Gottes Plan-03: Erfolgreiche Ehe

Gottes Plan für die Ehe

 

 Einleitung

Eine Hochzeit ist wirklich ein Höhepunkt im Leben. Die Braut ist so schön in ihrem wunderbaren Kleid. Auch der Bräutigam hat sich fein gemacht für diesen einzigartigen Tag. Überall wo man hinschaut gibt es Blumen und festliche Dekorationen. Im Gottesdienst wird von Liebe gesungen und gesprochen. Die Braut und der Bräutigam tauschen die Ringe aus und stecken sie einander an die Hand mit dem Versprechen, „bis dass der Tod uns scheidet.“ Alle Anwesenden gratulieren dem Paar und übergeben ihnen teure Geschenke. Kellner und Kellnerinnen warten ungeduldig auf ihren grossen Einsatz, bei dem nur das Beste den Hochzeitsgästen serviert wird. Am Ende des Tages gehen alle reich an schönen Erlebnissen nach Hause. Das Paar aber lebt glücklich und zufrieden bis an ihr Lebensende. Richtig? Leider ist das oft nicht der Fall!

Nachdem Frau und Mann sich im Gottesdienst ehrfurchtsvoll das „Jawort“ gegeben und sich einander die Treue versprochen haben, werden fast die Hälfte aller Ehen schon nach ein paar Jahren geschieden. Es ist manchmal schwierig einem alten Bekannten nach Jahren zu begegnen und zu fragen, wie es seiner Frau gehe. Nicht selten ist die Antwort: „Du meinst, meiner Exfrau?“

Was ist das Problem? Warum enden so viele Ehen in einer Scheidung? Was kann getan werden, um dies zu verhindern? Wie können Scheidungen verhindert werden? Generell gesprochen, um ein Desaster in der Ehe zu verhindern, müssen Anleitungen befolgt werden! Wer sich nicht verfahren will auf der Strasse, der muss den Hinweistafeln oder dem GPS folgen. Wenn der Doktor uns eine Medizin verschreibt, damit wir gesund werden, dann gilt es, sie einzunehmen nach seinen Anweisungen (besonders bei Antibiotika). So ist es auch mit unseren Ehen: Wenn wir in unseren Ehen erfolgreich sein wollen, dann sollten wir die Anweisungen beachten. Wer kann uns die richtigen Anweisungen zu einer erfolgreichen Ehe geben? Es gibt verschiedene Möglichkeiten, die in Betracht gezogen werden können:

 

 Sollen wir auf unsere Eltern hören?

Es ist natürlich und kaum zu vermeiden, dass junge Paare tendenziell so handeln, wie sie es in ihrem Elternhaus gelernt oder eben nicht gelernt haben. In den ersten 20 Jahren unseres Lebens wird das Fundament gelegt für unsere Weltanschauung, unsere Beziehungsfähigkeit und unser ganzes Erwachsenleben. Beispiel: Es ist wie mit einem Bergsteiger: Seine Ausrüstung bestimmt, wie hoch er hinaufkommt. Mit Turnschuhen ist schon mancher Kletterer abgestürzt an den steilen Berghängen. Ohne die entsprechende Ausrüstung hat es noch kaum einer geschafft, hoch auf einen Berg zu steigen. In den ersten 20 Jahren unseres Lebens erhalten wir die geistige Ausrüstung, die für unsere Beziehungen zu andern Menschen und zu unserem Ehepartner entscheidend ist. Dazu zählen Selbstannahme, Liebe zum Nächsten, Geduld, Konfliktbewältigung, Versöhnungsbereitschaft usw. Das alles und noch viel mehr lernen wir in unserem Elternhaus.

Vorbildliche Eltern können also eine Menge dazu beitragen, ob ihre Kinder auch einmal eine erfolgreiche Ehe führen oder nicht. Oft genügt es schon, wenn sie durchgehalten haben und alle Stürme überlebt haben und zusammengeblieben sind. Brigittes Eltern waren z. B. ihren Kindern in Bezug auf die Treue ein gutes Vorbild. Auch meine Eltern kannten nichts anderes als die lebenslange Treue zueinander. Allein diese Tatsache war mir und meinen Geschwistern, wie auch Brigittes Geschwister, bewusst oder unbewusst eine grosse Hilfe für die Ehe. Auch die vielen vorbildlichen Ehen, die ich in unseren christlichen Gemeinden sehen durfte, haben sicher einen sehr guten Einfluss auf meine Ehedauer gehabt.

