Im Glauben wachsen
Einleitung
Als Christen sind wir Täter des Wortes Gottes und nicht bloss Hörer! Was gibt es denn Gutes zu tun für das Reich Gottes? Was sind gute Werke in Gottes Augen?
Das Thema lautet: „Es gibt viel zu tun, packen wir es an!“ Dabei haben wir die folgenden 5 von 10 Punkten behandelt:
1. „Richte deine Gedanken auf die himmlischen Dinge!“ (Kol 3,1-3).
2. „Lebe nach dem, was der Geist Gottes sagt!“ (Röm 8,5-6).
3. „Übe dich in untadeliger Frömmigkeit!“ (Jak 1,26-27).
4. „Bleibe den Zusammenkünften nicht fern!“ (Hebr 10,24-25).
5. „Lass dich durch nichts vom Gebet abbringen!“ (Röm 12,10-13).
Heute möchten wir den zweiten Teil angehen und über die Punkte 6-10 nachdenken:
I. Bewähre dich vor Gott und den Menschen!
2. Timotheus 2,15-16 (NGÜ): „Setze alles daran, dich vor Gott als ein bewährter Mitarbeiter zu erweisen, der sich für sein Tun nicht zu schämen braucht und der die Botschaft der Wahrheit unverfälscht weitergibt. Geh dem ehrfurchtslosen Geschwätz jener Leute aus dem Weg, die alles Heilige in den Schmutz ziehen. Solche Menschen werden immer tiefer in der Gottlosigkeit versinken.“
Anwendung: Timotheus soll ein bewährter Arbeiter Christi sein (V. 14-18). Wie verhält sich ein bewährter Mitarbeiter Christi? Er setzt alles daran, sich vor Gott zu bewähren, nicht um Menschen zu gefallen. In den Versen 14 und 15 wird zwei Mal die Satzstellung „vor Gott“ benutzt. Timotheus soll den Leitern der Gemeinde bewusst machen, dass sie in allem was sie tun „vor Gott“ stehen. Deshalb sollen sie sich in keine unnützen Diskussionen einlassen. Er soll sich aber auch selbst bewusst sein, dass er vor Gott steht und sich allein vor dem allmächtigen Gott zu verantworten hat (1Kor 10,31). Ein Arbeiter Christi will in erster Linie Gott gefallen und deshalb gibt er sich in allem, was er lehrt und tut, ganz hin (Kol 3,22-23; Röm 6,13). Wer die Ehre bei den Menschen sucht, statt bei Gott, wird versucht sein, das zu lehren und zu tun, was Menschen hören oder sehen wollen (Gal 1,10; 1Thess 2,5-6; Joh 5,41; 12,43). Er braucht sich nicht zu schämen für das was er tut.
Wer sich an Gottes Wort hält, der steht oft im Widerspruch zur Welt. Bsp. Gott anbeten ist mittelalterlich, ihm dienen, fromm leben usw. wird in der Welt als spiessig und abstossend angesehen. Doch wir brauchen uns nicht für unseren christlichen Lebenswandel zu schämen, denn er ist gesund und gefällt Gott. Ein guter Arbeiter Christi soll sich nicht schämen, wenn er sich zu Christus und seinen göttlichen Prinzipien bekennt (1,12; Röm 1,16). Sie sind Balsam für unsere Seelen und führen uns zur Rettung. Unsere Arbeit im Herrn ist nicht vergebens (1Kor 15,58).
Er gibt das Wort der Wahrheit unverfälscht weiter. Er studiert Gottes Wort, ist ehrgeizig, fleissig, sorgfältig, und gibt sein Bestes bei der Auslegung (σπουδάζω). (Mt 5,41; Koh 9,10). Er liest viel, vergleicht, überlegt, wägt ab, hat viele Fragen und möchte es genau wissen, was der Bibeltext aussagt. Er motiviert seine Zuhörer im Glauben und lehrt sie das biblische Wort richtig anzuwenden. Er lehrt die Wahrheit ohne Umschweife (ohne nutzlose Diskussionen). Paulus spricht hier von einem treuen Diener Christi, der das Wort Gottes richtig lehrt, so dass es den Zuhörern ein Gewinn ist (1Tim 4,6). Er lässt sich nicht auf Wortgefechte ein (V. 16.21-24).
