Volk sie verstehen konnte. In der deutschen Sprache gibt es heute unzählige Bibelübersetzungen.

Die folgenden Übersetzungen eignen sich besonders gut für das Schriftstudium:

- Martin Luther

- Ulrich Zwingli (Zürcher)

- Hermann Menge

- Elberfelder

- Einheitsübersetzung oder die Übersetzung aus dem Pattloch-Verlag.

Es gibt viele gute Übersetzungen die der obigen Liste hinzugefügt werden müssten. Die Genannten sind die bekanntesten und gebräuchlichsten deutschen Bibelübersetzungen. Weniger geeignet für ein seriöses Bibelstudium sind:

- Hoffnung für alle

- Die Gute Nachricht

- Neues Leben