Trotzdem muss gesagt werden, dass Probleme vorprogrammiert sind, wenn wir meinen, dass Ehen nach den Anweisungen der Eltern aufgebaut werden sollten: Vielleicht haben wir gar keine Eltern, oder kennen einen Elternteil gar nicht, dann könnten wir ja gar nie heiraten. Anweisungen von Eltern können manchmal mehr schaden als nützen, weil sie uns bloss verletzen und uns nicht weiter helfen in unseren Ehekonflikten. Jede Ehe oder Familie hat ihre eigenen Traditionen oder Erfolgsstrategien. Wenn ein junges Paar zusammenfindet stellt sich die Frage: Von welcher Ehe werden nun die Strategien übernommen für eine erfolgreiche Ehe? Sollen die Anweisungen von ihren oder von seinen Eltern befolgt werden?

Obschon wir dankbar sein können für beispielhafte Eltern und Schwiegereltern, so sind sie kein Garant für eine erfolgreiche Ehe, wenn wir ihre Anweisungen befolgen. Es heisst zwar in den Sprüchen (1,8): „Höre, mein Sohn, auf die Unterweisung durch deinen Vater, und verwirf nicht die Weisung deiner Mutter.“ Und in den Sprüchen (6,20): „Bewahre, mein Sohn, das Gebot deines Vaters, und verwirf nicht die Weisung deiner Mutter.“ Doch diese Worte sind nicht an Ehepaare gerichtet sondern in erster Linie an Kinder, die noch im Elternhaus leben.

 

 Sollen wir von der Gesellschaft lernen?

Sollen wir an unserer Gesellschaft das Vorbild für eine erfolgreiche Ehe nehmen? Ich glaube nicht, dass unsere Gesellschaft auf dem richtigen Weg ist für glückliche Ehen und gesunde Familien. Die Zahlen belegen das ganz deutlich, indem jede zweite Ehe in die Brüche geht. Das jahrelange Zusammenleben vor der Ehe führte nicht zur Verbesserung der Scheidungsrate. Auch die sexuelle Revolution konnte durch Partnertausch und erlaubtes Fremdgehen nichts zur Besserung der Ehe beitragen. Und homosexuelle Ehen haben den Schlüssel zum Glück schon gar nicht gefunden, sondern Konflikte und Scheidungen nur gefördert!

Welche Lösung, für eine erfolgreiche Ehe, hat uns die Gesellschaft schon zu bieten? – Keine! Sie ist ratlos. Der Zerfall der Ehen und Familien ist zunehmend und nicht mehr aufzuhalten. Selbst die besten Eheberater und Psychologen sind oft machtlos. Die Bibel lehrt uns:

Römer 12,2: „Fügt euch nicht ins Schema dieser Welt, sondern verwandelt euch durch die Erneuerung eures Sinnes, dass ihr zu prüfen vermögt, was der Wille Gottes ist: das Gute und Wohlgefällige und Vollkommene.“

1. Johannes 2,15-17: „Liebt nicht die Welt noch was in der Welt ist. Wenn einer die Welt liebt, ist die Liebe zum Vater nicht in ihm. Denn alles, was in der Welt ist das Begehren des Fleisches und das Begehren der Augen und das Prahlen mit dem Besitz -, ist nicht vom Vater, sondern von der Welt. Und die Welt vergeht, mit ihrem Begehren; wer aber den Willen Gottes tut, der bleibt in Ewigkeit.“

Die Gesellschaft in der wir leben, ist wahrlich keine gute Quelle für Gebrauchsanweisungen in unserer Ehe!

 

 Können Eheberatungsstellen, Bücher usw. weiterhelfen?