Es gab damals viele falsche Lehrer, die ihre Auffassungen in die Gemeinde hineinbrachten und verbreiten wollten. Dabei ging es um Mythen und Geschlechtsregister, um Philosophien und fantastische Theorien. Timotheus sollte diesen Diskussionen aus dem Weg gehen, weil sie zu nichts führen als zu Streitigkeiten und Spaltungen. „Ein Knecht des Herrn soll sich nicht streiten ...“ (2,24). Er soll sich vielmehr vor Gott bewähren, indem er freundlich ist und ein geschickter Lehrer, das Böse erträgt und Widerspenstige in aller Sanftmut zurechtweist (2,24-25). Genauso gibt es auch heute viele Irrlehrer, vor denen gewarnt werden muss, weil sie sich wie ein Krebsgeschwür (oder Virus wie „Ebola, Sars, Corona“ usw.) ausbreiten. Das Gefährlichste dabei ist, dass sich oft Wahres mit Falschem vermischt. Es nützt niemandem etwas, wenn wir uns mit falschen Lehrern streiten. Es verwirrt nur die übrigen Gläubigen und macht sie zu Richtern über uns. Die Meisten können die unterschiedlichen Standpunkte und ihre Folgen sowieso nicht abschätzen. Welche biblischen Hinweise gibt es, die uns zeigen wie Irrlehrer das Wort Gottes verfälscht darlegen? Sie binden den Menschen schwere Bürden auf und halten sich selbst nicht daran (Mt 23,3-4). Sie lehren, dass die Gläubigen im Neuen Bund die zehn Gebote halten sollen (Kol 2,16; 1Kor 9,20-21). Sie tragen Lehren vor, die Satzungen von Menschen sind aber nicht von Gott stammen (Mt 15,9; Mk 7,8-13). Sie predigen Freiheit als Vorwand für ihre Selbstsucht (Gal 5,13). Die Wahrheit Gottes ist ein kostbares Gut, das unter allen Umständen bewahrt werden muss. Das ist es, was Paulus in diesem Brief so sehr am Herzen liegt. Wenn Timotheus und alle Nachfolger diese Botschaft verstehen und ernst nehmen, dann wird es weniger Lehrunterschiede geben.
Wer sich vor Gott bewähren will, der hält sich an die gesunde Lehre des Evangeliums. Denn das Wort Gottes ist dazu da, das richtige Gottesbild zu machen, uns zu belehren, damit wir uns zum Guten verändern, uns zurechtzuweisen zur Besserung, uns zu erziehen zur Gerechtigkeit und uns zu jedem guten Werk auszurüsten (2Tim 3,16). Ein treuer Mitarbeiter Christi bewährt sich so auch bei den Menschen, weil er ihnen in den erwähnten Punkten zum Vorbild wird (1Tim 4,12b).
II. Lass die Agape-Liebe in dir entfalten!
1. Johannes 4,7-10 (NGÜ): „Meine Freunde, wir wollen einander lieben, denn die Liebe hat ihren Ursprung in Gott, und wer liebt, ist aus Gott geboren und kennt Gott. Wer nicht liebt, hat Gott nicht erkannt; denn Gott ist Liebe. Und Gottes Liebe zu uns ist daran sichtbar geworden, dass Gott seinen einzigen Sohn in die Welt gesandt hat, um uns durch ihn das Leben zu geben. Das ist das Fundament der Liebe: nicht, dass wir Gott geliebt haben, sondern dass er uns geliebt und seinen Sohn als Sühneopfer für unsere Sünden zu uns gesandt hat.“
Anwendung: Johannes ruft alle Gläubigen auf zur Agape-Liebe (Vers 7). Warum sollen wir einander lieben? Weil die Liebe uns vereint und uns allen so gut tut! Jeder, der seine Glaubensgeschwister liebt, bleibt im Licht (2,10). An der Agape-Liebe können die Kinder Gottes von den Kindern des Teufels unterschieden werden (3,10). Wer behauptet, Gott zu lieben, muss auch seine Glaubensgeschwister lieben (4,21). Die Agape-Liebe ist der sichtbare Beweis, dass wir aus Gott gezeugt wurden (5,1). Wie sollen wir einander lieben? Christus hat uns rein gemacht von aller Sünde, damit wir bereit sind für eine dauerhafte Liebesbeziehung mit unseren Glaubensgeschwistern (1Petr 1,22). Unsere Liebe soll ungeheuchelt sein, aus reinem Herzen kommen und niemals nachlassen! Wann lässt diese Liebe nach? Wenn wir mit der Sünde nicht ständig reinen Tisch machen. Wenn wir bösen Gedanken in unseren Herzen Raum geben. Wenn wir die Gemeinschaft der Heiligen verlassen.
