Erfolgreiche Kommunikation
Einleitung
Was heisst Kommunikation mit anderen Worten? = sich mitteilen, sich verständigen, eine Nachricht oder eine Botschaft übermitteln, mit jemandem in Verbindung treten usw. Z. B. Um eine Kommunikation über das Handy herzustellen, wird eine bestimmte Rufnummer angewählt, um sich mit dem entsprechenden Empfänger zu verständigen. Genau gleich verhält es sich im täglichen Leben: Jede Kommunikation hat einen Sender und mindestens einen Empfänger.
Es gibt grundsätzlich zwei Arten, wie wir kommunizieren:
verbal, d. h. durch unsere Worte
Hier spielen nicht nur die gewählten Worte eine wichtige Rolle, sondern auch unsere Haltung und der Tonfall.
nonverbal, d. h. durch unsere Gestik, unsere Aufmachung und unser Verhalten
Z. B. ist es möglich mit den Augen und durch Gestik jemandem zu verstehen geben, was ich denke. Wir kommunizieren aber auch mit der Art wie wir uns kleiden (z. B. Turnhosen, Ellbogen- und Knieschoner, Badehosen, sportlich oder elegant).
Wichtig ist zu wissen, dass wir alle ständig am Kommunizieren sind!
Denn wir alle signalisieren unserer Umwelt positive oder negative Botschaften. Trotzdem leiden die meisten Menschen an einem starken Kommunikationsmangel. Sie kommunizieren zwar ständig, aber falsch! Sie senden und empfangen ständig falsche Nachrichten und kommunizieren an andern vorbei.
Ein Eheberater schreibt, dass beim Bruch einer Ehe oft nicht der Mangel an Liebe zur Scheidung geführt hat, sondern die Inkompetenz miteinander zu kommunizieren.
Richtige Kommunikation will gelernt sein.
Gottes Geist will uns lehren, wie wir mit Menschen in unserem Umkreis besser kommunizieren, sei es im Wort, im Wandel, in der Liebe und im Glauben (1Tim 4,12). Denn die Zukunft unserer Beziehung zum Herrn und zu unseren Glaubensgeschwistern hängt davon ab, wie gut wir kommunizieren.
I. Was bedeutet Kommunikation?
Kommunikation bedeutet Leben!
Was das Blut ist zum Körper, das ist die Kommunikation zu jeder Beziehung. Wenn das Gespräch oder die Verständigung untereinander aufhört, dann sterben unsere Beziehungen. Besonders in der Politik sehen wir, dass nachdem die Verhandlungen abgebrochen werden, der Krieg beginnt. Auch in der Ehe ist es so, dass sobald man sich einander nichts mehr zu sagen hat, auch die Beziehung zum Scheitern verurteilt ist. Ich kann immer wieder dieselben Muster erkennen, die zum Bruch der Beziehungen zwischen Menschen führen: Zuerst gerät man aneinander, weil man uneins ist. Diese Uneinigkeit führt zu verletzenden Worten und gegenseitiger Ablehnung. Schliesslich ist man nicht bereit, miteinander in aller Ruhe zu reden und zu verhandeln und gegenseitig seine Fehler einzugestehen. In der letzten Phase werden alle Hoffnungen zerschlagen mit Worten wie: „Ich mag mit Dir nicht mehr reden. Es nützt ja doch nichts. Du wirst es nie verstehen!“ Wenn man in einer Beziehung nicht bereit ist, den Preis der Diskussion zu zahlen, dann bedeutet es das AUS, sei es in einer Partnerschaft, Ehe, oder sei es in der Gemeinde. Darum, lasst es unter uns niemals soweit kommen, denn der Heilige Geist ermahnt uns: Kolosser 3,12-15.
Kommunikation bedeutet sich in der Liebe üben!
Nur wer liebt, ist auch bereit sich an den Tisch zu setzen. Wem die Beziehung nichts mehr bedeutet, der entzieht sich allen Verhandlungen und Besprechungen. Wer aber liebt, der sucht immer wieder das Gespräch und die Beziehung zu den andern. An dieser Liebe wird auch unser Glaube und unsere Liebe zu Gott sichtbar. Der Apostel Johannes mahnt (1Joh 4,8): „Wer seine Glaubensgeschwister nicht liebt, hat Gott nicht erkannt und wandelt noch in der Finsternis.” Lies: 1. Johannes 2,10-11.
Kommunikation bedeutet Verständnis aufbringen!
