Das Leben Jesu-10: Zehn Erscheinungen

Das Leben Jesu

 

 I.   Erste Erscheinung: Vor Maria Magdalena (Mk 16,9-11)

Am Sonntag früh geht Maria aus Magdalena zur Grabstätte, um nach dem Grab zu sehen (Joh 20,11-18).

Jesus hatte ihr sieben Dämonen ausgetrieben.

Sie war die erste Person, der Jesus erschienen ist.

 

 II.   Zweite Erscheinung: Vor anderen Frauen (Mt 28,1.5-8.9-11a)

Im Matthäus wird gesagt, dass die andere Maria, zusammen mit der Maria aus Magdala zum Grab ging.

Im Markus wird noch Salome erwähnt, die zusammen mit den Frauen wohlriechende Öle kaufte, um den Herrn einzusalben (Mk 16,1).

Der Engel erklärt ihnen am Grab, dass Jesus auferstanden ist.

Dann sendet er die Frauen zu den Jüngern, damit sie ihnen von der Auferstehung Jesu erzählen.


III. Dritte Erscheinung: Vor Petrus in Jerusalem (Lk 24,34)

Die Emmausjünger gehen noch am selben Abend nach Jerusalem, um den Aposteln das Ereignis zu erzählen (Mk 16,12).

Die Apostel und die übrigen Jünger bestätigen, dass Jesus dem Simon Petrus erschienen ist (wann dies geschah, wird nicht gesagt).

Auch Paulus erwähnt später, dass Jesus zuerst dem Petrus erschien und dann den Zwölfen (1 Kor 15,5).

 

 IV. Vierte Erscheinung: Vor zehn Aposteln (Joh 20,19-23)

Am selben Sonntagabend erscheint Jesus den versammelten Jüngern in Jerusalem, die aus Furcht vor den Juden die Haustüren verschlossen haben. Es fehlen Thomas und Mathias, der später dazu gewählt wird (Apg 1,26). Jesus tadelt ihren Unglauben (Mk 16,14). Jesus zeigt ihnen seine Hände und Füsse (Lk 24,36-43). Jesus isst mit ihnen einen gebratenen Fisch.

Anschliessend öffnet er ihnen den Sinn für den Heilsplan Gottes und segnet sie (Lk 24,44-49).

 

 V.  Fünfte Erscheinung: Vor den Emmausjüngern (Lk 24,13-32)

Am Sonntagnachmittag wandern Klopas und ein anderer Jünger nach Emmaus.

Jesus erscheint ihnen auf dem Weg, ohne dass sie ihn erkennen.

Er lehrt sie über das, was in den Schriften über Mose und die Propheten steht.

Die beiden Jünger bedrängen Jesus bei ihnen einzukehren und nachdem Jesus das Tischgebet gesprochen hat, entschwindet er und ihnen werden die Augen geöffnet.

 

 VI. Sechste Erscheinung: Vor den elf Aposteln (Joh 20,26-31)

Weil Thomas bei dieser Erscheinung nicht dabei gewesen ist, erschient Jesus den Jüngern nach acht Tagen noch einmal (Joh 20,24-29).

Thomas ist anwesend und gesteht überwältigt von der Erscheinung Jesu ein.

Da Mathias, der später hinzugewählte Apostel nicht anwesend, waren es vermutlich nur die elf Apostel (Apg 1,21-26).

 

 VII. Siebte Erscheinung: Vor sieben Jünger, die am See fischen (Joh 21,1-23)

Die Jünger fischen auf dem See in Galiläa (oder See Tiberias).

Es ist Morgen und die Jünger erkennen Jesus zuerst nicht.

Sie haben eine erfolglose Nacht auf dem See hinter sich.

Jesus gibt ihnen Anweisung ihre Netze auf der rechten Seite des Bootes auszuwerfen.

Nachdem die Jünger die Anweisung befolgen, sind die Netze Rand voll und Jesus setzt sich zu ihnen am Ufer des Sees.

Johannes berichtet, dass dies das dritte Mal war, dass Jesus sich den Jüngern zeigte.

 

VIII. Achte Erscheinung: Vor über 500 Jüngern (1 Kor 15,6)

Auf einem Berg in Galiläa erscheint Jesus zuerst den elf Aposteln (Mt 28,16-19).