Johannes sagt (V. 8): „Wer nicht liebt, hat Gott nicht erkannt.“ Wie intensiv soll denn unsere Liebe sein? Es ist einfach die Chinesen und die verlorene Welt zu lieben, zu der wir kaum einen Bezug haben. Aber wie steht es mit unserem Nächsten? Wie reagieren wir auf Ablehnung und Hass? Jesus lehrt, dass es überhaupt keine Kunst ist die zu lieben, die auch uns lieben (Mt 5,46). Wer Gott erkannt hat, der liebt auch die Schwierigsten in der Gemeinde, deren Schwächen uns bekannt sind. Gottes Liebe ist völlig unabhängig von der Reaktion der Menschen. Sie erwartet nichts zurück. Denn Gott hat nicht bloss Liebe, sondern Gott ist Liebe. Gott ist die Quelle der Liebe. Wer also nicht liebt wie Gott, der hat Gott nicht erkannt.
Wie ist Gottes Liebe unter uns Menschen erschienen (Vers 9)? Indem Er seinen einzigen Sohn hingab für unsere Sünden. Was heisst das für uns? Was sind wir bereit von uns hinzugeben, um unserem Nächsten unsere Liebe zu erweisen? Sind wir bereit den ersten Schritt zu machen, wenn wir abgelehnt oder gar gehasst werden? Gott ist in seinem Sohn für uns gestorben, damit wir leben dürfen. Auch wir wollen bereit sein geistig zu sterben, um Beziehungen zu erhalten und zu fördern. Gottes Prinzip lehrt uns wie wir Feinde zu Freunden machen.
Gott hat uns zuerst geliebt (Vers 10). Nicht, dass wir uns etwa einbilden, wir hätten den ersten Schritt gemacht. Nein! Gott hat uns gezeigt wie wahre Liebe funktioniert. Die Agape-Liebe ist der Schlüssel zu jeder Beziehung. Gott hat alles für uns getan indem er die Versöhnung schaffte durch Jesus Christus (2Kor 5,18-21). Nun liegt es an uns, dass auch wir unseren Beitrag leisten und alles weitergeben was wir empfangen haben. Gott will, dass wir Seine empfangene Liebe nicht für uns behalten, sondern dass wir sie unseren Mitmenschen weitergeben, besonders aber unseren Glaubensgeschwistern im Herrn. Gott will, dass wir uns in der Liebe zu allen Menschen üben (2Petr 1,7).
III. Hilf andern ihre Lasten zu tragen!
Galater 6,2 (NGÜ): „Helft einander, eure Lasten zu tragen! Auf diese Weise werdet ihr das Gesetz erfüllen, das Christus uns gegeben hat.“
Anwendung: Wir können nur dann einander die Lasten tragen, wenn wir den Wert der Gemeinschaft erkannt haben und gemeinsam auf dem Weg sind. Wenn wir zu stolz sind unsere Probleme zu bekennen, dann können wir auch nicht füreinander beten. So lange jeder für sich lebt und seine eigenen Wege geht ist es unmöglich gemeinsam Lasten zu tragen. Deshalb ist die örtliche Gemeinde notwendig.
Einander die Lasten zu tragen bedeutet zu lieben nicht bloss mit Wort und Zunge sondern in Tat und Wahrheit (1Joh 3,18). Wir tragen einander die Lasten, aber wie? Indem wir einander helfen und beistehen, wenn jemand Hilfe braucht (Jak 2,14-17). Indem wir füreinander beten (Jak. 5,16). Indem wir in unseren Glaubensgeschwistern Jesus erkennen. Jesus lehrte (Mt. 25,40): „Was ihr einem dieser meiner geringsten Brüder getan habt, das habt ihr mir getan.“
Das Gesetz Mose konnte kein Mensch erfüllen, aber das Gesetz Christi kann jeder erfüllen, das lautet: „Dient einander in der Liebe“ (Gal 5,13-14; Röm 13,8.10; Jak 2,8-11). Es ist Gottes Wille, dass wir wie Sklaven einander dienen in der Liebe (Gal 5,13). Das macht eine Gemeinde von wiedergeborenen Seelen so stark. Eine Gemeinde die füreinander da ist und einander liebt in Tat und Wahrheit ist das beste Zeugnis für die Welt.