Es bedeutet, dass ich bereit bin, mich mit der anderen Person auseinander-zusetzen, ihr zuzuhören und ihr Respekt und Verständnis entgegenzubringen. Der Schlüssel jeder Beziehung, die sich vertiefen und weiterentwickeln soll, ist eine vertiefte und engagiertere Kommunikation. Das Unterlassen des Dialogs ist die Krise der heutigen Zeit. Nur durch das Gespräch kann das gegenseitige Verständnis wachsen. Denn oft sind es Kleinigkeiten, die durch das offene Gespräch analysiert werden können und sich schnell in nichts auflösen. Darum, lasst uns miteinander reden, reden, reden!
Wo die Kommunikation fehlt, hat eine Beziehung keine Überlebenschance. Der Apostel Petrus lehrt uns: 1. Petrus 3,8-12. Wir sind aufgerufen mitfühlend, geschwisterlich, barmherzig und demütig miteinander umzugehen, damit so unsere Beziehungen vertieft werden. Dazu gehört viel Verständnis! Weiter werden wir gelehrt, dass wer gute Freunde haben und schöne Tage erleben will, seine Zunge im Zaum halten und nicht böse über seine Geschwister reden soll. Ob in der Ehe oder in der Gemeinde unter den geistlichen Geschwistern: Gott macht es uns zur obersten Pflicht, dass wir einander das Böse nicht anrechnen, sondern vielmehr einander Segen wünschen. Wir sind aufgerufen, gemeinsam dem Frieden nachzujagen, d.h. miteinander zu reden und sich miteinander auseinanderzusetzen. Erst wenn wir uns miteinander richtig auseinandersetzen, können wir einander auch besser verstehen und enger zusammenwachsen. Geben wir doch unseren Beziehungen eine Chance und lassen uns vom Heiligen Geist Gottes zur erfolgreichen Kommunikation anleiten!
II. Zehn Regeln für erfolgreiche Kommunikation (Verständigung)!
1. Suche nach Erkenntnis!
Keine Blume kann ohne Stil bestehen. Was der Stil ist für die Blume, das ist die Erkenntnis für unsere Liebe zueinander. Ohne die richtige Erkenntnis was falsch und richtig ist im Umgang mit anderen Menschen, kann keine wahre und bleibende Liebe blühen. In jeder Beziehung braucht es viel Zeit, um einander richtig kennenzulernen. Es gibt keine Abkürzung dafür! Nur, wenn ein Ehepaar ausreichend Zeit miteinander verbringt, können sie sich besser kennenlernen und einander verstehen. Erst wenn wir einander kennen, können wir einander auch besser lieben.
2. Sei liebreich!
Gottes Wort sagt uns nicht, dass wir unseren Mitmenschen dann liebereich begegnen sollen, wenn wir dabei ein gutes Gefühl haben. Jesus sagt (Mt 5,46): „Denn wenn ihr nur die liebt, die euch lieben, was habt ihr da für einen Lohn [im Himmel]?“ Handeln nicht genau so die gottlosen Menschen in der Welt? Wer wiedergeboren ist, der hat sich für das Gute und Gottwohlgefällige entschieden und macht sich so Feinde zu Freunde (Röm 12,20): Römer 13,8-10.
3. Bleib durchschaubar!
Sei ein Mensch ohne Masken. Masken bringen Trennung. Masken zerstören jede Beziehung. Rede die Wahrheit in Liebe und spiele kein Spiel: Epheser 4,25. Nur wer mit seiner Sünde nicht radikal umgehen will, der verdeckt seine geistige Nacktheit wie Adam und Eva als sie gesündigt hatten. Wir möchten nicht besser sein als wir sind. Gläubige sollen lernen von andern so gesehen zu werden, wie sie wirklich sind, denn das hat länger Bestand. Wer aber seine Fehler vertuschen will, der macht sich vor Gott strafbar (denn Gott vergibt nur denen, die ihre Sünden einsehen und demütig bekennen: 1Joh 1,8), der verliert immer mehr seine eigene Identität, so dass es zu psychosomatischen Störungen kommen kann, der macht sich aber auch vor andern unglaubwürdig!
Als Christen wollen wir uns bemühen, echt und durchschaubar zu sein. Das bedeutet auch, dass wir verletzbar sind. Das bedeutet auch, dass man uns ansehen kann, wie wir uns fühlen.