Jesus gibt seinen Aposteln den grossen Missionsbefehl (Mt 28,18-20; Mk 16,15-18).

Anschliessend erscheint Jesus mehr als fünfhundert Brüdern auf einmal.

Von diesem und weiteren Ereignissen wird uns in den Evangelien nichts berichtet.

 

 IX. Neunte Erscheinung: Vor Jakobus (1 Kor 15,7a)

Jakobus war der Halbruder Jesu, der zuerst nicht an Jesus glaubte (Joh 7,3-5).

Als Jesus ihm erschien, änderte er sein Leben und wurde Glied der Gemeinde in Jerusalem (Apg 1,13-14; 12,17; 15,13ff.; 21,18; Gal 1,19; 2,9).

Später schrieb er den Jakobusbrief.

 

 X.  Zehnte Erscheinung: Vor allen Aposteln (Apg 1,3-11)

In den vierzig Tagen fanden weitere Erscheinungen statt, von denen jedoch keine Be¬richte vorliegen, an denen Jesus seine Apostel über das Reich Gottes lehrte.

Auf dem Ölberg gibt Jesus seinen Jüngern letzte Anweisungen (1 Kor 15,7b).

Anschliessend wird Jesus vor ihren Augen in den Himmel entrückt (Lk 24,36-53).

 

 XI. Weitere Erscheinung: Vor Paulus (1 Kor 15,7b)

Doch diese Erscheinung darf nicht mit den übrigen Erscheinungen gleichgesetzt werden (Apg 9,3-8).

Jesus erschien dem Saul oder Saulus und setzte ihn ein zum Apostel für die Heiden (Apg 22,21).

Später erklärte Paulus seine Mission, die er durch die Erscheinung Jesu erhielt den Juden in Jerusalem (Apg 22,1-22).

 

XII. Zur Auferstehung Jesu und seinen Erscheinungen

Obschon diese Erscheinungsereignisse einige Fragen aufwerfen, sind sie ohne Zweifel Tatsachenberichte. Einmal mehr zeigt uns die Bibel, dass es weder auf die perfekte chronologische Abhandlung, noch auf Details ankommt, die wir gerne auflisten möchten. Es geht einzig und allein darum, allen Menschen, die vom Wunder der Auferstehung Christi hören, ihren Glauben in den höchsten Gott zu mehren, der über allen thront und dem nichts unmöglich ist!

Die Auferstehung des Messias wurde von den Propheten vorausgesagt (Ps 16,10; Jes 55,3; Apg 2,25-31; 13,34-37).

Jesus erklärte seinen Jüngern immer wieder, dass die Stunde kommt, in der er getötet und am dritten Tag auferstehen wird (Mt 16,21; 17,9; 20,19; 26,31-32). Doch die Jünger verstanden die Worte Jesu offensichtlich nicht, weil sie voreingenommen waren. Sie meinten, Jesus sei gekommen, um ein politisches Reich aufzurichten. Niemals dachten sie daran, dass Jesus am Kreuz sterben werde. Deshalb waren sie geschockt und den überstürzenden Ereignissen völlig ausgeliefert. Alle ihre Hoffnungen wurden mit dem toten Leib Christi beerdigt und ins Grab gelegt.

Der Tod, das Begräbnis und die Auferstehung Jesu sind der wichtigste Bestandteil der frohen Botschaft (des Evangeliums) für die Menschheit (1 Kor 15,1-4). Wäre Jesus nicht auferstanden, dann wäre das Evangelium leer und unser Glaube an Jesus nichtig (1 Kor 15,12-20). Die Botschaft eines Erlösers hätte sich niemals in der Welt durchsetzen und verbreiten können bis heute. Jesus hat der Menschheit bewiesen, dass er der Sohn Gottes ist und die Macht besitzt auch uns zu auferwecken. Gott hat seinem Sohn die Macht gegeben, auf seinem Thron zu sitzen und die Welt zu richten (1. Kor. 15,24-25). Die Geburt, Person und Auferstehung zählen zu den grössten und wichtigsten Wundern, die auf dieser Welt je geschehen sind.