IV. Motiviere deine Mitmenschen, Nachfolger Christi zu werden!
Matthäus 28,19-20 (NGÜ): „Darum geht zu allen Völkern und macht die Menschen zu meinen Jüngern; tauft sie auf den Namen des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes und lehrt sie, alles zu befolgen, was ich euch geboten habe. Und seid gewiss: Ich bin jeden Tag bei euch, bis zum Ende der Welt.“
Anwendung: Wir brauchen nicht von der „Evangelisation“ und ihren Methoden zu sprechen. (Evangelisation ist kein biblischer Begriff.) Vielmehr brauchen wir Glieder in der Gemeinde die nicht nur nass geworden sind im Taufbad sondern die ihr Leben heiligen für Gott (1Petr 1,16).
Weil wir Kinder des Gehorsams geworden sind bemühen wir uns mit unserem ganzen Lebenswandel Gott zu gefallen und uns IHM zu weihen. Das wird z. B. sichtbar durch die Gastfreundschaft (Hebr 13,1-2). Das wird z. B. sichtbar in der Fürsorge von Waisen und Witwen oder Witwer in der Gemeinde (Jak 1,27). Das wird z. B. sichtbar durch die grosszügige finanzielle Unterstützung die wir für die Gemeinde leisten und selbst genügsam leben (Hebr 13,5). Das ist die beste Evangelisationsmethode!
Jesus lehrte seine Jünger (Joh 13,34): „Ein neues Gebot gebe ich euch: dass ihr einander liebt. Wie ich euch geliebt habe, so sollt auch ihr einander lieben. Daran werden alle erkennen, dass ihr meine Jünger seid: Wenn ihr bei euch der Liebe Raum gebt.“ Der Heilige Geist wird uns als seine Werkzeuge gebrauchen, wenn wir IHN um Führung bitten und uns IHM gehorsam unterwerfen (Apg 8,26-40).
V. Freue dich im Herrn!
Philipper 4,4 (NGÜ): „Freut euch, was auch immer geschieht; freut euch darüber, dass ihr mit dem Herrn verbunden seid! Und noch einmal sage ich: Freut euch!“
Anwendung: Wir Christen haben allen Grund zur Freude. Wir tragen den Geist des lebendigen Gottes in uns. Wir sind wiedergeboren und haben die Hoffnung auf das ewige Leben. Wer wirklich an Gottes Verheissungen glaubt der freut sich im Herrn. Die Freude am Herrn ist unsere Stärke! Die Freude an der Gemeinde Christi ist das beste Zeugnis für die ungläubige Welt.
Deshalb ruft Paulus im Philipperbrief immer wieder zur Freude in Christus auf:
Phil 3,1: „Freut euch im Herrn!“
Phil 4,4: „Freut euch im Herrn allezeit! Nochmals will ich sagen: Freut euch!“
Phil 4,5-7: „Lasst alle Menschen eure Freundlichkeit spüren. Der Herr ist nahe. Sorgt euch um nichts, sondern lasst in allen Lagen eure Bitten durch Gebet und Fürbitte mit Danksagung vor Gott laut werden. Und der Friede Gottes, der alles Verstehen übersteigt, wird eure Herzen und eure Gedanken bewahren in Christus Jesus.“
Auch wenn uns die Umstände des Lebens nicht immer erfreuen lassen, so können wir uns dennoch freuen im Herrn. Gott sorgt für uns und lässt alles zu unserem besten geschehen (Röm 8,38). Gott kennt viele Möglichkeiten und Lösungen für unsere Probleme. Wer dem Herrn vertraut, wird grosses erfahren! Darum freut euch im Herrn ruft uns der Geist Gottes zu! Denn der Herr ist euch Gläubigen ganz nahe.
Schlussfolgerungen
Darum lasst uns dem Herrn vertrauen und Christus ähnlicher werden im ganzen Lebenswandel! Lasst uns Täter des Wortes Gottes sein und nicht bloss Hörer! Denn es gibt viel zu tun, packen wir es an!
Im zweiten Teil haben wir die folgenden Aufgaben erwähnt:
1. „Bewähre dich vor Gott und den Menschen!“ (2Tim 2,15-16)
2. „Lass die Agape-Liebe in dir entfalten!“ (1Joh 4,7-10)
3. „Hilf andern ihre Lasten zu tragen!“ (Gal 6,2)
4. „Motiviere deine Mitmenschen, Nachfolger Christi zu werden!“ (Mt 28,19-20)
5. „Freue dich im Herrn!“ (Phil 4,4)
Wenn wir uns darin bemühen, werden wir unsere Berufung und Erwählung in Christus Jesus festigen, so wird uns grossmütig Zugang gewährt zur ewigen Herrschaft Gottes (2Petr 10,10-11).