Zugegeben, es gibt viele gute Bücher, Artikel, Videos, weltliche Eheberater in der heutigen Zeit. Auch ich habe viel brauchbares Material gelesen, von christlichen und weltlichen Quellen, die mir in meiner Ehe und meinen Predigten weiter geholfen haben.

Ich empfehle deshalb jedem Paar, so viel wie möglich über erfolgreiche Ehen zu lesen und zu hören und anhand des Wortes Gottes genau zu überprüfen. Je mehr wir über unsere Ehen nachdenken und Ideen sammeln, desto eher stossen wir sogar in der Welt auf hilfreiche Hinweise, die unseren Beziehungen nützlich sein können. Bestimmt ist den Meisten von uns das alte Büchlein mit dem Titel „Liebe ist …“ bekannt, das seit Jahrzehnten im Umlauf ist. Man kann es heute noch in jedem Bücherladen kaufen. Es enthält eine ganze Menge praktischer Anleitungen, wie wir die Liebe unserem Ehepartner erweisen können. Auch vorbildliche Eltern, gute Beispiele in der Gesellschaft usw. sollten in keinem Fall ignoriert werden.

Überall, wo Hilfen und Tipps für eine erfolgreiche Ehe angeboten werden, sollten wir offene Augen und Ohren haben und alles gut prüfen, indem wir vielleicht miteinander darüber diskutieren.

Trotz den gut gemeinten Ratschlägen von unseren Eltern, von der Gesellschaft und von Büchern, Videos, Beratungsstellen usw. gibt es nur eine zuverlässige Quelle, die unseren Ehen wirklich erfolgreich helfen kann: GOTT!

 

 Nur beim allmächtigen Gott ist Hilfe!

Psalm 62,7: „Zu Gott allein ist meine Seele still, von ihm kommt meine Hilfe.“ Der allmächtige Gott ist unser Schöpfer und der Erfinder der Ehe!

Psalm 121,2: „Meine Hilfe kommt vom HERRN, der Himmel und Erde gemacht hat.“ Er allein hat die Antwort, wie eine erfolgreiche Ehe geführt wird. Er kennt all unsere Bedürfnisse und unsere Schwächen. Deshalb sollten wir ganz allein Seine Anleitungen befolgen, denn sie können uns wirklich weiter helfen!

Psalm 119,174: „Ich sehne mich nach deiner Hilfe, HERR, und deine Weisung ist meine Lust.“

Psalm 25,5: „Leite mich in deiner Wahrheit und lehre mich, denn du bist der Gott meiner Hilfe, und auf dich hoffe ich den ganzen Tag.“

Der Glaube an Gott und die Zugehörigkeit zur christlichen Gemeinde sind die Grundpfeiler für eine erfolgreiche Ehe! In der Gemeinde werden wir regelmässig über Gottes Anweisungen unterrichtet. In der Gemeinde wird immer wieder über Liebe und Beziehungen gelehrt. Deshalb ist der gemeinsame Glaube an Jesus Christus und die Treue zur örtlichen Gemeinde das A & O für eine erfolgreiche Ehe! In der Gemeinde ist Gott, der Herr gegenwärtig durch sein Wort und kann uns helfen!

Psalm 144,15b: „Wohl dem Volk, dessen Gott der HERR ist.“ Der allmächtige Gott zeigt uns Menschen durch seine Wahrheit den Weg, den wir gehen sollen, um schon im irdischen Leben gesegnet zu werden. Wer Gottes Anleitungen befolgt, empfängt Segen (Lev 26,3-39). Wer Gottes Anleitungen nicht gehorcht, muss mit Fluch rechnen (Dtn 27,15-28,68).