4. Sei vertrauenswürdig!
Vertrauen ist das A + O jeder Beziehung und festigt unser Eheversprechen als auch unsere Entscheidung ein Leben lang Gott treu zu sein. Zweifel, Misstrauen und falsche Verdächtigungen gesät werden, da gibt es kein Zusammenleben. Ein wichtiger Grundsatz ist, dass wir niemandem in unserer Gemeinschaft unterstellen dürfen, er/sie hätte etwas anderes gemeint, als er/sie gesagt hat. Wichtige Regel: Nur das gesprochene Wort ist in allen Beurteilungen massgebend! Lasst uns einander vertrauen, dass jeder von uns Gott gefallen will. Lasst uns niemandem eine schlechte Gesinnung oder Absicht vorenthalten. Das ist Gift für unsere Beziehungen zueinander! Ich möchte die Gesinnung des Paulus für Euch alle pflegen: Philipper 1,3-11.
5. Suche das Positive!
Halte dich von negativer Kritik möglichst fern. Definiere was wichtig ist und sag es mit viel Liebe. Definiere was unwichtig ist und ignoriere es. Wenn wir Gläubige nicht miteinander in der Gemeinde zusammenleben können, dann machen wir es nicht besser als die Welt (z. B. Israel + Palästina, Schwarze und Weisse in Südafrika, Katholiken + Protestanten in Irland). Gottes Geist will aber, dass wir dem lobenswerten und liebenswerten Dingen im andern nachdenken und nicht den Vorurteilen (Phil 4,8). Dazu gehört ein liebenswertes Lächeln, eine aufrichtige Freundlichkeit, eine Umarmung und sich identifizieren mit dem andern.
6. Sei sensibel!
In allem was wir tun und sagen, muss es uns um das Bewahren gehen: Bewahren der Wahrheit, bewahren des Glaubens, bewahren des Nächsten. Wer bewahren will, der geht mit andern sensibel, liebevoll und feinfühlig um. In den Sprüchen lesen wir: Sprüche 15,1-4.
7. Sei ein guter Zuhörer!
Nimm dir Zeit, andern aufmerksam zuzuhören. Rede nicht, bevor der andere nicht ausgeredet hat, denn das ist Torheit, heisst es in den Sprüchen: Sprüche 18,13. Warum ist es Torheit und Schande? Weil der Empfänger keine Geduld hat zuzuhören und annimmt zu wissen, was der andere sagen will. Weil er sich ein Urteil bildet, bevor er gehört hat. Ein solches Urteil ist böse und erhitzt nur die Kommunikation. Im Jakobus lesen wir: Jakobus 1,19-21.
8. Stelle immer wieder Fragen!
Immer wieder erlebe ich es, dass Menschen viel zu viel von Annahmen ausgehen und viel zu wenig fragen. Jeder ist im Fehler, der mit dem Satz beginnt: „Ich dachte ...“ oder: „Ich nahm an, dass ...“ Gute Kommunikation die zu einer erfolgreichen Beziehung beiträgt, besteht aus vielen Fragen und Antworten und nicht aus Annahmen! Wenn wir auf die Dauer miteinander auskommen wollen, dann müssen wir lernen, mehr Fragen zu stellen. Es gibt keine dummen oder zu persönlichen Fragen. Jeder darf alles erfragen, wenn er die Antwort nicht scheut.
9. Bleib im Gebet!
Gott will, dass wir füreinander beten: Jakobus 5,16. Durch die Fürbitte werden wir gesund im Glauben. Wenn wir füreinander beten, dann fördern wir die gesunde Gesinnung zum andern in uns. In allem sollen wir auf das Gute bedacht sein, indem wir einander ermutigen und bewahren wollen in Christus Jesus!
10. Sei entschlossen!
Wir sind mit Christus und seiner Gemeinde vermählt worden wie in der Ehe. Unser „Jawort“ das wir vor Zeugen abgelegt haben, muss nun ausgelebt werden.
Schlussfolgerungen
Die zehn Regeln der Kommunikation lauten:
1. Suche nach Erkenntnis!
2. Sei liebreich!
3. Bleib durchschaubar!
4. Sei vertrauenswürdig!
5. Suche das Positive!
6. Sei sensibel!
7. Sei ein guter Zuhörer!
8. Stelle immer wieder Fragen!
9. Bleib im Gebet!
10. Sei entschlossen!
Darum, lasst uns lieben, denn Christus hat uns zuerst geliebt. Lasst uns lernen, miteinander besser zu kommunizieren und unsere Beziehungen zu einander zu pflegen, damit wir in der Gemeinde des Herrn bestehen!