Heiliger Geist-06: Der Heilige Geist durch Handauflegung

Wie wirkt der Heilige Geist?

6. Der Heilige Geist durch Handauflegung


 I.   Unterschiedliches Mass des Heiligen Geistes

Apostelgeschichte 6,1-7
Der Entscheid kam von den zwölf Aposteln. Es bestand die Gefahr, die Lehre zu vernachlässigen. Da die Zahl der gläubig Gewordenen wuchs, suchte man nach mehr Dienern. Es wurde nach sieben Männern umgeschaut, die ein gutes Zeugnis besassen. Die Männer mussten voll Geist und Wahrheit sein. Da legten die Apostel den Sieben die Hände auf.

Was wurde ihnen durch das Handauflegen vermittelt?
Stephanus tat grosse Wunder und Zeichen: Apostelgeschichte 6,8. Philippus tat Zeichen; Heilungen: Apostelgeschichte 8,6-7.

Kurze Zusammenfassung:
Die sieben Männer waren gläubig, voll Geist und Wahrheit. Sie erhielten bei der Handauflegung nicht den Geist der Sohnschaft. Sie erhielten ein besonderes Mass des Geistes, um das Evangelium von Christus durch Zeichen und Wunder glaubhaft zu verkündigen. Bei all dem dienten sie bei der Versorgung der Bedürftigen.

 II.   Die Einsetzung von gläubig Gewordenen Samaritanern (Apg 8)

Die Samariter wurden von den Juden in Jerusalem als Irrlehrer und Aussenseiter verachtet. Die Spaltung durch Jerobeam (1 Kön 12,26-33). Durch babylonische Kolonisten wurde der jüdische Glaube vermischt (2 Kön 17, 24-33).  Jemand als „Samaritaner“ zu bezeichnen, war eine schlimme Beleidigung (Joh 8,48). Jesus untersagte seinen Jüngern in die Städte der Samaritaner zu gehen (Mt 10,5). Jesus bestimmte, wann die Heilszeit für Samarien anbrechen sollte (Apg 1,8). Die Heilszeit brach durch die Verfolgung und Zerstreuung an (Apg 8,1).

Philippus predigte auch den Samaritern den Christus: Apostelgeschichte 8,4-24.
Die Volksmenge hörte den Worten des Philippus gut zu (V. 6). Es geschahen Heilungen, so dass viele Menschen aufmerksam wurden (V. 7). Simon der Zauberer verführte in Samarien das Volk zur Abgötterei (V. 9). Trotzdem bekehrten sich viele Samaritaner zum Herrn (V. 12). Auch Simon der Zauberer liess sich taufen, weil er die Zeichen sah (V. 13).

Philippus vermochte nicht den Heiligen Geist durch Handauflegung weiter zu vermitteln. Die Apostel sandten Petrus und Johannes (V. 14). Die Apostel beteten für die auserwählten Jünger in Samarien (V. 15). Es gab noch keine Männer wie Stephanus und Philippus in jener Stadt (V. 16). Durch die Handauflegung des Petrus und Johannes erlebte auch Samarien ein „Pfingsten“ (V. 17). Simon wollte diese Gabe auch beanspruchen und mit Geld erwerben (V. 18). Offenbar empfingen nicht alle diese besondere Gabe des Heiligen Geistes (V. 19).
Doch Gott teilt seinen Geist nach seinem Willen aus: Hebräer 2,4.

Kurze Zusammenfassung:
Endlich war es auch für die Samaritaner soweit. Auch ihnen wurde nun das Evangelium vom Heil verkündigt. Viele von ihnen glaubten den Worten des Philippus und liessen sich taufen (gem. Apg 2,38) zum Empfang des Heiligen Geistes, als Siegel der Gotteskindschaft. Durch die Handauflegung, die nur durch die Apostel verliehen werden konnte, wurden auch in Samarien einzelne Menschen mit diesem besonderen Mass des Heiligen Geistes ausgestattet, um das Evangeliums weiter zu bekräftigen. So erlebte auch Samarien durch Zeichen und Wunder eine Art „Pfingsten.“

 III. Die Bekehrung des Saulus (Apg. 9)

Apostelgeschichte 9,10-22
Ananias war kein Apostel, sondern ein frommer Mann nach dem Gesetz (Apg 22,12). Dieser Jünger wurde durch den Herrn selbst zu Saulus beordert. In einer Vision sah Saulus, dass ein Mann zu ihm kommen werde, der ihm die Hände auflegt, damit er wieder sehen kann (V. 12). Die Ansprache „Bruder Saul“ bedeutet jüdischer Bruder (V. 17). Durch die Handauflegung wurde Saulus wieder sehend. Durch die Taufe empfing Saulus den Heiligen Geist. Der Auftrag des Ananias war erfüllt.

Kurze Zusammenfassung:
Der Auftrag des Ananias bestand lediglich darin, dem Saulus die Hände aufzulegen, damit er wieder sehen konnte. So wurde Saulus nicht nur körperlich, sondern auch geistig sehend in Bezug auf das, was Gottes Heilsplan war. Schliesslich musste Ananias den Paulus taufen, damit er (Paulus) mit dem Heiligen Geist erfüllt würde.