Im Neuen Testament lehrt Jesus (Mt 7,24-27): „Jeder, der diese meine Worte hört und danach handelt, ist einem klugen Mann gleich, der sein Haus auf Fels gebaut hat. Da gingen Regengüsse nieder, Sturzbäche kamen, und Winde wehten und warfen sich gegen das Haus, und es stürzte nicht ein. Denn Fels war sein Fundament. Und jeder, der diese meine Worte hört und nicht danach handelt, ist einem törichten Mann gleich, der sein Haus auf Sand gebaut hat. Da gingen Regengüsse nieder, Sturzbäche kamen, Winde wehten und schlugen gegen das Haus, und es stürzte ein, und sein Sturz war gewaltig.“

Auch die Ehe ist ein Haus, das auf Fels oder auf Sand gebaut werden kann. Der Fels ist Jesus Christus; der Sand ist die unstabile und vergängliche Welt. Jesus verspricht niemandem, der auf Felsen baut, nur blauer Himmel und Sonnenschein! Es gibt genügend Beispiele im Alten Testament, die uns lehren, wie wir es mit unseren Ehen nicht machen sollen:

Es heisst, dass sich die Männer alle Frauen nahmen, die ihnen gefielen und am Ende durch die Flut umkamen (Gen 6,1-2). Vom Volk Israel lesen wir, dass es den Moabiterinnen nachhurte bis eine Plage über sie kam, bei der 24'000 Menschen umkamen (Num 25,1-9). Auch König Davids Ehebruch mit Batseba ist uns ein warnendes Beispiel (2Sam 12,13). Immer wieder verschuldete sich das jüdische Volk, indem sie das Gesetz Mose brachen und fremdländische Frauen heirateten, so dass der Fluch über sie kam (Esra 9,10; Mal 2,10-16; Ex 34,16).

In der Bibel lesen wir auch von Menschen, die durch ihren Glaubensgehorsam reichlich gesegnet wurden, zum Beispiel Noah und seine Frau (Gen 6-10), Ruth und Boas (Rut 3,13-22; Mt 1,5-6), Hanna und Elkana (1Sam 1).

Als am 10. April 1912 die Titanic den Hafen von Southhampton in England verliess und New York ansteuerte, da dachten alle, das Schiff sei unsinkbar. Nach nur zwei Reisetagen stiess es auf einen Eisberg und in weniger als drei Stunden sank der Riesendampfer. Ungefähr 1 500 Menschen starben. Viele junge Paare fühlen sich genau so sicher, wenn sie ins Schiff der Ehe einsteigen, wie die Menschen damals auf der Titanic. Sie sind fest überzeugt, dass ihr Schiff niemals sinkt und deshalb geben sie einander entschlossen ihr „Jawort“. Doch sie vergessen die tödlichen Hindernisse, die wie Eisberge im Meer hervorragen, und eine Ehe zerstören können. Deshalb ist es so lebenswichtig für jedes Ehepaar, dass es eine Karte und klare Anleitungen erhält, um auf der langen Reise voller Gefahren und Hindernisse nicht Schiffbruch erleiden zu müssen.

Jesus Christus hat sich durch sein Blut die Gemeinde erkauft (Apg. 20,28), damit wir nicht alleine sind auf unserer Lebensreise. In der Gemeinde kommen wir Gott näher! Durch die biblischen Wahrheiten lernen wir Gott kennen und finden Hilfe! Gottes Anleitungen zum Leben und zur Ehe bewahren uns und bringen uns sicher zum Hafen des ewigen Lebens.

 

 Schlussfolgerung

Darum, lasst uns festhalten am Wort Gottes und an Seiner heiligen Gemeinde! Das Wort Gottes vermag uns zum Guten zu verändern und bringt uns Segen und Erfolg in der Ehe und im zukünftigen Leben. Denn die Gemeinde ist die Braut Christi, die sich schmückt und rein hält auf den grossen Hochzeitstag (Offb 19,7-9): „Lasst uns fröhlich sein und frohlocken und ihm die Ehre geben! Denn gekommen ist die Hochzeit des Lammes, und seine Braut hat sich schön gemacht. Und sie durfte sich kleiden in leuchtend weisses, reines Leinen - das Leinen, das sind die gerechten Taten der Heiligen. Und er sagt zu mir: Schreib! Selig, die zum Hochzeitsmahl des Lammes geladen sind! Und er sagt zu mir: Diese Worte sind die wahrhaftigen Worte Gottes.“

Eine Hochzeit auf Erden ist nur ein Schatten von der Herrlichkeit, die uns erwartet, wenn Jesus Christus, der Bräutigam seine Braut abholen wird und zum ewigen Hochzeitsfest im Himmel führt.