Wichtiges über Paulus:
Er empfing durch die Handauflegung des Ananias keine besonderen Geistesgaben! Er redete auch nicht in Zungen wie die Apostel zu Pfingsten! Er erhielt den Aposteldienst und die besonderen Gaben des Heiligen Geistes vom Herrn Jesus selbst! Von Jesus zum Apostel eingesetzt: Galater 1,11-24 (Apg 26,16). Konnte die Gaben weiter geben wie die andern Apostel: 2 Tim 1,6. Sogar der Schlangenbiss war nicht tödlich: Apg 28,2.8 (Mk 16,18). Er konnte Tote auferwecken, wie die Apostel: Apg 20,10. Paulus machte jemanden sogar blind: Apostelgeschichte 13,9-11.

 IV. Die Johannesjünger in Ephesus (Apg 19)

Apostelgeschichte 19,1-7
Die Johannesjünger in Ephesus lebten noch in dem Zeitalter vor Pfingsten. Sie hatten noch nicht einmal von einem Heiligen Geist gehört. Sie waren auf Johannes getauft, aufgrund der Busse (Mk 1,1-8). Deshalb liessen sie sich auf den Namen Jesu taufen (gem. Apg 2,38). Offensichtlich hatte Paulus die Macht, wie die zwölf Apostel, andern durch Hand-auflegung eine besondere Gabe des Heiligen Geist zu vermitteln (Gal 1,11-24). Die Gnadengabe, die sie empfingen war die Gabe der Sprache und der Prophetie.

Kurze Zusammenfassung:
Offensichtlich konnten nur die zwölf Apostel und Paulus das besondere Mass des Heiligen Geistes durch Handauflegung weitergeben.

Beispiele von den Zwölf:

Apostelgeschichte 6,6
Apostelgeschichte 8,14-17

Beispiele von Paulus:

Apostelgeschichte 19,6
1. Korinther 1,4-8 (2 Kor 12, 12)
2. Timotheus 1 6

Eine falsche Auslegung:
Paulus war der Auffassung, dass man den Heiligen Geist in dem Augenblick empfange, indem man sich Gott innerlich zukehre, dass man den Heiligen Geist auch später (ohne Wassertaufe) empfangen könne. Solche Auslegungen sind unmöglich, gemäss: Römer 8,9; Galater 3,2.14; Epheser 1,13. Die Johannesjünger empfingen bei der Taufe auf Jesus den Heiligen Geist, oder den Geist der Sohnschaft (gem. Apg 2,38; Röm 8,15). Nachdem sie getauft wurden, erhielten sie eine zusätzliche Gabe des Heiligen Geistes, so dass sie in Zungen und aus Eingebung reden konnten.

 V.  Wichtige Unterscheidungen bei der Handauflegung

Nicht jede Handauflegung vermittelt dieselbe Geistesgabe!

Handauflegung zur Segnung:
Jesus segnet die Kinder und legt ihnen die Hände auf (Mt 19,13-15).

Handauflegung zur Heilung:
Jesus heilt Kranke und legt ihnen die Hände auf (Mk 6,5-6). Die Apostel heilen Kranke und legen Hände auf (Mk 16,18). Paulus heilt einen Kranken durch Handauflegung (Apg 28,8).

Handauflegung zur Einsetzung eines Dienstes für den Herrn:
Die Leviten werden durch Handauflegung eingesetzt (Num 8,10-11). Josua wurde als Hirte durch Handauflegung eingesetzt (Num 27,18). Barnabas und Saulus wurden durch Handauflegung ausgesandt (Apg. 13,3). Paulus macht Timotheus aufmerksam, dass er durch die Handauflegung der Ältesten eingesetzt worden ist (1 Tim 4,14; 5,22).

Handauflegung zum Empfang des heiligen Geistes:
Zum Empfang besonderer Gaben (
Apg 6,6; 8,17; 19,6). Es gilt zu beachten, dass diese besondere Gnadengabe nur für Gläubige war, die Ausgiessung des Heiligen Geistes nicht an eine Handauflegung gebunden war (Apg 10,44-48)! Es war immer ein- und derselbe Geist am Werk (1 Kor 12,1-11.28).

Kurze Zusammenfassung:
Es ist wichtig, dass jede Handauflegung in der Bibel einzeln überprüft wird, indem wir fragen: Was vermittelte der Heilige Geist im konkreten Fall? Denn jede Handauflegung kann eine andere Gabe vermitteln. Der Heilige Geist vermittelte seine Gaben auf viele verschiedene Arten!

 VI. Grosse Zusammenfassung

In Punkt 1 und 2 haben wir gesehen, dass man ein besonderes Mass des Heiligen Geistes nur durch die Handauflegung der Apostel erhalten konnte.

Punkt 3 zeigt uns, dass diese Art von Handauflegung nur zur Heilung des blinden Saulus diente und nicht zur Bekehrung oder Einsetzung als Apostel.

Punkt 4 bezieht sich auf die Gabe der Handauflegung, die offensichtlich auch der Apostel Paulus empfing, jedoch durch Jesus selbst und nicht durch Ananias.

In Punkt 5 unterscheiden wir die Verschiedenartigkeit des Heiligen Geistes, die durch die Handauflegung ausgeteilt werden konnte.

Zusammenfassend kann folgendes unterschieden werden:
Einmal wurde ein besonderes Mass des Geistes bei der Ausgiessung ausgeteilt. Ein andermal wurde durch Handauflegung und Gebet der Geist nur einzelnen Menschen zuteil. Schliesslich war und ist es allen Menschen möglich den Heiligen Geist durch den Glauben an Jesus Christus zu empfangen, d. h. in der Taufe (1 Kor 12,13)!